Der tragische Tod von Tanja Gräff
18.09.2015 um 17:52@1695Wenn man sich mit dem Fall Tanja Gräff beschäftigt ist diese Entscheidung (Unfall oder Verbrechen) die erste für die man Argumente in die eine oder andere Richtung sucht. Wenn man hier die Weiche in die falsche Richtung stellt sind die restlichen Überlegungen sinnfrei. Aus diesem Grund könnte es also interessant sein mit Wahrscheinlichkeiten die jeweilige Entscheidung abzusichern bzw. zu begründen.
Es macht doch auf Dauer keinen Sinn sich immer wieder die gleichen Theorien um die Ohren zu hauen. Nach 8 Jahren und tausenden Seiten gibt es quasi nichts Greifbares, was eine Fremdeinwirkung nahe legt, sondern nur Intuitionen. Die Unfalltheorie ist hingegen wesentlich wahrscheinlicher, aber auch mit Restzweifeln behaftet.
Was mir dabei durch den Kopf geht sind die folgenden Tatsachen bzw. quasi sichere Erkenntnisse der Ermittler:
1. Tanja stürzte oder wurde von den roten Felsen gestürzt.
2. Ihr Körper verfing sich beim Sturz in einem Baum der aus dem Fels heraus wächst.
3. Ihr Körper blieb geraume Zeit in dieser Lage bevor er ganz nach unten stürzte.
4. Die Polizei hat Tanja bei ihren diversen Suchaktionen nie gefunden.
5. Ein Informant will eine Frau in einem Baum hängend gesehen haben und berichtete ca. eine Woche nach dem Verschwinden von Tanja dem Sender Antenne West darüber.
Aus dem zuletzt genannten Sachverhalt ergeben sich für mich folgende Fragen:
a) Warum hat der Informant nicht den Notarzt oder die Polizei informiert wie es normalerweise gemacht wird wenn man eine verletzte oder leblose Person sieht?
b) Was hatte dieser Informant der Polizei voraus, dass er den Körper im Baum sah?
(Ich gehe davon aus, dass es tatsächlich jemanden gibt, der Tanjas Körper in diesem Baum sah denn so eine abstruse Geschichte - die sich dann im Nachhinein bewahrheitet - kann man mMn nicht erfinden).
c) Von welcher Position bzw. welchem Standpunkt aus hätte man denn den Körper überhaupt gefahrlos sehen können?
Die Antworten auf diese Fragen können evtl. dazu beitragen die eingangs genannte Entscheidung etwas fundierter zu treffen.
zu a) Ein völlig unbeteiligter Spaziergänger oder Gassigeher hätte höchstwahrscheinlich sofort die Polizei gerufen, daher kann man annehmen, dass der Informant eben nicht als Unbeteiligter einzuschätzen ist.
zu b) Es könnte natürlich sein, dass kurz nachdem der Informant die Beobachtung gemacht hatte, sich der Körper vom Baum löste, in die Tiefe stürzte und unauffindbar unter dem Brombeergestrüpp verschwand.
zu c) Evtl. ist der Baum ja von einem der Chillplateaus aus zu sehen oder der Informant ist Ohrenzeuge des Sturzes und könnte somit akustisch bemerkt haben, dass sich der Körper in einem Baum verfangen hatte.
Die Antworten zu a) und c) lassen mich eher zu einem Verbrechen als zu einem Unfall tendieren wobei ich hier unter Verbrechen auch einen Streit / Gerangel mit Todesfolge einordne. Auf keinen Fall sehe ich Tanja dort alleine verunglücken.
Dem Informanten kann man durch den Anruf bei diesem Sender unterstellen, dass er zumindest eine zeitlang dafür sorgen wollte, dass Tanja gefunden wird. Warum er dann aber, als klar wurde, dass die Polizei seinem Hinweis nicht wirklich nachging, stumm blieb und es nicht nochmals und deutlicher versuchte einen anonymen Hinweis zu geben ist mir ein Rätsel. Es könnte natürlich sein, dass er verstarb, ihn der Mut verliess oder er zwischenzeitlich die Befürchtung hatte, dass Spuren an der Leiche gefunden werden könnten die zu ihm führen.