Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

Alle 232 Seiten dieses Threads habe ich mir nicht durchgelesen und weiß von daher nicht, ob das Interview, das die Kinder der Familie Bögerl einer Zeitschrift gegeben haben, hier bereits verlinkt wurde.
Dennoch: Insbesondere der Vater musste ja massiv Verleumdung, Verdächtigung und Falschbehauptungen seitens der Presse über sich ergehen lassen, bevor er unter all dem zusamenbrach und sich schließlich das Leben nahm.

Wie sehr die beiden Kinder Christoph und Carina unter dieser Kaskade von Traumata litten und noch immer leiden, lässt sich folgendem Interview entnehmen:

https://www.zeitenspiegel.de/projekte/interview/vom-ende-einer-familie/article/

Eine Tragödie.

FlamingO schrieb:Eine Tragödie.

Wirklich wahr.

Ein furchtbarer Fall. Und keinen Verdächtigen.

So viele Fehler.

Ganz herzlichen Dank,@FlamingO, für die Veröffentlichung des erschütternden Interviews in diesem Thread.

Das ist ein Dokument, das jeder gelesen haben sollte. Unfassbar!

Besonders krass fand ich, dass die Familie vom Fund der toten Mutter quasi aus der Zeitung erfahren hat und zunächst auch auf Nachfrage niemanden bei der Polizei erreichen konnte.

Wurde da eigentlich nie einer zur Rechenschaft gezogen? So viele Pannen, Versäumnisse und mangelnde Empathie gegenüber der betroffenen Familie habe ich noch nie erlebt...

@Heribert
@Tiergarten

Auch mich haben die Worte der beiden Kinder bewegt.
Was da bei den polizeilichen Ermittlungen alles schief lief, kaum zu fassen. Und wie sensationslüstern und auflagehörig die Presse agierte ... alles auf dem Rücken und zulasten der Familie - das tut mir wirklich leid.

Hallo, ich dachte, dass das Interview mit den erwachsenen Kindern hier schon längere Zeit gepostet wurde.

Ich bin wahrlich kein Freund von VT's, aber dieser mysteriöse Fall, ich halte da nach wie vor alles für möglich.

Wer bricht am helligsten Tag in ein Haus in einer Wohnsiedlung ein und entführt einen Menschen dann noch im fremden Auto des Opfers?

Klar ist es natürlich nicht unmöglich, aber extremst leichtsinnig von dem oder den Entführern...

Lindström schrieb:Hallo, ich dachte, dass das Interview mit den erwachsenen Kindern hier schon längere Zeit gepostet wurde.

Da ich nicht wusste, ob es hier bereits verlinkt worden ist (der Thread ist knapp 19 Jahre alt), habe ich es einfach nochmals aufs Tapet gebracht.
Mir ging es dabei insbesondere darum, die Martyrien, welche die beiden Kinder und auch der Vater/Witwer erlebten, abermals zu betonen. Denn diese Menschen mussten schrecklich leiden.

FlamingO schrieb:Da ich nicht wusste, ob es hier bereits verlinkt worden ist (der Thread ist knapp 19 Jahre alt), habe ich es einfach nochmals aufs Tapet gebracht.

Schon sehr lange her, aber wenn kein Kommisar Zufall vorbei schaut, wird dieser Fall leider auch für immer ungeklärt bleiben.

Quasi ähnlich wie beim brutalen Mord an Frau Bittner in Wolfsburg.

Lindström schrieb:Schon sehr lange her, aber wenn kein Kommisar Zufall vorbei schaut, wird dieser Fall leider auch für immer ungeklärt bleiben.

Leider ja. Ein Cold Case.

Das Interview ist bedrückend uns man spürt, wie sehr die Kinder an der Mutter gehangen haben.

Die ganze Geschichte wird hier natürlich nur als einem Blickwinkel betrachtet. Dies ist verständlich, aber die vielen ungewöhnlichen Umstände sind hier nur teilweise betrachtet.

Das Eindringen in das Privathaus am hellichten Tag.

Die Nutzung der Tatwaffe aus dem Haushalt.

Die Flucht mit dem Wagen der Famiie.

Bis hin zu...

Der ungewöhnliche niedrigen Lösegeldforderung.

Dem Abstellen des PKW an der exponierten Stelle.

Cold Case und ungewöhnlich, dass keine konkreten Spuren ermittelt werden konnten.

Zu der Stückelung des Lösegelds und der absurden Fahrt zur LZB hatte ich bereits geschrieben. Die dadurch resultierende verspätete Übergabe macht mich immer noch fassungslos.

FrauvonKleist schrieb:Die ganze Geschichte wird hier natürlich nur als einem Blickwinkel betrachtet. Dies ist verständlich, aber die vielen ungewöhnlichen Umstände sind hier nur teilweise betrachtet.

Sicherlich wird der Fall in dem Interview aus einem bestimmten Blickwinkel heraus dargestellt. Und es trifft wohl auch zu, dass es eine Reihe ungewöhnlicher Umstände gibt.

Aber genauso gibt es objektive Kriterien für gravierendes Fehlverhalten der Ermittler, das oft in bitterer Weise zulasten der Familie ging.

Zwei Beispiele: das völlige Versagen bei der Spurensicherung im Haus Bögerl und das unfassbare Versäumnis der Polizei, die Familie als erste vom Fund der Leiche in Kenntnis zu setzen. Die Angehörige erfuhren die Nachricht dann aus den Medien - einfach schrecklich.

mysterion13 schrieb am 02.01.2013:Selbst wenn es eine Möglichkeit gäbe, über den Garten ins Haus zu gelangen, musste der Entführer dennoch aus der gemeinsamen Garage, die Bögerls zusammen mit ihren Nachbarn nutzten, erst durch die Sackgasse und dann durch den Ort fahren. Jeder, der Schnaitheim kennt, weiß wie lange dies aufgrund mehrerer Ampeln incl. Bahnschranken dauern kann.

Auch ein interessanter Beitrag. Das ist doch ein Himmelfahrtskommando.

FrauvonKleist schrieb:Das Eindringen in das Privathaus am hellichten Tag.

Die Nutzung der Tatwaffe aus dem Haushalt.

Die Flucht mit dem Wagen der Famiie.

Bis hin zu...

Der ungewöhnliche niedrigen Lösegeldforderung.

Dem Abstellen des PKW an der exponierten Stelle.

Genau das lässt mich eben an einer "Entführung mit Lösegeld Erpressung" zweifeln.

Ergänzend: Lediglich Herr Bögerl hatte telefonischen Kontakt zum Entführer. Dieser nutzte das Handy des Opfers und rief auf das Handy des Ehemanns an.

Auf Vorstandsebene (so kenne ich das aus meiner beruflichen Praxis) stehen in der Bank oft ausführliche Termine an. Reiner Zufall also, dass er ihn direkt erreichte. Was wäre gewesen, wenn Herr Bögerl über Stunden nicht erreichbar gewesen wäre? Wo hätte der Entführer das Opfer solange festgehalten? Hatte er diese Möglichkeit eingeplant? Im Hinblick auf die vorgenannten Punkte (Tatwaffe, Fluchtauto) vermutlich NEIN.

FrauvonKleist schrieb:Ergänzend: Lediglich Herr Bögerl hatte telefonischen Kontakt zum Entführer. Dieser nutzte das Handy des Opfers und rief auf das Handy des Ehemanns an.

Auf Vorstandsebene (so kenne ich das aus meiner beruflichen Praxis) stehen in der Bank oft ausführliche Termine an. Reiner Zufall also, dass er ihn direkt erreichte. Was wäre gewesen, wenn Herr Bögerl über Stunden nicht erreichbar gewesen wäre? Wo hätte der Entführer das Opfer solange festgehalten? Hatte er diese Möglichkeit eingeplant? Im Hinblick auf die vorgenannten Punkte (Tatwaffe, Fluchtauto) vermutlich NEIN.

Und was willst Du damit sagen?

Dass es dem Entführer oder den Entführern gar nicht auf Lösegeld ankam, sondern nur auf die Tötung von Maria Bögerl?

Wenn dem so gewesen wäre, warum ist Frau Bögerl denn nicht gleich in ihrem Haus getötet worden? Dann hätte man sich doch das Risiko des Transports und das ganze Brimborium mit dem Lösegeld sparen können, oder?

Und falls unterschwellig vielleicht der Verdacht mitschwingen sollte, dass eventuell die Familie der Entführten doch in irgendeiner Form an der Sache beteiligt gewesen sein könnte: Hat nicht die Polizei zwischenzeitlich ausdrücklich versichert, dass gegen Familienmitglieder keinerlei Verdachtsmomente vorlägen?

Lieber Tiergarten, damit will ich erst mal gar nichts sagen - oder "unterschwellig" verdächtigen.

Hier geht es um die Motivation und letztendlich um die Identität des Täters. Es ist also deinerseits völlig überflüssig der Familie hier beispringen zu müssen, weil es hier lediglich um die Abläufe und deren Plausibilität geht - dies ist der Gegenstand dieses Forums (und warum der Fall noch nach Jahren bewegt).

Die aufgeführten Besonderheiten beim Ablauf sind schon bemerkenswert. Auch das, trotz des improvisiert bis dilettantisch wirkenden Tathergangs KEINE verwertbaren Spuren oder gar Tatverdächtige ermittelt werden konnten.

FrauvonKleist schrieb:Die aufgeführten Besonderheiten beim Ablauf sind schon bemerkenswert. Auch das, trotz des improvisiert bis dilettantisch wirkenden Tathergangs KEINE verwertbaren Spuren oder gar Tatverdächtige ermittelt werden konnten.

Ist es denn ein Wunder, dass man keine verwertbaren Spuren mehr findet, wenn man zum Beispiel die Garage erst nach einem halben Jahr unter die Lupe nimmt?

Und wenn der Tathergang so dilettantisch war, warum hat dann die Polizei keine Tatverdächtigen ermitteln können?

Abgesehen von der Garage gab es genug Ansatzpunkte, die Ermittlungen sind sicher nicht aufgrund der nicht untersuchten Garage ohne Ergebnis geblieben.

Bei allem Verständnis für die Wut und den Zorn der Kinder: Die Verantwortlichkeit für die verspätete Lösegeldbeschaffung wurde in der Vergangenheit stets anders dargestellt. Hier soll dies ausdrücklich von Herrn Bögerl ausgegangen sein. Aber: Er hätte auf jeden Fall davon abgegalten werden müssen!! Unfassbar, dass man diese Fahrt zugelassen hat.

FrauvonKleist schrieb am 24.02.2025:Ergänzend: Lediglich Herr Bögerl hatte telefonischen Kontakt zum Entführer. Dieser nutzte das Handy des Opfers und rief auf das Handy des Ehemanns an.

Die Frage hatte ich mir auch schon gestellt. Was wäre denn wenn das Handy aus ist. Oder auf lautlos. Weil Termin.

Dieser Fall hat so viele Fragen. Mir ist in Erinnerung geblieben, dass der Täter einen schwäbischen Dialekt hatte. Und dass er angeblich am Telefon gesagt hat. Machen Sie keine Sperenzle oder so ähnlich. Ich kann kein schwäbisch. Aber irgend sowas in der Art soll er gesagt haben

Vielleicht war der Anrufer und der Entführer zwei verschiedene Personen. Vielleicht würde jemand bezahlt, sich einen Scherz zu erlauben. Bei Herrn B. Und dann merkt er, dass es bittere Ernst ist.

FrauvonKleist schrieb:Abgesehen von der Garage gab es genug Ansatzpunkte, die Ermittlungen sind sicher nicht aufgrund der nicht untersuchten Garage ohne Ergebnis geblieben.

Bei allem Verständnis für die Wut und den Zorn der Kinder: Die Verantwortlichkeit für die verspätete Lösegeldbeschaffung wurde in der Vergangenheit stets anders dargestellt. Hier soll dies ausdrücklich von Herrn Bögerl ausgegangen sein. Aber: Er hätte auf jeden Fall davon abgegalten werden müssen!! Unfassbar, dass man diese Fahrt zugelassen hat.

Die Garage ist offenkundig ein halbes Jahr nicht auf Spuren untersucht worden. Das halte ich für ein eklatantes Versäumnis.

Ob es weitere und bessere Ansatzpunkte gegeben hätte, um diesen Fall zu lösen, entzieht sich meiner Kenntnis.

Welche Ansatzpunkte meinst Du denn konkret?

Der letztgenannten Einschätzung stimme ich voll und ganz zu. Der Herr Bögerl war sicherlich in einer völlig aufgewühlten Verfassung, in der einem auch leicht Fehler unterlaufen können.

Diese Fahrt hätte ein Polizeibeamter unternehmen müssen - meinetwegen mit dem Wagen von Herrn Bögerl.

Heribert schrieb:Vielleicht war der Anrufer und der Entführer zwei verschiedene Personen. Vielleicht würde jemand bezahlt, sich einen Scherz zu erlauben. Bei Herrn B. Und dann merkt er, dass es bittere Ernst ist.

Gut möglich, dass es sich beim Entführer und beim Anrufer um zwei verschiedene Personen gehandelt hat. Aber dass man sich einen Scherz erlauben wollte, aus dem dann plötzlich Ernst geworden ist, das glaube ich eher nicht.

Es ging hier um Kidnapping und Mord.

Andere Ansatzpunkte??
Nur in Kürze...
- Wie ist der Täter in das Haus gelangt, Spuren, Fingerabdrücke?
- Die Beobachtungen bei der Flucht mit Frau Bögerl vom Wohnhaus
- Das Abstellen und Auffinden des Fahrzeugs. Beobachtungen, Fingerabdrücke, DNA?
- Der Anruf mit dem beschriebenen Akzent, welcher lokal sehr eng eingegrenzt wurde
- Die Ortskenntnisse des Täters und der persönlichen Verhältnisse des Opfers

Und und und...

Zusätzlich: Ein Täter der eine derartige Tat von der Planung über das Eindringen in die Wohnung, die Entführung, die Lösegeldforderung und die Tötung des Opfers in der Konsequenz und Entschlossenheit durchführt. So eine Person wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits in der Vergangenheit mit dem Gesetz in Konflikt geraten sein - mutmaßlich auch durch Gewaltkriminalität in Erscheinung getreten sein.

Dies in der Verbindung mit dem oben genannten lokalen Bezug, dem spezifischen Akzent und des einzugrenzenden Alters des Täters hat dennoch zu KEINER relevanten Spur geführt.
Das halte ich für außergewöhnlich - oder für extremes Glück auf Seiten des Täters.

Heribert schrieb:Machen Sie keine Sperenzle oder so ähnlich.

So steht es zumindest auch in diesem Artikel der Bild von 2017:

Die Polizei war immer von einem Täter mit räumlichen Bezug zu Maria Bögerl ausgegangen. Denn: Bei einem Anruf kurz nach der Entführung sprach der Täter schwäbischen Dialekt. Er warnte den Mann von Maria Bögerl, „keine Sperenzle“ (Schwäbisch für Sperenzchen) zu machen.

Quelle: https://www.bild.de/news/inland/maria-boegerl/aktenzeichenxy-hinweis-moerder-der-bankiers-frau-51171538.bild.html