Slaterator schrieb:Das ist aber doch Quatsch anzunehmen, ein Filialleiter hätte immer Zugriff auf 300000€. Woher soll diese Summe denn kommen ? Warum nicht 100, 250, 700 tausend Euro oder 3 Millionen ? Weil der/die Täter ggf. einen Filialleiter aus X kennen, der eine Vollmacht über 300000€ hat ? Klingt für mich total unrealistisch
Aber genau betrachtet ist die Annahme doch genauso dumm, wenn es um die Entführung eines Millionärs oder von dessen Kind geht, bei dem meinetwegen 2.000.000 € Lösegeld gefordert werden. Selbst wenn der besagte Millionär 20 Millionen Euro besitzt, hat er doch trotzdem nicht 2 Mio zuhause im Safe rumliegen und wahrscheinlich auch nicht auf dem Girokonto.
Es ist nur eine Überlegung, wie dieses auffällig niedrige Summe zustande gekommen sein konnte.
@Wagner23 schrieb, dass er mal gelesen habe, dass das die Summe sei, über die ein Filialleiter verfügen könne. Dass das nicht stimmt haben wir geklärt, aber es wie gesagt eben sein, dass auch der Täter eine derartige Info im Kopf hatte und deshalb diese Summe gefordert hat.
Es wurde eben allgemein diskutiert, warum jemand so ein doch recht aufwendiges und v.a. risikoreiches Verbrechen plant und sich dann mit so einer niedrigen Summe zufrieden gibt. Das ist ja nun wahrlich kein Betrag des es jemandem ermöglicht, unterzutauchen und irgendwo ein neues Leben anzufangen, damit man nicht erwischt wird.
Slaterator schrieb:Er/sie war(en) dumm genug, ein schweres Verbrechen zu begehen. Ohne auch nur irgendwie davon zu profitieren. Er/Sie wurde(n) dafür nur nie gefasst. Das ist schon alles.
Planung und Ausführung sind halt zweierlei. Ich denke, dass der Täter dieses Verbrechen durchaus geplant hat. Z.B. habe ich meine ich mal gehört oder gelesen, dass die Übergabestelle durchaus gut geplant war, da schwer zu überwachen.
Andererseits ist der Täter extrem hohe Risiken eingegangen, indem der die Frau z.B. am hellichten Tag aus dem eigenen Haus entführt hat und indem er dem Ehemann ein extrem knappes Zeitfenster vorgegeben hat. Das waren durchaus Elemente, die man hätte besser lösen können, so dass wenige Risiko und eine höhere Chance auf Erfolg besteht.
Und dann war er natürlich tatsächlich so dumm (und auch so brutal) Frau Bögerl zu ermorden. Dadurch hat er natürlich die ihm drohende Strafe maximiert. Und ich denke, dass das nicht von vornherein geplant war, sondern ihm die Situation schon nach sehr kurzer Zeit total über den Kopf gewachsen ist. Er sich das alles viel leichter und geschmeidiger vorgestellt hat, nicht einkalkuliert hat, dass er auch Ressourcen braucht (Zeit und Aufmerksamkeit), dass Opfer zu kontrollieren.
Insofern gebe ich Dir recht, dass er tatsächlich so dumm wear, ein so schwerer Verbrechen zu planen und zu begehen. Dass er nicht gefasst wurde, war vor allem Glück (aus seiner Sicht) und hat nichts damit zu tun, dass er besonders geschickt oder raffiniert vorgegangen ist.