schnüffelnase schrieb:Doch. Das ist ja die Crux. Sonst würde das Auto ja nicht dort abgestellt worden sein, wo Frau Bögerl immer ihr Auto im Klosterhof abgestellt hat. Der Täter muss diesen Abstellplatz gekannt haben und gewusst haben, daß Frau Bögerl dort immer parkt. Wieso sonst hat er genau dort den Wagen abgestellt. Es muss einen Bezug vom Täter zu diesem Ort geben. Er muss ihn gekannt haben. Und genau deshalb liegt auch hier der Schlüssel zu diesem Fall - behaupte ich.
Das würde eigentlich nur meine These stützen, dass es viel mehr um ein persönliches Motiv geht als um eine "willkürliche" Entführung weil das im Kontext dieser Entführung einfach nur riskant und vollkommen unnötig ist.
Kann natürlich auch sein, dass der Täter hier einfach nur gezielt einen "Gag" machen wollte, der eigentlich keine nähere Bedeutung hat und evtl. einfach nur super dreist rüber kommen sollte. Wie der Täter an die Info kam, dass MB dort immer parkte, wird ja nicht soo schwer raus bekommen zu sein. Ich sage immernoch, dass es einfach auch Zufall gewesen sein könnte. Ich vermute nicht, dass der Parkplatz im Innenhof nur durch eine Schranke mit Chipkarte zugänglich war? Denn WENN könnte es natürlich sein, dass diese Chip Karte im Auto lag und der Entfürher MB fragte, wofür diese Karte ist und er das als passende Gelegenheít genommen hat, das Auto dort abzustellen. Mal abgesehen von der persönlichen Note, ist der Platz zum Verstecken so schlecht ja nicht. Man sollte ja nicht eher annehmen, dass es dem Täter mehr um Praktikabiltät denn Symbolik ging.
schnüffelnase schrieb:Theoretisch könnte genau das passiert sein. Er hat beobachtet, wie der Postbote bei Frau Bögerl geklingelt hat und sie NICHT aufgemacht hat (z.B. weil sie geduscht hat). Dann ist er eingebrochen.
Sorry, aber Quatsch. Also der Postbote war das Zünglein an der Waage? Der Täter hatte null Ahnung von den Gepflogenheiten der Bögerls und hat einfach nur so lange im Busch gewartet, bis mal jemand klingelt und keiner aufmacht?
schnüffelnase schrieb:Halte ich gar nicht für abwegig. Wenn auf auf einmal ein Einbrecher in meinem Wohnzimmer steht, den ich zufällig kenne und der mich kennt. Daraus kann sich die restliche Dynamik sehr schnell entwickelt haben. Dem Einbrecher ist dann in der Kürze der Zeit klar geworden, dass sie ihn kennt und ihn belasten wird. Auch die klare Kommunikation von Frau Bögerl ihrem Mann gegenüber am Telefon, daß die Situation lebensbedrohlich sei, könnte genau darauf hindeuten: Daß Frau Bögerl den Einbrecher erkannt hat und er sie ebenfalls.
Halte ich für absolut abwegig. Ich gehe noch mit, dass man das Opfer (Zeuge) evtl. vor Schreck noch beseitigt, aber dann plötzlich einen Entführungsplan spinnen, der dann gemessen am Aufklärungserfolg dann noch so grandios gelingt... Die klassische Geiselnahme bei einem Banküberfall ist ja auch noch denkbar, aber doch nicht "shit, jetzt hat sie mich erwischt na gut, dann wirds eben ne Entführung".
Blöde Frage. Gibt es überhaupt Einbruchsspuren? Man findet zu dem Fall so wenig stichhaltige Informationen und es wird so oft wiedersprüchlich berichtet
schnüffelnase schrieb:Du weisst doch gar nicht, ob eine geplante Entführung mit Lösegeldforderung mit geplantem / ungeplantem Verdeckungsmord das wahrscheinlichste Szenario war. Die Polizei scheint zumindest damit nicht sehr weit gekommen zu sein ;)
Für mich ist das wahrscheinlichste Szenario - im Sinne von für mich am Denkbarsten - dass es sich um einen Auftragsmord handelt. Ich glaube nicht an die Entführungs"geschichte".
schnüffelnase schrieb:... könnte in der Natur eines Bankangestellten liegen. Herr Bögerl wollte ja auch vielleicht mit dem Entführer ins Gespräch kommen und guten Willlen zeigen. ok, das ist reine Spekulation, klar. Aber nicht unrealistisch. Meine Bank-Schalterdame fragt mich das sofort, wie aus der Pistole geschossen, selbst bei kleineren Beträgen unter 1000 Euro: "In welchen Noten möchten Sie das Geld?". Und bei grösseren Beträgen ist es völlig selbstverständlich, daß diese Frage vom Bankbetreuer gestellt wird.
nun ja, er war doch der Chef und niemand vom Schalter.. also der Automatismus nach einer Stückelung zu fragen, wird ihm da sicherlich schon abhanden gekommen sein. Dass er eben kein einfacher Schaltermann war, ist übrigens der Grund warum seine Frau als Entfürhungsopfer so attraktiv war. Das Telefonat hat ja zufällig in Anwesenheit des Bürgermeisters (?) stattgefunden. Leider gibt es hierzu kein genaues Gedächtnisprotokoll im Internet zu finden (was natürlich nicht verwunderlich ist, weil geht uns ja auch nichts an)
schnüffelnase schrieb:Es spricht hier ne ganze Menge für eine ungeplante, spontane und unprofessionelle Tat. Jedenfalls wesentlich mehr dafür als dagegen, würde ich mal behaupten: Ein im Wald abgebrochener Holz-Ast mit einer Deutschlandfahne dran als Abwurfstelle an einer gut einsehbaren Autobahnstelle... Das ist nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte, die sich das ausgedacht hat, würde ich meinen. Und ohne Geld und mit einem Mord am Bein abzuziehen war sicher nicht geplant - auch wenn hier einige anderer Meinung sind.
Für mich spricht eigentlich überhaupt nichts für eine ungeplante Tat. In Anbetracht der Tatsache, dass es nicht mal so etwas wie einen dringenden Tatverdächtigen gegeben hat bisher spricht für mich schon dafür. Das Ganze war in meinen Augen sehr kalkuliert getacktet und wurde vermutlich auch super schnell vollzogen.
Da ich ja eine andere Theorie verfolge, ist das mit der Deutschlandflagge für mich eher nebensächlich. Diese ganzen Entführungen scheitern ja meist genau an diesem Punkt. Wenn man jetzt mal von Bargeld ausgeht gibt es eben kein wirklich gutes Vorgehen für den Entführer. Und direkt an der Autobahn wäre halt "quick & dirty". Sooo blöd ist es eigentlich nicht
"Witzig" ist hierbei noch, dass das Geld sogar abgeholt wurde und alle dachten, es wäre der Entführer gewesen bis sich die Autobahnmeisterei SELBST bei der Polizei gemeldet hat. Bei all diesen Pannen hätte es mich nicht gewundert, wenn sich ein vollkommen Unbeteiligter noch die Kohle abgekrallt hätte...