@Zerberuss Zerberuss schrieb:Vielleicht ist es eine Art perverses Spiel von ihm, dass er zunächst einmal abwartet, ob die Polizei ihm diese Taten auch noch wird nachweisen können. Vielleicht, damit er sich auch zu einem späteren Zeitpunkt wichtig tun kann, bzw. seine vermeintliche Überlegenheit gegenüber der Polizei auskosten kann, wenn das erste Verfahren gelaufen ist und der Gefängnisalltag eingekehrt ist. So eine Art perverser Joker.
Viele hier gehen von einem extrem selbstsicheren und souveränen Täter aus, der seine (vermeintliche!) Überlegenheit ggü. den Ermittlern genüsslich auskostet.
So souverän und cool mag er gewesen sein - während der Taten, während der Jahre der erfolglosen Ermittlungen, weil er sich sicher fühlte. Mehrmals waren ihm die Ermittler auf der Spur - nachweisen konnten sie ihm trotzdem nix! Er sagte einfach "Die Städte in Dänemark kenne ich nicht!", "Jugendbetreuer war ich nicht!" - und die Idioten glaubten ihm einfach. Wer würde sich da nicht unglaublich sicher fühlen?
Aber die Situation hat sich geändert. Für die Ermittler, und auch für ihn. Wer den Spiegel-Artikel liest, gewinnt vom Martin Ney der letzten Wochen mitnichten den Eindruck eines abgebrühten Profis. Im Gegenteil: Er ist schockiert, als das SEK kommt und ergibt sich; er kotzt während der Fahrt aus dem Fenster; er kann nachts nicht schlafen und gibt schon am nächsten Tag ohne_größere_Not ein umfassendes Geständnis ab. Er hat Weinkrämpfe während der Verhöre.
Sowas spielt selbst der coolste Killer nicht. Ney ist nicht mehr cool, dem ist elend zumute. Heißt: Ein Spiel spielt der nicht mehr. Meines Erachens hat er Jonathan und Nicky nicht getötet.