y-ray schrieb:
Wer von Euch kann mir unter Vernachlässigung von 1.), 2.) und 4.) eine vernünftige Begründung liefern, warum er oder sie
heute Nacht, oder gar JETZT SOFORT aus dem gewohnten Lebensbereich "verschwindet" oder "herausgerissen wird", sich an einem Ort aufhält, an welchem er nicht sein möchte, zu Äußerungen hinreißen lässt, dass er nach Hause kommen wird, es dennoch nicht tut, immer wieder "zu Hause" anruft, eine Person, welche sich vielleicht nicht ganz so heftig sorgt, wie die Eltern selbst, und letztlich das Leben verliert?
herausgerissen werden: Das grammatische Passiv impliziert bereits, dass "ich" (wir sollen ja von uns ausgehen) eben nicht aktiv bin, sondern dass etwas mit mir geschieht, auf das ich keinen Einfluss habe. In so einem Fall habe ich nicht das Zepter in der Hand und die Frage müsste vielmehr lauten: Was bewegt den Aktiven, mich herauszureißen?
aus dem gewohnten Lebensbereich verschwinden UND an einem Ort aufhalten, an dem ich nicht sein möchte: Dazu fällt mir nur der Begriff "Verpflichtung" ein. Ich habe schon öfter das Beispiel gebracht: Jemand hat pflegebedürftige Eltern, die weiter weg wohnen. Nun fällt aus irgendeinem Grund deren Pflege für zwei Wochen aus. Als anständige Tochter/anständiger Sohn nehme ich mir zwei Wochen Urlaub, um in der Zeit meine Eltern zu pflegen -> Ich würde meinen Urlaub lieber auf Mallorca verbringen, aus Pflichtgefühl heraus pflege ich aber meine Eltern in Gelsenkirchen. Oder Paderborn. Oder irgendein anderer unattraktiver Ort halt ;)
Was für FL als Verpflichtung empfunden haben könnte, dass sie veranlassen könnte, aus dem gewohnten Lebensbereich zu verschwinden, dazu kann ich nur raten und daher spar ich mir das.
Ankündigung, nach Hause zu kommen und es doch nicht tun:
a) Täter nötigt mich zu diesen Aussagen
b) Ich meine zu wissen/ich glaube/ich hoffe, dass diese Aussage zutrifft und bin im Nachhinein immer enttäuscht, dass dem doch nicht so war
c) Ich mache die Aussage wider besseren Wissens aus eigenem Antrieb oder wegen a)
Grund, zu Hause anzurufen
a) weil ich will und kann
b) weil ich anrufen will, aber nicht sagen kann, was ich will
c) weil ich nicht will, aber gezwungen werde
Grund Person anzurufen, die sich nicht so heftig sorgt
a) weil diese Person weniger vehement fragt und nachhakt, als es z.B. die Mutter tun würde
b) weil ich bei dieser Person meine Emotionen noch halbwegs im Griff habe und keinen hysterischen Heulanfall bekomme wie es z.B. bei der Mutter der Fall wäre
c) weil die andere Person ihre Emotionen noch halbwegs im Griff hat und keinen...
Vernünftige Begründung, das Leben zu verlieren:
a) weil ich sowieso Suizidgedanken habe und mir an meinem Leben nichts liegt
b) ich will weiterleben, aber das entscheide nicht ich, sondern der Täter
c) Täter und ich wollen beide, dass ich lebe, aber dann geschieht ein Unfall/eine fahrlässige Tötung/eine Affekttat
...und so kann man einem schlüssigen Szenario näher kommen.
Es passiert jeden Tag und jede Nacht in nahezu überall mehrfach, dass Menschen ihren gewohnten Lebensbereich verlassen müssen, irgendwo hin gebracht werden, wo sie nicht sein möchten und sich regelmäßig bei den Angehörigen melden, versprechen, dass sie schnell wieder nach Hause kommen und es letztlich doch nicht tun.
Hier frage ich mich, zu welchem Zeitpunkt der Grund eben nicht nach Hause zu kommen erstmals vorlag. War es bereits vor dem Besuch im Pub, während des Besuchs im Pub, nach dem Besuch im Pub und vor der SMS oder danach. Da ich die Frage nicht beantworten kann, lasse ich sie im Raum stehen.
hallo-ho schrieb:aus dem gewohnten Lebensbereich verschwinden UND an einem Ort aufhalten, an dem ich nicht sein möchte: Dazu fällt mir nur der Begriff "Verpflichtung" ein.
Das sehe ich genau so. Auch komme ich immer wieder zu dem Schluss, dass sich zwischen Frauke und ihrem/ihren "Begleiter/n", selbst, wenn sie jene vorher nicht kannte, eine von Loyalität geprägte Beziehung aufgebaut hat. Dieser Gedanke ist schlicht und ergreifend sehr nahe liegend.