Mord an Frauke Liebs

@Blondi23

Ich weiß es nicht und ich finde es auch ziemlich verstörend, dass man das Bild gezeichnet hat, dass Chris seelenruhig nachts schlafen ging und sich dann am Morgen wunderte, dass niemand in dem Bett gelegen hat. Für mich ist so ein Verhalten nicht nachvollziehbar.

Ich denke mal, man hat es der Einfachheit wegen weggelassen. Zudem wollte man wohl auch nicht unbedingt das Bild eines kontrollsüchtigen Mitbewohners zeichnen.

chris erzählte vor der kamera viele details. aus mehreren stunden bildmaterial wird dann eine kurze sequenz geschnitten.

Wenn er sie versucht hätte zu erreichen, dann könnte es so abgelaufen sein: der Täter möchte wissen, ob auf Frauke jemand wartet. Sie sagt, dass Chris auf sie wartet und hofft, den Täter damit zu verunsichern. Der überprüft ihr Handy und sieht, dass Chris versuchte, Frauke anzurufen. So hätte der Mitbewohner zur "Kontaktperson" werden können, weil diese Person die Gefahr darstellte, zuerst an Fraukes Verschwinden zu zweifeln.

@Blue_Jasmine
@Blondi23
Ich denke auch, dass es nur nicht erwähnt wurde, weil es im Grunde unwichtig ist, ob er angerufen hat oder nicht.

Man muss sich vor Augen halten wofür und für wen diese Sendungen gemacht werden. Da werden Zeugen gesucht... keiner denkt dabei daran, dass es Hobbydetektive gibt, die meinen, den Fall über's Inet aufklären zu können und daher auch solch kleine Details als wichtig erachten...

@Blue_Jasmine

Aber der Zuschauer bekommt doch nicht den Eindruck eines kontrollierenden Mitbewohners, wenn z.B. eine SMS geschickt worden wäre, bevor Chris ins Bett ging. Z.B. in XY wird oftmals dargestellt, dass ein Angehöriger versucht, den Vermissten anzurufen.

@Kältezeit
Ja, ich glaub nicht dass chris da irgendwas frei geredet hat.
Die kriegen ihre empfehlungen teils Vorgaben was bei den Ermittlungen dienlich sein könnte und gut.

@LIncoln_rhyME

Dann müsste es aber ermittlungsrelevant sein, was wiederum neue Fragen aufwirft.

@Blondi23

Aber wie @Kältezeit schon schrieb, zu viele Informationen sind auch nicht gut für den Zuschauer. Da beschränkt man sich halt wirklich nur auf das Wesentliche und leicht Verständliche. Und in diesem Fall auf den nächsten Morgen, weil da die Suche erst richtig losging.

Ich bin nur froh, dass das hier jetzt mal geklärt ist. Wenigstens etwas, was mal Sinn ergibt.

@Blue_Jasmine

Mag sein. Dennoch findet es nirgendwo Erwähnung. Es kann nichts bedeuten, aber auch einiges.

Das ist ja e weng Täterwissen OB jemand aufs Handy schrieb....
Niemand ausser Chris u Täter konnten es wissen.
Da könnte die Polizei ihm schon mit sanftem Druck Vorgaben gemacht habe

@LIncoln_rhyME

Was wiederum bedeutet, dass eine solche Reaktion nicht einfach verschwiegen wurde, weil Chris nichts sagen wollte, sondern weil er nichts sagen durfte. Als weitere Folge würde eine solche Situation ein anderes Licht auf den Fall werfen, womit wir unter anderem wieder bei der Frage wären, ob Chris vll deshalb angerufen wurde, weil er die erste Person war, die Frauke zu erreichen versuchte. Vielleicht ließ der Täter auch deshalb zu, dass Frauke mit ihrem Bruder sprach? Wollte er damit irgendwas vermeiden? Oder irgendwas bewirken?

Es würde zumindest erklären, warum Chris immer der Ansprechpartner war. Es erklärt aber nicht, weshalb die erste SMS überhaupt geschrieben wurde. Man hätte ja auch nichts schreiben brauchen.

@Blue_Jasmine

Warum? Stellen wir uns mal vor, dass der Täter sieht, dass Chris versuchte, Frauke zu erreichen. Der Täter wird kurzzeitig nervös und sagt Frauke, sie solle doch eine Nachricht schreiben, dass sie später komme. Dadurch hätte er sich etwas Zeit verschafft. Hätte sie nichts geschrieben, hätte Chris vll andere Möglichkeiten durchdacht wie z.B. die Mutter informieren oder den Freundeskreis abtelefonieren, was ein enormes Aufsehen verursacht hätte.

Man wird den Täter nicht mittels eines "Hat Chris sich nun nachts noch bei Frauke gemeldet"-Sachverhaltes ausfindig machen können. Daher ist es unwichtig, zumindest für die Zeugen, die in solch Sendungen gesucht werden.

Blondi23 schrieb:womit wir unter anderem wieder bei der Frage wären, ob Chris vll deshalb angerufen wurde, weil er die erste Person war, die Frauke zu erreichen versuchte.

Frauke hatte ihren Lebensmittelpunkt in Paderborn, zusammen mit Chris. Für mich verständlich, dass man als Täter diesen kontaktiert, da er ihr Verschwinden als Erstes bemerken würde und nicht die Mutter, die weiter entfernt wohnte. Ganz unabhängig davon, ob er sie kontaktiert hatte oder nicht. Ihr Verschwinden würde Chris als Erstes auffallen und niemandem sonst. Deswegen Chris als Kontaktperson mMn.

Frauke war ihren Eltern keine Rechenschaft schuldig, über ihr Fernbleiben, aber dem Mitbewohner in gewisser Weise schon.

Ich würde als Täter nie die Eltern kontaktieren, wenn der/die Entführte sowieso nicht mehr daheim wohnt, weil dies denen bereits eine gewisse Brisanz signalisieren würde und das wollte Fraukes Entführer logischerweise nicht.

Kältezeit schrieb:Frauke hatte ihren Lebensmittelpunkt in Paderborn, zusammen mit Chris. Für mich verständlich, dass man als Täter diesen kontaktiert, da er ihr Verschwinden als Erstes bemerken würde und nicht die Mutter, die weiter entfernt wohnte. Ganz unabhängig davon, ob er sie kontaktiert hatte oder nicht. Ihr Verschwinden würde Chris als Erstes auffallen und niemandem sonst. Deswegen Chris als Kontaktperson mMn.

Ich sehe das genauso.
Abgesehen davon wird sie dem Täter gesagt haben, dass Chris noch auf sie zu Hause wartet. Deshalb hat sie sich erstmal bei ihm melden müssen - wenn wir davon ausgehen, dass die Sms nicht freiwillig war. Ich finde das ganz logisch.

Im weiteren Verlauf der Entführung ist der Täter dann einfach weiter auf dieser Schiene gefahren und ließ Frauke zur Ablenkung telefonieren.

@Kältezeit

Ich schließe es auch aus, dass der Täter bewusst Frauke z.B. mit ihrer Mutter hätte telefonieren lassen. Ich begründete dies mit der besonders emotionalen Verbindung.

Der Sachverhalt ist deshalb wichtig, weil es die SMS, die für manche keinen direkten Sinn ergibt, erklären könnte.

Im Bezug darauf, dass immer Chris angerufen wurde kann es auch die Erklärung geben, dass der Täter Chris' Verhalten bereits erkannte. Es hat mit der Nachricht an Chris begonnen, wieso sollte er Frauke dann plötzlich die Mutter oder jemand anderes anrufen lassen?
Nach dem ersten Anruf war er sich bzgl. Chris vielleicht auch sicherer, dass sein Name nicht herauskommt.

@Lumina85

Ja, ist ja auch alles schlüssig. Nur geht es mir um den Schritt zwischen dem Verschwinden und der SMS.

Blondi23 schrieb:Ich schließe es auch aus, dass der Täter bewusst Frauke z.B. mit ihrer Mutter hätte telefonieren lassen. Ich begründete dies mit der besonders emotionalen Verbindung.

Sehe ich genauso. Wäre ein viel zu großes Risiko gewesen.

zum zeitpunkt, als der erste beitrag gedreht wurde, standen noch nicht alle daten zur verfügung.
es wurde von innen nach aussen ermittelt.
chris kam im ersten film noch genauso möglicherweise schuldig weg wie jeder andere aus der familie.
durch den schnitt wird seine rolle deshalb noch ein wenig verdächtig abgelegt.

das ist für die angehörigen die schwerste zeit.

in den weiteren berichten und beiträgen war chris schon durch und durch überprüft und durchleuchtet. die ermittlungen richteten sich routinemässig als nächste stufe an die kreise ausserhalb.
jetzt schnitt man aus stunden material chris' rolle anders. der sinn der filme ist nicht, die bevölkerung mit allen details auszustatten, damit sie jemanden der tat bezichtigen kann, sondern in zeugen über emotionale szenen die motivationen zu wecken, sich bei der polizei zu melden.

dazu bedient man sich dramaturgischer effekte, diese sind keine sachaussagen.