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Wo ist Katrin Konert?

11.757 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2001, Januar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wo ist Katrin Konert?

Wo ist Katrin Konert?

21.08.2018 um 07:16
@schluesselbund
Versteh mich nicht falsch, ich denke auch, dass die Aktion den Täter oder vielleicht auch potentielle Mitwisser verunsichern sollte. Ich hatte es mit dem reumütigen Geständnis natürlich etwas überspitzt formuliert. Dass allerdings bei niemandem ein auffälliges Verhalten festgestellt wurde, sagt meines Erachtens eben nichts über die Wahrscheinlichkeit eines Täters aus dem (regionalen) Umfeld aus, sondern wie @cromm auch schon sagte, viel mehr über die Psyche des Täters.

Ich persönlich glaube absolut nicht an die These vom unbekannten Täter oder gar Schlepperbande.


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21.08.2018 um 07:28
Zitat von poursoipoursoi schrieb:Ich persönlich glaube absolut nicht an die These vom unbekannten Täter oder gar Schlepperbande.
Geht mir genauso. Ich bin auch überzeugt, dass der/die Täter aus der Umgebung bzw. sogar aus dem näheren bzw. weiteren Bekanntenkreis von Katrin kommen. Hat nicht ein Ermittler sogar schon mal gesagt, dass er glaubt, den/die Täter zu kennen, aber nichts beweisen kann?


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21.08.2018 um 08:09
@poursoi

Ich denke auch, dass der Täter aus Katrins Umfeld kommt. Ich schliesse lediglich einen fremd Täter nicht aus. Und das aus genannten gründen.

Dem muss man natürlich nicht zustimmen. Aber wenn es schon was über die Psyche eines Täters aussagen soll, so würde mich da eine Einschätzung schon interessieren. Wie sieht dann diese aus.


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21.08.2018 um 13:49
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Aber wenn es schon was über die Psyche eines Täters aussagen soll, so würde mich da eine Einschätzung schon interessieren. Wie sieht dann diese aus.
Bleibt man bei der These, dass KK durch eine ihr bekannte Person mitgenommen wurde, so ist ein Übergriff sicherlich als durchaus durch die Person kalkuliert anzusehen. Entsprechende Phantasien werden schon im Vorfeld, sei es mit KK oder einer anderen Frau vorhanden gewesen sein, jedoch wird sich die nun bei KK gebotene Gelegenheit für ihn wohl soweit als geeignet in seiner Psyche gefestigt haben, dass eine Durchführung mittels Gewalt als Option und ein mögliches Verschleiern der Tat möglich erschien. Nach der Ausführung kommt in den meisten Fällen, besonders wenn sich das Opfer im Bekanntenkreis bewegt, die Furcht der Entdeckung auf. Insbesondere wenn das Opfer eine Form von Verletzung erlitten hat, welche durch eine freiwilligen Einwilligung der Annäherung nicht mehr erklärbar scheint, sind Qualifikationen des Verbrechens gegeben. Dies führt dann zu einer irrationalen Handlung und einer möglichen Tötung des Opfers.

Nach Tatausführung und Beseitigung von Beweisen (Leiche, Spuren am Tatort usw.), welche insbesondere dieser Form reichlich vorhanden sein dürften, wird sich der Täter eine fiktive Legende aufbauen müssen, um sich für den Tatzeitraum oder eventuellen im Vorfeld bestehenden Kontakten zu KK absichern zu können. Gerade bei Ersttätern brennt sich diese über die Jahre derart in das Gedächtnis, dass sie Teile davon, obwohl unwahr, bereits selbst als die Realität ansehen. Diese können dann für den Täter gefährlich werden, wenn plötzlich unerwartete Ereignisse an den Tag treten. Diese wäre z. B. bei einem Fund der Leiche nach mehreren Jahren gegeben (wie z. B. im Fall Peggy), wo sich der Täter hinterfragt, ob er wirklich keine Spuren bei der Beseitigung hinterlassen hat. In diesem Fall müssen die ermittelnden Beamten sofort ansetzen und erneute Befragungen aller Zeugen durchführen, da es insbesondere in der Anfangsphase zu falschen Angaben kommen kann, welche den Täter überführen oder zumindest aus dem Stand des Zeugen in dringend tatverdächtig versetzen können.

Ohne solche Ereignisse fühlt sich der Täter wie in einem Kokon, in dem er sich über die Jahre hinweg vom Täter zu einer "normalen" Person entwickelt hat. Somit ist dieser auch durch Ermittler schwer angreifbar, da sich eben, je mehr Zeit nach der Tat verstrichen ist, er sich quasi selbst unangreifbar fühlt. Aus diesem Grund wird der Fall regelmäßig in die Öffentlichkeit gebracht, um so eventuelle Mitwisser oder Personen, denen sich der Täter, teils auch unbewusst, anvertraut hat, zu einer Aussage zu bewegen. Solange in diesem Fall nicht eine solche bedeutende Wende eintreten wird, ist mit einer Aufklärung nicht zu rechnen.

Entsprechend angeführte Zeilen sind natürlich reine Spekulationen, welche sich auf zurückliegende Erfahrungswerte mit entsprechenden Tätern stützen. Jedoch ist die Chance nicht gering, dass es sich in diesem Fall ebenso zuträgt.


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21.08.2018 um 14:16
Ich würde jetzt nicht so weit gehen, eine Ferndiagnose bezüglich der Psyche eines Täters zu erstellen. Aber möglicherweise hat derjenige einfach kein sonderlich schlechtes Gewissen oder hat die Tat verdrängt. Anders kann ich mir auch nicht vorstellen, dass man in der dörflichen Umgebung unauffällig weiter existieren kann.

Ich denke auch, dass man einen Fremdtäter nicht mit letzter Sicherheit ausschließen kann, das wäre auch vermessen, ohne den genauen Ermittlungsstand zu kennen. Deshalb schrieb ich ja auch, dass ich nicht an ihn glaube. Das ist einfach mein subjektives Gefühl in diesem Fall.


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21.08.2018 um 14:34
Zitat von poursoipoursoi schrieb:infach kein sonderlich schlechtes Gewissen oder hat die Tat verdrängt. Anders kann ich mir auch nicht vorstellen, dass man in der dörflichen Umgebung unauffällig weiter existieren kann.
Doch glaube ich schon und selbst wenn ein Täter sich nach der Tat anders verhalten würde, kann man ihm nichts beweisen. Was will man als Bekannter/Familienmitglied/Arbeitskollege machen? Zur Polizei gehen und der Polizei mitteilen, dass eine bekannte Person sich gerade verdächtig verhält? Sehr schwierig, weil man natürlich auch niemanden verleumden möchte. Es bräuchte also schon mehr als nur die Erkenntnis, dass eine Person sich anders benimmt.


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21.08.2018 um 15:04
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:Was will man als Bekannter/Familienmitglied/Arbeitskollege machen?
Das ist generell in jedem kleinen Dorf, in dem quasi sich alle kennen und mehr als die Hälfte auch noch miteinander verwandt sind, so. Siehe Fall Peggy. Da wusste nicht nur einer über UK und seinen sexuellen Trieben Bescheid. Doch öffentlich dazu äußern, fällt vielen in einer Art naiven Verbundenheit zur Dorf- oder Familiengemeinschaft schwer. Nicht wenige haben dann auch noch die Furcht, als eventueller Mitwisser und Unterlassen der Anzeige im Vorfeld, zur Rechenschaft gezogen zu werden.


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21.08.2018 um 15:14
@Kopernicus
Dann stelle man sich noch vor, dass man die Person völlig zu unrecht der Polizei gemeldet hat, dann wird man in einem Dorf/kleine Stadt gemieden. Es besteht dann nur noch die Möglichkeit, anonym eventuelle Beobachtungen an einer Person zu melden. Ob das aber die Ermittlungen weiterbringt?


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21.08.2018 um 15:20
Anonyme Hinweise müssen so zielgerichtet sein, dass auch im Zweifel Maßnahmen, welche richterliche Schranken vorweisen, durchgesetzt werden können. Da reicht es nicht, dass einer erzählt, dass bei X ne Leiche im Garten liegt. Ohne ergänzende Angaben wird keiner mit einem Durchsuchungsbeschluss anrücken. Sonst könnte man quasi jeden Garten, nach einem entsprechenden Hinweis, umgraben lassen.


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21.08.2018 um 16:36
Schon alleine der Anruf bei der Schwester deutet für mich darauf hin, dass jemand diesen Anruf in Auftrag gegeben haben muss. Woher hätte sonst die Anruferin die Nummer der Schwester gehabt? Irgendwo in der Umgebung Bergen/Dumme läuft der Mörder von Katrin frei herum. Es sei denn, er hatte ein schlechtes Gewissen und hat sich irgendwann das Leben genommen.


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21.08.2018 um 19:15
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Dass der Täter sich nicht stellte, zeigt m.E. nur seine Abgebrühtheit, weiter nichts.
Nein, es zeigt nur, dass es den Täter nicht berührte. Oder es ihn nicht mehr traf.

Ich kann mir sehr gut Mechanismen vorstellen, bei denen der Täter sich gar nicht als Täter sieht. Das wird verdrängt oder umgedeutet: Sie wollte doch, sie hat doch selber schuld o.ä.

Die andere Sache ist, dass man davon ausgeht, dass es sich um eine Person handelt, die die Gegend kannte, womöglich auch Katrin kannte.
Warum könnte dann die Plakat-Aktion keine Wirkung zeigen?
Weil es jemand ist, den Katrin kannte, die Gegend kannte, aber diese Strecke nicht mehr fährt. Vielleicht jedenfalls. Da benötige ich keinen bekannten Mörder wie Marc Hoffmann, der Bekannte besucht, das könnte ein vormaliger Mitschüler oder Nachbar sein, der zu Besuch oder aus anderen Gründen in der Gegend war.


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21.08.2018 um 22:18
@poursoi heute 14:16

Ich mag dem Beitrag einiges abgewinnen. Und da insbesondere dem:
Zitat von poursoipoursoi schrieb:Ich würde jetzt nicht so weit gehen, eine Ferndiagnose bezüglich der Psyche eines Täters zu erstellen.
@Kopernicus

Jetzt verstehe ich was nicht. Ich verstehe zwar den Inhalt deines Beitrages. Und vermag daraus auch deine Meinung zu erkennen. Was ich aber immer noch nicht weis wie die Psyche der Person aussieht, welche die Polizei als mutmasslichen Täter bezeichnet. Da du ja versuchst ein Antwort auf dies Frage zu finden:
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Aber wenn es schon was über die Psyche eines Täters aussagen soll, so würde mich da eine Einschätzung schon interessieren. Wie sieht dann diese aus.
Ausgehend davon,
Zitat von poursoipoursoi schrieb:sondern wie @cromm auch schon sagte, viel mehr über die Psyche des Täters.
Zitat von crommcromm schrieb:Du weißt doch nichts über die Psyche eines solchen Menschen. Das könnte ein ganz abgebrühter Drecksack sein, der auch noch Freude daran hat, täglich das Gesicht seines möglichen Opfers auf den Plakaten zu sehen.
Zitat von crommcromm schrieb:Nur weil niemand reumütig zur Polizei geht, um sich zu stellen, heißt das ja nicht, dass er nicht jeden Tag an diesen Plakaten vorbeifährt.
Anbei gehe ich in der Annahme, dass du dich dieser Meinung anschliesst, wie @poursoi auch.

Zitiertes von @cromm interpretierte ich so, als dass die Plakatwand etwas über die Psyche aussagen sollte. Macht aus meiner Sicht auch Sinn, da ich schrieb,
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Dass die Plakataktion einen Durchbruch bringen sollte, daran dürfte auch Rusche zweifel gehabt haben. Aber Hoffnung besteht natürlich immer. Weder das Verhör noch die angeordnete U Haft brachten einen Erfolg. Auch die Bushäuschen Schmiererei dürfte den Täter - falls er was davon mitbekommen hat, wovon ich ausgehe, nochmal aufgewühlt haben.
Was ja wohl die Antwort auf meine Post war. Aber auch egal. Da ich eh der Auffassung bin, dass man die Psyche eines Menschen nur erahnen kann. Bestenfalls daraus ein Verhalten an Denken kann. Dazu braucht es aber fundiertes Wissen, welches sich Rusche auch an entsprechender Stelle eingeholt haben dürfte.

Nun aber zurück zu Post von @Kopernicus

Du schreibst ihr deine gedachte Gedanken nieder. Genau wie @cromm auch. Mehr auch nicht. Wovon diese Gedanken breiten Zugang findet. Und auch in Kriminal- wie Presseberichte zum Ausdruck gelangen. So ein wenig nach dem Moto, im Westen nichts neues. Mit Psyche hat herzlich wenig am Hut. Weiter ich es als stupid erachte, aus einem Ereignis wie das Verschwinden von Katrin dem Täter in die Psyche sehen zu wollen. Oder aus dem Ereignis eines Verhalten (ihr nicht bekannt) in seiner Psyche etwas ausmachen zu wollen.


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21.08.2018 um 22:32
Zitat von jerry142jerry142 schrieb:Nein, es zeigt nur, dass es den Täter nicht berührte. Oder es ihn nicht mehr traf.

Ich kann mir sehr gut Mechanismen vorstellen, bei denen der Täter sich gar nicht als Täter sieht. Das wird verdrängt oder umgedeutet: Sie wollte doch, sie hat doch selber schuld o.ä.

Die andere Sache ist, dass man davon ausgeht, dass es sich um eine Person handelt, die die Gegend kannte, womöglich auch Katrin kannte.
Warum könnte dann die Plakat-Aktion keine Wirkung zeigen?
Volle Zustimmung.


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21.08.2018 um 23:35
Hinzufügen möchte ich noch, dass man auch nicht vergessen darf, dass der kommende Tag, der 02.01., ein regulärer Arbeitstag (Dienstag) gewesen ist. Bedeutet für einen möglichen Täter aus Berlin also eine Rückreise von mindestens drei Stunden, welche zunächst über Landstraßen bis hoch nach Mecklenburg-Vorpommern führen und dem Wissen eventuell am nächsten Tag um 08:00 Uhr auf der Arbeit sein zu müssen. Alleine deswegen glaube ich schon nicht, dass sich Besucher, welche den Jahreswechsel in Bergen oder naher Umgebung gefeiert haben, erst gegen 18:30 Uhr, also in der Dunkelheit angetreten haben. Zumal in dem kleinen Ort jederzeit einem Nachbarn hätte auffallen können, das Familie XY über Silvester doch Besuch aus Berlin gehabt hat.

Deswegen hält die Polizei wohl auch einen regionalen Täter für plausibel. Die Plakat-Aktion diente genau zu diesem Zweck, dass man dem Täter signalisiert, dass der Fall nicht vergessen ist und man weiterhin nach dem Täter sucht.
Zusätzlich noch die Aussage, dass man sich sicher ist bereits mit dem Täter gesprochen zu haben. Dies lässt keinen anderen Spielraum zu, dass die Polizei von einem regionalen Täter ausgeht. Und wer weiß, ob diese nicht eventuell jemanden als stark verdächtig ansieht, ihm aber nichts nachweisen können.

Zu der Bushaltestelle möchte ich noch sagen: In kleinen Orten wie diesen ist es nicht unüblich, dass man sagt: Lass uns mal an der Bushaltestelle treffen. Deshalb könnte KK durchaus dort gestanden haben. Nicht weil sie auf den Bus gewartet hat, sondern weil eine mögliche Mitfahrgelegenheit sich dort mit ihr treffen wollte.
Das kein Bus mehr fährt, dürfte KK gewusst haben. Sie wird nicht das erste Mal in Bergen gewesen sein. Und wenn man keinen Lappen hat, kennt man die Bus/Bahnfahrpläne aus dem FF - gerade auf dem Land.


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22.08.2018 um 00:08
Ich möchte noch einmal auf den Telefonanruf aus Nürnberg eingehen und ein paar Gedanken dazu äußern:

Ich meine, man sollte den Anruf unbedingt ernstnehmen und nicht als Aktion einer "Pendlerin" oder dergleichen abtun. Denn die Anruferin verfügte über erstaunliche Insiderinformationen:

Zunächst einmal kannte sie erstaunlicherweise die Telefonnummer der Schwester. Selbst wenn der Anruf auf dem Festnetz erfolgt sein sollte (was wir nicht genau wissen) und selbst wenn die Nummer im Telefonbuch stünde, ist es doch von Nürnberg aus nicht ganz einfach, diese Nummer herauszufinden. Telefonbücher des Landkreises Lüchow-Dannenberg lagen in Nürnberg nur in der Hauptpost aus; möglicherweise wäre es damals auch schon über das Internet möglich gewesen zu recherchieren. In jedem Fall musste die Anruferin aber den Vornamen der Schwester kennen, "Konert" ist ja kein ganz seltener Name. Selbst ich, der ich mich mit dem Fall seit einiger Zeit beschäftige, kenne den Vornamen zum Beispiel nicht. Möglicherweise ist er in irgendeinem Fernsehbericht erwähnt worden, aber damals gab es noch kein Youtube, wo man das jederzeit rekapitulieren kann. In jedem Fall war (und so wäre es auch heute noch) erhebliche Recherchearbeit zu leisten - jedenfalls für einen Fremden.

Die Anruferin fragte auch nicht nach, ob sie überhaupt mit der gewünschten Person spricht. Sie wusste es anscheinend sicher. Denn sie legte gleich los: "Ich rufe an wegen deiner Schwester..." Hier zeigte sich keinerlei Unsicherheit. Wenn ICH eine Nummer nur recherchiert hätte, würde ich zumindest fragen: "Spreche ich mit der Schwester von Katrin Konert...?" oder so ähnlich.

Außerdem kannte die Anruferin die Familienverhältnisse anscheinend sehr genau. Denn sie setzte fort: "Ich rufe an wegen deiner Schwester, deiner Schwester, die verschwunden ist...". Aus diesen Worten wird sehr deutlich, dass die Anruferin wusste, dass noch EINE WEITERE Schwester existiert. Die Anruferin wollte damit deutlich machen, dass es um diese Schwester NICHT geht, um Missverständnisse auszuschließen. Das finde ich sehr bemerkenswert. Man könnte auch hier natürlich einwenden, dass in irgendeinem Bericht von drei Schwestern eventuell die Rede war und die Anruferin das von dort wusste. Aber in jedem Fall hatte die Anruferin sehr gut recherchiert, im Zusammenhang mit den oben genannten Beobachtungen tendiere ich aber eher dahin, dass die Anruferin tatsächlich Insiderkenntnisse hatte und nicht nur eifrig Presseberichte verfolgt hat.


Auf jeden Fall, wer so viel Zeit und Mühe investiert oder den Fall so genau kennt, der wird auch die Möglichkeit haben, ein paar ruhige Minuten in einer Telefonzelle zu verbringen. Auch der Anruf beim Berliner LKA deutet in diese Richtung. Dass die Anruferin gestört wurde und ihre eigentliche Botschaft nicht ganz absetzen konnte (und später auch nie mehr), daran glaube ich jedenfalls nicht. Alles, was die Anruferin sagen WOLLTE, hat sie also auch gesagt.



Um so merkwürdiger ist dann natürlich die kurze, scheinbar kaum brauchbare Botschaft "Hamburg ... BMW ... schwarz". Das klingt wirklich eher nach den "Erkenntnissen" einer Kartenleserin oder Pendlerin. Daraus kann ich mir keinen Reim machen. Die Anruferin hätte doch wissen müssen, dass damit keiner was Rechtes mit anfangen kann.


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22.08.2018 um 00:58
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Weiter ich es als stupid erachte, aus einem Ereignis wie das Verschwinden von Katrin dem Täter in die Psyche sehen zu wollen. Oder aus dem Ereignis eines Verhalten (ihr nicht bekannt) in seiner Psyche etwas ausmachen zu wollen.
Seit Theodore Kaczynski wird bei jedem Verbrechen, welches sich nicht innerhalb ein paar Monate aufklären lässt, der Weg beschritten, die Psyche des unbekannten Täters zu ergründen, um so gewisse Einschränkungen im Kreis der Verdächtigen oder zielführende Hinweise zur Gewinnung eines Tatverdächtigen vorzunehmen. Natürlich bietet dieser Fall diesbezüglich wenig Verwertbares, da ein Tatablauf oder überhaupt erst mal die Festlegung der begangenen Straftat an sich, ohne entsprechende Zeugenaussagen bzw. einer Leiche mit möglichen Spuren, unmöglich erscheint.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:cromm schrieb:
Das könnte ein ganz abgebrühter Drecksack sein
Dann wäre er im Vorfeld bereits strafrechtlich auffällig gewesen und im Nachgang in ähnlicher Weise erneut straffällig geworden. Ich denke, der entsprechende Personenkreis wurde gleich zu Beginn polizeilich in Augenschein genommen.


Zitat jerry142:
"Ich kann mir sehr gut Mechanismen vorstellen, bei denen der Täter sich gar nicht als Täter sieht. Das wird verdrängt oder umgedeutet: Sie wollte doch, sie hat doch selber schuld o.ä."

Bei einem reinen Sexualdelikt durchaus möglich, mit anschließender Tötung wohl eher nicht. Hier müsste äußerst soziopathisches Verhalten gegeben sein, was wiederum impliziert, dass der Täter erneut in ähnlicher oder gleicher Weise straffällig wird.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ich meine, man sollte den Anruf unbedingt ernstnehmen und nicht als Aktion einer "Pendlerin" oder dergleichen abtun. Denn die Anruferin verfügte über erstaunliche Insiderinformationen
Ernst wird er auf jeden Fall genommen, gleich in welcher Richtung dieser bewertet wird. Jedoch sprechen die von dir genannten Insiderinformationen stark dafür, dass versucht wurde die Ermittlungen in eine bestimmte Richtung zu bringen. Ebenso stimme ich mit dir völlig überein, dass die Länge bzw. das abrupte Ende der Anrufe genau so gewollt war. Deshalb wohl eher Minusinformationen.


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22.08.2018 um 02:42
@Kopernicus

Klar wurde da ein Profiler mit den Fall beauftragt. Und vermutlich noch andere sachkundig Personen bei gezogen. Das deute ich auch an in meiner obigen Post. Von daher dürft der Entscheid für die Plakatwand mit psychischer Wirkung auf den Täter mit mindestens 50% zu 50% ausgefallen sein. Wäre das Verhältnis wesentlich unter 50% gelegen, dass sich der Täter nicht meldet, oder es ihn nicht berührt wäre vermutlich die Plakatwand nicht erstellt worden. Und ich gehe noch eine Schritt weiter. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Person welche die Polizei als den mutmasslichen Täter inne hat auch beschattet wurde. Man versucht so eine Beweis zu erlangen, um den Täter überführen zu können. Natürlich Spekulation.


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22.08.2018 um 06:12
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:inzufügen möchte ich noch, dass man auch nicht vergessen darf, dass der kommende Tag, der 02.01., ein regulärer Arbeitstag (Dienstag) gewesen ist. Bedeutet für einen möglichen Täter aus Berlin also eine Rückreise von mindestens drei Stunden, welche zunächst über Landstraßen bis hoch nach Mecklenburg-Vorpommern führen und dem Wissen eventuell am nächsten Tag um 08:00 Uhr auf der Arbeit sein zu müssen. Alleine deswegen glaube ich schon nicht, dass sich Besucher, welche den Jahreswechsel in Bergen oder naher Umgebung gefeiert haben, erst gegen 18:30 Uhr, also in der Dunkelheit angetreten haben. Zumal in dem kleinen Ort jederzeit einem Nachbarn hätte auffallen können, das Familie XY über Silvester doch Besuch aus Berlin gehabt hat.
Ich weiß ja nicht, wie es in Norddeutschland üblich ist. Aber bei uns in Bayern hat der Großteil der Bevölkerung an Weihnachten Urlaub und die Arbeit beginnt erst wieder am 7.1., einen Tag nach Hl. Drei König. Also von dem her, kann man nicht ableiten, ob der Täter aus Berlin oder sonst wo anders herkam.


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22.08.2018 um 08:44
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Zunächst einmal kannte sie erstaunlicherweise die Telefonnummer der Schwester. Selbst wenn der Anruf auf dem Festnetz erfolgt sein sollte (was wir nicht genau wissen) und selbst wenn die Nummer im Telefonbuch stünde, ist es doch von Nürnberg aus nicht ganz einfach, diese Nummer herauszufinden. Telefonbücher des Landkreises Lüchow-Dannenberg lagen in Nürnberg nur in der Hauptpost aus; möglicherweise wäre es damals auch schon über das Internet möglich gewesen zu recherchieren.
Es gibt eine Telefonauskunft, bei der jede Telefonnummer hinterlegt ist, die auch im öffentlichen Telefonbuch steht. Diese Telefonauskunft kann man ganz einfach von Nürnberg aus anrufen und nach einer Telefonnummer fragen. Daran ist nun überhaupt nichts schwierig.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb: In jedem Fall musste die Anruferin aber den Vornamen der Schwester kennen, "Konert" ist ja kein ganz seltener Name. Selbst ich, der ich mich mit dem Fall seit einiger Zeit beschäftige, kenne den Vornamen zum Beispiel nicht. Möglicherweise ist er in irgendeinem Fernsehbericht erwähnt worden, aber damals gab es noch kein Youtube, wo man das jederzeit rekapitulieren kann. In jedem Fall war (und so wäre es auch heute noch) erhebliche Recherchearbeit zu leisten - jedenfalls für einen Fremden.
Der Vorname der Schwester ist Nadine. Das Katrins Schwestern Nadine und Mandy heißen, wurde in mehreren Zeitungs- und TV Berichten erwähnt. Die beiden Schwestern haben auch beide selbst mehrmals vor der Kamera gesprochen.


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22.08.2018 um 09:15
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Diese Telefonauskunft kann man ganz einfach von Nürnberg aus anrufen und nach einer Telefonnummer fragen. Daran ist nun überhaupt nichts schwierig.
Stimmt, Telefonauskunft ist auch noch eine Möglichkeit. Aber man muss den Vornamen wissen und zugleich den Wohnort. Außerdem hätte ich im Falle der Anruferin Angst, dass solche Anfragen gespeichert werden. Ich weiß es z.B. nicht, ob das geschieht.
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Das Katrins Schwestern Nadine und Mandy heißen, wurde in mehreren Zeitungs- und TV Berichten erwähnt. Die beiden Schwestern haben auch beide selbst mehrmals vor der Kamera gesprochen.
Ich habe ja nicht bezweifelt, dass man die Vornamen theoretisch herausfinden konnte. Aber man musste sie sich bei Erstausstrahlung merken. Sich den Beitrag einfach noch mal im Internet anschauen ging damals noch nicht.
Zitat von KopernicusKopernicus schrieb:Ernst wird er auf jeden Fall genommen, gleich in welcher Richtung dieser bewertet wird. Jedoch sprechen die von dir genannten Insiderinformationen stark dafür, dass versucht wurde die Ermittlungen in eine bestimmte Richtung zu bringen. Ebenso stimme ich mit dir völlig überein, dass die Länge bzw. das abrupte Ende der Anrufe genau so gewollt war. Deshalb wohl eher Minusinformationen.
Du meinst also, dass jemand bewusst eine Falschinformation streuen wollte? Interessanter Gedanke, auf jeden Fall.
Aber falls Katrin ermordet wurde, muss man doch von einem männlichen Täter ausgehen, oder? Das hieße, dass dieser Mann eine Frau als Komplizin oder als Mitwisserin haben müsste? Wie wahrscheinlich ist das?
Offenkundigen Sinn würde der Verschleierungsanruf nur dann ergeben, wenn Katrin SELBST die Anruferin gewesen wäre und ihre Stimme verstellte. Wenn Katrin für immer abtauchen wollte, wäre das an sich sinnvoll, denn die implizite Botschaft des Anrufs lautet doch auch: "Katrin ist tot!" Aber auch das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Die Schwester hätte die Stimme wahrscheinlich trotzdem erkannt und dass Katrin zu diesem Zweck ausgerechnet bei ihrer Schwester anruft (statt z.B. bei einer Polizeidienststelle), ist kaum vorstellbar. Außerdem halte ich ein freiwilliges (und über viele Jahre erfolgreiches) Untertauchen auch für weniger wahrscheinlich.

(Ein spontanes Ausbüxen dagegen erschiene mir gar nicht so abwegig. Der Abend ist für Katrin wirklich mies und depremierend verlaufen, vielleicht hatte sie, einsam am Bushäuschen stehend, von dem ganzen Umfeld und der elenden Provinz die Schnauze voll und fuhr tatsächlich per Anhalter mit jemandem nach Berlin oder so. Einige Zeit käme sie vielleicht wirklich unerkannt durch, wenn sie die richtigen [oder falschen, je nach Betrachtungsweise] Leute kennenlernt. Aber 17 Jahre?)


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