@invitto Interessante Frage.....
Hier aus der Zeitung die WELT:
Hamburg - Sein biederes Leben im südlichen Hamburg war die perfekte Tarnung. Von Mai 2000 bis Anfang 2008 war Serienmörder Martin N. (40) bei der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort GmbH beschäftigt. "Während seiner gesamten Beschäftigungszeit trat er als freundlicher, engagierter und kompetenter Mitarbeiter in Erscheinung", heißt es in einer Stellungnahme. Als im Januar 2008 ein Schreiben der Staatsanwaltschaft eintraf, in dem über ein "Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Besitzes und des Beschaffens kinderpornografischer Bilder" informiert wurde, reagierte man sofort. Martin N. wurde entlassen. Niemand hatte sich bis dahin vorstellen können, dass es eine ganz andere Seite des Sozialpädagogen gab.
Der Serienmörder lebte zwei Identitäten. Das sagt auch der Kriminologe und Mitautor des wissenschaftlichen Werkes "Serienmörder", Dr. Wolf Kemper. Wichtig war dabei die Verkleidung als "schwarzer Mann". Martin N. schlüpfte in eine andere Haut, wenn er in schwarzer Motorradkleidung und mit einer Sturmhaube über den Kopf loszog, um sich seine Opfer zu suchen. Für die Kinder, denen er so gegenübertrat, sei er laut Kemper das "unbesiegbare Böse" gewesen. Zog er die Kleidung aus, konnte er wieder der nette Martin sein. "Damit wurde seine emotionslos wirkende Rückkehr in einen gesellschaftlichen Rahmen möglich", sagt Kemper. Ohne die Verkleidung und die damit verbundene Wandlung hätte Martin N., so die Einschätzung Kempers, seine Taten "nicht ertragen können".
Wie viele Opfer auf das Konto von Martin N. gehen, wird sich in den kommenden Wochen herausstellen. In Bremen, seiner Geburtsstadt, soll Martin N. Ende der 90er-Jahre gezielt Jungen aus sozial schwachen Familien zu sich geholt haben. Die Sozialbehörde prüft die Vorwürfe. zv