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Mordfall Charlotte Böhringer

28.936 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 00:04
Die Frage ist allerdings wieso ihm die fremden Zeitschriften in seiner Wohnung nicht aufgefallen sind.

Es sei denn es wären Zeitschriften gewesen die die Freundin auch ab und zu kaufte und las.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 00:05
Zitat von meerminmeermin schrieb:Bzw., falls er die Zeitschriften bereits vorher weggenommen hätte, dann hätte er sie irgendwo wegwerfen können.
Ja, hinterher ist man immer schlauer :-D

Ne, im Ernst: Ich hab keine Erklärung dafür. Außer evtl die, dass ein ungebübte Täter halt solche Fehler machen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 00:07
Aber er hätte doch genug Zeit gehabt die Zeitschriften aus seiner Wohnung zu entfernen, selbst wenn man annimmt dass er unmittelbar nach der Tat überfordert war und Fehler gemacht hätte.


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06.07.2013 um 00:08
Und welcher Täter, der seine Tante umbringt um an ein Millionenerbe zu gelangen steckt sich ganz nebenbei noch einen Fünfhunderteuroschein ein und belässt diesen auch noch einige Tage in seinem Besitz, damit die Polizei ihn finden kann?


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 00:17
@meermin schrieb:
Zitat von meerminmeermin schrieb:Wenn B. tatsächlich der Täter sein sollte, dann haben wir es entweder mit einem ausgesprochen dummen Täter zu tun oder aber er hat sich eine ganz besondere Strategie überlegt und viele Spuren absichtlich gelegt um seine Unschuld zu beweisen, eben weil kein Täter so doof sein kann.
Es handelt sich bei B. Toth ja nicht um einen Profi-Killer. Deshalb sind die vielen 'Fehler', die er machte, nicht überraschend.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 00:26
Aber wenn ers war, dann muss er wirklich sehr einfach gestrickt sein. Er hat ja wirklich eine unübersehbare Spur hinterlassen . Angefangen von der Krankmeldung bis zur Mitnahme des Geldscheines.

Die nacktge Gier muss ihn getrieben haben, wenn der Schein noch unbedingt mitgenommen werden musste, das belastende Testament aber nach dem Durchschnüffeln mit Fingerabdrücken liegengelassen wurde.

Als angehender Jurist hätte er eigentlich wissen müssen, dass man sich für ein Vorhaben wie er es plante besser Handschuhe anzieht. hat er aber nicht wenn auf dem Testament bzw. dessen Umschlag seine Fingerabdrücke gefunden wurden.

Oder beging er auch noch den Fehler nach der Tötung die Handschuhe noch in der Wohnung des Opfers auszuziehen und dann ohne Handschuhe die Wohnung zu durchsuchen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 09:50
@meermin

Ja, es gibt auch genug Beispiele von anderen Tätern, die sich extrem doof angestellt haben; was auch ganz gut ist, denn so fängt man die natürlich leichter.
Viele Täter fängt man übrigens über Tatortfotos, da es für Täter wirklich eine hohe Tendenz gibt, zum Tatort zurückzukehren.

Auf der anderen Seite ist es diese Häufung von Dummheiten und vor allen Dingen der Wechsel zwischen raffiniert-planerisch und impulsiv-dämlich im gemutmaßten Tatablauf, der mich stutzig werden lässt. So kann es wahrscheinlich nicht gewesen sein. Hätte man z. B. auch die Plastiktüte bei ihm gefunden, wäre die Sache schon klarer.

Was die Leute angeht, die ihre eigenen Lügen glauben, so stimmt das natürlich. Aber hierzu würde ich gerne mehr über B. T. wissen. Im Urteil wird er natürlich extrem negativ dargestellt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 10:12
An den Blutspuren am Jacket des Opfers wurden Handschuhabdrücke festgestellt. Der Täter hat also zur Verübung der Tat Handschuhe angezogen.

Wäre Herr Toth wie von der Anbklage behauptet der Täter, dann hätte er diese Handschuhe später noch in der Wohnung wieder ausgezogen und dann ohne mit den Handschuhen bekleidet zu sein das Testament angeschaut.

Natürlich könnte es sich so zugetragen haben, aber in diesem Fall wäre er wirklich mehr als dumm.

Ich frage mich darüberhinaus wieso er die Tür aufhalten musste. Das Opfer wurde von hinten und von der Seite erschlagen, hat sich also wohl gleich umgedreht nachdem es die Tür geöffnet hatte.

Warum musste die Tür offengehalten werden?

Das macht auf den ersten Blick zumindest überhaupt keinen Sinn.

Im Gegenteil ein "normaler" Täter würde eher versuchen, die Tür schnell hinter sich zu schliessen, erstens damit das Opfer nicht durch diese fliehen kann und zweitens um zu Verhindern dass Geräusche nach aussen dringen.

Warum also soll Herr Toth über einen längeren Zeitraum versucht haben die Tür offen zu halten, mit seiner guten , der linken Hand ?

Warum war das offenhalten der Tür so wichtig für ihn?

Kann mir das jemand erklären? Handelte es sich um eine ganz besondere spezielle Tür, die nicht ins Schloss falen durfte? Hätte er die Wohnung nicht wieder verlassen können, wenn die Tür zugefallen wäre? Oder wurde das Opfer ausserhalb der Wohnung erschlagen und die Tür musste offenbleiben um es dann wieder in die Wohnung zu verbringen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 10:24
Und wie bitte soll es gehen, mit einer Hand eine Tür aufzuhalten und mit der anderen auf ein Opfer einzuschlagen, dass entweder bereits durch erste Schläge niedergestreckt am Boden liegt oder aber sich noch stehend und angeschlagen neben einem befindet.

Im ersteren Fall müsste der Täter extrem beweglich gewesen sein im zweiten wäre es völlig unverständkich wieso das Opfer selber sich nicht vom Täter, der ja die Tür aufhalten musste ein paar Schritte entfernt hätte um aus dessen Schlagradius herauszukommen.

Ich frage mich, ob die ganze Szene nachgestellt wurde. Wo geschah die Tat , vor oder in der Wohnung? Und besass Herr T. keinen Schlüssel zu der Wohnung? Handelte es sich um eine von selbst zufallende Tür angeschlossen an ein Sicherheitssystem das registirierte wer wann welchen Schlüssel benutzte?


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 11:08
@meermin

Immer langsam: im gerichtsmedizinischen Gutachten steht ausdrücklich, dass nicht mehr festgestellt werden kann, wann, wie und wo die ersten Schläge fielen. Deswegen kann das Gericht seine Version auch nicht wirklich belegen.

Schaut man sich das Foto vom Tatort an, ist es aus meiner Sicht ohnehin sehr unwahrscheinlich, dass die arme Ch. B. erst erschlagen wurde und der Täter oder die Täterin dann in das Bureau ging. Ich würde Blutfussspuren erwarten. An der Getöteten vorbei die Treppe hoch würde eventuell noch gehen, aber runter und um die Ecke rum, stelle ich mir schon sehr schwierig vor.

B. T. hätte sich, so er denn die Tat geplant hat und nicht im Affekt handelte, die Tat ohnehin nicht so schwer machen müssen. Er hätte ja einfach klingeln können.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 11:52
Zitat von meerminmeermin schrieb:Wäre Herr Toth wie von der Anbklage behauptet der Täter, dann hätte er diese Handschuhe später noch in der Wohnung wieder ausgezogen und dann ohne mit den Handschuhen bekleidet zu sein das Testament angeschaut.

Natürlich könnte es sich so zugetragen haben, aber in diesem Fall wäre er wirklich mehr als dumm.
Für das Ausziehen der Handschuhe gibt es aber eine ganz einfache Erklärung: Er wollte Blutspuren an dem Testament verhindern. Das hätte nämlich erst recht auf einen Familienangehörigen verwiesen, denn was will ein Zufallstäter mit verschiedenen Testamentsversionen? Und für seine DNA an dem Umschlag hatte er ja eine passende Erklärung parat. Wenn er er es also war, war das Ausziehen der Handschuhe nicht dumm, sondern sogar klug.

Das Konstrukt mit dem Aufhalten der Tür im Urteil, geht mir dann auch etwas zuweit. Es wurde aber offensichtlich nicht als handwerklicher Fehler gewertet.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 12:02
Übrigens ist auch die Mitnahme von Geldscheinen klug, wenn man von Bences Täterschaft ausgeht. Das sollte nämlich dann auf einen Raubmord hindeuten. Dass er die Geldscheine aufbewahrt hat, ist allerdings schon wieder ausgesprochen dumm. Wie hat er das eigentlich erklärt?

Jedenfalls hatte er sich ja zuvor bei den Diebstählen im Parkhaus auch nicht sonderlich klug angestellt - die Kohle ist ja unmittelbar auf seinem Konto gelandet. Vielleicht hatte er mit den 500 Euro ähnliches vor? Dann musste er noch versuchen das Blut abzukriegen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 12:14
@KonradTönz1
Er hat halt behauptet, dass seien Wettgewinne, Ersparnisse und teilweise ein Geldgeschenk seiner Tante, damit er sich ein Fahrrad kaufen könne.
Das seine Tante dachte er sei zu dick und solle sich mehr bewegen, ist übrigens auch durch Zeugenaussagen belegt.

Das Geld aus den Parkhausautomaten ist nur zum Teil auf seinem Konto gelandet. Wir können übrigens auch mit Sicherheit annehmen, dass die Verlobte von dieser Geschichte wusste, da er 1.000 Euro von ihrem Konto genommen hat, um sie der Tante zurückzuzahlen.

Es ist aus meiner Sicht eben genau dieser Wechsel zwischen geplant (Handschuhe, Tatwaffe, Zeitungen wegnehmen) und ausgesprochen dummen und sehr riskanten Handlungen, der erstaunt und stutzig macht.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 12:24
Der Plan war eigentlich meistens gut, nur hat er ihn ihn manchen Teilen nicht sorgfältig ausgeführt.
Dass die Ermittler schnell ein Motiv finden würden und dass er kein Alibi hat musste ihm klargewesen sein. Er hat daher die ablibilose Zeit durch zahlreiche Anrufe nach der Tat nach oben hin begrenzt. Um das mögliche Tatfenster möglichst weit zu dehnen, hat er die Zeitungen mitgenommen.
Wer weiß wie er sich nach seiner Tatbegehung gefühlt hat? Man kann ja womöglich viel über ihn sagen, aber nicht dass er bisher als eiskalter psychopathischer Mensch auffällig geworden wäre. Es kann daher durchaus sein, dass ihm die Tatbegehung so in den Knochen steckte, dass er nicht mehr in der Lage war seinen Plan sauber auszuführen . Oder dass er extrem nervös war ob der unvermeidbaren Verdächtigungen und daher in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt.

Die ausgesprochen dummen Handlungen die @aberdeen erwähnt, sind allesamt nach der Tat zu verorten. Meine Erklärung würde dazu also passen.


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06.07.2013 um 12:33
@KonradTönz1
Du hast in vielen Punkten absolut recht. Es wird gerne so getan, dass nur weil jemand ein Mord begeht, er das auch ausgesprochen gut machen muss. Das ist aber - zum Glück - keineswegs so. Die meisten Straftaten werden ausgesprochen dämlich begangen.

Es ist jetzt noch die Frage, wie Du "nach der Tat" definierst. Das aus meiner Sicht - nach der Version des Gerichts - völlig unnötige Sichten des Testaments finde ich schon sehr dumm. Ebenso das Wegnehmen des Geldes. Grundregeln Nr. 1 bei Mord: nie ewas vom Tatort mitnehmen ;-)

Was das Thema Kaltblütigkeit angeht, stimme ich Dir zu. Aus meiner Sicht spricht viel mehr für eine Affektat.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 12:42
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Es ist jetzt noch die Frage, wie Du "nach der Tat" definierst. Das aus meiner Sicht - nach der Version des Gerichts - völlig unnötige Sichten des Testaments finde ich schon sehr dumm. Ebenso das Wegnehmen des Geldes. Grundregeln Nr. 1 bei Mord: nie ewas vom Tatort mitnehmen ;-)
Da widerspreche ich: Man sollte sehr wohl etwas von einem Tatort mitnehmen wenn man eine Beziehungstat vertuschen und ein Raubdelikt suggerieren will - und genau das könnte hier der Fall gewesen sein. Nur muss man diese Dinge dann eben sorgfältig entsorgen.
Und zum Punkt Testament: Frau B. soll ja zig Versionen angefertigt haben. Vielleicht wollte er einfach die für ihn günstigste auswählen und andere entsorgen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 12:50
@KonradTönz1
Ja, aber wenn schon verdecken, dann auch richtig. Die Version vom Testament, die er in der Hand hatte, war für ihn von den drei Versionen aber nicht die günstigte. In der aktuellsten Fassung gab es einen dritten Erbberechtigten. Das Gericht behauptet dann, er habe es deswegen nicht entsorgt, weil er ja gar nicht wissen konnte, wer noch von diesem Testament wusste. Das hätte aber auch genau so gegolten, wenn er komplett enterbt worden wäre.

Wenn ich eine Beziehungstat vertuschen wollte, würde ich eher was zum Tatort mitbringen - etwas von einer fremden Person.

Was ist aber eigentlich wenn B. T. am Tatort war. Vielleicht hat er sogar den Wein getrunken und seine Tante hat ihm dann eröffnet, dass sie jetzt die Nase entgültig voll habe. Studienabbruch und die Diebstähle. Dann hat sie ihn noch heftigst beleidigt, es brennen zwei, drei Sicherungen durch - und zack!

Vielleicht wusste die Verlobte sogar, dass er zu einer Aussprache gehen wollte. Das würde auch sehr sauber erklären, warum sie ihm ein falsches Alibi gegeben hat. B. T. selbst kann so auch hervorragend weiter lügen, da er seine Tante tatsächlich nicht ermordet hat. Das kann dann auch das für ihn günstige Ergebnis im Polygraphentest erklären.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 13:17
@all

Im Urteil steht jedenfalls auf S. 15:

"Dabei war es für den Angeklagten nicht von entscheidender Bedeutung, ob er sellbst als Erbe durch ein Testament eingesetzt sein würde."

Warum dann aber das Testament überhaupt in die Hand nehmen?


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06.07.2013 um 13:17
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Was ist aber eigentlich wenn B. T. am Tatort war. Vielleicht hat er sogar den Wein getrunken und seine Tante hat ihm dann eröffnet, dass sie jetzt die Nase entgültig voll habe. Studienabbruch und die Diebstähle. Dann hat sie ihn noch heftigst beleidigt, es brennen zwei, drei Sicherungen durch - und zack!
Und wo hatte er dann die Handschuhe plötzlich her?


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 13:18
Arbeitshandschuhe?


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