Mord an Frauke Liebs

@Kältezeit

Nein, das wäre nicht kontraproduktiv, weil ohnehin rausgekommen wäre, dass sie mit dabei war an dem Abend. Also lieber laut schreien und Angst vortäuschen.

@all

Spätestens am Donnerstag erkannte man, dass die SMS aus Nieheim ein Fehler war. Dort ist in der Tat das Umfeld der Täter zu vermuten. Man versuchte diesen Fehler gutzumachen, indem man Frauke die nächsten Tage quer durch Paderborn und Umgebung kutschierte. Interessanterweise steuerten der/die Täter signifikante Orte an, die allesamt in unmittelbarer Umgebung zu Kasernen und zur Britischen Armee hatten. Eine falsche Fährte legen konnte hier nur der, der wusste, dass Frauke zuvor im Auld Triangle war. Wer aber konnte das wissen? Außer den Freundinnen und Chris? Sollte Frauke irgendwem an diesem Abend eine SMS darüber geschickt haben - bin im Auld Triangle - wäre das der Polizei bekannt (s. oben meine Vermutung, dass alle Verbindungsdaten Fraukes der Polizei bekannt sind). Und wer konnte wissen, dass Chris keinen Schlüssel dabei hatte, noch einmal ins Auld Triangle kam, auf sie wartete, weil nun Frauke keinen Schlüssel mehr hatte? Außer ihren Freundinnen?

Es stellt sich mir bezogen auf die Freunde und die Besucher des Auld Triangle die Frage: Wie lange waren die Freunde an diesem Abend in dem Pub gewesen?

danton78 schrieb:Interessanterweise steuerten der/die Täter signifikante Orte an, die allesamt in unmittelbarer Umgebung zu Kasernen und zur Britischen Armee hatten.

@danton78
Das sehe ich überhaupt nicht so.
Es gibt nur eine Kaserne, welche eine örtliche Rolle spielt und das ist die Barkers Barracks.
(Ich habe aber nur die Nähe zu der britischen Armee mir angeschaut)
Alle anderen sehe ich absolut nicht in unmittelbarer Nähe zu den Orten der Telefonate.
In Paderborn bzw. OWL gibt es diverse Kasernen. Da kann man dann auch z.B. Kirchen nehmen. Ich würde einfach mal so behaupten, dass es bei vielen Kontaktorten in der Nähe auch eine Kirche gibt.
Für mich spielt eine Kaserne oder die britische Armee keine Rolle in diesem Fall.

@danton78


hattest du nicht auch die England-Theorie entworfen? Ich muss schon sagen, sehr erfinderisch und spitzfinderische Gedankengänge

Aber an dieser jetzigen stört mich gleich der erste Punkt hier

danton78 schrieb:1. Durch die Mittäterschaft der Freundin kann Frauke von einer ihr unbekannten (und der Freundin bekannten Person - Chefarzt) entführt worden sein, mit dem Ziel, sie dazu zu bewegen, nichts zu sagen.

Glaubst du allen Ernstes, er entführt sie und nimmt sie gefangen um ihr zu sagen: "Nicht weitersagen, okay?!" :D

@Sven1213

Gerade die erste Ausfahrt Richtung Sennelager (und das verbinden alle in der Region mit den Briten) fällt für mich hier besonders ins Gewicht. Das war die unmittelbare Reaktion auf die SMS-Ortung.

@Siegessicher

Lustig. Wir entführen Frauke, weil sie gesehen hat, wie ich als Chefarzt Murmeln aus dem Kinderspielschrank geklaut habe. Ich gehe in dieser Theorie davon aus, dass Frauke etwas über bestimmte Dinge und unregelmäßige Vorgänge im Krankenhaus wusste oder gerade erfahren hatte, und sie sprach darüber mit ihrer Freundin. So weit weg von meiner England-Theorie ist das nicht, denn a) hat es auch hier zwei Täter gegeben b) beginnt die Geschichte zwar vorher, nimmt aber auch hier den Ausgang im Fortlauf im Auld Triangle und c) hat diese Theorie den Vorteil, dass so erklärbar ist, warum die erste SMS an Chris geschickt wurde (Insiderwissen) und warum Fraukes Handy fortan eine solche Bedeutung hatte. Darüber hinaus hat diese Theorie den Vorteil, erklären zu können, warum Frauke so am Telefon wirkte, wie sie wirkte, denn ein Arzt im Hintergrund wird leichter an die entsprechenden Betäubungsmittel herangekommen sein (Dokumentationspflicht hin oder her) als Hans-Franz X aus Normalohausen (ohne letzteren beleidigen zu wollen).

Ich habe hier immer von der logistischen Herausforderung für einen Einzeltäter gesprochen, eine Person eine Woche lang ohne Mithilfe gefangenzuhalten. Mit Betäubungsmitteln und der richtigen Dosis aber erleichtert man sich das Ganze.

@danton78

das ist ja alles schön und gut und viele Punkte hast du auch abgedeckt. Aber ich habe jetzt zweimal gelesen, irgendwie hast du nicht auf meine o.g. Frage geantwortet.

@danton78
Ich sehe auch die Möglichkeit, dass eine Entführung vorgetäuscht wurde, um eine Straftat zu verdecken.

Mir ist nicht klar, was nun stimmt: Mitbewohner war im Pub und guckt das Spiel etwas
Mitbew. war im Pub und guckt das Spiel zu Ende, geht aber ohne Frauke nach Hause
Mitbew. guckt gar nicht, sondern lernt.

Was nu? Die XY-Version?

Daran schliesst sich diese Schlüsselgeschichte: Mutter setzt F. im Pub ab, fährt Mitbew. nach Hause, der hat keinen Schlüssel, Gottseidank steht da noch Mutter und fährt ihn zurück zum Pub, Schlüssel holen und auch wieder zur Whg.. Was für ein Service...

Alleine diese Situationen im Rahmen dieser Straftat haben mich schon immer seeehr nachdenklich gestimmt.

Die Anrufe: zwar auf Handy, aber immer zu Hause empfangen, obwohl man sich doch mit einem handy auch ausserhalb der Whg. aufhalten kann und Anrufe empfangen.

Der enge Kreis der Beteiligten.

@danton78
Deine Theorie hat einen Riesenschwachpunkt: sie erklärt die Anrufe nicht. In diesem Szenario machen sie überhaupt keinen Sinn, schon gar nicht, weil sie alle an Chris gerichtet waren.

Da ich nicht an Zufälle glaube, fällt mir der "Zufall" mit Chris' vergessenem Schlüssel auf, der aus meiner Sicht ein wichtiger Meilenstein für den Fortgang der Geschichte ist und mit den Telefonaten zusammenhängt. Für mich ist außerdem Chris der einzige, der etwas von den Telefonaten hat, nämlich ein Alibi.

@Zefix
Ja , der Schlüssel! Ohne Schlüssel konnte sie nicht in die Whg., sondern musste klingeln, um reinzukommen.
Ich nehme diese Schlüsselgeschichte nicht als einen Zufall.

Ich fasse meinen Blickwinkel mal zusammen und da ist der Mitbew. durch 3 Zustände vom Tatgeschehen weggerückt: er hat sie nicht nach Hause begleitet, sie hatte keinen Schlüssel, also war sie auch nicht in der Wohnung und sie ist ja entführt worden von einem Bösen wie die Anrufe an ihn zeigen.

Für meinen Eindruck steckt da aber noch mehr dahinter, siehe XY-Szene im Wohnzimmer (Familienrat). Wer da eine Rolle spielt/Sitzpositionen.

@hubertzle

hubertzle schrieb:Die Anrufe: zwar auf Handy, aber immer zu Hause empfangen, obwohl man sich doch mit einem handy auch ausserhalb der Whg. aufhalten kann und Anrufe empfangen.

Es ist eine Behauptung, dass alle ANRUFE ZUHAUSE empfangen wurden.
Dazu haben wir keine Infos. Chris hätte die Anrufe und SMS sonst wo empfangen
können. Nur vom Mittwoch, Donnerstag und vom letzten Anruf wissen wir, dass Chris
zuhause war.


Und Chris WAR nicht im Pub, sondern ist nachhause gegangen.
Warum das so im Interview stand ist eine andere Geschichte.



@danton78

danton78 schrieb:@all

Frauke hatte ein Nokia 6230 (Farbe Grau mit Fotokamerafunktion). Ihr Akku war leer, sie lieh sich laut Freundin deren Akku, gab diesen aber laut der Freundin vor Verlassen des Pubs zurück.

Was wäre eigentlich, wenn die Freundin gelogen hätte oder diese Version eine Absprache mit der Polizei oder mit dem Täter ist? Was, wenn Frauke sich den Akku ausgeliehen hätte.

Was, wenn Frauke ihr sagte, du, ich habe noch ein Date, noch eine Verabredung, aber ohne Akku kann ich Chris nicht benachrichtigen, dass ich später komme. Zwei Fragen wären damit verbunden:

1. Warum sollte die Freundin bis heute die Lüge/Version aufrecht erhalten?

2. Welches Geheimnis steckte hinter dem so wichtigen Date?

Während des Spiels simste Frauke bereits sehr viel. Laut Polizeipresseangaben hielten Provider die Verbindungsdaten damals bis zu 80 Tage lang fest. Ich rechne mal vom 27.Juni an und komme auf den 15. September 2006. Nach dem 15. September wurden alle Daten gelöscht.

3.Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die Polizei dennoch genaue Verbindungsdaten hat.

Da Frauke einen Handyvertrag hatte und keine
Prepaid Karte, wurden natürlich auch die Daten vom Anfang
des Monats BIS zum Ende des Monats festgehalten.

Sprich, die Provider hatten auch den Datenverkehr VOR dem 27 Juni auf
den die Polizei auch zurück greifen konnte.
Die SMS Inhalte wurde auch für eine gewisse Zeit gespeichert.
Die Zeitspanne handhaben die Provider unterschiedlich.
Bei D1 sagte man mir : " ... bis zu mehreren Wochen ... "

Wenn Frauke den Akku der Freundin geliehen gehabt hätte Cherrie, dann
wäre das Handy der Freundin AB DIESEM Zeitpunk ja auch feststellbar AUS gewesen.
Sprich : sie hätte die Beamten in der Hinsicht nicht belügen können.
Die Provider Daten würden für sich sprechen und ich gehe stark
davon aus, dass die Beamten in so einem Fall die Daten dieser Dame genaustes unter
die Lupe genommen hätten.

@Malinka
Ist die XY-Version nun die Endversion? Ich nehme es an, denn die ist ja 'autorisiert' durch die Ermittler.

@Zefix
Bei Chris würde mir aber definitiv ein Motiv fehlen.

Mal davon abgesehen, dass Fraukes Schwester und Bruder mal kurz mit Frauke telefonierten.

Die Theorie mit Chris als Verdächtigen, würde jedenfalls auf einen Mittäter schliessen, der die Anrufe tätigte, während Chris auf diese wartete.

Bei einer Fake-Frauke hätte man sowohl bei dem Telefonat mit dem Bruder als auch mit der Schwester jederzeit damit rechnen müssen, dass die "Tarnung" auffliegt.

Aber auf jeden Fall gebe ich euch recht, was den vergessenen Schlüssel betrifft. Hätte Frauke an jenem Abend ihren eignen Schlüssel behalten und wäre verschwunden, hätte Chris ganz schnell in die Reihen der dringend TatVerdächtigen aufgenommen werden können.

Das setzt aber akribisch genaue Planung voraus, wenn man solch Kleinigkeiten berücksichtigt. Und wie gesagt... mir fehlt das Motiv. Oder vorallem: wer der Mittäter hätte sein können.

Auf der anderen Seite würde es jedoch die erste SMS ganz gut erklären. Aber nee, ich glaube nicht daran.

@Kältezeit
Darf ich Bezug nehmen auf deinen Beitrag?

@Siegessicher

Doch, ich habe auf deine Frage geantwortet: Nämlich so, dass Frauke etwas Schwerwiegendes mitbekommen haben muss, für das es sich lohnte, Frauke einzuschüchtern, indem man sie verschleppte. Man wollte mit ihr sprechen und ihr die Konsequenzen womöglich aufzeigen.

@Zefix

Doch, die Anrufe an Chris sind mit dem Theorieansatz erklärt worden(s.oben). Chris musste auf Frauke warten, wegen dieser blöden Schlüsselsituation. Mit der SMS wollte man sicher gehen, dass der erste, der in dieser Nacht beunruhigt worden ist, keine Aktionen startet.

@Malinka

Das mit den 80 Tagen Datenspeicherung habe ich auch von dir hier so gelesen (guck mal Suchfunktion malinka 80 Tage). Jetzt ist es wieder anders?

@hubertzle

hubertzle schrieb:Darf ich Bezug nehmen auf deinen Beitrag?

Natürlich... dafür sind wir ja hier. ;)

@danton78
Ich rede nicht von der sms, sondern mit dem Aufwand für die Telefoniererei. Das ergibt mit Deinem Szenaria einfach keinen Sinn, der den Aufwand rechtfertigt. Und genau die Anrufe sind der Schlüssel in diesem Fall. Bitte gründlich lesen. Danke!

@Kältezeit
Chris MUSS in diesem Fall eine Rolle spielen, welche auch immer. Warum sollte sonst ausgerechnet immer er angerufen werden?

@hubertzle

hubertzle schrieb: Ist die XY-Version nun die Endversion? Ich nehme es an, denn die ist ja 'autorisiert' durch die Ermittler.

Es ist auf jeden Fall die offizielle mit der Polizei erarbeitet Version kurz nach dem
Leichenfund.
Also die erste die man offiziell danach heraus gebracht hatte.
Der Zeitungsartikel ist vor der Zeit des Leichenfundes und
diente mit dieser Aussage eventuell dem aktuellen Ermittlungsstand.

@danton78

danton78 schrieb:@Malinka

Das mit den 80 Tagen Datenspeicherung habe ich auch von dir hier so gelesen (guck mal Suchfunktion malinka 80 Tage). Jetzt ist es wieder anders?

80 Tage = ca. 12 Wochen.
Sind für mich mit " mehreren Wochen gleich zu setzen oder
um schreibbar, wo liegt das Problem?

Abgesehen davon habe ich mich NUR AUF DIE SMS Inhalte bezogen,
die noch mal einer anderen Speicherzeit und Umständen entsprechen als
die normale Speicherung der Log Daten und Anruf Kontaktdaten.

P.S. : eine 12 Wochen Speicherung nur für die SMS Daten.
Die Speicherung der regulären Daten lief bei jedem Provider anders.
Manchen speicherten bis zu mehreren Wochen, einige sogar einige Monate lang.

@Malinka
Fein!

Ich vetrete einen anderen Ansatz, einfach weil man den auch bedenken sollte:

Der Mitbewohner rückt durch den fehlenden Schlüssel und seine Nichtanwesenheit im Pub vom Verschwinden von Frauke weg und zusätzlich bekommt er durch diese Anrufe ein Alibi. Dieses Alibi hat 2 Vorteile: sie ist am Leben und er hat sie nicht entführt.
Hier wurde das Opfer (von wem auch immer)nicht auf den Jakobsweg geschickt, sondern in die Hände von anderen bösen Entführern gegeben.

Warum? Weil die Beteiligten diese Entführung nur für einen begrenzten Zeitraum vortäuschen wollten.

Diese Vortäuschung einer Entführung bringt den Tatbeteiligten folgende Vorteile: Spurenbeseitigung ist möglich und man hat die Ermittler noch nicht am 'Hals', sowie die Irreführung an sich, denn der/die Täter werden woanders gesucht.
Und bei Entführungen ist es 'normal', dass sich die Täter irgendwann nicht mehr melden, also Ruhe ist. Man kann sein Leben wieder aufnehmen und mit jeder Woche, die verstreicht, ist man mehr auf der sicheren Seite, was die Spurenlage bei möglichem Fund betrifft.

Die Ablage der Leiche: dank des in you tube eingestellten privaten videos finde ich den Ablageort schon bezeichnend.
Schnell musste es gehen und dunkel war es, denn man hat die Bienenstöcke übersehen und die Leiche war zwar von der Strasse aus nicht zu sehen, aber jeder, der sich da weiter rein aufgehalten hätte, hätte sie sehen können, sind doch nur 2 Tannen und sonst Lichtung.

Und das sie noch dieselbe Kleidung trug, spricht in diesem/meinem Zusammenhang, für eine zeitlich nahe Ablage : schon in dieser Nacht.

Östermann baut auch auf einen Mitwisser...

@Kältezeit @Malinka

Tschuldigung, falsch gedrückt.