Martin B. in Hagen seit 2007 spurlos verschollen

@Bernard
Klar, Kripo und XY dienen zur Aufklärung von Verbrechen und nicht,
um Schicksale und Motivationen zur Schau zu stellen.

Was mich im geposteten xy-Fall allerdings wundert:

Die Sendung lief am 26.08.2009 im TV, verschwunden ist der Mann aber bereits 2007.
Wie lange sucht man eigentlich nach Vermissten, wenn (wie hier) selbst nach 2 Jahren noch kein Anzeichen einer Straftat vorliegt?

@Sleepwalker
Liegt im Ermessen des ermittelnden Staatsanwalts. Und ob die XY-Redaktion den Fall als "interessant" erachtet; so einfach "weg sein" und dann nicht mehr auftauchen ohne Anzeichen von fremder Beeinflussung reicht da nicht. Womöglich auch noch, wenn von einem Suizid ausgegangen werden kann...
Als "interessant" galten -jedenfalls zu Zeiten von Eduard Zimmermann und Regisseur Kurt Grimm - nicht immer unbedingt besonders grausame Geschichten; eher war da das "unheimliche" Element gefragt. Weil sich die Leute an solche Sachen mehr und länger erinnert haben. Auch die berühmte "Wischblende" zählte übrigens zu solchen Stilelementen, die ganz bewußt eingesetzt wurden - von den "Hintergrundmusiken a la XY" gar nicht zu sprechen...
Auch mit Bedacht gewählt war der damalige Sendeplatz am Freitag-Abend, da haben sich die Zuschauer/innen am Samstag beim Grillen mit den Nachbarn, tags darauf beim Sonntags-Nachmittag-Kaffee mit der Familie und am Montag mit den Kollegen in der Firma noch über die Sendung unterhalten. Ungewöhnliche Orte in der Handlung, außergewöhnliche Namen oder auch die sogenannten "Neigungs-Fälle" bei denen es um homosexuelle Opfer ging, hatten gute Chancen umgesetzt zu werden. Und -um den Bogen jetzt wieder zu schließen- auch "Altfälle" bei denen sich die Polizei oft über Jahre die "Zähne ausgebissen" hatte und zu keinem Ergebnis gekommen war. Das hatte dann -im Falle von verwertbaren Ergebnissen oder gar einer Aufklärung- natürlich einen großen Werbe-Effekt für "Ganoven-Ede" und seine Redaktion, was jeweils zu den Jubiläums-Sendungen gerne in Form von entsprechenden Statistiken veröffentlicht wurde...

Mein Onkel Igor ist auch plötzlich spurlos verschwunden als er in Frankfurt war, und paar tage später hat man ihn gefunden ihn blaue Mülltüte im Main in Stücke ... ;)

@merit
Im ernst?

old_sparky schrieb:klar kann ich meine geklaute meinung hier gerne miteinbringen

Dann mach es doch endlich nicht so spannend und sag, was du ueber den Fall denkst. Denn bisher habe ich hier von dir nur OT gelesen.

@Cathryn
Von dir zu 90% auch, davon mal abgesehen...

@Sleepwalker
Das war kein Wald in dem er verschwand und er saß auch nicht auf einer Bank. Das wurde im Beitrag falsch dargestellt. Es handelt sich um eine Wohngegend. Er hat vor einem Wohnhaus auf den Treppen gewartet. Dort gibt es zwar auch einen Wald ganz in der Nähe, aber zu dem kommt man nicht so einfach und dieser Wald ist ein sehr steiler Berg. Wenn ich Gelegenheit habe, kann ich ja mal Fotos machen.

@Jillrips
Ok, sorry, doch im XY-Film sah es zumindest nach einer Gaststätte etwas ausserhalb,
zwischen Bäumen gelegen, aus. Wald ist insofern nicht die korrekte Bezeichnung,
doch mitten in der City lag das Vereinshaus trotzdem nicht.

Und eine echte Parkbank war es auch nicht, das sah man sogar im XY-Video;
er sass halt auf einem Holzblock?, was im Film aber als Art "Bank" bezeichnet wurde.

@Sleepwalker
Ja, das kam wie eine total abgelegene Gegend rüber. Googel das doch einfach mal. Lenaustr. Hagen. In der Droste-Hülshoffstr. ist das Vereinsheim in dem gefeiert wurde, angrenzend liegt die Lenaustr. Rechts neben der Eckeyseyerstr (kreuzt die Lenaustr.) das 2 Haus. Davor hat er gewartet. Gegenüber von Carglass.

Hinter der Tankstelle gibt es eine kleine Brücke, da vermute ich, kann man evtl den Wald betreten, aber der Berg ist höher als man denkt.

@Jillrips
Glaub ich Dir, auch ohne gleich zu googeln (werde es nachher aber trotzdem,
aus reinem Interesse, mal tun). Interesse darum, weil die Geschichte insofern
ja noch komplizierter wird, wenn der Mann im Prinzip gar nicht so abgelegen "wartete"?

@Sleepwalker
Ich hab ein paar Beiträge zuvor schonmal geschrieben, dass Eckesey eine der schlimmsten Gegenden in Hagen ist. Allerdings heißt das ja nix.

Ich glaube nicht wirklich an ein Verbrechen oder einen Unfall. Natürlich kann sich das ändern, wenn man genauere Info's bekommen würde. Meiner Meinung nach hat er sich abgesetzt.

@Jillrips
Denke auch, dass er sich abgesetzt hat!
Hab vor ein paar Tagen zwar auch andere Vermutungen gepostet,
doch letztendlich sind das Hirngespinste;
wer konnte denn vom Ablauf des Festes schon wissen und ihm insofern "auflauern"?
Wozu auch, er hatte ja weder Geld noch sonstige Wertsachen bei sich.

Eine seltsame Situation zum Abtauchen hätte er sich allerdings schon ausgesucht;
vielleicht aber auch bewusst, je abstrakter, umso unglaubwürdiger,
falls er freiwillig verschwand.

Verbrechen oder Unfall ohne die geringste Spur? Auch so gut wie unmöglich,
denke ich zumindest mal.

@Jillrips
Danke, ist ja die Härte! Wenn ich das richtig sehe, liegt die Gaststätte nicht weit entfernt
einer befahrenen Strasse? In Aktenzeichen-XY sah alles wie "im Grünen", also eher etwas ausserhalb aus; darum vorhin auch mein "Wald"-Vergleich.
Zum Abtauchen insofern geeigneter als "im Wald" ;)

@Sleepwalker
Nö, ich würde auf 200 Meter tippen. Die Eckeseyerstr. führt direkt zum HBF. Dauert zu Fuß sicherlich 20-30 Minuten. Ist aber sehr leicht zu finden, auch für Leute die sich nicht auskennen.

@Jillrips
200 m sind nicht weit; und mal angenommen, er nahm nicht die Bahn,
sondern wurde von jemandem per PKW mitgenommen?
Falls es geplant war, wäre es ja ein leichte Übung, sich von einem/einer Mitwisser/in
abholen zu lassen?!

@Sleepwalker
Ja, so ist es. Keine 10 Minuten mit dem Auto um diese Zeit ist man auf der Autobahn und von da aus überall.

@Jillrips
Hab's schonmal erwähnt, soweit ich weiss: Laut XY hatte er doch ursprünglich seine Frau
zum Mitkommen aufgefordert; was, wenn sie tatsächlich sofort mitgegangen wäre
(ausserdem wollte er ja zuerst mit dem Auto wegfahren).

Zwar alles Kleinigkeiten, über die sich andere User sicher gleich wieder aufregen werden
(Gruss an @old_sparky ;) ), doch auch kleine Details machen manchmal Sinn!

Martin B. hat sein Verschwinden gut vorbereitet,und am Ende passte alles zusammen.
Er war nicht zum ersten Mal auf einer Feier in diesem Ort,kannte die Umgebung gut genug.
Falsche Papiere besorgen ist möglich und in dem Zusammenhang sogar unumgänglich.
Die betreffenden bekommen nicht selten logistische Unterstützung,werden abgeholt,finden Unterschlupf damit erstmal Gras über die Sache wachsen kann(2Jahre).
Ansonsten ist das Risiko des Erkannt werdens groß.
Bei Hr.B. nehme ich an das er zunächst zu Fuss durchs Gelände ist,daß schliesst Zeugen aus die ein Fahrzeug gesehen haben könnten.
Ein Auto ist auffälliger und weniger flexibel hinsichtlich (schneller)Richtungswechsel,Versteckmöglichkeiten u.ä.
Die Leute wollen ab ihrem Verschwinden ihre Ruhe haben,und es wird im Vorfeld einiges dafür unternommen,auch, um den Verdacht der Freiwilligkeit zu zertreuen.
Ich denke der Xy Film zum Fall zeigt aber auch überdeutlich,daß vom freiwilligen Verschwinden ausgegangen wird(Familienfoto,Tochter mit selbstgemaltem Bild an der Haustür).
Wenn ich verschwinden wollte täte ich mir intensiv Gedanken machen,wie ich es anstelle.
So eine Planung pflegt zu dauern,in manchen Fällen mussten die Leutchen ihren Zeitpunkt mehrfach verschieben,weil der Rhythmus durcheinander kam.
Ich hab mir lange überlegt bevor ich folgendes hier reinschreibe:
Es gibt Vermisstenfälle wo als Unterstützer,ein und diesselbe Person vermutet wird.
Weil sich die Konzepte sehr stark ähneln,und das Verschwinden aus fast identischen Situationen heraus geschah.
Diese Fälle weisen auf professionelle Unterstützung hin.
Beispiel:Drei Frauen sitzen gemeinsam beim Kaffee,zwei sind Schwestern,und eine Bekannte/Freundin.Sie erzählen sich was so in der Stadt passiert,Unfälle oder Verbrechen z.B.
Eine der drei sagt plötzlich:"In letzter Zeit habe ich immer wieder das Gefühl,daß mir bald was schlimmes passiert".
Die anderen beiden gucken sie an:"Wieso?Wer soll die denn etwas tun?Jetzt mach dir mal nicht solche Gedanken".
Sie:"Weiss auch nicht,ist nur son Gefühl".
Lässt sich später nach dem Verschwinden,nix mit anfangen.
Wenn solche Äusserungen in einer Kaffeerunde z.B.drei,vier Tage vor Freitag dem13.gemacht werden,ist das eigentlich keine Überraschung,solange das Datum von der Frau nicht direkt erwähnt wird(Andrea Büttner(33),13.11.1992 Hamburg,siehe XY vom 3.9.2008 oder 24.9.2008).

Beim Googeln stiess ich auf folgende Seite:

http://www.gesetze-im-internet.de/verschg/BJNR011860939.html#BJNR011860939BJNG000100303

Wenn ich es richtig verstehe, kann man also einen verschwundenen Menschen nach mehreren
Jahren für tot erklären lassen, obwohl dieser vielleicht nur irgendwo anders ein neues
Leben beginnen wollte. Dachte eigentlich, man hätte als erwachsener Mensch das Recht
auf Selbstbestimmung des Aufenthaltsortes?

@merit

merit schrieb am 04.04.2011:Mein Onkel Igor ist auch plötzlich spurlos verschwunden als er in Frankfurt war, und paar tage später hat man ihn gefunden ihn blaue Mülltüte im Main in Stücke ...

sowas ist nicht....ich betone nicht witzig.....