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Klagenfurter "Kinderschreck" von Kindern erfunden
Überraschende Wende im Fall des seit Tagen gesuchten "Kinderschrecks": Der unbekannte Mann, der versucht haben soll, Volksschüler in einen weißen Kastenwagen zu locken, existiert gar nicht. Drei Volksschüler wollten Aufmerksamkeit erregen.
Die drei angeblichen Opfer - ein siebenjähriger Bub und zwei achtjährige Mädchen - haben gestern Abend im Beisein ihrer Eltern zwei Beamtinnen des Landeskriminalamtes gestanden, die Geschichte erfunden zu haben. Zwei der Kinder gehen in dieselbe Klagenfurter Schule und sind befreundet. Beide kennen ein Mädchen, das im März tatsächlich im Bereich ihrer Schule von einem Mann mit einem weißen Kastenwagen angesprochen worden war. Offenbar wollen sie auch einmal so viel Aufmerksamkeit erregen, wie das Mädchen damals.
"Nur damals hat alles gestimmt", sagt Wolfgang Pittino, stellvertretender Stadtpolizeikommandant. Das Verfahren gegen den Mann wurde übrigens aufgrund des Fehlens eines Straftatbestandes von der Staatsanwaltschaft eingestellt.
Gibt es für die Kinder, die die Polizei tagelang genarrt und Eltern sowie andere Kinder in Angst und Schrecken versetzt haben, Konsequenzen? "Sie sind strafunmündig, also kann man sie nicht bestrafen", sagt Pittino. "Es handelt sich auch um Kinder, die noch nicht aufgefallen sind." Darum müssen die Eltern auch den Polizeieinsatz nicht bezahlen. Wären die Kinder 14 Jahre alt, müssten sie sich wegen falscher Zeugenaussage und möglicherweise wegen Vortäuschung einer Straftat verantworten. "Was aber schon passiert: Wir übermitteln den Fall der Staatsanwaltschaft zur Kenntnisnahme."
Quelle:
http://www.kleinezeitung.at/kaernten/2859882/klagenfurter-kinderschreck-kindern-erfunden.story (Archiv-Version vom 22.10.2011)