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Der tragische Tod von Tanja Gräff

83.697 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Handy, Aktenzeichen Xy, Schreie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der tragische Tod von Tanja Gräff

17.10.2014 um 23:10
@domlau

Ja erste Suchmaßnahmen Samstags, Tanja verschwand Donnerstag.. Freitags wurde das ganze in die Wege geleitet, Leute zusammen gerufen, Plan aufgestellt wie wo was abgesucht wird. Aber erst Samstags wurde gesucht. dazwischen liegen 2 ganze Tage.

3-4 Tage waren dann wohl zu hoch gegriffen, aber trotzdem 2 ganze Tage, der komplette Donnerstag und der komplette Freitag.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 02:45
@AlbertE

schrieb:

Wenn nicht sogar es das erste mal vorkam das jemand eine Vermisstenmeldung aufgab im Raum Trier.
.................................................................................................................................................

Wie kommst du darauf ?

Ich gehe von mehreren Dutzend Vermisstenmeldungen im Großraum Trier pro Jahr aus. Auch im Jahr des Verschwindens von Tanja Gräff im Jahre 2007.

Zum Vergleich: Jahr für Jahr gehen ca. 100000 Vermisstenmeldungen bei der Polizei ein.
Statistisch gesehen sind das ca. 270 Personen täglich bundesweit.
Daraus leitet sich auch in vielen Fällen, die "sparsame" Reaktion der Behörden
ab. Man stelle sich den Aufwand vor, würde bei jeder Meldung der volle
Apparat anlaufen. Die Polizei könnte das überhaupt nicht leisten.

Im Fall Tanja Gräff sind uns keine Hinweise bekannt, die unmittelbar nach ihrem Verschwinden, auf ein Gewaltverbrechen hindeuten. Sie hätte wie viele andere vermisst Gemeldete, nach kurzer Zeit wieder auftauchen können. Direkt nach dem Fest, war nicht absehbar, dass Tanja Gräff zu einer Langzeitvermissten werden würde.

Auf dem Hintergrund, dass keine direkten Hinweise auf eine Entführung oder ein Kapitaldelikt hindeuteten, finde ich, dass die Polizei recht zügig, umfangreiche Maßnahmen eingeleitet hat.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 03:53
@EDGARallanPOE
In der Tat finde ich auch das die Suche nach Tanja wirklich zügig anlief,das ist überhaupt keine
Selbstverständlichkeit.
Ich erinnere mich das es schon einmal Diskussionen hier gab warum so schnell reagiert wurde.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 07:34
Der Fall Tanja beschäftigt mich nun schon seit Jahren, obwohl ich sie nie gekannt habe, nicht einmal jemals in Trier war. Vor Kurzem habe ich dieses forum entdeckt und erst mal über 1200 Seiten Beiträge gelesen. Nun habe ich das geschafft, und würde gerne einmal meine Theorien vorstellen, um ein feedback zu erhalten. Wenn einiges schon einmal von anderen gesagt wurde, bitte ich das mir nachzusehen. Vielleicht aber ist so eine Zusammenfassung auch für andere ganz interessant.

Ich gehe zunächst von folgenden Prämissen aus, denn für eine gegenteilige Annahme gibt es keinerlei Beweise. Einige Prämissen sind notwendig, um überhaupt einen Ansatzpunkt für Ermittlungen zu haben.

1. Tanja war auf dem Fest. Ich weiss, dass es da eine gegenteilige Theorie gibt, meiner Meinung nach aber gibt es keine Beweise für diese, und die Zeugenaussagen zu Tanjas Anwesenheit auf dem Fest sind zahlenmässig und inhaltlich gefestigt genug, um diese nicht in Frage zu stellen.

2. Das letzte gesicherte Lebenszeichen von ihr gab es ca 4 Uhr am Morgen. Alle weiteren Sichtungen etc. sind nicht letztlich gesichert, aber Wert, näher betrachtet zu werden. Der öffentlichkeit nicht bekannt sind aber die Details, mit wem und wie sie den Abend und die Nacht bis 4 Uhr verbracht hat. Es sind Bruchstücke bekannt, der Polizei jedoch dürften mehr Details bekannt sein. Meine Gedanken etc. beziehen sich mangels insider Wissen natürlich nur auf das, was allen bekannt ist.

3. Es gibt Theorien, die eine grosse Verschwörung zwischen Polizei, Tanjas Familie, Tanjas Freunden und evtl. noch weiteren Personen behaupten. Die Ermittlungen seien absichtlich in die Irre geführt worden usw. Ich glaube, das ist Unsinn. Meiner Meinung nach hat die Polizei einige Fehler begangen, und es hat einige zumindest ungewöhnliche Verhaltensmuster bei den Freunden gegeben, aber mir ist kein sinistrer Zusammenhang erkenntlich. Daher gehe ich davon aus, dass die Polizei nach bestem Wissen und Können ermittelt hat, auch wenn das vielleicht nicht fehlerfrei war, und dass zumindest Tanjas Eltern über jeden Verdacht erhaben sind.

4. Viele Leute haben die erste XY Sendung gesehen und haben den dort dargestellten Verlauf des Abends verinnerlicht. Das ist ein sehr grosses Problem, denn wie sich später herausgestellt hat, ist die Darstellung in vielen Aspekten schlichtweg falsch: zum Beispiel die schon fast lächerliche Darstellung der "Gebüschler" als kiffende Hippietruppe. Zu den Details komme ich später. Jedoch ist es sehr wichtig, sich von der XY Darstellung inhaltlich ein wenig zu entfernen. Für manchen treuen XY Fan ist das eine unangenehme überraschung, aber XY hat nie vorgegeben, die Fälle 100% korrekt darzustellen. Es gibt tatsächlich sehr oft sehr weitgehende "künstlerische" Freiheiten.

So, von diesen Prämissen ausgehend, stellt sich der Fall so dar:

Tanja verbrachte den Abend zwischen ca 23 Uhr und 4 Uhr auf dem FH Fest. Dabei war sie laengere Zeit mit einer Gruppe zusammen, die aus näheren Bekannten, aber nicht unbedingt guten Freunden bestand. Tanja hatte zur Tatzeit keinen bekannten "festen Freund", keinen bekannten Konflikt mit einem ehemaligen "Freund" (im Sinne von lover). Es gibt Theorien, dass Tanja an einem Mitglied jener Gruppe etwas mehr interessiert war, aber dieses Interesse nicht unbedingt erwidert wurde. Es gibt auch überhaupt keine Anhaltspunkte dafür, dass Tanja in irgendwelche kriminellen Aktivitäten verstrickt war, sei es als Mitwisserin, Täterin, Zeugin etc. Und schon gar nicht in irgendwelche geheimdienstlichen Aktivitäten, wie ab und zu theoretisiert wurde. Weiterhin hat sich keinerlei Anhaltspunkt ergeben, dass Tanja zur Tatzeit mit ihrem Leben unzufrieden war, irgendwelche Pläne hatte, ihr Leben radikal zu ändern, auszuziehen, eine "Auszeit zu suchen," "abzuhauen" oder gar Selbstmord zu begehen.

Es ist wichtig sich über diese Dinge im Klaren zu sein. Natürlich lässt sich nie etwas 100% ausschliessen oder behaupten, aber ein Ermittler muss bestimmte Prämissen annehmen, um überhaupt irgendwo anzufangen. Solange er offen dafür ist, die Prämissen zu hinterfragen, wenn sich Beweise gegen sie ergeben, ist das OK. Daher denke ich, braucht man weder eine Entführung durch Marsmenschen noch eine ultrageheime Tätigkeit Tanjas für den BND noch einiges dazwischen in Betracht ziehen.

Wir haben es also mit einer ganz normalen, jungen, vielleicht etwas schüchternen, Studentin zu tun, die offen war für mehrere Freundeskreise mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die offen war, Fremde nicht automatisch ablehnte, aber auch nicht vertrauensselig oder weltfremd war. Sie hatte keine Probleme zu Hause, die drastische Lebenseinschnitte hervorrufen würden.

Sie begibt sich an diesem Abend auf das FH Fest ohne bekannte Hintergedanken oder "geheime" Verabredungen, ohne bekannte Pläne irgendjemanden "aufreissen" zu wollen oder "die Sau rauslassen zu wollen." Von Tanja ist nicht bekannt, dass sie exzessiv trinkt oder Drogen konsumiert, so dass man annehmen müsste, es wäre wahrscheinlich, dass sie an diesem Abend nicht mehr Herr ihrer Gedanken und Taten gewesen wäre. Das schliesst nicht aus, dass sie an diesem Abend Alkohol oder vielleicht sogar Drogen zu sich genommen hat, nur es ist nicht bekannt und auch nicht im Exzess zu vermuten.

Es ist auch nicht bekannt, dass irgendeine andere Person die Absicht besass, an diesem Abend irgendwie bei Tanja ein ungewöhnliches Verhalten hervorrufen zu wollen (betrunken machen, one night stand usw.) Das heisst nicht, dass es nicht jemanden mit solchen Absichten gab, aber es heisst, dass es den Ermittlern nicht bekannt ist, und dass es keine solchen Vorfälle in der Vergangenheit gegeben hat.

Es gibt auch keinerlei Anzeichen dafür, dass an jenem Abend vor dem Besuch des Festes irgendetwas Ungewöhnliches vorgefallen ist.

Die Zeugenaussagen, die bestätigen, dass Tanja auf dem Fest war, sind so weit wir wissen glaubwürdig. Es gibt keine ersichtlichen Motive, dass die verschiedenen Personen, die Tanja sicher gesehen haben, lügen. Dazu kommt, dass es eine Reihe sehr markanter Aussagen gibt, die eine Person gesehen haben, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Tanja gewesen ist. Da einige dieser Zeugen keinerlei Beziehung zu Tanja haben, haben sie auch kein erkennbares Motiv, hier die Unwahrheit zu sagen. Man kann davon ausgehen, dass die Polizei Wichtigtuer herausgefiltert hat.

Aus den Aussagen ergibt sich (im Gegensatz zur XY Darstellung!) dass Tanja die meiste Zeit mit ihrer "Clique" zusammen gewesen ist. Es hat keinen Streit o.ä. gegeben. Zwischen 3 Uhr und 4 Uhr jedoch scheint ein Teil der Gruppe von einem anderen Teil getrennt worden zu sein, und anscheinend gab es Miskommunikation zwischen beiden Teilen, so dass ein Teil der Gruppe das Fest bereits verliess, während ein anderer Teil icl. Tanja noch auf dem Fest blieb.

Hier kommen wir nun zu einem sehr umstrittenen Punkt: die mysteriöse Begegnung mit dem "Unbekannten." In XY wurde es so dargestellt, dass Tanja mit diesem in einem scheinbar freundschaftlichen Gespräch vertieft war, als ein anderer Freund Tanjas dazutrifft, woraufhin der "Unbekannte" unverhältnismässig aggressiv reagiert, und der Freund -ebenso merkwürdig- sofort den Rückzieher macht, und Tanja merkwürdig unbeteiligt bleibt.

Diese Darstellung hat dazu geführt, dass man ein ganz bestimmtes Bild des Unbekannten entwickelte: ein sehr narzisstischer Mann, der offensichtlich ungewöhnliche Besitzansprüche auf Tanja hat, und diese auch aggressiv verteidigt. Zusammen mit den weiteren Beobachtungen des Abends konnte man daher ein mutmassliches Täterbild erstellen, das einen zutiefst eifersüchtigen und aggressiven Mann darstellt, der eventuell an diesem Abend kein "nein" von Tanja akzeptiert hat und in einem später stattfindenden Konflikt gegen Tanja Gewalt anwendet. So wurde der "Unbekannte" schnell zum Hauptverdächtigen.

Diese Theorie ist auch noch nicht vom Tisch! Sie findet Unterstützung in den weiteren Beobachtungen des Abends: der Zeugenaussage einer Frau, die nicht mit Tanja bekannt war, dass eine Person, die vermutlich Tanja war, anscheinend "Beziehungsprobleme" etwas heftig mit einem Unbekannten diskutierte, der in etwa der Beschreibung jenes Aggressiven Unbekannten der ersten Begegnung entspricht. Dieser lief dann auch hinter Tanja her. Das Ganze spielte sich etwa 30 Minuten nach der ersten Sichtung des Unbekannten ab.

Wieder ca. 30 Minuten später wird eine Person beobachtet, von der ebenfalls durchaus anzunehmen ist, dass es Tanja ist, die wieder mit einem Unbekannten, der der Beschreibung entspreicht, offensichtlich "Stress" hat. Das ist die Bauzaun Szene.

Dieser Unbekannte wird ein paar Minuten später beobachtet, wie er in einem PKW mit vermutlich luxemburgischen Kennzeichen das Fest verlässt. Trotz der weit verbreiteten Fahndung meldet sich dieser Unbekannte nie.

Gäbe es jetzt keine anderen Beobachtungen und Darstellungen, liegt folgendes Szenario durchaus im Bereich des Möglichen, ja sogar des Wahrscheinlichen (Szenario A): Der Unbekannte hat, entweder im Verlauf des Abends, oder gar schon früher, ein Interesse an Tanje gefunden. Er möchte ihr Freund sein/werden, oder zumindest sexuell mit ihr etwas erleben. Es geling ihm, Tanjas Aufmerksamkeit über mehrere Stunden zu fesseln. Er ist nicht so aggressiv, dass sie Hilfe gegen ihn sucht, oder überhaupt vermutet, dass er eine Gefahr für sie ist. Zu diesem Zeitpunkt plant der Unbekannte auch vermutlich keinerlei Gewaltverbrechen, sondern glaubt, Tanja irgendwie "rumkriegen" zu können.

Nach der Bauzaun Szene fährt der Unbekannte an Tanja auf dem Weg zur Bitburger Strasse vorbei und überredet sie, in seinen Wagen zu steigen, vermutlich mit dem Versprechen, sie nach Hause zu fahren. Sie steigt ein ohne eine Gefahr zu vermuten. Irgendwann auf dieser Fahrt kommt es dann zu einer Auseinandersetzung, in der Tanja Gewalt angetan wird. Der Täter verbirgt Tanjas Leiche und hat Glück, was nicht sonderlich unwahrscheinlich ist, dass sie bis heute nicht gefunden wird.

Unterm Strich deutet also alles darauf hin, dass es sich hier um einen Täter mit narzisstischem Persönlichkeitsbild handelt, der die Situation falsch einschätzt (er glaubt unwiderstehlich zu sein) und dann überreagiert und es kommt zur Gewalttat. Der Tatort ist vermutlich weit von der FH entfernt, eher im Bereich Korrlingen, und daher haben auch die Suchaktionen an der FH nichts gebracht.

Soweit Szenario A. Meiner Meinung nach immer noch eines der plaubsibelsten. Allerdings gibt es inzwischen einige Informationen, die dieses Szenario etwas in Frage stellen: Entgegen der Darstellung im ersten XY Film, gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass Tanja und der Unbekannte vor der ersten Begegnung bereits miteinander sprachen oder sich überhaupt kannten. Nach den neuesten Erkenntnissen sieht es dagegen so aus, dass der "Freund," mit welchem der Unbekannte zusammengerät," in ziemlich angeheitertem Zustand gewesen sein soll. Tanja soll gerade auf einer Treppe gewesen sein, als dieser Freund sie ansprach, wo sie denn bleibe etc. Da soll der Unbekannte dazwischen gegangen sein. Nun ist die Sache so, dass wenn dieser eventuell die Szene missverstanden hat und als "blöde Anmache" eines Besoffenen interpretiert hat, sein Dazwischengehen vielleicht ganz und gar nicht mehr unverhältnismässig aggressiv und narzisstisch erscheint. Wenn es dann auch wahr ist, dass dieser Tanja bis zu diesem Zeitpunkt, etwa gegen 3.50 Uhr, überhaupt nicht kannte, ist es weniger wahrscheinlich, dass sich in der verbleibenden Stunde ein solches heftiges Verlangen nach Tanja (wie in Szenario A) in ihm entwickelt hat. Nicht unmöglich, wohlgemerkt, nur weniger wahrscheinlich. Es bleiben jedoch die weiteren Sichtungen und sie bleiben problematisch:

Nach der Begegnung gegen 3.50 Uhr, soll gegen 4 Uhr -ohne den Unbekannten- noch telefoniert haben und dann gefragt haben, wie sie am schnellsten in die Stadt kommt. Nun gab es dazu im Prinzip 4 Möglichkeiten: zu Fuss über die Bitburger Strasse, zu Fuss über den Stuckradweg am Drachenhaus vorbei, beide Wege führen dann über die gleiche Brücke über die Mosel, mit dem shuttle Bus, oder mit einem PKW oder Taxi.

Es gibt keine Erkenntnisse, dass Tanje einen Bus, ein Taxi oder die Bitburger Strasse benutzt hat. Es gibt aber eine Aussage, dass Tanja gegen ca 4.30 Uhr am Drachenhaus gesehen wurde. Zeitlich passt das. Dort wurde sie mit dem Unbekannten gesehen, und hatte offensichtlich etwas Stress mit ihm. (Es ist klar, dass es letztlich nicht 100% feststeht, dass es sich um Tanja handelt, es hat sich aber auch nie jemand anders gemeldet, der die Person sein könnte. Nach Lage der Dinge ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um Tanja gehandelt hat). Tanja wurde auf dem Weg zurück zur FH gesehen, obwohl sie ja eigentlich in die Stadt wollte. Das kann durchaus plausibel sein, wenn man folgendes Szenario in Betracht zieht: Der Unbekannte einigte sich mit Tanja nach 4 Uhr, gemeinsam mit ihr über den Stuckradweg in die Stadt zu gehen. Tanja wollte zu ihren Freunden, er aber wollte vor allem mit Tanja zusammen sein. Auf halbem Weg, am Drachenhaus, hat Tanja bemerkt, dass der Unbekannte ihr eher lästig wurde, und hat aus irgendeinem Grund gedacht, ihn eventuell loswerden zu können, indem sie zurück zum Fest geht. Er aber folgte ihr, wie bekannt. Tanja fühlte sich allerdings nicht in Gefahr, denn sie hätte jederzeit andere Passanten ansprechen können. Vermutlich war sie eher genervt.

Zeitlich passt in diesen Rahmen, dass beide nun wieder gegen 5 Uhr am Bauzaun gesichtet werden. Immer noch Stress, immer noch dasselbe Thema: der Unbekannte erwartet irgendwie mehr, Tanja dagegen will "nur noch nach Hause." Sie ist komplett genervt von allem, was sich seit ca 4 Uhr entwickelt hat, und auch etwas müde. Immer noch keine Gefahr. Der Unbekannte scheint nachzugeben, verzieht sich gar in die Gegenrichtung (zu den geparkten Fahrzeugen im Stuckradweg), sie läuft in Richtung Bitburger Strasse und Bushaltetstelle.

Soweit passt noch alles zum Szenario A.

Nun aber ergibt sich etwas sehr interessantes: Die Zeugenaussage vom Bauzaun ist durch zwei Bauzaunhelfer bestätigt. Es gibt keine Motive, an diesen Aussagen zu zweifeln. Nun aber kommt die "Gebüschgruppe" ins Spiel: Um diese gibt es ja viele Diskussionen, und sie ist einen genauen Blick wert:

Vergesst die XY Darstellung. Es waren keine zugekifften hippies, und es gab auch kein Gebüsch. Und schon gar keine Klampfe (wer bringt denn eine Klampfe auf ein Rockkonzert? Hier ist der XY Regie wirklich ein schwerer faux pas unterlaufen). Der Bauzaunhelfe sagte vielmehr aus, dass er das Bauzaunteil in Richtung einer Gruppe geworfen hat, die da am Strassenrand sass. Durch diesen Bauzaunwurf wurde die Gruppe aufgeschreckt und stand auf. Und nun das Wichtigste: Der Bauzaunhelfer sagte, er hat die Gruppe aufgefordert, den Platz zu verlassen, da er den Platz weiter für seine Arbeit brauchte. Die Gruppe machte sich nun auf den Weg in Richtung Bitburger Strasse. Dabei wurde sie Zeuge der Auseinandersetzung Tanja-Unbekannter. Von wegen, "mal sehen ob wir helfen können." Man ging zufällig den gleichen Weg. Wichtig ist aber, dass der Bauzaunhelfer glaubt, einige aus der Gruppe hätten mit Tanja ein Gespräch begonnen.

Das ist gar nicht unplausibel. Es kann ganz harmlos angefangen haben: Na, Stress? Tanja wiegelt ab. Man unterhält sich nun über das Fest. Man fragt vielleicht, wo die oder der andere herkommt, und noch wichtiger: wo er oder sie jetzt hinwill.

Hier mein Szenario B: Auf dem Weg zur Bitburger Strasse entwickelt sich ein Gespräch zwischen Tanja und Mitgliedern der "Gebüschgruppe," und in diesem Gespräch kommt man darauf, dass alle in die Stadt wollen. Und jemand aus der Gebüschgruppe bietet Tanja an, im PKW mit in die Stadt zu fahren. Tanja, müde und genervt, hat keinen Grund eine Gefahr zu erkennen und willigt ein. Man steigt zusammen in einen PKW, der an der Bitburger Strasse geparkt war.

Auf der Fahrt nach Trier jedoch kommt man sich näher. Näher als Tanja lieb ist. Aber gegen 3 oder 4 Männer in einem PKW kann sie sich nicht wehren. Man fährt in eine abgelegene Gegend, dort kommt es zu einem übergriff und zu einer Gewalttat. Auch diese Täter haben Glück, es gelingt ihnen die Leiche so zu verbergen, dass sie bis heute nicht gefunden wurde. In der ländlichen Gegend um Trier ist das nicht sonderlich schwer.

Holla, mag jetzt mancher denken, ist das nicht weit hergeholt? Nicht unbedingt: es hat durchaus ähnliche Fälle gegeben, einige sind bei XY dokumentiert (Vergewaltigung nach Diskobesuch von mehreren Unbekannten, zu welchen das Mädchen zunächst arglos ins Auto gestiegen ist; mehrere Mordfälle, ebenfalls nach Diskobesuch, wo ebenfalls von einer Gruppe von Tätern ausgegangen wird, die das Opfer zufällig aufgriffen). Ich habe aber noch mehr Gründe, dieses Szenario zumindest in Betracht zu ziehen:

Das merkwürdige Verhalten der Gebüschgruppe und des Unbekannten im Angesicht der Fahndung:

Der Fall Tanje dürfte in Trier und Umgebung so bekannt sein, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass eine Person, die sich damals auf dem Fest befand, nicht davon gehört hat, und auch von den Aufrufen an diese unbekannten Personen, sich zu melden. Das Fest wahr nicht so bedeutend, dass sich dort Personen befanden, die von so weit her kamen, ohne jeden weiteren Kontakt zu Trier, dass sie nichts von der Fahndung mitbekamen.

Warum also melden sich diese Personen nicht. Gehen wir von den beiden bisher benannten Szenarien aus:

1) Der Unbekannte ist der Täter. Nun ist es nicht sehr verwunderlich, dass er sich nicht meldet. Warum aber meldet sich nicht ein einziges Mitglied der Gebüschgruppe? Nicht eines. Die Sache im dem Kiffen ist Kokolores, die Polizei hat auch deutlich gemacht, dass sie nur an der Aussage interessiert ist. Die Bauzaunhelfer beschreiben die Gruppe nicht als benebelt oder besoffen, so dass sie vergessen hätten, dass sie von einem Bauzaun fast getroffen wurden. Nein, wenn die Gebüschgruppe unschuldig ist, dann ist ihr Verhalten sehr merkwürdig.

2) Der Unbekannte ist unschuldig, die Täter sind in der Gebüschgruppe zu finden: Ist es dann nicht umgekehrt genauso merkwürdig, dass der Unbekannte schweigt? Nicht unbedingt: Bisher galt er immer als der Hauptverdächtige. Für ihn ist das Risiko, selbst als Unschuldiger in Schwierigkeiten zu geraten recht hoch. Weit höher, als für eine Gebüschgruppe, in der man sich gegenseitig durch Aussagen beistehen könnte, und die sowieso nicht als verdächtig galt. Und, der Unbekannte scheint Luxemburger zu sein, er könnte auch deshalb etwas mehr zögern, sich mit der deutschen Polizei einzulassen.

Fazit: Dass ein unschuldiger Unbekannter schweigt ist weitaus plausibler als dass eine ganze Gruppe unschuldiger Unbeteiligter zu den Aufrufen schweigt.

Das spricht für Szenario B.

Ich gebe zu, mehr Beweise etc,. gibt es nicht. Ich sage auch nicht, dass Szenario A dadurch unwahrscheinlich wird. Aber man sollte sich doch etwas mehr mit der Gebüschgruppe befassen.

Nun zu weiteren Szenarien:

Szenario C
Tanja könnte durchaus auf dem Weg in die Stadt, wie auch immer, einem bisher völlig unbekanntem Täter begegnet sein. Eine Vergewaltigung könnte in einem Tötungsdelikt geendet haben. Ausschliessen kann man das ganz und gar nicht, schon weil gar nicht bekannt ist, wann und wo es zu der Tat gekommen ist: Tanja könnte sich bereits auf dem Weg nach Korrlingen befunden haben, also weit weg von der FH. Leider bleibt es dabei, dass diese Möglichkeit immer besteht. Es ist allerdings anzunehmen, dass in einem solchen Fall der Täter ein Auto gehabt hat, um erfolgreich die Leiche zu verstecken. Im engeren Stadtgebiet und rund um die FH erscheint es doch sehr unwahrscheinlich, dass Tanja dort nicht längst gefunden wäre. Und das spricht auch etwas gegen dieses Szenario: Während wir in A und B davon ausgehen, dass Tanja freiwillig in ein Auto stieg, ist das hier eher unwahrscheinlich. Die meisten Vergewaltiger, selbst wenn es zu einem Tötungsdelikt kommt, geplant oder ungeplant, machen sich nicht die Mühe, die Leiche zu beseitigen. Soweit planen sie selten in Auslebung ihres Triebes.

Möglich also durchaus, aber wahrscheinlicher als A oder B? Ich glaube nicht.

Szenario D:
Tanja traf in der Stadt ihre Freunde, begab sich mit einem oder mehreren noch an einen unbekannten Ort, und dort geschah dann eine Gewalttat. Möglich? Durchaus. Wahrscheinlich? Anders als in Szenario B ist die Gruppe der Freunde von Anfang an Polizeibekannt. Sie werden vernommen. Es ist weit weniger wahrscheinlich, dass diese Gruppe "dicht hält" und sich niemand "verplappert" als z.B. die Gebüschgruppe, die ja noch nie vernommen wurde. Eine Tat innerhalb des Zirkels der engeren oder weiteren Freunde wäre sicherlich vor der Polizei weitaus schwieriger zu verheimlichen.

Was hat es nun mit den anderen Beobachtungen auf sich, die dokumentiert sind?:

1) Homburg Spur

Diese ist wirklich rätselhaft. Die Beobachtung ist ernst zu nehmen, denn hier hat sich jemand die Mühe gegeben, die Polizei zu alarmieren, was heutzutage in der Regel eine gewisse überwindung kostet. Es gibt keine Anzeichen, dass der Hinweisgeber ein Wichtigtuer war. Die eintreffende Streife hat allerdings nichts mehr feststellen können, es gibt auch keine Vermisstenmeldungen aus der Gegend, keine passenden Straftaten, etc. Könnte es Tanja gewesen sein? Wieder muss man sagen, möglich ist alles. Und wieder muss man dabei den gesunden Menschenverstand sprechen lassen und fragen: wie wahrscheinlich sind die verschiedenen Erklärungen? Meiner Meinung nach ist die wahrscheinlichste Erklärung, dass hier ein Mann seine Ehefrau/Freunding zum Auto gebracht hat, die erheblich einen über den Durst getrunken hat. Dazu passt, dass es sonst keinerlei Meldungen zu verdächtigen Dingen gab. Auch würde ein solches Paar, selbst wenn es von der Fahndung aus Trier wüsste, eventuell doch aus Scham sich nicht melden, besonders wenn das Paar vielleicht nicht offiziell ein Paar ist, sondern mit Ehepartnern verbunden sind, die nichts von diesem nächtlichen Ausflug wissen sollen. Dazu kommt, dass Homburg eben doch 100km oder mehr von Trier entfernt ist. Aus den oben genannten Szenarien hat sich bisher keinerlei Spur nach Homburg ergeben (anders wäre es, wenn das nicht in Homburg sondern z.B. in Luxemburg beobachtet worden wäre). Das Gefangenhalten einer Frau gegen ihren Willen über mehrere Tage hinweg bedeutet einen erheblich höheren Aufwand, als das Verschleiern eines Tötungsdeliktes gleich nach dem Angriff auf die Frau. Vor allem wäre zu fragen, wozu das Gefangenhalten, und warum dann plötzlich dieser für den Täter ja potentiell gefährliche Transport in der Nacht? Durch all diese Fragen wird ein Zusammenhang mit Tanja eher unwahrscheinlich.

2) Pallien-Schreie

Interessanter ist ein ganz ähnliches Vorkommnis in Pallien, knapp eine Woche nach dem Verschwinden von Tanja. Dies ist mit der merkwürdigste Teil des gesamten Falls. Die Polizei hat ja ausgesprochen ungewöhnlich reagiert, einschliesslich der Absperrung eines Ortsteils und der gewaltsamen Wohnungsöffnung einiger Wohnungen. Man hat diese Meldung also sehr ernst genommen. Um so erstaunlicher ist es, dass man dann offiziell sich plötzlich auf eine bisher überhaupt nicht bewiesene Erklärung beruft: dass ein Kind einen Streit mit seiner Mutter hatte. Meines Wissens sind weder diese Mutter und Kind je gefunden worden, noch ist eine genauere Untersuchung des alten Bunkerkomplexes unterhalb der FH durchgeführt worden. Hier liegt einiges im Dunklen. Gegen einen Zusammenhang mit Tanja spricht wieder, dass das Gefangenhalten einer Person über längere Zeit, bei zugrunde liegendem Sexualdelikt, eher ungewöhnlich ist. Unbekannt ist es aber sicherlich nicht. Dies bleibt eine merkwürdige offene Frage im ganzen Komplex. Passen würde ein Zusammenhang mit Tanja in alle bisher genannten Szenarien, obwohl hier durchaus ein Fussweg in die Stadt mit einem überfall in Pallien naheliegend wäre.

3) Zurlauber Ufer Schreie

Weniger rätselhaft stellen sich meiner Meinung nach die "Schreie" am Zurlaubener Ufer dar. Der Zeuge hat sich erst sehr viel später gemeldet, was darauf hindeutet, dass er die Schreie weniger dramatisch empfand, als sie jetzt vielleicht erscheinen. Zum Vergleich: der Homburger Zeuge rief sofort die Polizei, da ihm die Sache sofort sehr komisch vorkam. Der Zurlaubener Zeuge hat die Schreie zunächst nicht für dramatisch genug gehalten. Nun kann das am Zeugen liegen, aber es spricht auch objektiv etwas dafür, dass diese Schreie nichts mit Tanja zu tun hatten: Auf dem Heimweg von Volksfesten etc. kommt es nicht selten vor, dass ausgelassene Gruppen sich ziemlich lautstark verhalten. Oft kommt es dazu, dass Frauen "Schreie" ausstossen, die aber nichts mit Gefahr zu tun haben, sondern im Rahmen von Neckereien usw. passieren. Meistens werden sie dann von Lachen gefolgt, das aber kann durchaus auf die Entfernung hin überhört werden, so dass der Zeuge nur den Schrei wahrgenommen hat. Da es erheblichen Fussgängerverkehr in dieser Nacht von der FH in die Stadt gab, ist anzunehmen, dass solche lautstarken Gruppen unterwegs waren. Für einen Zusammenhang mit Tanja würde das Zeitfenster sprechen: wenn sie sich gegen 4 Uhr auf einen Fussweg in die Stadt gemacht hat, könnte sich sich ungefähr zum vom Zeugen angegebenen Zeitpunkt in Zurlauben aufgehalten haben. Dagegen spricht, dass die Kabinenbahn nicht auf dem direkten Weg zu einem der naheliegenden Ziele liegt (Porta Nigra, Mickeymouse Platz), und vor allem, dass das Szenario ungewöhnlich wäre: eine Vergewaltigung, evtl. mit anschliessender Tötung des Opfers durch einen Zufallstäter, der im Bereich der Kabinenbahn auf ein Zufallsopfer traf ist durchaus denkbar, aber in den allermeisten Fällen würde dieser Täter das Opfer am Tatort zurücklassen. Das ist hier offensichtlich nicht geschehen. Auch ist die Gegend nicht so einsam, wie es sich manchmal anhört, es ist mitten in der Stadt, Wohnhäuser sind nicht weit. Niemand anders hat diese Schreie bemerkt oder gemeldet. Meiner Meinung nach ist es recht unwahrscheinlich, dass sie, wenn es sie überhaupt gab, mit Tanja zu tun haben.

4) Bitburger Strassen Paar

Es gibt eine Aussage, dass ein Paar gesehen wurde, das streitend die Bitburger Strasse bergauf lief, und die Frau soll Tanja ähnlich gesehen haben. Auf den ersten Blick passt das. Auf den zweiten jedoch gibt es ein paar erhebliche Probleme: die Zeugen gehen eindeutig von einem Paar aus, das sich kannte, das mindestens befreundet war, wenn nicht mehr. Es gibt keinerlei Hinweise, dass Tanja mit einem solchen "Freund" auf dem Fest war, der dort oben ein Auto geparkt hatte. Ausserdem wird hier beschrieben, dass die schimpfende Frau hinter dem Mann her lief. Alle anderen Aussagen an dem Abend, die Tanja im "Stress" mit dem Unbekannten sahen, laufen darauf hinaus, dass der Unbekannte hinter Tanja herlief, sie aber eher den Anschein machte, als wolle sie Distanz zwischen ihm und ihr. Für mich ist das der entscheidende Punkt warum ich denke, dass es sich bei dem beobachteten Paar nicht um Tanja handelte. Auch ist der Zeitplan nicht ganz klar: die Beobachtung war vor der Bauzaun Szene. Wenn beide das gleiche Paar sind, dann hätte sich dieses streitende Paar also von oberhalb der FH lediglich wieder bis zum Bauzaun begeben. Das macht wenig Sinn. Eher ist anzunehmen, dass das Paar von der Bitburger Strasse aus nach Hause gefahren ist.

5) Taxi Sichtung

Tanja zu Fuss auf der Bitburger Strasse in Richtung Stadt (wenn ich das richtig in Erinnerung habe)
Das kann durchaus noch zu allen Szenarien passen, daher ist die Beobachtung für sich genommen nicht hilfreich.

Zum Schluss noch ein paar Bemerkungen zu Beobachtungen nach dem Wochenende.

Irgendwo habe ich gelesen, dass Tage nach dem Fest in der Nähe von Seen bei Korrlingen ein blauer Kleinwagen mit gelben Kennzeichen gesehen wurde. Das würde sehr gut zu Szenario A passen, der Täter könnte an den Ort zurückgekeht sein, an welchem er am Morgen Tanja versteckte. Soweit ich weiss, ist aus dieser Spur aber nichts mehr geworden.

Zu dem belgischen Serienmörder ist hier bereits alles wichtige gesagt worden. Mir erscheint es eher unwahrscheinlich, dass er sich ein Opfer auf dem Trierer FH Fest suchte.

In Luxemburg gab es in der fraglichen Zeit einige ungeklärte Vergewaltigungsfälle und mindestens einen Mord an einer ebenfalls jungen Frau. Ob die Polizei hier Zusammenhänge untersucht hat, ist leider nie bekannt geworden.

So, danke für's Lesen. Habe ich irgendetwas vergessen, übersehen oder mich total vertan?
Müsste ich mich für eines meiner Szenarien entscheiden, würde mir die Wahl zwischen A und B sehr schwer fallen, aber eines der beiden erscheint mir auf jeden Fall wahrscheinlicher als C oder D. Ich würde zu gerne endlich mal mehr über die "Gebüschgruppe" wissen...


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 08:25
@Rick_Blaine

Willkommen in unserer Mitte.

Dein erster Beitrag gefällt mir sehr gut.

Deine Theorie mit der Gebüschlergruppe, wird wahrscheinlich einige Diskussionen auslösen. So detailliert wurde diese Gruppe noch nicht in einem möglichen Tatzusammenhang beschrieben.

An der Gebüschlergruppe , bin ich letztendlich auch verzweifelt. Aber aus einem Bauchgefühl heraus, habe ich bei ihnen nie in Richtung Tatverdacht gedacht. Bei dem Versuch zu ergründen, warum Sie sich nicht als Zeugen zur Verfügung stellten, läuft man immer gegen dieselbe Wand, bis man keine Lust hat, mehr darüber nachzudenken.

Ich warte jetzt erstmal ab, was die anderen dazu zu sagen haben.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 09:30
Danke für das Willkommen. Mir ging es lange genauso, ich fand zwar von Anfang an die XY Darstellung hahnebüchen, aber suchte irgendeinen plausiblen Grund, warum sich nicht einer dieser Gruppe meldet: die Gruppe hat Tanja gar nicht wirklich bemerkt, sie waren alle bekifft/besoffen, alle Ausländer oder von sehr weit weg und haben nichts mitbekommen usw usw.

Aber der Reihe nach geprüft, sind alle diese Entschuldigungen unplausibel. Vor allem, als ich dann darauf gestossen bin, dass laut Aussage der Bauzaunhelfer -auch das habe ich erst spät mitbekommen, dass es tatsächlich zwei Bauzaunhelfer gab, nicht nur einen, wie in XY gezeigt- die Gruppe aufgefordert wurde den Ort zu verlassen, weil sie den Helfern im Weg waren, und daraufhin auch sofort den Ort verlassen haben, und laut Bauzaunhelfern sie auch nicht auffällig betrunken etc. gewesen sein sollen, da ist mir klar geworden: mindestens einer oder zwei aus dieser Gruppe müssen sich an diesen Vorfall erinnern.

Und da sie dann wohl den gleichen Weg mit Tanja in Richtung Bitburger Strasse gegangen sein müssen, liegt nahe, dass sich da vielleicht ein Gespräch ergeben hat.

Und dann wieder dieses merkwürdige Schweigen, was bei einer Einzelperson vielleicht noch erklärt werden kann, aber bei einer ganzen Gruppe? Auf diesem Fest waren wohl ganz überwiegend lokale Besucher, also aus dem Grossraum Trier, vermutlich gar die meisten Studenten einer der Hochschulen und vielleicht auch Schüler der Stadt, also Personen aus Kreisen, in welchen die Tat doch sehr intensiv diskutiert wurde... all das macht es extrem unwahrscheinlich, dass keiner der Gruppe etwas davon bemerkt haben will, dass händeringend nach ihnen gesucht wird.

Und da sie nie öffentlich als verdächtig galten, und sogar klar gesagt wurde, dass irgendwelches gesetzwidriges Verhalten (kiffen etc.) von der Polizei garantiert ignoriert werden wird, ja, dass sie sogar anonym Hinweise abgeben können, gibt es eigentlich auch keinen Grund, warum sie nicht aussagen wollen. Es wäre schon ein grosser Zufall, wenn alle 5-8 so desinteressiert gegenüber Tanja -und der Belohnung!- wären, dass sie alle sagen "geht mich nichts an."

Was bleibt dann: ein Verdacht, dass sie eventuell sehr viel mehr mit dem Verschwinden von Tanja zu tun haben, als bisher angenommen.

Dabei fällt mir vor allem ein Fall ein, leider erinnere ich mich nicht mehr an die Einzelheiten, es muss ein paar Jahre her sein, eine junge Frau wurde vergewaltigt nachdem sie erst in einem Lokal vergeblich auf ihren Freund wartete, dann ziemlich gefrustet nach Hause lief, von mehreren Männern in einem PKW angesprochen wurde, eingeladen wurde, den Rest des Abends doch noch etwas fröhlicher zu verbringen, zu ihnen eingestiegen ist, und ... Auch in diesem Fall hiess es, dass sie so etwas "eigentlich" nie machen würde usw. Es waren, wenn ich mich richtig erinnere, 4 Täter, trotz guter Beschreibung wurden sie wohl bisher nicht gefasst. Der Fall war in XY. Es kommt also vor, dass Gruppen spontan ein Verbrechen begehen, und dann lange genug dicht halten, um nicht gefasst zu werden.

Es gab auch einen ähnlichen Mordfall, noch sehr viel länger her, ich glaube in österreich, da wurde das Opfer noch gesehen, wie sie die Disko verliess, und eine Gruppe von Männern ihr folgte. Man vermutet sehr stark, dass diese das Opfer vergewaltigt und umgebracht haben. Auch diese "Zeugen" haben sich nie gemeldet, obwohl die Disko bekannt, das Opfer klar beschrieben, und die Diskobesucher eher alle lokal waren. Daher lag der Verdacht nahe, dass die "Zeugen" die Täter waren. Wenn ich mal Zeit habe, versuche ich die Details der beiden Fälle wiederzufinden.

In all diesen Fällen handelt es sich um zufällige Opfer eines Gruppenverbrechens, vorausgegangen ist ein Abend mit Musik etc. (Disko, Kneipe...) Und in allen Fällen konnten die Täter davon ausgehen, dass andere sie gesehen haben, genau wie hier, am Bauzaun. Das hat leider weder die Täter von der Tat abgehalten, noch zur Aufklärung der Tat geführt.

Daher mein Interesse an diesen Gebüschlern. Je länger sie "verschwunden" bleiben, desto verdächtiger kommen sie mir vor.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 10:42
Auch ein herzliches Willkommen von mir und danke für den sehr lesenswerten Beitrag.
Ich würde gerne das eine oder andere aus meiner Sicht ergänzen.
In einem Fall in dem wir nur eines wissen, nämlich dass wir nichts wissen ist vieles möglich, auch die Gebüschler.

Seit ich diesen Fall kenne, beschäftige ich mich mit den Gebüschlern. Ich lerne aus beruflichen Gründen sehr viele Menschen kennen, mit denen ich einige Zeit zusammenarbeite. Deshalb habe ich auch schon einige Leute aus den Raum Rheinland-Palz kennengelernt, bzw. die dort gelebt haben.

Durch geschicktes Fragen konnte ich herausfinden, dass es nicht unüblich ist, zu diversen Veranstaltungen nach Trier zu fahren, auch von weiter weg.
Als Beispiel nehme ich einen Ex-Soldaten aus Idar-Oberstein, der mir bestätigte, dass es dort normal sei, auch Donnerstagabend, zum Feiern nach Trier zu fahren.
Solche ähnliche Beispiele hatte ich bisher 5, plus dem einen User, der das hier auch schon bestätigt hat. Und alle kannten den Fall TG nicht. Auch gehe ich nicht in der Annahme, dass ich jetzt zufällig, genau die 5 Leute gesprochen habe, die in Trier Party machten und Fall nicht kannten..........

Mein Fazit: Es ist sehr gut möglich, dass die Gebüschler nichts wissen.

Xy-ungelöst ist so eine Sache, du hast das sehr gut angeschnitten, ich als XY-Youtube-Gucker kann das sehr gut bestätigen, dass die Filme nicht 100% richtig sind und das es nur um die Schwerpunkte geht. Dass das Wort Drogen überhaupt erwähnt wurde, war mMn ein schwerer Fehler.

Nun wäre es halt für uns sehr interessant zu wissen, ob der BZH wirklich zwei Frauen gesehen hat, wie es im Clip gezeigt wurde oder ob dies künstlerische Freiheit des Regisseurs war, waren wirklich zwei Frauen dabei, dürfte eine mögliche Verschleppung/Vergewaltigung eher unwahrscheinlicher sein.

Außer, die waren mit zwei Autos in Trier, so dass die zwei Girls mit einem Auto (mit)fuhren, und ein oder zwei Männer getrennt mit einem anderen Auto, so dass eine Mitnahme TG von den Frauen unbemerkt geschehen ist.
An eine große Verschwörung und Dichthalten, von evtl. einer recht lockeren Gruppe, davon zwei Frauen, über Jahre hinweg, halte ich für unwahrscheinlich.

Eine weitere Möglichkeit solltest du vielleicht auch mit in Betracht ziehen. Die einer einseitigen Internet-Liebe ( oder so etwas ähnlichen).
TG hast das Thema abgehakt, schon einige Monate sind ins Land gegangen, aber man ist sich nicht fremd. Der Unbekannte weiß nur, dass TG aus dem Raum Trier kommt. Jetzt hofft er, dass TG auf das Fest geht und beschliesst sie dort zu suchen. Deswegen ist er recht früh dort und konnte sein Auto auch noch direkt an den VIP-Parkplätzen parken.
Durch die großen Menschenmassen trifft er TG erst gegen 3:30 Uhr morgens an, vielleicht war der Inhalt des letzten Telefonats auch ein anderer, oder er bietet sich wirklich an, Tg in die Stadt zu fahren. Irgendwann ist es eskaliert und zu einem Unglücksfall gekommen.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 11:02
@JoggerJoe

Dieses Szenario ist tatsächlich das, welches mir zuerst in den Sinn gekommen ist, als ich noch auf die Darstellung in XY vertraute, dass der Unbekannte mit Tanja bereits in einem vertraulichen Gespräch schien, als der Freund dazwischen platzte: Da von allen Seiten betont wurde, dass Tanja keine bekannte Beziehung hatte, stellte sich mir schon die Möglichkeit dar, dass dieser Unbekannte durchaus eine Beziehung zu ihr hatte: eine sehr einseitige bisher, sie vielleicht nur recht sporadisch kannte, vielleicht in der Mensa mal ab und zu mit ihr gesprochen etc und dann sich total in sie verliebt hat. Auf Grund einer narzisstischen Persönlichkeit sich so in diese Sache hineingesteigert hat, dass er das Unifest als die Gelegenheit wahrnahm, endlich seine unsterbliche Liebe Tanja gegenüber zu betonen und so weiter. Und daher, weil das für ihn so unglaublich wichtig war, eben auch einen hohen Aufwand betrieb, um sicherzustellen, sie dort zu finden und mit ihr ungestört reden zu können: es ist mir auch von Anfang an aufgefallen, dass er sehr früh vor Ort gewesen sein muss, um noch im Stuckradweg einen Parkplatz zu finden. Die Aggressivität, die er an den Tag legte, passt zu diesem Täterbild: Dies ist sehr wichtig für ihn, jede Störung ist ein Problem, deshalb fährt der den Freund so on, deshalb rennt er hinter Tanja her, und deshalb hängt er wie eine Klette an Tanja am Bauzaun, als ein neutraler Beobachter schon längst bemerkt hätte, dass er bei Tanja offensichtlich nicht ankommt. Und deshalb gibt er auch nicht auf, sondern holt sie mit dem Auto ein, überredet sie, einzusteigen, und versucht dann eben irgendwo zwischen Korrlingen und der FH noch einmal, sie davon zu überzeugen, in ihm ihren Prinzen zu sehen.

So weit passt das alles zu einem Profil, dem ich beruflich durchaus schon begegnet bin. Erst die doch sehr andere Darstellung der ersten Szene mit dem Freund Tanjas, lässt mich etwas zweifeln, ob es sich hier tatsächlich um so einen narzisstischen stalker handelt, der Tanja einfach nicht loslassen kann, und den sie vermutlich nur ganz oberflächlich kannte.

Seit der veränderten Darstellung dieser Szene, macht er einen weit weniger aggressiven Eindruck, wirkt weniger als der etwas verklemmte Typ, der schon stundenlang auf Tanja wartet etc.

Möglich ist es aber immer noch durchaus. Ich sage ja, dass ich Szenario A auf grund der vielen passenden Puzzleteile noch immer für sehr wahrscheinlich halte.

Was die Gebüschler angeht, so würde ich schon erwarten, dass diejenigen, die zwar weiter weg wohnen, aber eben doch für solcherlei Unterhaltung nach Trier fahren, auch nach dem Fest von Tanjas Verschwinden erfahren haben. Daher ist es interessant zu hören, dass offensichtlich nicht unbedingt davon auszugehen ist.

Die XY Darstellung der Gruppe halte ich für komplett erfunden. Die Polizei weiss vermutlich genau, wie die Bauzaunhelfer die Gruppe beschrieben haben, wir leider nicht. Es ist zu vermuten, wenn es mehr als 4 Personen waren, und diese mit PKW vor Ort waren, dass es mehr als ein PKW war. Daher muss nicht unbedingt die ganze Gruppe wissen, dass ein Teil der Gruppe mit Tanja weggefahren ist. Aber es hat m.W. nie eine konkrete Zahl in der öffentlichkeit gegeben, wie gross die "Gruppe" eigentlich war. Die Beschreibung der Bauzaun Szene lässt vermuten, dass es mindestens 4 Personen waren.


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18.10.2014 um 11:10
@Rick_Blaine
eine sehr gute Zusammenfassung und gute Ansätze.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Hier mein Szenario B: Auf dem Weg zur Bitburger Strasse entwickelt sich ein Gespräch zwischen Tanja und Mitgliedern der "Gebüschgruppe," und in diesem Gespräch kommt man darauf, dass alle in die Stadt wollen. Und jemand aus der Gebüschgruppe bietet Tanja an, im PKW mit in die Stadt zu fahren. Tanja, müde und genervt, hat keinen Grund eine Gefahr zu erkennen und willigt ein. Man steigt zusammen in einen PKW, der an der Bitburger Strasse geparkt war.
Ich würde an dieser Stelle andenken, ob die sogenannten Gebüschler nicht identisch mit der Gruppe gewesen sein könnten von der RA Böhm sprach. Beide Gruppen scheinen sich nicht gemeldet zu haben, denn nach beiden Gruppen wird nach wird nach wie vor gesucht.

Hingegen scheint nach dem Peugeot und dessen Fahrer schon lange nicht mehr gesucht zu werden.

Und es kann auch nicht ganz ausgeschlossen werden, dass Tanja doch den einen oder anderen aus der Gebüschlergruppe eventuell gekannt haben könnte. Ich vermute, dass die Möglichkeit besteht, dass diese einander alle durch Aussagen entweder bei der Polizei oder unter Bekannten und Freunden und bei der Familie ein Alibi beschafft haben.

Es muss kein Mord geschehen sein, es könnte ein Unfall welcher Art auch immer passiert sein, der von der Gruppe vertuscht wird.

Und es würde sich die Frage stellen, ob die agressive rPerson, die den Zeugen Heiko angegangen ist, sich unter den Gebüschlern befand oder ob es der spätere Peugeotfaher war.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 11:30
Seufz, ich wollte es eigentlich nicht erwähnen, da es die sache noch konfuser macht, aber auch mir ist schon der Gedanke gekommen, dass es sogar möglich -wenn auch nicht wahrscheinlich- ist, dass Gebüschler und Peugeotfahrer sich kennen.

Denn: warum blieben Tanja und der Peugeotfaher, ich habe ihn bisher "Unbekannter" genannt, genau an der Stelle stehen, an der sich auch die Gebüschler befanden? Ich nehme immer noch an, dass es sich um reinen Zufall handelt, aber es kann natürlich durchaus sein, dass man sich kannte und deshalb hier stehen blieb. Waren der Peugeotfahrer und Gebüschler Bekannte, kann es also sein, dass er mit dem Wagen zur Gebüschgruppe aufschloss, einschliesslich Tanja...

Dann würden alle, die sich bisher nicht gemeldet haben, den gleichen Grund dafür haben.

Allerdings, ich denke das ist etwas zuviel Zufall.

Auch hat es bisher keine Erkenntnisse gegeben, dass sich noch eine grössere Gruppe von Tanjas bekannten Freunden gegen 5 Uhr auf dem Fest befunden haben soll. Angesichts der bisherigen Spurenlage ist es ja nicht so, dass Tanja dort vielen Menschen bekannt war und umgekehrt. Das wäre schon ein sehr grosser Zufall, dass sie ausgerechnet im Moment des Stresses mit dem Peugeotfahrer auf eine Gruppe Freunde trifft, und dann noch etwas haarsträubendes mit diesen passiert.

Daher gehe ich mal weiter davon aus, dass die drei verschiedenen Gruppen/Personen, die hier alle zusammentreffen, sich nicht alle kannten.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 11:55
@Rick_Blaine
Da wir nichts wissen halte ich weiterhin alles für möglich.

Fakt ist, dass die sogenannte Peugeotsichtung , die Sichtung des späteren Fahrers des Peugeots und die Sichtung der Gebüschlergruppe zeitlich und räumlich eng beieinander liegen.

Die Gebüschler haben den Peugeotfaher gesehen und umgekehrt müsste es sich ähnlich verhalten haben.

Daher könnte sogar angedacht werden ob es sich bei dem erst Jahre später ermittelten Zeugen nicht um den Fahrer des Peugeuts gehandelt haben könnte. Wenn er zuvor mit Tanja auf dem Stuckradweg unterwegs war, was spräche dafür, dass er sie bereits zuvor beim Bierstand gesehen und dort irgendwo angesprochern haben könnte.

Wenn Tanjas Begleiter am Bierstand sich agressiv und verhaltensauffällig gezeigt hätten, was spräche dafür, dass der spätere Peugeotfaher helfend eingeschritten ist und Tanja so in seine Gesellschaft geriet.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 12:06
Davon gehe ich in meinem Szenario A aus: der Unbekannte in allen Sichtungen mit Tanja ist der Peugeotfahrer, und er hat irgendwie geschafft, doch über mindestens eine Stunde Kontakt zu Tanja zu halten und sie in ein Gespräch zu verwickeln. Entweder als Folge seines Einschreitens gegen einen aggressiv wirkenden betrunkenen Heiko, oder schon lange davor... Tatsache ist, sie wurde zwischen 4 und 5 Uhr mindestens zweimal mit jemandem gesehen, der mit grosser Wahrscheinlichkeit der Peugeotfahrer ist, und mit dem sie zumindest so eine "enge Beziehung" hat, dass es für aussenstehende Beobachter aussieht, die beiden hätten "Beziehungsstress." Wann diese "Beziehung" begann, das wissen wir leider nicht.

Und ja, wenn die Aussage des Bauzaunhelfers zeitlich korrekt wiedergegeben wurde, müssten sich Peugeotfahrer/Unbekannter und Gebüschler zumindest bemerkt haben (ob sie sich genauer wahrgenommen haben ist eine andere Frage).


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 15:28
Dadurch das die Bauzaunhelfersichtung eine tanjaähnliche Frau im Streit mit einem Unbekannten beschreibt, gibt man dieser Sichtung eine so große Bedeutung, denn hier taucht erneut ein/der Unbekannte/r auf.
Theoretisch ist ja auch denkbar: es gab den Unbekannten des Zeugen H., aber er hat eine weitaus geringere Bedeutung. (Dann kriegt die Bauzaunhelfersichtung damit auch eine geringere Bedeutung.)

z.B. so: Zeuge H. trifft auf Tanja, die ja ebenfalls in die Stadt wollte. Zeuge H. hat schon Einiges an Alkohol in sich, ruft nach Tanja, die er zufällig in der Menge entdeckt. Ein junger Mann (Unbekannter) hört dies, stellt sich in Folge seines ebenfalls leicht angetrunkenen Zustands dem Zeugen H. in den Weg und sagt "Lass Tanja in Ruhe." (D.h. der Unbekannte kennt Tanja überhaupt nicht, reagiert nur auf Grund seines alkoholisierten Zustandes so sinnlos. Kann sich später auch an die Szene überhaupt nicht mehr erinnern, fühlt sich deshalb nie angesprochen.) Tanja bemerkt diese Szene, findet das Ganze einfach nur amüsant, wie sich da zwei Machomänner (ist jetzt wieder reine Interpretation nur um die Version bildlich rüberzubringen) aufplustern (Zeuge H. hat sich natürlich nicht aufgeplustert, sondern sich daraufhin zurückgezogen), die nicht mehr Herr ihrer Sinne sind und winkt dem bedröppelten H. zu und verschwindet aus dessen Blickfeld.

Ist nur eine rein ausgeschmückte Variante. Aber theoretisch auch möglich.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 17:07
@Rick_Blaine
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Davon gehe ich in meinem Szenario A aus: der Unbekannte in allen Sichtungen mit Tanja ist der Peugeotfahrer, und er hat irgendwie geschafft, doch über mindestens eine Stunde Kontakt zu Tanja zu halten und sie in ein Gespräch zu verwickeln. Entweder als Folge seines Einschreitens gegen einen aggressiv wirkenden betrunkenen Heiko, oder schon lange davor... T
Das wäre möglich.

Ich ging allerdings in meiner Annahme davon aus, dass der "Unbekannte" zwar ab 4:00 präsent aber nicht die Person war, die sich gegenüber dem Zeugen Heiko agressiv verhielt und diesen barsch wegschickte.

Man könnte diesen Mann, den wir den "Unbekannten" nennen auch als eine Art Beschützer sehen. Sein Verhalten auf demStuckradweg, so wie es von Zeugen geschildert wurde kann nicht als agressiv bezeichnet werden, im Gegenteil, er scheint sich eher defensiv verhalten zu haben. Er beschwichtigte, bzw. versuchte zu beschwichtigen , er scheint dem Konflikt mit den Gebüschlern aus dem Weg gegangen zu sein und der hielt vor dem umgefallenen Bauzaun an und bekundete damit Ruhe und Gelassenheit.

Dieses an den Tag gelegte Verhalten lässt mich vermuten, das es sich eben nicht um die Person handelte, die den Zeugen Heiko anfuhr und wegschickte.

Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass es der Polizei gelang, den Peugeotfaher irgendwann ausfindig zu machen, könnte er durchaus die Person sein von der Herr Böhm redete, der Zeuge, der viel zu spät befragt worden ist und der sich nicht mehr erinnern kann.

Herr Böhm erwähnte die Gebüschler in keinem Wort. Das könnte auch bedeuten, dass er davon ausging, dass diese identisch sind mit der Gruppe beim Bierstand.

Wenn es aber so wäre, dann hätten nur der Zeuge Heiko , die beiden BZH und eben der Peugeotfaher diese Gruppe gesehen (nach unserem Wissenstand). BZH und Heiko wurden aber zeitnah befragt und können von Herrn Böhm nicht gemeint gewesen sein.


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18.10.2014 um 17:13
@Rick_Blaine
Für mich macht der Unbekannte überhaupt keinen narzistisschen oder aggressiven Eindruck. Die Szene mit H. kann man so oder so interpretieren, zumal H. stark alkoholisiert war.

Ich sehe das eher so, dass der Unbekannte viel investiert hat um TG nahe zu sein, sie vielleicht endlich gefunden hat, und es unter allen umständen vermeiden wollte, dass sie mit einen anderen weiter zieht. Vielleicht ist er da einfach über seinen Schatten gesprungen. Ansonsten lief der doch hinterher wie ein Dackel.........

Allgemein wirkt der Typ auf mich wie ein Bust, wie einer der auf dem Schulhof immer gedreht wurde und sein Taschengeld abgegeben hat. Der vielleicht vor einiger Zeit TG übers Internet (oder sonst wie) kennengelernt und sein Herz ausgeschüttet hat und ihr vielleicht als Gesprächspartner sympatisch war.

Aus irgendeinen Grund ist es dann zu einem tragischen Unglücksfall gekommen. Mich würde es auch nicht wundern, wenn die "Drecksarbeit" dann der große Bruder oder eine wichtige Bezugsperson gemacht hätte.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 17:19
@meermin
Ich glaube persönlich nicht, dass der Peugeotfahrer gefunden wurde, ich glaube eher, dass man nach der endlose erfolglosen Suche nach ihm, einfach nur an die gesicherten Fakten zurück gegangen ist.
Da die Suche ja nichts brachte, setzt man halt (logischerweise) woanders an.Vor einigen Jahren war es Homburg, jetzt die "neue" Gruppe.


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 17:37
Der Bunkerkomplex unter der FH kann man den eigentlich besichtigen oder kommt jeder dort einfach so rein?


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Der tragische Tod von Tanja Gräff

18.10.2014 um 17:43
@j.lewandowski
Ich wusste gar nichts von einem Bunkerkomplex , der sich unter der FH befinden soll.

Kannst du mehr dazu sagen? Um was für einen Bau handelt es sich? Wo befinden sich Eingänge und Ausgänge?


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18.10.2014 um 17:47
@meermin
Das hat @Rick_Blaine geschrieben weiter oben in einem seiner Szenarios schau mal unter Pallien Schreie, denn ich habe bislang auch noch nichts davon gehört. Werde mal recherchieren.


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18.10.2014 um 19:55
@EDGARallanPOE

ich bin aus Trier :D , Trier ist eine ruhige Stadt, hier wird für gewöhnlich in einem Jahrzent vielleicht eine handvoll Menschen vermisst, wenn überhaupt. Hier ist auf diesem Gebiet wenig los bis gar nichts, daher meine Einschätzung :) direkt vor Ort.


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