Hier noch ein Bericht:
Das Umfeld war ahnungslos
Aus dem Umfeld von Martin N. ahnte niemand etwas. Der Pädagoge lebte sein Doppelleben perfekt. Im Stadtteil Wilstorf war er der Nachbar, der hin und wieder im Garten war. Martin N. ging gern in Kneipen. "Er war hier öfters“ erinnert sich die Bedienung einer Szenekneipe ganz in der Nähe. Nur mit Frauen hatte er es nicht.
Dass Martin N. gern mal Jungen zu sich einlud, die er als Betreuer kannte, entging fast seinem gesamten Umfeld. Nur eine Mutter hatte einen Verdacht. Sie zeigte ihn an, weil er sich an zwei Kinder vergangenen haben sollte. Das Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs der zwei Jungen wurde 2005 gegen ihn eröffnet und schnell gegen eine Zahlung von 1800 Euro eingestellt.
Ein Jahr später hatte es Martin N. erneut mit der Justiz zu tun. Diesmal als Erpresser. Sein Opfer war ein "Pädagogen-Kollege“ aus Berlin. 20.000 Euro wollte Martin N. von ihm haben. Sonst, so seine Drohung, würde er Kinderpornos, die der Mann gemacht haben soll, dessen Arbeitgeber zuspielen. Der informierte die Polizei.
Erpressung mit Kinderpornos
Als am 23. Februar 2006 das Geld im Hamburger Süden in einem Waldstück nahe der Bundesstraße 73 übergeben werden sollte, lauerten die Beamten einer Spezialeinheit vergebens. Martin N. hatte Verdacht geschöpft und war nicht an das Geld gegangen. Trotzdem wurde er überführt. Das zuständige Amtsgericht verurteilte ihn zu zehn Monaten Haft auf Bewährung. "Seitdem ist er nicht wieder in Erscheinung getreten“, sagt Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers.
"Er führte ein nach außen hin normales Leben“, sagt auch Martin Erftenbeck, Leiter der Sonderkommission Dennis. Sein Arbeitgeber erfuhr erst 2008 von der Erpressung mit den Kinderpornos. Martin N. verlor seine Stelle als Betreuer von Kindern. Dass er der "Schwarze Mann“ ist, der sich in schwarzer Motorradkleidung, mit einer schwarzen Sturmhaube maskiert, seine Opfer suchte, ahnte niemand.
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13192163/Die-biedere-Maskerade-eines-Dreifachmoerders.html