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Der Fall Kampusch

11.008 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Entführung, Vergewaltigung, Natascha Kampusch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Kampusch

08.12.2012 um 10:39
Nun bald kommt ja der Film ins Kino, da kann man sich ja ein Bild machen wies abgelaufen sein soll, wenn man das Buch nicht gelesen hat.

Ich hab gestern im Kino die Vorschau gesehen, den man auch auf Youtube ansehen kann und kann nur sagen dass es mehr verspricht ein Liebesfilm zu werden, als ein Entführungsdrama.

https://www.youtube.com/watch?v=0qg7OOkGGSA


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Der Fall Kampusch

08.12.2012 um 11:15
Ein Liebesfilm? Kann ich darin nicht sehen, ich sehe ein Mädchen, das unter entwürdigenden Umständen zur Frau wurde und versuchte, das Beste daraus zu machen in ihrer ausweglos scheinenden Situation!

Ansonsten finde ich, es hat keiner ein Recht sich ein Urteil über NK zu erlauben, denn NIEMAND kann sich auch nur ansatzweise vorstellen, wie es ist, unter solchen Umständen aufzuwachsen. Und dann in eine Welt zurückzukommen, wo die eigenen Eltern nichts mehr mit einem anzufangen wissen und alles, was man kannte udn wonach man sich jahrelang zurücksehnte, nicht mehr existiert! Dazu dann jugendliche Dummheit, totale Lebensunerfahrenheit und sicher auch falsche Berater zur Seite, die aus der medienwirksamen Sache Profit schlagen wollten - ich sehe sie immer noch als Opfer, auch nach ihrer Freilassung, ich glaube nicht, dass sie wirklich tut, was sie WILL, sondern nur, was man ihr SAGT, weil sie es nicht anders gelernt hat. Ob sie je in der Lage sein wird, eigene Entscheidungen zu treffen, weiß ich nicht, ich glaube, dahinter stecken andere, die ihr sagen, was sie am Besten zu tun hat. Nur ist das wirklich auch das Beste für SIE? Mich würde jedenfalls nicht wundern, wenn sie irgendwann völlig zusammenbricht und sich gar noch was antut.

Glaubt wirklich jemand, so ein Buch schreibt sich leicht oder die Mitarbeit an so einem Film, wo man alles nochmal durchleben muss? Das ist eine Form der Verarbeitung, aber das ist auch hart ohne Ende. Und da neidet man ihr noch das Geld, das sie dafür bekommt? Bei dem Preis, den sie zahlen musste, um überhaupt diesen "Erfolg" zu haben? Nicht wirklich, oder? Armes reiches Mädchen!


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Der Fall Kampusch

08.12.2012 um 13:03
Naja, sie verdient Geld damit.

Daher stellt sie sich freiwillig dieser Meuter (Medien) öffenlich zur Schau.
Setzt demzufolge also bewusst die Medien als Werbemittel ein (vermarktet ihre Entführungsgeschichte).

wird überspitzt dargestellt, als "Opferpromi" inthronisiert.

Ist es da nicht zulässig, wenn von der ein oder anderen Seite Kritik an dieser Vorgehensweiße geäußert wird?

Man kann nicht einerseits die Medien verteufeln bzw. ihnen den schwarzen Peter zuschieben. (Falsche Berichterstattung und dergleichen)
Während man auf der anderen Seite genau diese Medien nutzt um die eigene Geschichte zu promoten.

---

Was sie damals erlebt hat, will ihr ja keiner abstreiten, (Auch in Österreich war die Bestürzung damals groß, so herzlos, wie hier dargestellt sind die Ösis nicht. :D ) es geht lediglich darum, wie sie damit nun in der Gegenwart umgeht...

Man hat den Eindruck sie schlachtet ihre eigene Vergangenheit für Geld aus.
Daran ist an sich nichts verwerliches, aber dann muss sie eben auch in Kauf nehmen, das ihr Privatleben in der Öffentlichkeit breitgetreten wird...


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Der Fall Kampusch

08.12.2012 um 13:17
Vielleicht ist es aber auch ihre Art, das Ganze zu verarbeiten, indem sie so lange immer wieder mit jedem, der es hören will, drüber spricht, bis es ihr selbst nichts mehr ausmacht. Der eine frisst alles in sich rein, der Andere muss reden. Und ihr hörte nun mal immer jemand gern und interessiert zu... Leider hatte dieser jemand nur meist auch eine Kamera und ein Mikrophon dabei... Ich könnte mir vorstellen, dass sie das mediale Interesse anfangs mit echter Zuneigung verwechselt hat und so schon früh den falschen Leuten vertraute... Ein Mensch mit so einer Vergangenheit ist so leicht zu manipulieren, wer weiß schon, was WIRKLICH dahintersteckt?! Vielleicht verdient sie durch das alles nicht schlecht an ihrem Schicksal, ich könnte mir aber auch vorstellen, dass ANDERE an ihr gut mitverdienen, die hinter den Kulissen die Strippen ziehen, wofür SIE immer das Gesicht in die Kamera hält.

Jemandem unterstellen, er SPIELT nur das Opfer, nach so einer Vergangenheit, finde ich jedenfalls echt harten Tobak! Dem Zuschauer mag es langweilig werden, aber trotzdem ist das ihr LEBEN und nicht bloß eine Masche. Jeder, der ein Kindheitstrauma hat, weiß, dass man das meist trotz Therapien etc. sein ganzes restliches Leben rumschleppt.... Und wie schlimm muss das erst sein, wenn das Trauma kein einmaliges Erlebnis war, sondern die ganze Kindheit bedeutete?! In diesem Mädchen ist irgendwann in diesem einsamen Loch, in das sie gesperrt war, etwas an ihrer Seele unwiderbringlich zerbrochen, und nichts wird mehr so sein wie es mal war für sie, nie wieder, auch wenn sie nach außen normal wirkt. Vielleicht macht es sie ja eine Weile glücklich, Geld zu haben, und noch mehr Geld, aber das ist wie bei der Kaufsucht, es befriedigt nur für den Moment, kann aber nie die eigentliche Leere füllen, die in dem Menschen ist.


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08.12.2012 um 14:21
Welches Kind würde sowas denn freiwillig mitmachen??? Wie krank!


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Der Fall Kampusch

08.12.2012 um 14:23
Bei allen negativen Kommentaren zu Frau Kampusch, die hier und anderswo niedergeschrieben werden, kommt man nicht umhin sich zu fragen, ob der/die jeweilige Schreiber/in wohl auch einmal Kind gewesen ist.

Menschen die sich zu einer Traumatisierung ein Urteil erlauben, sind mit Abstand das Schlimmste und richten (noch einmal) einen nicht wieder gut zu machenden Schaden an.
Hat hier wirklich irgend jemand das Gefühl, Frau Kampusch hätte die „richtige“ Hilfe bekommen?
Wenn ja, wie bitte soll die denn aussehen? Ihr Erlebtes ist fast einmalig auf dieser Welt. Therapeuten die imstande sind nachzufühlen was sie erleben musste, dürften wohl nicht an jeder Ecke zu finden sein.

Die grösste Schwierigkeit für traumatisierte Menschen, sind Urteilende die noch dazu vorgeben, alles besser zu wissen, obwohl sie weder dabei waren und scheinbar in ihrem Leben keinen Bruchteil von so einem Horror auszuhalten hatten.
Sonst wäre die Empathie selbstverständlich.

Frau Kampusch hat aus meiner Sicht, alles dafür getan um überleben zu können. Und sie hat ALLES richtig gemacht!
Und auch jetzt macht sie alles richtig. Denn es steht niemandem, ausser ihr selbst zu, ihren Schmerz so darzustellen, wie sie es braucht und möchte.

Es sei jedem, der es nicht aushält zu wünschen, sich doch bitte ruhigerer Literatur hinzugeben. Ansonsten man sich fragen könnte, welche eigenen Ängste die jeweiligen Schreiber, auf die Qualen von Frau Kampusch projizieren.


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Der Fall Kampusch

08.12.2012 um 14:29
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Ansonsten finde ich, es hat keiner ein Recht sich ein Urteil über NK zu erlauben, denn NIEMAND kann sich auch nur ansatzweise vorstellen,
Also als öffentliche Person, welche sie danach freiwillig wurde, muss sie damit leben.
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Und dann in eine Welt zurückzukommen, wo die eigenen Eltern nichts mehr mit einem anzufangen wissen und alles
Nun eigentlich war es andersrum, NK konnte mit ihren Eltern nichts mehr anfangen. Vor allem beim Umgang mit dem Vater hatte man das Gefühl, das Wiener Proletariat wäre nicht mehr der gewünschte Umgang.
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Bei dem Preis, den sie zahlen musste, um überhaupt diesen "Erfolg" zu haben? Nicht wirklich, oder? Armes reiches Mädchen!
Ja das mit dem Geld machen hat sie etwas unterschätzt. Nicht so sehr das Geld an sich, das klappt ja ganz gut, auch ohne irgendwas gelernt zu haben, aber die Reaktionen der Umwelt, die Anfeindungen hat sie sicher nicht erwartet.

Hier spielt aber weit mehr eine Rolle, als der Neid der Bevölkerung, dass sie doch keine Uhrmacherin ist , sondern mit ihrem Schicksal Geld verdient.

Die Darstellung ihrer Gefangenschaft, paar naja nennen wir es Erinnerungslücken die sie zu nicht ganz wahren Aussagen verleitet haben, dazu dann die katastrophale Außendarstellung der "Familienzusammenführung" ...


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Der Fall Kampusch

08.12.2012 um 15:03
@insideman
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Nun eigentlich war es andersrum, NK konnte mit ihren Eltern nichts mehr anfangen. Vor allem beim Umgang mit dem Vater hatte man das Gefühl, das Wiener Proletariat wäre nicht mehr der gewünschte Umgang.
Mit solchen Gedanken können neue Verletzungen entstehen.
Kannst Du Dir vorstellen, was Du als 10 jährige(r) im innersten Kern Deiner Gefühle und Bedürfnisse, von Deinem Vater brauchst?
Könnte das vielleicht Schutz sein?
(Es macht keinen Unterschied für die verletzte Seele, ob der Vater zum Zeitpunkt der Entführung real überhaupt in ihrer Nähe war oder nicht. Ihr Gefühl hat ihr bestimmt in dem Moment Schutzbedürfnis signalisiert, was sonst?)

Eine Traumatisierung entsteht in einem Moment höchster Hilflosigkeit und Schutzbedürfnis.
Frau Kampusch musste das Trauma weiter leben, ob sie wollte oder nicht. Da war niemand der ihr half. Ein Kind hat jedoch ein natürliches Recht auf Schutz.
Wenn man sich vorstellen kann, wie es sein könnte, als Kind so rausgerissen zu werden und dann Jahre später mit genau dieser seelischen Verletzung (als nur Eine der vielen, die sie ertragen musste dargestellt) vor den Eltern zu stehen, dann kann man sich auch vorstellen, dass die Unsicherheiten beider Seiten so immens sind, dass eine Harmonie fast unmöglich sind.
(Damit meine ich nicht, dass jemandem, ausser dem Täter, einen Vorwurf zu machen sei.)


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08.12.2012 um 15:04
@diegraefin

"Welches Kind würde sowas denn freiwillig mitmachen??? Wie krank!"

Wer fragt denn bei einer solchen Transaktion das Kind???


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Der Fall Kampusch

08.12.2012 um 17:07
@zwiebeltreter"

Nun, immerhin unterstellst du, dass NK schon vorher Gelegenheit zum Ausbüchsen hatte und diese bewusst nicht genutzt hat! Aber selbst wenn - glaubst du nicht, dass das Kind spätestens als Erwachsene dann ausgepackt hätte, wenn es die ganze Zeit nur gegen seinen Willen instrumentalisiert worden wäre?

Ich weiß nicht, was in den Köpfen mancher Leute vorgeht - es klingt fast so, als wären manche NEIDISCH auf diese arme Frau! Ist das die Castingshow-Generation, wo alle Nichtskönner groß rauskommen wollen mit nichts als Unfähigkeit und Blödheit, und die es dann einer jungen Frau tatsächlich neiden, dass sie mit ihrem EINZIGARTIGEN Schicksal weltweite Bekanntheit und traurige Berühmtheit erlangt hat, und ja, das eben auch zu Geld zu machen weiß, warum auch nicht, sie IST nun mal durch ihr Schicksal was Besonderes. Der Psychiater lernt mehr von ihr als sie von ihm, sie ist eine Fallstudie! Traurig genug, aber wie arm im Geiste und Herzen muss man eigentlich sein, der Frau dann auch noch das zu neiden?


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Der Fall Kampusch

08.12.2012 um 19:11
Hier neidet niemand ihren "Erfolg", da es nichts zu beneiden gibt...

Nur wenn ich Artikel wie diese lese:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/kampusch-talkshow-sie-muessen-mir-jetzt-helfen-a-556864.html
Wien - Eigentlich wollte sie ja nicht, so jedenfalls nicht, derart exponiert und entblößt in der Öffentlichkeit seziert werden, nicht dem geifernden Boulevard ausgeliefert sein, geschweige denn, ihm zuzuarbeiten. Selbst über Flucht ins Ausland wurde schon spekuliert, um den Horden, den bösen Medien zu entgehen.

Und dann das.
Schwindet mein Verständnis.
Spätestens hier müsste ihr mittlerweile klar geworden sein, das die Boulevard Medien nicht ihre Freunde sind.

Aber ok, ich lass es jetzt sein.
Das ist meine Meinung.

Daran ändern auch solche Unterstellungen nichts:
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Ist das die Castingshow-Generation, wo alle Nichtskönner groß rauskommen wollen mit nichts als Unfähigkeit und Blödheit, und die es dann einer jungen Frau tatsächlich neiden, dass sie mit ihrem EINZIGARTIGEN Schicksal weltweite Bekanntheit und traurige Berühmtheit erlangt hat...



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09.12.2012 um 00:21
Wie lange soll denn die Vergangenheit der Natascha Kampusch noch künstlich am Leben erhalten werden? Muss doch mal langsam abgeschlossen werden die Geschichte.


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Der Fall Kampusch

09.12.2012 um 08:33
@kofi
Zitat von kofikofi schrieb:Wie lange soll denn die Vergangenheit der Natascha Kampusch noch künstlich am Leben erhalten werden? Muss doch mal langsam abgeschlossen werden die Geschichte.
Es ist, wem auch immer sei Dank, schwer vorstellbar, dass Frau Kampusch ausgerechnet auf Deine Worte hören könnte.
WAS GENAU stört Dich am Umgang ihrer Verarbeitung mit ihrem Schicksal?
Hat sie ein Recht darauf, mit ihrem Erlebten umzugehen, wie es ihr beliebt?
Welches Recht hast Du, im Zusammenhang mit ihrer Verarbeitung, das Wort „muss“ zu gebrauchen?
Kannst Du wählen, zwischen dem was Du lesen willst und dem was Dich nicht interessiert?


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Der Fall Kampusch

09.12.2012 um 08:45
Für sie wird diese Geschichte niemals abgeschlossen sein, denn sie wird niemals in der Lage sein, ein normales Leben zu führen, psychisch ist sie schwer geschädigt und wird dieses Paket ein Leben lang mit sich herumtragen...

Ihr Fall ist einzigartig, ihr "Pech" ist, dass sie dieses Schicksal überlebt hat. Wäre sie bei ihrem Fluchtversuch zu Tode gekommen, würde sich - wie bei allen Opfern von Straftaten - kein Mensch daran stören, dass ihr Schicksal per Buch und Film vermarktet wird, und niemand würde es verwerflich finden, dass sich dann ANDERE daran eine goldene Nase verdienen, ihre Biographie zu schreiben. Dass sie es überlebt hat und nun selbst es in die Hand nimmt, das zu vermarkten, wird ihr dagegen zum Vorwurf gemacht.

@PaulVitti
In unserer Welt haben Opfer von Gewaltverbrechen leider nur ein Recht auf ewige Betrauerung, wenn sie bei dem Verbrechen auch "brav" gestorben sind, wie sich das gehört! Wer überlebt, hat sich gefälligst zusammenzureißen, denn nach ein paar aufmunternden Schulterklopfern hat man kein Mitleid mehr zu erwarten. Wer damit ein Problem hat, soll sich gefälligst zurückverkriechen in das Loch, aus dem er gekommen ist, und die Welt nicht länger mit seinem Schicksal belästigen! NK hatte nur keine Gelegenheit, diese gesellschaftliche Abnormität schon im Heranwachsen zu lernen und dürfte von der Woge des Hasses, die ihr plötzlich entgegenschlug, ziemlich überrascht worden sein!


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Der Fall Kampusch

09.12.2012 um 15:37
@diegraefin



Du hast da meine volle Zustimmung.

Vieles was sie tut, kann man nicht in normalen Maßstäben rechnen.

Ein Buch zu schreiben, ist vielleicht auch der Versuch gewesen, dass endlich aufgehört wird, das ganze als Lappalie darzustellen, der Versuch dass man endlich versteht, was passiert ist, was dan anrichtet.

Auch den Film drehen zu lassen ist für mich ok. Sie hat so wenigstens noch Einfluss gehabt. Gedreht worden wäre sowieso.



Und dass sie damit Geld verdient? Na und? Von irgendwas muss sie leben und normal arbeiten wird sie wohl nie können. Sie wird wahrscheinlich nie ein annähernd normales Leben führen können.

Jaycee Lee Dugard hat vom Staat Millionen bekommen wegen den Ermittlungspannen und lebt mit ihren Kindern von dem Geld. Sie hat auch Interviews gegeben und es gibt Bücher.

Dass man sie so niedermacht, so negativ von ihr spricht, wie es oft über NK getan wird, habe ich noch nicht gehört.

Diese Entschädigung wegen den Ermittlungsfehlern hat man NK nicht gegeben. Dabei wäre sie sogar bereit gewesen das Geld zu spenden. Was sie übrigens auch viel mit anderen Geldern tut, die sie einnimmt.


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Der Fall Kampusch

09.12.2012 um 15:48
@insideman



Erinnerungslücken? Noch jemand, der meint er hätte ein Recht darauf zu wissen, was noch passiert ist.

Wäre dann endlich Ruhe? Ich bezweifle es.

Dann würde man etwas neues finden.






Es ist ihr gutes Recht nicht alles preiszugeben, was ihr in den Jahren zugestoßen ist. Aber das scheinen viele nicht verstehen zu wollen.






Es gibt Menschen, die bereits nach kurzer Geiselnahme das Stockholmsyndrom haben. Wie muss das erst für ein Kind sein, dem so etwas schreckliches zugestoßen ist. Kein Wunder, dass sie nicht alles preisgeben will. Vielleicht auch ganz gut, weil viele auch nicht verstehen würden, dass das was passiert ist, nicht ihre freie Entscheidung war. Man würde sie nur wieder dafür verurteilen.

Genauso ist es für mich verständlich, dass sie nicht die erste Gelegenheit zur Flucht ergriffen hat. Dass es auch möglich war, irgendwann mit ihr unter Leute zu gehen, mit ihr Ski zu fahren, was auch immer. Zu dem Zeitpunkt war er solange die einzige Bezugsperson, der konnte ihr sonstwas erzählen, sie wird es geglaubt haben. Sie hatte ja keine anderen Informationsquellen. So kann man selbst Erwachsene umdrehen.


Ich frage mich auch, wie du darauf kommst zu sagen, dass das ein Liebesfilm ist, statt einem Entführungsfilm. Wie kann man so etwas überhaupt unterstellen?


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Der Fall Kampusch

09.12.2012 um 15:58
Zitat von katinka111katinka111 schrieb:Ich frage mich auch, wie du darauf kommst zu sagen, dass das ein Liebesfilm ist,
Wenn ich das nur gesagt hätte.

Über den Rest habe ich hier schon seitenlang diskutiert.


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Der Fall Kampusch

09.12.2012 um 16:09
Stichwort Stockholmsyndrom, ich glaube, das ist es auch, was die meisten Menschen wohl einfach nicht nachvollziehen können. Dass man sich selbst in so einer Situation irgendwann mit den Gegebenheiten arrangiert und versucht, das Beste daraus zu machen. So wie Kinder sich ihre Eltern nicht selbst aussuchen können und sich trotzdem seltenst Hilfe bei anderen Leuten suchen, wenn sie Zuhause schlecht behandelt werden, so konnte sich auch Natascha nicht aussuchen was geschieht und musste sich mit den Gegebenheiten arrangieren. Sie wird nicht 9 Jahre im Kellerloch gesessen und geweint haben, sie wird auch nicht ständig nur Angst und Schrecken empfunden haben, ebensowenig wie Kinder aus schlechtem Elternhaus NUR unglücklich sind. Auch sie wird in ihrer Gefangenschaft positive Empfindungen gehabt haben, etwas lustig gefunden haben, oder auch Momente in denen sie dem Entführer positive Emotionen entgegen brachte. Dass sie aber über solche Details nicht gern offen reden möchte, weil es eben kaum einer verstehen wird können, ist doch nachvollziehbar!


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Der Fall Kampusch

09.12.2012 um 16:27

diegraefin
Dass sie aber über solche Details nicht gern offen reden möchte, weil es eben kaum einer verstehen wird können, ist doch nachvollziehbar!
Was auch kein Wunder wäre, bei allem was man ihr schon ohne das unterstellt.


Alleine der Gedanke, dass es zu solchen Aussagen kommt wie von insideman
Zitat von insidemaninsideman schrieb:und kann nur sagen dass es mehr verspricht ein Liebesfilm zu werden, als ein Entführungsdrama
zeigt, zu was für Gedanken Menschen da fähig sind.


Das Wort Liebesroman käme mir bei so einem Entführungsfilm als letztes in den Sinn.


Außer es wäre eine Geschichte in der sie gerettet wird von einem anderen Mann und sich in diesen Mann verliebt. Aber da es ja die wahre Geschichte von NK ist, wissen wir ja, dass sie sich selbst befreit hat und dies somit ausgeschlossen ist.


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Der Fall Kampusch

09.12.2012 um 16:36
@PaulVitti


Eben. Es wird niemand gezwungen sich mit ihr zu beschäftigen. Aber dann kommen hier Leute extra ins Forum um zu sagen, dass es sie nervt. Warum bleibt man dann dem Thread nicht einfach fern?

Man muss auch keine Berichte über sie gucken, man braucht nichts über sie zu lesen, braucht das Buch nicht zu kaufen, den Film nicht zu sehen.

Man kann dem ganz einfach aus dem Weg gehen.

Ich habe auch Schwierigkeiten sie bei einem Interview, auch bei Rudi Czerne z. B. jetzt zuzuhören. Aber nicht, weil sie mich nervt, sondern weil ich es schlimm finde, was es aus ihr gemacht hat und ich ihr wünschte, sie hätte nie damit angefangen so an die Öffentlichkeit zu gehen.

Andererseits, wie sollte man sie versteckt halten? Die Medien hätten keine Ruhe gegeben. Irgendwann wäre sie mit ihrer Mutter oder sonst jemanden aufgetaucht. Selbst mit einen anderen Namen, wäre irgendwann jemand drauf gekommen, dass sie es ist. Gerade jetzt, da sie wieder zugenommen hat, ist die Ähnlichkeit ja wieder zu sehen. Oder hätte sie ihre Eltern auch mit umbenennen sollen bzw. keinen Kontakt zu denen haben dürfen?

Der Familie von Fritzl hat sie ja das genaue Gegenteil geraten. Also in der Anonymität zu bleiben.

Da sind aber auch andere Voraussetzungen gegeben. Da ist die komplette Familie mit neuen Namen und neuen Wohnorten ausgestattet worden.


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