Mord an Frauke Liebs
14.09.2021 um 21:32Sven1213 schrieb:da brauche ich echt deine Hilfe. Ich komme einfach nicht darauf, warum ein Täter ihr Handy wieder aktivieren sollte und wenn man die Entfernung ca. 40 Kilometer in Betracht zieht, ist dieses aktivieren relativ zeitnah geschehen.Und genau hier liegt für mich der Hund begraben. Das ist die Frage aller Fragen. Warum diese Kontakte?
Ich meine damit, liegt diesbezüglich eine Planung voraus?
Jeder Täter wäre doch froh gewesen, dass Handy ist aus, es ist keine Ortung möglich und dieses alles spielt doch einem "normalen" Täter in die Hände.
Warum soll der Täter von irgendeinem Ort ablenken, wenn es ohne eine SMS und ein Telefonat, gar keine Örtlichkeit des Ablenkens gegeben hätte?
Im Allgemeinen geht man davon aus, dass jeder Mensch, bei jeder Handlung eine Art Kosten- /Nutzenanalyse durchgeht und sich dann irgendwie entscheidet. Das muss für andere nicht immer nachvollziehbar sein. Manchmal ist es für die Person selbst nicht unbedingt nachvollziehbar. Ich gehe immer vom Einfachsten aus. Ich glaube der Täter wollte Zeit gewinnen. Ihm war klar, dass wenn Frauke ohne Nachricht nicht heim kommen würde, dies vielleicht zu einer Kette an Maßnahmen führen würde. Diese Maßnahmen empfand er als für sich so gefährdend, dass er das Risiko einging.
Zum Thema zeitnah: Also Frauke verlässt um ca. 23:00 Uhr den Pub. Die SMS geht bei Chris um 00:49 Uhr ein. Fraukes und Chris‘ Wohnung ist ca. 1,2 km vom Pub entfernt. Selbst müde und schlendernd lässt das ein Fenster von ca. 20 min. Ich glaube also es könnten durchaus 1 ½ Stunden zwischen dem eigentlichen Ereignis und der 1. SMS liegen. Dies lässt schon einen etwas größeren Bewegungsradius zu. Es ist auf jeden Fall zu viel Zeit um direkt nach Nieheim zu fahren. Um die Zeit in der Nacht, wenn man die Strecke kennt, ist man in ca. 40 vom Pub nach Nieheim. Da bleibt noch reichlich Zeit. In dieser Zeit hätte der Täter über die Bundesstraße noch sehr viel weiter als die hälfte der Strecke, z.B über die Bundesstraße fahren können. Die SMS macht überhaupt keinen Sinn. Wäre die SMS kurz nach dem Pub gekommen, hätte sie ja noch Sinn gemacht. Aber so kam sie über ne Stunde zu spät. Sie musste nächsten Tag in den Unterricht und Chris auch. Es war quasi ein normaler Wochentag. „Komme später“ in diesem Kontext ist schon alleine komisch.
Ein denkbares Szenario wäre ja: Der Täter weiß, dass Frauke ein Kommunikationsmensch ist und quasi mit ihrem Telefon lebt. Er wählt den Zeitpunkt und geht davon aus, dass er oder Frauke diese SMS gleich absetzen kann, nachdem sie den Pub verlässt, es zur Begegnung kommt. Dann wäre ja aus Tätersicht erstmal alles gut. Chris ist beruhigt, geht schlafen. Da aber nun das Ladegerät fehlte, musste man ja irgendwo eins besorgen und das Handy zumindest ein bisschen aufladen.