Anhand der neuen Informationen der letzten Tage und Wochen möchte ich mich an einem Update der Persönlichkeit MNs versuchen.
Die Einordnung MNs in die Serienmörder-Kategorisierung (nach Holmes & Burger) als "thrill-Killer" sehe ich bestätigt und weiter verfestigt.
------------------------------------------------------------------------------------------------------ Thrill-Killer
Der Thrill-Killer empfindet Lust an der Angst seiner Opfer. Wie auch der Lustkiller ist Sex der treibende Faktor für die Taten. Der gravierende Unterschied des Thrill-Killers zum Lustkiller ist, dass der Thrill-Killer das Opfer lebendig braucht um sich an ihm zu erregen. Verstirbt das Opfer verliert der Thrill-Killer das Interesse am Opfer, da das Opfer keine Angst mehr äußern kann. Insofern tritt beim Thrill-Killer auch keine Nekrophilie auf.
Ziel der Tat ist Sex, bzw. das Angstempfinden des Opfers durch Sex. Die Opfer sind in der Regel nicht bekannt mit dem Täter. Opfer von Thrill-Killern haben in der Regel keine amputierten Körperteile. Die Opfer des Thrill-Killers sind in der Regel nicht willkürlich ausgewählt, sondern IVTs.
Der Thrill-Killer geht geplant und organisiert vor. Die Tat ist prozeßorientiert. Der Tatort und der Fundort der Leiche sind in der Regel unterschiedlich (großer Tatradius). Außerdem ist der Thrill-Killer mobil und reist oft umher um Opfer zu finden. Als Fundort der Leiche treten teilweise öffentlich zugängliche Orte zu, da der Täter so die Angst geniest, die die Bevölkerung hat, dass der Täter gemordet hat.
Der Thrill-Killer ist in der Regel nicht psychotisch, überdurchschnittlich intelligent und häufig Drogenkonsument. Nach Freud ist der Thrill-Killer eine anale Persönlichkeit, welcher Kontrolle und Ordnung wichtig ist.
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Die Beschreibung MNs Wohnung von einem "befreundeten" Jungen zeigt deutlich die anale Persönlichkeit: die besondere Ordnung und auch einen typischen Sammeltick (es wimmelte überall von Schweinchen).
Bei seinen Erpressungen (1986/87) kam es ihm anscheinend weniger auf das Lösegeld, sondern darauf an seine Opfer und deren Familien in Angst und Schrecken zu versetzen.
Logisch erscheint mir auch die von ihm gewählte Foltermethode, die "sensorische Deprivation".
Wikipedia: Sensorische DeprivationDiese findet beispielsweise auch im SadoMaso-Bereich Anwendung und wird dort von (freiwilligen) Opfern als extrem reiz- und gefühlsverstärkend beschrieben.
Auf diese Art und Weise konnte MN die Angst seiner Opfer also aufs maximale steigern.