schluesselbund schrieb:Aber wenn es schon was über die Psyche eines Täters aussagen soll, so würde mich da eine Einschätzung schon interessieren. Wie sieht dann diese aus.
Bleibt man bei der These, dass KK durch eine ihr bekannte Person mitgenommen wurde, so ist ein Übergriff sicherlich als durchaus durch die Person kalkuliert anzusehen. Entsprechende Phantasien werden schon im Vorfeld, sei es mit KK oder einer anderen Frau vorhanden gewesen sein, jedoch wird sich die nun bei KK gebotene Gelegenheit für ihn wohl soweit als geeignet in seiner Psyche gefestigt haben, dass eine Durchführung mittels Gewalt als Option und ein mögliches Verschleiern der Tat möglich erschien. Nach der Ausführung kommt in den meisten Fällen, besonders wenn sich das Opfer im Bekanntenkreis bewegt, die Furcht der Entdeckung auf. Insbesondere wenn das Opfer eine Form von Verletzung erlitten hat, welche durch eine freiwilligen Einwilligung der Annäherung nicht mehr erklärbar scheint, sind Qualifikationen des Verbrechens gegeben. Dies führt dann zu einer irrationalen Handlung und einer möglichen Tötung des Opfers.
Nach Tatausführung und Beseitigung von Beweisen (Leiche, Spuren am Tatort usw.), welche insbesondere dieser Form reichlich vorhanden sein dürften, wird sich der Täter eine fiktive Legende aufbauen müssen, um sich für den Tatzeitraum oder eventuellen im Vorfeld bestehenden Kontakten zu KK absichern zu können. Gerade bei Ersttätern brennt sich diese über die Jahre derart in das Gedächtnis, dass sie Teile davon, obwohl unwahr, bereits selbst als die Realität ansehen. Diese können dann für den Täter gefährlich werden, wenn plötzlich unerwartete Ereignisse an den Tag treten. Diese wäre z. B. bei einem Fund der Leiche nach mehreren Jahren gegeben (wie z. B. im Fall Peggy), wo sich der Täter hinterfragt, ob er wirklich keine Spuren bei der Beseitigung hinterlassen hat. In diesem Fall müssen die ermittelnden Beamten sofort ansetzen und erneute Befragungen aller Zeugen durchführen, da es insbesondere in der Anfangsphase zu falschen Angaben kommen kann, welche den Täter überführen oder zumindest aus dem Stand des Zeugen in dringend tatverdächtig versetzen können.
Ohne solche Ereignisse fühlt sich der Täter wie in einem Kokon, in dem er sich über die Jahre hinweg vom Täter zu einer "normalen" Person entwickelt hat. Somit ist dieser auch durch Ermittler schwer angreifbar, da sich eben, je mehr Zeit nach der Tat verstrichen ist, er sich quasi selbst unangreifbar fühlt. Aus diesem Grund wird der Fall regelmäßig in die Öffentlichkeit gebracht, um so eventuelle Mitwisser oder Personen, denen sich der Täter, teils auch unbewusst, anvertraut hat, zu einer Aussage zu bewegen. Solange in diesem Fall nicht eine solche bedeutende Wende eintreten wird, ist mit einer Aufklärung nicht zu rechnen.
Entsprechend angeführte Zeilen sind natürlich reine Spekulationen, welche sich auf zurückliegende Erfahrungswerte mit entsprechenden Tätern stützen. Jedoch ist die Chance nicht gering, dass es sich in diesem Fall ebenso zuträgt.