Mord an Frauke Liebs

Die Auffindesituation legt zwar ein Kapitalverbrechen nahe, aber ist sie beweisend?

@alloverthetime
Das es sich um ein Mord bzw. Totschlagsdelikt handelt ist für mich unbestritten.
Deine Ansicht ist für mich durchaus begründet, nur ob der Täter männlich/weiblich ist, ist für mich fraglich.
Ob evtl ein Täter mit symbiotischer Veranlagung eine "sanfte Tötung" wählen würde.
Denn nehmen wir mal den Stalker als Beispiel, wenn dieser nun erkennt das sein Ziel unerreichbar ist. Wird aus liebe mal eben Hass und dieser Hass zeigt sich dann durch Kontrollverlust. Und eben dieser Kontrollverlust würde wahrscheinlicher in brachiale Gewalt ausbrechen. Erwürgen, erschlagen etc. aber vergiften oder ersticken?

@Trier
Nein, doch spricht der Verlauf der vermuteten Tat dafür.

@Trier

Da die Todesursache wegen der langen Liegezeit nicht mehr festgestellt werden konnte, ist nicht bewiesen, dass es Mord war.
Die Kripo geht aufgrund der Vorkommnisse in der Woche davon aus.
Totschlag, fahrlässige Tötung oder Unfall kann man nicht ausschließen.

@Ocelot

Unfall... ist meiner Meinung nach mittlerweile ziemlich wahrscheinlich.
dass demnach der Täter gar kein eiskalter Mörder ist und nur irgendetwas schrecklich schiefging. Ergo wurde er weder vorher noch später erneut 'auffällig' und kämpft vielleicht seit Jahren mit seinem Gewissen.

@suburbia
An was für einen Unfall denkst du denn?

Trier schrieb:Die Auffindesituation legt zwar ein Kapitalverbrechen nahe, aber ist sie beweisend?

Nicht nur die Auffindesituation legt das nahe - ich glaube im Fachjargon nennt man das "Gesamtumstände".
Nach dem letzten Telefonat folgte kein weiteres, der Inhalt des letzten Telefonates hob sich von dem der anderen deutlich ab.

@y-ray
Genauso ist es und ein Unfall im Anschluss an das Telefonat ist aus meiner Sicht mehr als realitäts fern.

@Ehlias

definitiv an ein Szenario (das hier schonmal erwähnt wurde)
Im Kofferraum/engem Raum ohne Fenster eingesperrt, erstickt.

ah, gerade deine Antwort an @y-ray gelesen. hm, ja da ist natürlich diese Sache mit dem letzten Anruf...
ach, das macht einen doch langsam verrückt. hätte der Täter das mit den Anrufen noch bis wann auch immer durchgezogen, wenn Frauke nicht dieses ja..nein..nein von sich gegeben hätte? Andererseits hätte sie das ja in den Anrufen davor auch tun können, wären diese dann die letzten gewesen?

@Ehlias
Naja, spitzfindig ausgedrückt kann eine kranke Seele all ihr Handeln durch Fehlen von Impulskontrolle rechtfertigen. Auch bei Unfällen werden Menschen durch Fehlverhalten anderer Menschen getötet. Es gibt Täter, welche meinen, das Opfer musste unbedingt sterben, es gibt Täter, die meinen, dass sie nicht wissen, wie das passieren konnte, aber um das herauszufinden, braucht man erst einmal einen Täter.

@alloverthetime
Wäre es der vermutete Stalker, könnte dieser sein Verhalten ablegen?
Meiner Meinung nach? Nein, ausnahmslos Nein
Es müsste also eine Steigerung im Tatverlauf gegeben haben, frühere Auffälligkeiten und vor allem erneute Verhaltensstörungen zu Tage gefördert.

@suburbia
Ich denke nicht das dieses ja, nein nein Auslöser für Folgen war sondern eher die Antwort auf die Frage,; Wo bist du? Mama usw. Hier vermute ich das der Täter sich in Gefahr sah.

@suburbia
Also wenn mein Opfer in meinem Kofferraum erstickt, hältst Du das für einen Unfall?!? Nehme ich den Tod des Opfers nicht zumindest billigend in Kauf?
Man bekommt den Eindruck, der Thread steckt gerade in den Kinderschuhen :)

@y-ray

@ Ehlias

ich denke , wir sind da sehr nah beieinander .
In einem Kofferraum hat sie sicher nie gelegen .

Und die Steigerung im Tatverlauf , die sehe ich sehr realistisch .

@y-ray
Ja, nur solche Soziopathen müssen sich ihrem eigenen Ego unterwerfen und anderen ihre nicht vorhandene Überlegenheit beweisen. Diese Menschen unterliegen dem Bedürfnis ihre Taten mit zu teilen.

@Ehlias

ZITAT :

Ja, nur solche Soziopathen müssen sich ihrem eigenen Ego unterwerfen und anderen ihre nicht vorhandene Überlegenheit beweisen. Diese Menschen unterliegen dem Bedürfnis ihre Taten mit zu teilen.


Nein Ehlias , da bin ich nicht bei Dir , das leben sie ganz alleine für sich .

@Ehlias

aber diese Gefahr war doch wirklich bei jedem der Anrufe gegeben.. dass ihr 'unbequeme' Fragen gestellt werden.

@y-ray

klar, du hast Recht. Das ist dann glaube ich auch eher fahrlässige Tötung oder wie man es nennt? Hm, ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich nicht an einen Sadisten/perfiden Killer glaube.
Aber man sieht bein dem Fall auch irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

@suburbia

suburbia schrieb:Unfall... ist meiner Meinung nach mittlerweile ziemlich wahrscheinlich.
dass demnach der Täter gar kein eiskalter Mörder ist und nur irgendetwas schrecklich schiefging. Ergo wurde er weder vorher noch später erneut 'auffällig' und kämpft vielleicht seit Jahren mit seinem Gewissen.

Würde dagegen sprechen, dass er bis heute schweigt, wenn er kein Mitverschulden an Fraukes Tod trägt. Es sei denn, es geht ums Gesicht wahren, nicht verstoßen werden oder ähnliches. Oder Angst, dass man ihm dennoch was anhängt oder nachweist.

Ich vermute eher in die Richtung Totschlag. Denke nicht, dass die Tat geplant war und eine Tötungsabsicht vorlag.
Die Anrufe von Frauke sollten etwas bewirken. Hätte er sich auch sparen können, wenn er Frauke sowieso töten wollte.
Vorstellbar wäre ein Eskalation nach dem letzten Anruf, durch das "Ja, Nein, Nein" und die möglichen Hinweise wie das 3 mal "Mama"

Vll lebte Frauke noch einige Zeit nach dem Kontaktabbruch und erst da beschloss er sie zu töten. Dann wäre es Mord.

@suburbia
Lies die Protokolle genau, denn es ist für mich offensichtlich dass das letzte Gespräch eine völlig andere Form hat als die voran gegangenen. Alle Gespräche hatten Zuversicht und positiv geprägte Aussagen, die Angaben waren Zukunftsorientiert und dann folgte das letzte Gespräch und darin findet sich nichts positives mehr, keine Zuversicht und keine Aussage ich komme Heim etc.

@Ocelot

Da bin ich Deiner Meinung .......

Tötungsabsicht lag von Anfang an nicht vor .
Es entwickelte sich leider , für Frauke in die falsche Richtung .

suburbia schrieb:klar, du hast Recht. Das ist dann glaube ich auch eher fahrlässige Tötung oder wie man es nennt? Hm, ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich nicht an einen Sadisten/perfiden Killer glaube.
Aber man sieht bein dem Fall auch irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Ich glaube, mit einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung würde ein Täter auch sehr gut fahren :)
Naja, mit Statistik und Glauben wird dieser Fall sicher auch nicht gelöst. Es ist auch völlig egal, ob es ein Sadist oder ein perfider Killer war, eines ist extrem wahrscheinlich, dass er Fraukes freien Willen nicht respektiert hat und "Besitz" von ihr ergriffen hat.

Vielleicht nochmal zur Überlegung hinsichtlich Fahrlässigkeit: Was passiert, wenn mein Hund im Sommer in meinem Auto umkommt?