@armleuchter Genau das habe ich auch noch im Hinterkopf. Bei Dennis R.s Leichenfund in den Dünen in Dänemark hatte man wohl zunächst auch in diese Richtung (Ritualmord) spekuliert, da ein Jahr vorher eben so etwas dort stattgefunden hatte. Die Info stammt aus einem Artikel im Abendblatt-Archiv.
----------------------------------------------------------------------------------------17.08.1995
Von KATRIN WEUSTER und HILKKA ZEBOTHSEN Kiel - Vor acht Tagen fand ein Jogger seine nackte Leiche bei Vinderup in Dänemark - 75 Zentimeter tief im Sand vergraben.
"Wir trauern um Dennis, der vieüeicht noch am Leben wäre, wenn die Behörden nicht so stur und gleichgültig gewesen wären . . ." ( heißt es m der Anzeige unterzeichnet von Peter Stoßhoff, Vorsitzender der SEM (Sozialhelferstetion "Ein Dach über'm Kopf - Menschen in Not"). Stoßhoff hielt die vom Jugendamt veranlaßte Unterbrinfung im Heim für falsch: "Der unge rief mehrfach bei unserem Nottelefon an. Jedesmal flehte Dennis, er woüe zurück zu seinem Vater."
Aber die Behörden heßen Um nicht. Vor drei Jahren hatten sie Dennis, seine Brüder Maik (13) und Alexander (7) den Eltern weggenommen und in ein Heim in Lippstadt eingewiesen. Grund: Die Mutter soll Alkoholikerin sein, der Vater seine Söhne, so ein Gutachten, sexueü mißbraucht haben. "Das ist frei erfunden", sagte Michael Rostel (36) dem Abendblatt. "Ich hebe meine Kinder, habe sie nicht angerührt."
"Der Papa war's nicht, Andreas (ein 20jähriger Nachbar aus Lippstedt) hat uns wehgetan", sollen Dennis und Alexander ihm vor laufender Videokamera erzählt haben. Die Kassette hegt beim Anwalt, der für Michael Rostel weiter um das Sorgerecht kämpft. Kinderschutzorganisationen gaben ein Gutachten in Auftrag, das die Vorwürfe des Kindesmißbrauchs entkräftete ohne Erfolg. Und obwohl es nie zu einer rechtskräftigen Verurteilung kam, wurde den Eltern sogar
das Besuchsrecht verweigert. "Die Kinder haben den Kontakt nicht gewoüt", sagt Volker Riehl, Leiter des Kinderheims.
Zwischen Lippstadt, Schleswig und Jütland sucht die Polizei den Mörder des kleinen Dennis. "Es ist denkbar, daß sich ein Fremder in das Zeltlager einschleichen konnte", sagt Polizeisprecher Sönke Büschenfeld. Es scheint sicher, daß Dennis das Camp nicht freiwillig verheß.
Morgens um drei Uhr lag er noch in seinem Schlafsack. Drei Stunden später war er verschwunden. "Er wäre nie freiwühg vom Gelände gelaufen, dazu hatte er zuviel Angst vor der Dunkelheit", sagt Klaus Meinders, Koordinator des Jugendlagers Selker Noor in Schleswig. "Ich habe beobachtet, wie sich der Junge bei einer Nachtwanderung angstvoü an die Hand der Betreuerin klammerte, statt bei den anderen Kindern zu bleiben."
Bislang führt die einzige Spur zu einem roten Pkw. Em danischer Zeitungsbote sah den Wagen in der Nacht zum 25. Juli neben dem Sandhügel stehen, in dem der Täter die Leiche vergraben hat. Etwa 18 Stunden zuvor war Dennis aus dem 300 Küometer entfernten Schleswig verschwunden.
Der Obduktionsbericht bestätigt, daß der Junge wenige Stunden nach seinem Verschwinden sterben mußte. Die genaue Todesursache ist noch immer unklar. Einen Zusammenhang mit einem nicht aufgeklärten Satansmord in den Dünen von Holstebro vor einem Jahr schließt die Polizei jedoch aus. Ein Sprecher: ?Dennis wies keine rituellen Verletzungen auf. Wir glauben nicht, daß er zum Menschenopfer religiöser Fanatiker wurde.