Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?
29.07.2023 um 14:50Wagner23 schrieb:Antragsteller kommt in die Bank und will eine Auszahlung über 300.000 EUR in Bar. Der Angestellte geht zum Leiter, Leiter gibt sein OK dafür und das Geld wird von der Zentralbank oder wo auch immer "bestellt". Würde es um eine Höhere Summer gehen, muss der Leiter sich beim Vorstand oder wo auch immer eine zusätzliche Bestätigung/Unterschrift einholen, was mehr Zeit benötigt und wiederum eine weiter Person einweiht.So ist es aber in der Praxis nicht. Wenn jemand soviel Bargeld benötigt, bedarf es eben nicht "nur" der Bestellung eines Filialleiters, sondern eines vollständigen Buchungsvorganges. Zudem greift hier auch das Geldwäschegesetz, sollte der Betrag an eine Einzelperson ausgezahlt werden. Der Vorgang an sich wird dann bei den mir bekannten Banken gleich zweimal geprüft. Einmal über das Buchungssystem selbst und dann nochmals durch eine höhere, persönliche Instanz (z.B. Regionalleitung, Vorstand oder entsprechende Abteilung in der Zentrale). Erst dann wird die Buchung -oft sogar erst nach telefonischer Rücksprache- freigegeben.
Das ist aber nur die halbe Miete. Das Geld wird schließlich per Geldtransport geliefert. Das passiert in den meisten Fällen nicht am selben Tag, sondern am folgenden Werktag.
Also mal eben 300000€ in bar nur per Unterschrift des Filialleiters besorgen funktioniert nicht.
Coconut19 schrieb:Vielleicht hat sogar Hr Bögerl selber zum Täter gesagt, ich kann bis zu einem Limit von 300.000 Euro die Kredite bewilligen und bin zeichnungsberechtigt, aber das geht bei Ihrer Situation nicht. Daraus hat der Täter vielleicht geschlossen, dass Herr Bögerl vielleicht auch ohne weitere Anfrage an Dritte schnell auf diese Summe zugreifen kann.Da wird dann aber in den meisten Fällen über "Buchgeld" gesprochen, da Kredite in solcher Höhe normalerweise nicht in bar ausgezahlt werden und Beträge in dieser Höhe auch normalerweise nicht in der Filiale vorgehalten werden. Sie werden auf ein Konto gebucht oder dorthin, wo das Geld benötigt wird, z.B. zu einem anderen Gläubiger. Die Virstellung, man könne mal eben ohne aufzufallen 300000€ in bar besorgen, ist schon ziemlich naiv. Zumal es ja auch keinen Vertragspartner gibt. Hr. Bögerl müßte quasi selbst einen Kredit aufnehmen, damit es einen Buchungsvorgang gibt. Von daher ist das eine zu kindliche und schlichte Vorstellung. Ich persönlich vermute eher, daß der/die Täter einen konkreten Bedarf in dieser Höhe hatte(n).
Coconut19 schrieb:Ich hoffe darauf, dass irgendwann doch noch der Täter gefasst wird. Es gab ja einige cold cases, in denen sich die Hartnäckigkeit der Ermittler nach Jahrzehnten ausgezahlt hat.Wenn es kein Einzeltäter war, stehen die Chancen garnicht so schlecht. Das Lösegeld kam nie an und ggf. ist ein am Mord nicht beteiligter Mitwisser irgendwann bereit auszupacken, sofern er Geld kassiert und nicht weiter behelligt wird.
MysteryGuy schrieb:Insofern wäre es absolut bemerkenswert, wenn jemand, nämlich der Täter, tatsächlich gewusst hätte, dass Herr B. ohne zweite Unterschrift per Einzelprokura relativ schnell und unbürokratisch exakt diese €300K hätte besorgen können.Das ist eher nicht der Fall. Ich hatte es erklärt (siehe Beitrag oben).
PeterWimsey schrieb:Die seltsam niedrige Summe könnte damit zusammenhängen, dass der Täter sich ausgerechnet hat, wieviel Geld in seinen Hartschalenkoffer Größe S passt und welches Gewicht er allein problemlos wegtragen kann.Also seltsam niedrig ist die Summe nicht. 300000€ sind wirklich viel Geld. Dafür gibt es Immobilien. Aber davon ab ist der Betrag recht leicht und übersichtlich. Als ich das erste Mal einen Geldautomaten für das Wochenende bestückt habe, war ich wirklich überrascht, daß 90000 Euro für drei Automaten in einer unauffälligen Plastiktüte verschwinden können. Man überschätzt das. Auch das Gewicht ist quasi nichtig. In der richtigen Stückelung kann man locker Millionenbeträge allein transportieren, ohne sich dabei zu verheben und/oder ins Schwitzen zu geraten.
Pepperdog schrieb:(...) Es führt wohl auch eine lange Auffahrt dahin, dort hätte er auch gut gesehen werden können.Manchmal ist auffällig zu sein, die beste Tarnung. Wer sich konspirativ verhält, weckt eher Argwohn und Aufmerksamkeit. Ich persönlich halte die Auswahl des Parkplatzes allerdings auch für sehr merkwürdig. Könnte man davon ausgegangen sein, daß Bögerls Auto dort bekannt ist und deshalb nicht weiter auffällt ? Keine Ahnung.