@Schimpanski Schimpanski schrieb:Richtig! Das ist die Methode "Sollecito": Erst war Knox bei ihm, dann nicht, dann wieder doch, dann wieder doch nicht, und nun doch.
Nein, das ist nicht die Methode "Sollecito". Dagegen ist es sehr wohl die Methode "Schimpanski", Dinge falsch wiederzugeben, obwohl man ihm die Hintergründe innerhalb dieser Diskussion bei allmystery schon mehrfach erläutert hat.
Raffaele Sollecito hat nie öffentlich erklärt, daß Amanda Knox nicht über den gesamten zur Debatte stehenden Zeitraum des betreffenden Abends in seiner Gegenwart war. Und bevor so ein lächerlicher Einwand kommt: nein, ein illegales Polizeiverhör hinter verschlossenen Türen ohne Beisein eines Anwalts gilt nicht als "öffentlich".
Ich erkläre aber den stillen Mitlesern gerne, worauf
@euroneighbour hinauswollte, weil es durch die unqualifizierten und ablenkenden Einwürfe von Schimpanski möglicherweise untergegangen ist:
Die Computerprotokolle zeigen einen menschlichen Eingriff noch um 21:26, nämlich den Start des Videos "Naruto, Episode 101". Für diese Handlung kommen nur Amanda Knox oder Raffaele Sollecito in Frage, mit hoher Wahrscheinlichkeit letzterer, da es sein Computer ist, und das Video auch seinen Interessen entspricht. Um 21:26 allerdings war Meredith Kercher mit ziemlicher Sicherheit bereits tot, wie die Obduktionsergebnisse nahelegen. Zusammen mit anderen Hinweisen gibt es also kein praktisches Zeitfenster, welches Raffaele Sollecito die Beteiligung am Mord ermöglicht hätte.
Damit stellt sich sofort die Frage, wenn er selbst keine Schuld trägt, warum er Frau Knox ein (falsches) Alibi geben sollte?
Die Staatsanwaltschaft und der einschlägige Lynchmob unterstellen ihm da gerne eine gewisse Hörigkeit. Bei genauerem Hinsehen muss man aber erkennen, daß diese Theorie einfach nicht haltbar ist. Selbst wenn man noch anzunehmen bereit ist, daß er nach nicht einmal einwöchiger Bekanntschaft, seiner neuen Bekanntschaft einen Gefallen tun wollte, so hätte sich diese Bereitschaft spätestens dann verflüchtigt, als die Mordanklage und er Prozess reale Formen angenommen haben. Keinesfalls hätte sich der Einfluss von Amanda Knox derart auswirken können (und sich gegen den von Vater und Schwester durchsetzen). Keinesfalls über vier Jahre Gefängnisaufenthalt und physische Trennung. Es sei denn natürlich, man bringt Hexerei ins Spiel.
Die Schlussfolgerung lautet: hat Herr Sollecito ein Alibi, dann hat es auch Frau Knox. Die Unterstellung Schimpanskis, mindesten einer von beiden müsse gelogen haben, ist demnach völlig unbegründet und haltlos. Die Anklage fällt in sich zusammen.
Die Staatsanwaltschaft konnte ihre Unfähigkeit aber nicht einsehen. Um das Alibi von Frau Knox unwirksam zu machen, wurde Herr Sollecito kurzerhand des gemeinschaftlichen Mordes mitangeklagt. Daß es keinerlei forensischen Beweis gegen ihn gab, störte dabei nicht. Man vertut sich einfach bei der Zählung der Profillinge in einem blutigen Schuhabdruck, und als dieser "Beweis" zu platzen drohte, fand sich unter dubiosesten Begleitumständen eine minimale DNA-Spur auf einem vergessenen BH-Verschluss. Nebenbei unterschlägt man sowohl die Computeraktivitäten, als als auch die wahre Bedeutung der Obduktionsergebnisse.
2014, nachdem die zweite Verurteilung ergangen war, und Herrn Sollecito konkret wieder Gefängnis drohte, wurde aus der Verzweiflung heraus ein neue Taktik entwickelt. Herr Sollecito steht weiterhin zu Amanda Knox und seiner Aussage, betont auch explizit, daß er weiterhin an ihre Unschuld galube. Wenn aber Staatsanwaltschaft und Gerichte weiterhin vom Gegenteil ausgehen, dann mögen sie ihm in Gottes Namen einen Irrtum oder sogar eine Gefälligkeitslüge unterstellen, am Mord sei er aber weiterhin so oder so nicht beteiligt, und könne dafür auch nicht verurteilt werden.
Die Behauptung, er habe Amanda Knox auf jedner Pressekonferen das Alibi entzogen, ist ein falsche Darstellung