Mord an Frauke Liebs

Östermann meint ja, die erste SMS war freiwillig (ich bin da sowieso anderer Ansicht). Warum hätte also Frauke so spontan ihren Plan geändert, nach Hause zu gehen? Wenn man mal davon ausgeht, dass ein Mann/Frau Täterpärchen involviert war, könnte man spekulieren, dass die Frau die Hilfsbereitschaft Fraukes ausgenutzt hat. In dem Sinne, dass sie in jener Nacht Frauke um Hilfe gebeten hat, weil ihr Bruder ernsthaft krank zu Hause liege, er sich aber weigere, einen Arzt zu konsultieren oder sich ins Krankenhaus fahren zu lassen. Frauke solle doch kurz mitkommen und auf ihn einwirken. Ein Appell an Frauke als Krankenschwesternschülerin sozusagen. Vielleicht kannten sich die drei schon aus dem Krankenhaus, weil einer des Pärchens dort mal Patient war und von Frauke im Zuge ihrer Ausbildung betreut wurde. In dieser Konstellation könnte ich mir vorstellen, dass Frauke mitgefahren wäre. Sie rechnete sicher nur mit einem sehr kurzen Ausflug.

Zur SMS-Verzögerung: Nach einigen Tests mit Fraukes Handy-Modell (6230) schließe ich diese Variante nahezu aus. Bei mir wurde unter keinen Umständen eine SMS jemals verzögert abgeschickt.

frauZimt schrieb:So sehe ich das auch.

ich auch. der grund muss profan sein, dass sie dort ins auto gestiegen ist. nichts kompliziertes, nichts merkwürdiges, nichts, was sich auch nur ansatzweise nach gefahr anhört. so vermute ich. sie muss sich sicher gewesen sein, dass es absolut sicher ist und schnell geht. dafür musste sie den täter ja nicht mal kennen.

als sie dann im auto hockt, kann ja alles sofort aufgelöst worden sein. sie musste ja "nur" in das auto rein.

nephilimfield schrieb:Zur SMS-Verzögerung: Nach einigen Tests mit Fraukes Handy-Modell (6230) schließe ich diese Variante nahezu aus. Bei mir wurde unter keinen Umständen eine SMS jemals verzögert abgeschickt.

hat ja nichts mit dem handy, sondern mit dem netzbetreiber zu tun. so habe ich es verstanden.

@nephilimfield
Also..ich hab ja oft geschrieben..Frauke ist es vllt. wie Schuppen von den Augen gefallen und es war Teil des sadistischen Spiels..

Vllt. hat ihr ein Päärchen welches sich als Bruder und Schwester vorstellte später geschockt..als sie bereits unter deren Kontrolle war.

Eine denkbare Möglichkeit wäre, wie es erst schon jemand schrieb ein Autokorso. Evtl. hat sich Frauke daran beteiligt und konnte im Auto auch Ihr Handy aufladen. Das die SMS erst später verschickt wurde (ankam), könnte an einer Netzüberlastung liegen.

Möglich ist auch, dass die SMS vom Täter verschickt wurde. Auf Grund des SMS-Verlaufs konnte er diese paar wenigen Worte von Ihr quasi kopieren. Bei dem Abschnitt wegen England...: Dabei geht es doch darum das sie mit Chris vorher schon über ein mögliches Deutschland gegen England Spiel gesprochen hatte. Und wenn ich es richtig in Erinnerung habe hoffte, dass es nicht stattfindet.
Die Frage ist, ob sie darüber per SMS geschrieben haben oder ob es im Gespräch besprochen wurde. Dann würde viel dafür sprechen, dass Frauke die SMS selbst geschrieben hat.

Der Täter hatte dafür gewiss vorerst keine Zeit. Merkwürdig ist, dass das Handy nach der (verzögerten?) SMS-Ankunft aus war. Wenn es aufgeladen war, hätte es keinen Sinn gemacht. Der Täter hätte auch an die PIN Nr. sehr schnell herankommen müssen um das alles durchzuziehen. Entweder hatte die SIM Karte eine deaktivierte PIN oder er hat sie gewiss mit Gewalt in Erfahrung bringen müssen. Das dauert natürlich Zeit und Frauke hat sich gewiss geweigert/gewehrt ab dem Entführungszeitpunkt.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie letztendlich an einer Überdosis von irgendwelchen Mitteln gestorben ist, da sie nicht so funktionierte wie erhofft.

@tisch

Ich meinte die Akku-Geschichte. Ich kann nahezu ausschließen, dass eine SMS später abgeschickt wird, wenn während des Sendens der Strom ausgeht.
Wenn aber der Netzbetreiber verzögert sendet, wird laut einer früheren Info (hier im Thread) trotzdem die ursprüngliche Zeit angezeigt.

@all
Was auch immer der Chefermittler bislang zum Verschwinden bis zum Auffinden der sterblichen Überreste der Frau Liebs annahm bzw. ermittelte, muss seit letzter Woche neu bewertet werden, da ein Zusammenhang mit dem Fall Höxter nicht ausgeschlossen werden kann. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch kann ich mir vorstellen, dass die Angehörigen die SMS u. Anrufe in einem neuen Licht bewerten werden.

Am Auffindeort soll es keine DNA-Spuren gegeben haben. Das aufgefundene Kreuz könnte ein Schlüssel zur Aufklärung werden. Ich denke, dass wir innerhalb der nächsten Woche neue Erkenntnisse erfahren könnten. Heute wurde zB. noch bekannt, dass eine weitere Frau Kontakt mit dem Täter in Höxter aufgenommen hatte, sehr schnell aber merkte, dass ihr Gesprächspartner Druck auf sie ausübte. Sie ließ es deshalb bleiben.

Alles nachzulesen in den neuesten Meldungen von heute.

Ich meine auch gelesen zu haben das sich keinerlei Rückstände von Drogen in den Knochen nachgewiesen wurden,auch KO Tropfen (Benzodiazepine) hätte man feststellen können da sie rasch abgebaut werden... Dies war aber nicht der Fall,ich hoffe dennoch das sie den(die)Täter endlich haben...

@Bartagame83
Ich bin auf diesem Gebiet zwar Laie, aber soweit meine Informationen richtig sind, können K.O. Tropfen bereits nach 24 Stunden nicht mehr nachgewiesen werden. Der Leichnam der F.L. war bereits in einem sehr schlechten Zustand (nach 3 Monaten), so dass DNA-Spuren jedenfalls in 2006 nicht nachgewiesen werden konnten. Nun hat sich die Forensik natürlich in den letzten 10 Jahren stark weiter entwickelt. Es wäre nicht auszudenken, wenn die Asservate doch noch einen Hinweis liefern würden mit Hilfe der modernen DNA-Analyse. Aber es dürfte auch noch andere Methoden geben, die Asservate noch einmal auf Spuren zu untersuchen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die restliche Bekleidung ohne fremde DNA gesichert wurde.

frauZimt schrieb:Ihr Mitbewohner sagte gestern, dass er sich über die späte Nachricht geärgert hätte.
Dann wohl auch über die fröhliche Mail, die (und das war der Punkt) keine Erklärung für die Verspätung angab.
Chris hat sich gestern fast geniert das rauszubringen-aber es ist natürlich ein wichtiges Detail.

Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass du das Gespräch bei Stern-TV meintest, was ich bis grade eben nicht gesehen hatte, aber da kam das gar nicht vor. Beziehst du dich auf den Einspieler?

der Mitbewohner sagt dort:
Ich war auch ein bisschen verärgert darüber, weil, sie wußte ja, dass ich warten muss, und ich hab dann gedacht, dass ist echt blöd, dass ich jetzt so lang wach bleiben musss.

dann die Mutter:
Ich bin mir sicher dass sie diese erste SMS nicht aus einer Situation heraus geschrieben hat, wo sie sich bedroht gefühlt hat. Sondern das war eine ganz normale recht gut gelaunte Frauke, die diese SMS geschrieben hat, sehr authentisch, auch in ihrem Sprachstil.

wieder der Mitbewohner:
Und nachdem die SMS kam, hab ich dann halt versucht sie anzurufen, wann sie denn nach hause käme, und da war das Handy aus.

Was sich aber nur ansatzweise und nur sehr vage mit dem decken würde, was du geschrieben hast. ;-)

nutzi2015 schrieb:Es wäre nicht auszudenken, wenn die Asservate doch noch einen Hinweis liefern würden mit Hilfe der modernen DNA-Analyse. Aber es dürfte auch noch andere Methoden geben, die Asservate noch einmal auf Spuren zu untersuchen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die restliche Bekleidung ohne fremde DNA gesichert wurde.

Das habe ich mich auch gefragt. Nahezu unglaublich das keinerlei Spur an der Kleidung gefunden werden kann. Immerhin muss ja irgendjemand sie transportiert haben. Selbst wenn sie vorab in einem Auto gesessen hat, kommt man ja da vielleicht mit DNA Spuren in Kontakt.

Klar, drei Monate der Witterung ausgesetzt. Aber weder am Kreuz, noch an der Kleidung oder sonst wo irgendeine Spur - entweder riesige Sorgfalt oder günstige Umstände für den Täter (zu spät gefunden).

Immerhin musste die Frau aus Höxter nun einen Ganzkörperanzug und Handschuhe bei der Begehung von dem Haus tragen - damit keiner Spuren auftreten. Man fährt aber ja nicht zufällig einen sterilen Raum in einem Anzug durch die Gegend - auch noch völlig unbemerkt.

Hat jemand zufällig einen Link zur Stern-TV-Sendung oder kann man die online nicht mehr ansehen?

@Noella

http://www.stern.de/tv/hoexter-paar-unter-verdacht--der-ungeklaerte-mordfall-der-frauke-liebs-6833388.html (Archiv-Version vom 06.05.2016)

@yasumi

Ja, ich beziehe ich auf die Studiointerviews bei Stern-TV.

Dann haben wir einfach verschiedene Wahrnehmungen.
Ich habe gespürt, dass Chris seine damals empfundene Verärgerung nur ungern und zögernd zugab.
Das ist ja auch klar. Er hat ja nicht geahnt, dass sich seine Freundin in größter Gefahr befand-und, dass er sie nie wiedersehen würde.

Dass er sie seinerseits nicht erreichen konnte beweist, dass Frauke ihr Handy zu der Zeit nicht mehr besaß.
Geschrieben hat sie die SMS in entspannter Stimmung. Das haben ihre Angehörigen auch so wahrgenommen: alles o.k.

Abgesendet wurde die Nachricht, als für Frauke nichts mehr o.k. war.

@yasumi

dann die Mutter:
Ich bin mir sicher dass sie diese erste SMS nicht aus einer Situation heraus geschrieben hat, wo sie sich bedroht gefühlt hat. Sondern das war eine ganz normale recht gut gelaunte Frauke, die diese SMS geschrieben hat, sehr authentisch, auch in ihrem Sprachstil.

Ja, ganz recht: Die Mutter beschreibt Frauke beim Verfassen der SMS. Daher spricht alles dafür, daß der Versand der (gespeicherten) SMS zu einem anderen Zeitpunkt stattfand: nach erfolgter Entführung, wahrscheinlich auf den Weg gebracht durch die Entführer, und Frauke war zu dem Zeitpunkt alles andere als "ganz normal", "recht gut gelaunt". Und wenn die Entführer die SMS von Fraukes Handy aus abgeschickt haben (und eben nicht Frauke selbst in Freiheit), werden sie dieses auch sofort danach wieder abgestellt haben, was zu Chris' vergeblichem Versuch paßt zurückzufragen, wann Frauke denn käme.

@frauZimt
Nun gut, ein Zitat wäre mir jetzt lieber gewesen ;-)

Nachgucken kann man sich das hier, kann sich jeder selber einen Eindruck verschaffen:
http://www.tvnow.de/rtl/stern-tv/list/aktuell/thema-ua-mordfall-frauke-liebs/player (Archiv-Version vom 08.05.2016)

Interessant finde ich wirklich diesen Kiosk in Brakel! Das lag doch nur 14 Km Entfernung von Nieheim,eventuell wurde Frauke dort gefangengehalten... Würde auch mit der ersten SMS und Handyortung in Nieheim zusammenpassen... Und später hat er Frauke dann jeden Tag Nachts in den Raum Paderborn gefahren um sie da dann telefonieren zu lassen um von Nieheim (Brakel) abzulenken... Ich bin mir irgendwie sicher das da noch etwas kommt mit diesem W.W und seiner Komplizin.

yasumi schrieb:@frauZimt
Nun gut, ein Zitat wäre mir jetzt lieber gewesen ;-)

Sorry, dass ich gestern nicht mitstenographiert habe...

Die Frage stellt sich mir aber - wie konnte Frauke die erste SMS noch in fröhlichem Zustand schreiben, wenn der Akku bereits bei Verlassen des Pubs leer war? Das hieße ja, dass sie die SMS relativ zeitnah nach Antreten des Heimwegs verfasst haben müsste. Denn es wird ihr wahrscheinlich nicht erst Stunden später klar gewesen sein, dass nichts ok ist. Wenn der oder die Täter irgendeinen Vorwand (Notfall o.ä.) vorgeschoben hätten, dann hätte sie ja auch recht schnell gemerkt, dass dies eine Lüge war.
Ist sie aufgrund einer Mitfahrgelegenheit eingestiegen, wird sie auch recht schnell festgestellt haben, dass der Weg nicht zu ihr nach Hause führt, da die Wohnung ja nicht weit weg war und man nicht erst nach Stunden merkt, dass man ganz woanders hingebracht wird.

Dazu müsste es also in unmittelbarer Nähe irgendwo ein Ladekabel gegeben haben, um diese SMS noch in gutem Zustand schreiben zu können. Die These, dass erst ein Ladekabel besorgt wurde und sie sich derweil noch in Unwissen über ihre Situation fand, passt hier meines Erachtens nicht, da sie sich darauf vermutlich nicht eingelassen hätte. Es wäre ja blödsinnig, erst ewig rumzufahren, um ein Ladekabel zu besorgen, um daheim Bescheid geben zu können, wenn sie dreimal schneller einfach zu Fuß zu Hause gewesen wäre. Außer sie hätte sich zu irgendeiner lustigen Unternehmung überreden lassen - was aber auch sehr unwahrscheinlich ist in ihrer Situation (müde, muss früh raus und der Mitbewohner wartet). Da hätte sie doch eher gesagt "Lass uns kurz bei mir daheim vorbei fahren, ich hol den Schlüssel" und ggf. das Ladekabel, die Wohnung war ja quasi ums Eck, noch mehr mit dem Auto. Da wäre man nicht in der Pampas rumgefahren und hätte den Mitbewohner noch ewig warten lassen bis man irgendwo mitten in der Nacht ein Ladekabel auftreibt.

In meinen Augen kann die SMS schon nicht mehr in einem gut gelaunten Zustand verfasst worden sein, wenn sie denn nicht direkt in der Bar oder kurz nach Verlassen geschrieben wurde, aber da bleibt eben das Problem des leeren Akkus.

@Bartagame83
Ja, das habe ich mir auch gedacht.
Ich habe aber in Erinnerung, dass er auch eine Garage für seine Fahrzeuge angemietet hatte.
Das wäre auch eine Möglichkeit gewesen..
Leider weiß ich nicht mehr, wann er sie angemietet hatte.

@Marina1112
Ja,das habe ich auch gelesen! Ich blicke da auch noch nicht ganz durch,aber eins weiss ich sicher,der Typ ist definitiv tatverdächtig,ich hoffe nur das sich noch Spuren auftun...