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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.678 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Schwarzer Mann, 2001 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der schwarze Mann/Soko Dennis

07.09.2011 um 14:04
@Hobbyermittler

Danke
Wenn ich das richtig sehen, war das Kind kurz nach dem Verschwinden bereits tot. Also die berühmten "Zeugenaussagen". Wie bei Tobi+Nina.

Ich bleibe bei der These, das M N etwas damit zu schaffen haben könnte.
Und ganz abwegig finde ich die Idee eines anderen Forums Teilnehmer auch nicht. Felix war ein Testobjekt, erst die Erpressung um zu sehen was passiert, dann sehen wie es geht.

Denn die "harte" Strafe für die Erpressung war ja sicher nicht dazu angetan, ihm wirklich Grenzen aufzuzeigen.
Gruss Vidocq


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

07.09.2011 um 14:14
@Vidoq

Ich denke,dass Felix für Martin N. eine Art erstes Mal war.
Zudem sehe ich Parallelen zum Fall Nicky.
Beide Leichen bekleidet.Ausserdem soll auch Nicky eine Kopfwunde gehabt haben.Felix wurde wie alle anderen Opfer erstickt.Zudem spielte im Fall Felix doch auch eine Düne eine Rolle,wenn ich mich richtig erinnere.
Was meinst du ?


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

07.09.2011 um 14:48
@Hobbyermittler
Kopfwunde bei Nicky Verstappen? Wäre mir ganz neu!


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

07.09.2011 um 15:07
@duwi

Das mit der Kopfwunde wurde hier bereits besprochen.Sie mal ab Seite 315 nach.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

07.09.2011 um 15:08
Hier noch einmal etwas aus dem Hamburger Abendblatt.





Entführt, erwürgt, verbuddelt - Prozess im Oktober
21.07.2011, 06:00 Uhr Daniel Herder
Die Anklage steht, im Oktober soll der Prozess gegen den Maskenmann beginnen. Drei Kindermorde hat Martin N. gestanden.


Fotos der ermordeten Jungen (vlnr) Stefan J., Dennis R. und Dennis K. sowie deren Fundorte bei der Pressekonferenz der SOKO Dennis in Verden an einer Pinnwand
Foto: dpa/DPA
STADE/HAMBURG. Es wäre der "Worst Case", der für viele Beteiligte wohl schlimmste Fall. Wenn Martin N. vor Gericht schweigen würde - was sein gutes Recht ist. Wenn er die grausigen Taten vor Gericht nicht gestehen würde. Eine lange Beweisaufnahme wäre unvermeidbar, vielleicht müssten alle 20 Missbrauchsopfer im Zeugenstand über ihre Begegnung mit dem "Maskenmann" berichten.

MULTIMEDIA


Mordfall Dennis ist aufgeklärt

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Noch ist völlig unklar, wie sich der mutmaßliche Mörder des kleinen Dennis K. und zweier weiterer Kinder verhalten wird, wenn er sich von Oktober an vor dem Landgericht Stade verantworten muss. Zwar hat der 40-Jährige die Taten bei der Polizei eingeräumt. Seitdem aber macht er von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.

Ob er schweigt oder gesteht - Martin N. wird zur Verantwortung gezogen, die Staatsanwaltschaft Stade hat jetzt Anklage erhoben. Sie legt dem Pädagogen dreifachen Mord aus "Heimtücke" und "niederen Beweggründen" sowie sexuellen Missbrauch in 20 Fällen zur Last. Gestanden hatte er gar den Missbrauch von 40 Minderjährigen. "Doch 20 Fälle gelten bereits als verjährt", sagte der Sprecher der Stader Staatsanwaltschaft, Kai Thomas Breas.

Martin N.s erstes Mordopfer war demnach der 13 Jahre alte Stefan J., den er aus einem Internat in Scheeßel verschleppte. Im Mai 1992 wurde seine Leiche in Verden gefunden. Er habe den Schüler entführt, weil er ihn "süß" fand, zitiert der "Spiegel" aus den Vernehmungsprotokollen.

Als ihm klar geworden sei, dass der Junge das Kennzeichen seines Autos gesehen hatte, habe er ihn umgebracht und "verbuddelt". 1995 entführte Martin N. den achtjährigen Dennis R. aus einem Ferienzeltlager am Selker Noor bei Schleswig. Bevor er ihn tötete, habe er tagelang mit ihm wie Vater und Sohn in einem Ferienhaus in Dänemark gelebt. Eingeräumt hat Martin N. auch den Mord an Dennis K., 9, der im September 2001 aus einem Schullandheim in Wulsbüttel verschwunden war. Zwei Wochen später fand ein Pilzsammler den toten Jungen in der Nähe von Kirchtimke. "Unseren Erkenntnissen zufolge hat der Angeschuldigte ihn bereits im Schullandheim getötet", sagte Breas dem Abendblatt. Alle Jungs seien erwürgt worden.

Ob Martin N. noch mehr Kinder umgebracht hat, ist unklar. Die Morde an zwei Jungen in den Niederlanden und Frankreich hatte der 40-Jährige bei der Polizei geleugnet. Bereits vor einigen Wochen hatte die Soko "Dennis" eine weltweite Interpolanfrage gestartet, um herauszufinden, ob er in vergleichbaren Fällen als Täter infrage komme. Ein Ergebnis steht noch aus.

Jahrelang führte der Pädagoge und Jugendbetreuer ein Doppelleben. Schwarz gekleidet, das Gesicht unter einer Maske verborgen, verging er sich in Zeltlagern, Schullandheimen und Einfamilienhäusern an Kindern. Doch Martin N. tarnte sich nicht nur, wenn er sich der Jungen bemächtigte, er schirmte auch sein Privatleben perfekt ab. Nachbarn beschreiben ihn als unauffällig, hilfsbereit und intelligent.

Zehn Jahre lebte N. in Hamburg, zuletzt an der Jägerstraße in Wilstorf. Doch im Februar 2011 bahnte sich eine Wende an: Ein Soldat, der lange im Ausland gelebt hatte, erinnerte sich an einen Opel Omega Caravan, in dem Jahre zuvor vorne ein Mann und hinten ein verängstigter Junge saß. Der entscheidende Hinweis. Am 12. April fing die Polizei N. auf dem Weg zur Arbeit ab.

Der 40-Jährige sitzt in der Justizvollzugsanstalt Sehnde ein. In Stade wird der Fall verhandelt, und dort wird Martin N. den Hinterbliebenen seiner Mordopfer gegenübersitzen - drei Angehörigenfamilien und ein Missbrauchsopfer haben sich dem Verfahren als Nebenkläger angeschlossen. Ihm droht eine lebenslange Freiheitsstrafe. Sollte das Gericht eine "besondere Schwere der Schuld" feststellen, könnte er frühestens nach 20 Jahren auf Bewährung entlassen werden.

Von August an begutachtet ihn der renommierte Münchner Psychiater Norbert Nedopil. Viel hängt von seiner Expertise ab. Sollte er N. eine "erheblich verminderte Schuldfähigkeit" attestieren, wären eine Strafrahmenverschiebung und die Verhängung einer zeitlich begrenzten Freiheitsstrafe denkbar. Das Gutachten entscheidet mittelbar auch über eine an die Strafhaft anschließende Sicherungsverwahrung. Bejaht Nedopil eine von Martin N. ausgehende "Gefährlichkeit für die Allgemeinheit", könnte das Gericht die Maßregel anordnen - er bliebe womöglich bis an sein Lebensende hinter Gittern.

Vertreten wird er von den Anwälten Christian Esche (Hamburg) und Ralph Wichmann (Stade). Seine Pflichtverteidiger standen sich zuletzt im Stader Mammutprozess um das Blutbad in einem chinesischen Restaurant in Sittensen als Gegner gegenüber. Esche vertrat ein Opfer, Wichmann stritt für einen Angeklagten. Weder zum aktuellen Fall noch zu ihrem Mandanten wollen die Anwälte aktuell Angaben machen. Man stehe schließlich "ganz am Anfang".


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

07.09.2011 um 15:19
@Hobbyermittler
In der niederländischen Presse sprach man von einer älteren Beule am Kopf aber nie von einer "Wunde". Im Gegenteil, es hieß alles was an Nicky auffiel war die komische Hautfarbe.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

07.09.2011 um 16:25
@Hobbyermittler

Die Schädelfraktur kann von einem Schlag oder Sturz her rühren. Laut einem User im Holl. Forum wäre sie für einen normalen Unfall aber atypisch gewesen.

Das Problem wird sein, das kaum Spuren bei Felix gesichert werden konnten.
Wenn die Ermittler mehr hätten, wäre das sicher schon durch gesickert.
Was zusätzlich auf MN hin deutet.

Gruss Vidocq


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

07.09.2011 um 16:47
Hier einige Artikel des Hamburger Abendblattes zu dem Fall







Deutscher Tourist fand in Dänemark die Leiche eines Jungen
Dennis im Sand vergraben?
10.08.1995
op/HA Kopenhagen - Seit dem 24. Juli wurde der achtjährige Dennis Rostel aus Lippstadt (Nordrhein-Westfalen) vermißt. Er verschwand spurlos aus einem Kinder- und Jugendzeltlager am Selker Noor bei Schleswig. Jetzt fand ein Deutscher in Dänemark die Leiche eines Jungen. Der Urlauber aus Haan bei "üsseldorf war auf Campingtour in einem besonders schönen Waldgebiet zwischen Vinderup und Skive (Jütland), als er eine Hand entdeckte, die aus dem Sand ragte. Der Mann informierte sofort die Poüzei.

Kriminalinspektor Frede Rosenberg in Holstebro: "Wir sind zu 90 Prozent sicher, daß die gefundene Leiche der kleine Dennis ist." Kein anderes Kind in diesem Alter wurde in den letzten Tagen in Dänemark vermißt. Absolute Gewißheit sollen eine aufwendige DNA-Analyse und die Zahnuntersuchung geben.

Rosenberg: "Der Junge ist 1,23 Meter groß, nat eine weiße Hautfarbe bei normalem Körperbau und zehn Zentimeter langes blondes Haar. Die Leiche war teüweise verwest und nackt." Am Fundort wurden keine Kleidungsstükke oder andere Gegenstände gefunden, die zur Identifizierung führen könnten. Noch ist den dänischen Kripo-Experten nicht klar, wie der Junge umkam. Wurde er erdrosselt, vergiftet oder erschlagen? Gerichtsmediziner rechnen damit, heute die Todesursache ermitteln zu können.

Wochenlang hatte die Leiche in dem 75 Zentimeter hohen Sandhaufen gelegen, Tiere hatten schon danach gegraben. Ein Beamter meinte: "Der Täter muß sie nachts auf die Spitze des Hügels getragen haben." Die Pohzei suchte ein 20 Quadratkilometer großes Gelände mit Hunden, Hubschrauber, Technikern und Mannschaften des Zivüschutzes nach Beweisen ab. Vergeblich.

Zeitungsbote Kaj Danielsen aus Skive: "Ich sah vor 14 Tagen einen roten Pkw mit der Rückseite vor dem Hügel parken. Ob Personen in der Nähe waren, welche Automarke es war und welches Kennzeichen - darauf habe ich nicht geachtet." Ein Frau aus Skive wiü auf einem Rastplatz Kinderkleidungsstükke gesehen haben.

Bisher war die Staatsanwaltschaft Flensburg davon ausgegangen, daß Dennis Rostel - wie im vergangenen Jahr schon einmal - aus dem Ferienlager ausgerissen war. In der Nacht vor seinem Verschwinden hatte er noch mit 220 anderen Kindern einen Wikinger-Abend gefeiert. Um drei Uhr wurde er von einem der Betreuer gesehen. Am Morgen war er verschwunden, sein Schlafsack leer.

Der Schüler lebte seit einigen Jahren mit seinem Bruder Mike (11) in einem Kinderheim in Lippstadt. Das Jugendamt hatte den Eltern die Vormundschaft aberkannt. Begründung: "Die Kinder drohten zu verwahrlosen."





Wie starb das Kind?
Rätsel um Dennis
16.08.1995
op Holstebro - Es gibt weder Mißbrauchsspuren noch Wunden oder Kratzer. Die Polizei im dänischen Holstebro steht vor einem Rätsel: Wie starb Dennis Rostel (8)? Der Junge aus Lippstadt (Nordrhein- Westfalen) war in der Nacht zum 25. Juli aus einem Zeltlager in Schleswig verschwunden. Erst 13 Tage später wurde seine Leiche unter 75 Zentimeter Sand bei Holstebro gefunden. Seitdem gibt es weder Spuren, noch ist die genaue Todesursache bekannt. Wurde Dennis entführt? Wie kam er in den 300 Küometer entfernten Ort? Lediglich ein rotes Auto älteren Baujahrs ist in der vermutlichen Todesnacht aufgefallen. Aber niemand weiß, ob es aus Dänemark kam oder aus Deutschland. "Es gibt keine Verdächtigen in dem Fall. Wir haben die Familie des Jungen verhören lassen, aber es gibt keine Anhaltspunkte oder ein Motiv für die Tat", sagt Oberinspektor Frede Rosenberg.



Festnahme im Mordfall Rostel
19.12.1998
dpa - Der Mordfall Dennis Rostel ist mehr als drei Jahre nach der Tat offenbar geklärt. Das Amtsgericht Flensburg erließ Haftbefehl gegen einen 40 Jahre alten Mann aus Paderborn. Der zur Tatzeit acht Jahre alte Dennis Rostel war im Juli 1995 aus einem Ferienlager bei Schleswig verschwunden. Seine Leiche wurde Wochen später in Dänemark entdeckt. Der Festgenommene war einer der Betreuer im Ferienlager. Er schweigt bislang zum Mordvorwurf.




Rätsel um Dennis' Tod
25.09.2001
Osterholz-Scharmbeck- Die Polizei ist bei ihren Ermittlungen zum Tod des neunjährigen Dennis aus Osterholz-Scharmbeck noch nicht entscheidend vorangekommen. Unklar sei weiter, wie der Junge aus dem Schullandheim Wulsbüttel verschwinden konnte, wann und wo er getötet wurde und wie seine Leiche zum Fundort bei Zeven gelangte, sagte ein Polizeisprecher.




Der Verdacht: Es ist Dennis' Mörder
22.05.2004, 00:00 Uhr
Junge in Frankreich aus Schulheim entführt und getötet - Polizei jagt "mobilen Serientäter"

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ROTENBURG/SAINT-NAZAIRE. Der im April an der Atlantikküste in Westfrankreich verschwundene französische Junge Jonathan ist tot. Er ist nach Ermittlungen der Polizei möglicherweise Opfer eines Serientäters, der auch den neun Jahre alten Dennis aus Niedersachsen und andere Kinder in Norddeutschland ermordet hat.

Dennis war im September 2001 aus einem Schullandheim in Wulsbüttel verschwunden. Seine Leiche wurde zwei Wochen später bei Zeven (Kreis Rotenburg-Wümme) an einem Waldweg gefunden. Der elfjährige Jonathan war in der Nacht zum 6. April unter ähnlich mysteriösen Umständen aus dem Schlafsaal eines Schullandheims in Saint-Brevin-les-Pins entführt worden.

Eine weitere Parallele: Jonathan, dessen Leiche in einem Teich gefunden wurde, war gefesselt worden. Dieses Schicksal teilt er mit dem 1992 ermordeten Stefan (13). Dieser war aus einem Internat in Scheeßel verschwunden. Seine Leiche wurde gefesselt 30 Kilometer von Scheeßel bei Verden entdeckt.

Aus Heimen oder Ferienlagern wurden seit 1992 drei weitere Opfer entführt, die missbraucht und erstickt wurden. Die Polizei glaubt, dass sie es mit einem einzigen mobilen Serientäter zu tun hat. Auf sein Konto könnten auch 36 ungeklärte Fälle von Missbrauch von Jungen seit 1992 in Norddeutschland gehen. Nach Aussagen überlebender Opfer hat die Polizei ein ungefähres Bild vom Gesuchten: Er ist zwischen 1,80 und zwei Meter groß und höchstens 35 Jahre alt. Er nähert sich den Opfern maskiert und mit Handschuhen. Die Sonderkommission "Dennis" und die französische Soko "Disparition 44" arbeiten jetzt eng zusammen.dpa







Ein Verbrechen, das uns gefangen nimmt
16.04.2011, 08:06 Uhr Matthias Iken
Unser Autor Matthias Iken hat die Ermittlungen intensiv begleitet - der Fall Dennis hat ihn tief verstört.


Die Eltern von Dennis K. am Grab ihres Sohnes
Foto: dpa/DPA
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Es gibt Geschichten, die lassen uns nicht los. Sie verfolgen uns lange Zeit, nehmen uns gefangen, verblassen dann - und tauchen urplötzlich wieder auf. So geht es uns mit guten Büchern. Und es gibt Geschichten, die das Leben schreibt und wir Journalisten aufzeichnen (müssen). Eine solche Geschichte ist für mich die vom Mord an Dennis.

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Mordfall Dennis ist aufgeklärt

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Damals, im September 2001, arbeitete ich als Norddeutschland-Korrespondent für die "Welt" - man begleitete die Politprominenz auf ihren Sommerreisen durchs Wahlland, recherchierte über den Klimawandel an der Nordseeküste oder schrieb über Possen aus der Provinz. Nach dem mysteriösen Verschwinden eines Neunjährigen aus einem Landschulheim schickt die Chefredaktion mich zur Recherche vor Ort. Gemeinsam mit unserem Polizeireporter fahre ich nach Wulsbüttel, dessen Ortsname dem Fall Hohn spricht: Wulsbüttel bedeutet eigentlich eine Zufluchtsstätte im Wald. Doch bei diesem Landschulheim im Wald verliert sich auf rätselhafte Weise die Spur eines kleinen Jungen.

Dennis war verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Seltsam: Die Türen des Gebäudes waren über Nacht abgeschlossen, die Fenster verriegelt. Nur in einem Nachbarzimmer war ein Fenster einen Spalt geöffnet, durch den sich der Junge theoretisch hätte ins Freie zwängen können. Noch seltsamer: Von Dennis' Sachen fehlte nichts - weder Schuhe noch eine Jacke, noch andere Kleidung. Er war verschwunden, wie er schlafen gegangen war. Mit einer kurzen, grauen Hose, einem bunten Pyjamaoberteil und ohne Schuhe an den Füßen. Und keiner seiner fünf Klassenkameraden, die mit ihm das Zimmer teilten, hatte irgendetwas bemerkt.

Am Morgen des 11. September 2001 spreche ich mit den Kollegen der Reportage-Seite in Berlin. Heute wollen sie das Stück mitnehmen, ich arbeite letzte Korrekturen ein. Am Nachmittag fliegen islamistische Terroristen in die Türme des World Trade Centers. Wir bauen das Blatt komplett um - nur die Geschichte von Dennis bleibt.

Tagelang gibt es keine Spur des Jungen; zugleich tauchen neue Fälle auf, die Gemeinsamkeiten aufweisen. Wir arbeiten uns im Archiv durch alte Zeitungsmeldungen, suchen, sichten, gewichten. Es ist ein Puzzlespiel des Schreckens - immer neue Teile tauchen auf, es hört nie auf. Ständig neue Schlagzeilen, und immer stellen wir dazu das eine Foto, das einen kleinen blonden Jungen mit seinem Stofftier zeigt. Es ist Dennis. Am 19. September 2001 findet ein Pilzsammler die Leiche eines Jungen in einem Gebüsch nahe einer Kreisstraße in Kirchtimke bei Zeven .

Schließlich veröffentlicht die Polizei ein Bild, das wie ein Schattenriss unserer Urängste aussieht, ein Phantom-Bild: Es zeigt einen schwarz gekleideten Mann von kräftiger Statur. Es zeigt ein Gesicht, verhüllt mit einer Motorradmaske, aus der nur die Augen-, Nasen- und Mundlöcher herausschauen. Es zeigt den Täter. Seitdem die Polizei dieses Phantombild veröffentlicht hat, ist in Nordwest-Niedersachsen die archaische Angst vor dem schwarzen Mann endgültig Realität geworden. Denn das Phantom tauchte schon häufiger in der Region auf - die Beschreibungen für das Bild kamen von einem neunjährigen Jungen, der im Sommer 1999 Opfer eines sexuellen Missbrauchs wurde - ebenfalls in Wulsbüttel, ebenfalls im Landschulheim.

Man fühlt sich wie in einem grausamen Märchen, in dem Unbekannte durch Wände gehen und sich in Luft auflösen, man wähnt sich in einem Horrorfilm. Als Kinder spielten wir "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?". Jetzt spielen wir nicht mehr, jetzt haben wir Angst.

Einige Wochen später besuche ich die 40 Fahnder der Sonderkommission Dennis auf dem Gelände einer Bundeswehrkaserne in Garlstedt bei Osterholz. Es ist die größte Soko in der Geschichte Niedersachsens.

Zu diesem Zeitpunkt haben die Fahnder über 4000 Personen im engeren oder weiteren Sinne mit dem Fall in Verbindung gebracht - Verbindungen, die eine hoch komplexe Software aus anderen Fällen, Hinweisen oder Vorstrafen knüpft. Neben ihrer Arbeit an den Rechnern und Modellen, neben den täglichen Konferenzen gehen die Ermittler immer wieder auf Recherchereisen: Noch immer überprüfen sie Personen aus dem Umfeld der Schullandheime. Zusätzlich zu den Vernehmungen suchen die Ermittler bewusst Kontakte zu Sexualwissenschaftlern, um das Phänomen der Pädophilie besser zu verstehen. "Wir müssen uns in die Haut des Täters hineindenken - da helfen Klischees nicht weiter", sagt der Soko-Chef Uwe Jordan.

Profiler zeichnen ein Täterbild - er muss aus der Region nordwestlich von Bremen kommen, um 1970 geboren sein, lebt vermutlich unauffällig und kann offenbar gut mit Kindern umgehen, vielleicht hat er selber welche, vermuten Experten. Irgendwo da draußen versteckt er sich in seinem Alltag, er ist ungefähr so alt wie ich und kommt aus derselben Region. Es ist gespenstisch. Ausgerechnet in Zeltlagern und Schullandheimen, die Kinder als Sehnsuchtsort großer Freiheit lieben, schleicht sich der Täter ein und sucht seine Opfer.

Man merkt den Beamten an, welchen Knochenjob, was für einen Drecksjob sie machen, welche enorme psychische und physische Belastung auf ihnen lastet. Dieser Fall lässt sie auch nach ihren 60-Stunden-Wochen nicht los. Er verfolgt sie bis nach Hause, bis in den Schlaf, in ihr ganzes Leben.

Das alles beginne ich zu erahnen, weil dieser Fall über zehn Jahre nicht endet - jeder neue Hinweis setzt das Kopfkino in Gang, man ist zurück im schlichten Landschulheim, im schmucken Heimatort des Jungen, im kargen Besprechungszimmer der Soko - und ertappt sich dabei, archaische Rachegelüste gegen den Täter zu entwickeln. Wenn man regelmäßig von Not und Elend schreibt, stumpft man ab, man muss es auch, um die Dinge nicht zu sehr an sich heranzulassen.

Ich bin als Reporter mehrfach an Grenzen gekommen - bei Straßenkindern in Lateinamerika, in der Hamburger Terrormoschee, bei Menschen, die auf dem Müll hausen. Der Mord an Dennis hat mich am stärksten bewegt, er vermag auch heute noch, mir als Journalisten Schauer über den Rücken zu jagen, er lässt mich als Vater frösteln. Nietzsche hatte nicht unrecht: "Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Es tut gut, dass Dennis' Mörder gefasst ist. Wie gut muss es erst den Ermittlern gehen, die es geschafft haben. Endlich.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

07.09.2011 um 22:38
Es wäre nur schön,wenn seine weiteren Morde auch geklärt würden.

Oder meint jemand ,dass er es bei Jonathan nicht war? Was denkt ihr @armleuchter
@Hobbyermittler
@Vidocq
@spekulatius
Usw...


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

07.09.2011 um 23:27
Nun,ich gehe davon aus,dass Martin auch im Fall Jonathan der Täter ist.Es gibt ja auch einige Parallelen.
Jonathan verschwand aus einem geschützten Bereich.
Seine Leiche war gefesselt
Kleidung fehlt
Wurde vermutlich erstickt
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe,soll Martin zu diesem Zeitpunkt Urlaub genommen haben.

PS. Wenn Martin in seinem Geständnis die Verstecke der verschwundenen Kleidungsstücke genannt haben sollte,wäre das etwas,um sein Geständnis zu untermauern.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

07.09.2011 um 23:31
@Hobbyermittler
Das wäre gut - aaaaber.. wenn er nur ein paar Jahre kriegt - dann sind seine Fetisch Sachen weg..
Und ich glaube nicht, das es für ihn schon beschlossene Sache ist, bis zum - mit den Füssen zuerst - den Knast zu verlassen.

Gruss Vidocq und Nacht @ all


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

07.09.2011 um 23:35
Hier noch ein Artikel aus dem Hamburger Abendblatt.




Entführung wegen gleichen Namens?
02.04.1992
Die Polizei fahndet nach dem 13jährigen Stefan Jahr, der in der Nacht zum Dienstag aus dem Schlafsaal des Internats "Eichenschule" in Rotenburg / Wümme verschwunden ist. Wie, weiß bisher niemand. Vater Ulrich Jahr hat große Angst, daß sein Sohn wegen der Namensgleichheit mit dem kürzlich verstorbenen Hamburger Großverleger John Jahr entführt worden sein könnte. Die Kripo Rotenburg (Telefon 04231/806-519 oder -516) bittet um Hinweise, wo Stefan gesehen wurde.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

08.09.2011 um 19:50
@Luminarah

....es spricht vieles dafür dass er jonathan auf dem gewissen hat. Ob es reicht ihn zu verknacken weiß ich nicht.

Sehe das so: Martin war nicht blöd - dem traue ich zu nach frankreich zu fahren, nur bar zu zahlen, handy aus und ggf unter falschem namen übernachtet etc. ... . Eingetragener urlaub zu dem zeitpunkt ist ein schwaches indiz, wenn er sich sonst geschickt verhalten hat. Und ich nehme an er hatte dazugelernt.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

09.09.2011 um 08:55
@armleuchter
Zustimmung - zum anderen traue ich ihm zu, als Jugendbetreuer im Zelt oder einfach im Auto genächtigt zu haben.

Gruss vidocq


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

09.09.2011 um 19:12
gegenfrage@Luminarah
@Vidocq
@Hobbyermittler etc


was könnte denn ein fehler sein, den martin gemacht haben könnte ?
1 ich nehm mal an er hattte zu der zeit urlaub
2. ich nehme desweiteren an, dass er in dem zeitraum nicht im internet aktiv war (und v.a. nicht so blöd sich von frankreich aus einzuloggen).

Das reicht aber bei weitem nicht. Wie hinterläßt man in Frankreich spuren, wenn man das handy nicht nutzt , bar bezahlt und beim übernachten keinen namen (zelt) oder einen falschen angibt ?

Spiegel TV wußte ja erstaunlich schnell über auslandsreisen martins bescheid (spanien marokko, südamerika etc) - aber da dürfte es flugdaten gegeben haben. Nach F kann man aber locker mit dem auto fahren.... .


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

09.09.2011 um 19:42
@armleuchter

Also falls noch nicht abgearbeitet, alle Blitzer und üblichen Kontrollstellen in Frankreich checken lassen. Dto. alle Werkstätten auf der möglichen Route .. auch ein Opel hat Macken ..
Dto den ADAC/AvD abfragen. Die Klinkenputztour, aber notwendig.

Gruss Vidocq


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

09.09.2011 um 20:08
Ausserdem war nach seiner Festnahme sein Foto ja überall zu sehen.Da wahrscheinlich auch die französische Presse die Vorgänge in seinem Fall genau im Auge behält,könnte es mit etwas Glück sein,dass ihn in Frankreich jemand wiedererkennt.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

09.09.2011 um 22:58
Erstmal ist die Frage ,ob er das erste Mal in St. Brevin war. 1998 gab es ja im Schulheim kurz nach dem
Mord an Nicky dort einen Vorfall. Aber auch wenn er damit nichts zu tuen hätte,der Mörder von Jonathan besaß doch sehr gute Ortskenntnisse. Ich gehe davon aus,er war da öfters,auch in Dänemark war er öfters.

Auch im Fall Jonathan wurde vermutet,dass der Junge erst später getötet worden ist,also nicht direkt. Ob er dort auch Vater und Sohn spielte????So nannte der das glaube ich bei Dennis R. Hat er vielleicht dort doch was gemietet gehabt. Immerhin kam das ja auch im Fall Dennis R. erst durch das Geständnis raus.

Er war sehr groß,müsste Vermietern oder Leuten im Dorf aufgefallen sein. Er musste essen Kaffee trinken usw,der hat nicht nur aus dem Koffer gelebt.

Vielleicht sollte man eine Plakataktion in St. Brevin machen. Die Kinder,die 1998 belästigt wurden, könnte er es gewesen sein ,die also fragen. Obwohl das zur Grundarbeit gehört und schon erledigt sein dürfte.Und vielleicht hat er ja auch vom Frankreich Urlaub erzählt,man könnte das nochmal via TV abfragen ,Volt geschieht das nach dem Prozess.

Wer soll Jonathan sonst ermordet haben ,zwei mit dem Entführungsfimmel und dem Fesseltick??? Wo er 2004 noch zuschlug. Wer soll daran glauben?

Vielleicht fällt ihm beim Waterboarding mehr ein ,man könnte ihn mal "ausleihen"..


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

09.09.2011 um 23:47
Ich binn mir ziemlich sicher,dass er auch Jonathan ermordet hat.Auch den Missbrauchsfall 1998 halte ich für möglich,obwohl ich darüber nicht sehr viel weis.Bei Nicky hingegen habe ich starke Zweifel,dass Martin etwas damit zu tun hat.Ich habe mir in den letzten Wochen alle ungeklärten Sexualmorde an Jungen angesehen,die ich finden konnte,habe nach möglichen Parallelen gesucht.Bis auf die hier bereits erwähnten Fälle,ragt allerdings kein Fall besonders heraus.Werde mir morgen den Fall Marcus Ahlert genauer ansehen,da es auch dort gewisse Ähnlichkeiten gibt.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.09.2011 um 12:46
Ich misch mich mal eben rein, vor ein paar Seiten wurde etwas ueber ein rotes Auto geschrieben und jetzt kam der Artikel mit Felix N., dass er ebenfalls in einen roten Auto gesehen wurde, oder wurde das schon diskutiert?
Ansonsten wuerde ich die Zitate aus dem Zeitungsartikeln mal der Soko Dennis schicken.


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