Mord an Frauke Liebs

@NoHaloperidol
PN, weil es sonst zu sehr OT wird.

Man man man. Ich zerbrecht euch hier lange den Kopf, ob es einem Normalo möglich gewesen wäre, an verschreibungspflichtige Medis zu kommen^^ Das geht, relativ schnell und problemlos - überall in jeder Stadt. Ne Drogenszene gibt es auch überall - und es ist denke ich nicht so schwer an was ranzukommen, wenn man möchte ;)

Es ist so abwegig, dass Chris was damit zutun hat...

In Bezug auf die Btms...Benzos kriegt man wenn man will... das selbe gilt fur zb Heroin... tausende Süchtige schaffen das Tag ein Tag aus, sich solche Dinge zu beschaffen, da wird es ein Täter der bis heute frei rumläuft auch hinbekommen

"Nicht gegen England" = 3. Gruppenspiel England - Schweden 2:2 - damit England Gruppensieger - kein aufeinandertreffen mit Deutschland im Achtelfinale - In nem älteren Beitrag las ich, dass Chris England-Fan ist - deswegen wohl diese Erwähnung.

Zum Thema Sedierung / Bezug von Medikamenten

Da hier immer wieder das Thema einer medikamentösen Beeinflussung der FL auftaucht, möchte ich kurz meine fachliche Meinung einbringen.

Ich verwende seit ca. 13 Jahren bei meinen Patienten regelmäßig Sedativa, insbesondere bei Angstpatienten, Kindern und bei längeren chirurgischen Eingriffen. Mittel der Wahl sind hierbei Benzodiazepine, aufgrund ihrer Sicherheit, einfachen Verabreichungsform und guten Verträglichkeit.
Ebenfalls habe ich Erfahrungen in der Sedierung mit Lachgas, jedoch finde ich dies für mich zu aufwändig und setze es deshalb nicht regelmäßig ein. BTM verwende ich gar nicht und habe deshalb auch keine Rezepte vorrätig.

Die für einen Laien am einfachsten zu erhaltenen Sedativa sind mE Benzodiazepine (zB Dormicum, Valium, Tavor, etwas schwieriger Lexotanil). Diese werden von Ärzten relativ schnell verschrieben, da sie sicher und auch häufig indiziert sind. ("Herr Doktor ich hab so Flugangst und morgen gehts in den Urlaub. Können Sie mir nicht was verschreiben?"-"Klar, ich schreib Ihnen Tavor auf.").
Leicht zu bekommen sind auch Barbiturate ("Schlaftabletten").
BTMs bekommt man am einfachsten wohl auf dem Schwarzmarkt, aber da kenne ich mich nicht aus. Legal wird es schwierig.

Nun kommt aber meine eigentliche Meinung zu diesem Thema:

Ich habe ja ohnehin Zweifel an der Authentizität der Anrufe der FL, worauf ich hier aber bitte nicht weiter eingehen will.
Sollte man aber eine Geisel dazu bringen wollen, am Telefon vorher abgesprochene oder erzwungene Dinge zu sagen, dann ist eine Sedierung hierbei absolut kontraproduktiv. Ein sedierter Patient ist in seinen Aussagen völlig unberechenbar. Ein Sedativum wirkt oft wie eine "Wahrheitsdroge", d.h. der Sedierte ist nicht mehr in der Lage zu lügen oder zu inszenieren. Insbesondere auf Fragen erhält man von einem sedierten Patienten offene und direkte Antworten. Ein Herumdrucksen oder Ausweichen kann man nicht beobachten. Der sedierte Patient trägt quasi "sein Herz auf der Zunge".
Ich habe in den vergangenen Jahren unzählige Erfahrungen in dieser Richtung gemacht. Patienten fangen an Dinge zu erzählen, die sie mit Sicherheit nicht erzählt hätten, wenn sie nicht sediert gewesen wären. Abhängig von der Dosierung werden Patienten zunächst sehr redefreudig, bei höherer Dosierung sagen sie gar nichts mehr.
Hinzu kommt noch, dass durch die anxiolytische (angstlösende) Wirkung eine Einschüchterung nicht mehr funktioniert. So wäre eine normale Wirkung eines Benzodiazepins, dass eine sedierte Person keine Angst mehr vor einer vorgehaltenen Waffe empfindet.

Ich meine, die These, FL wäre bei den Telefonaten (sofern sie tatsächlich selbst telefoniert haben sollte) sediert gewesen, ist nicht haltbar. Das Risiko für den Täter, sie würde unerwünschte Dinge sagen, ist viel zu hoch.

humba schrieb:Ich habe ja ohnehin Zweifel an der Authentizität der Anrufe der FL, worauf ich hier aber bitte nicht weiter eingehen will.

in wie fern? Gerne auch per PM...

@humba

humba schrieb:...Ein sedierter Patient ist in seinen Aussagen völlig unberechenbar....

Vielen Dank.
Genau so habe ich mir das am Anfang auch gedacht.
Weiterhin die Frage an dich bezüglich Mangelerscheinungen : meinst du
Frauke könnte sich aufgrund von Mangelerscheinungen so angehört haben,
ALS WÄRE sie SEDIERT worden?
In einer ähnlichen Art sprechen?

Ich bin auch der Meinung, dass Frauke aufgrund ihrer eigenen Ausbildung
nichts mit dem Essen oder dem Wasser aufgenommen hätte, wenn sie
selbst bemerkt hätte, dass sie sediert wird.

Ich denke, eine Sedierung bei Frauke wäre definitiv nur durch
Gewalt oder Zwang möglich gewesen.
Wenn sie ein mal Nebenwirkungen festgestellt hätte an sich selbst,
kann ich mir nicht vorstellen, dass sie freiwillig weiter gegessen oder getrunken hätte,
falls sie über die Nahrung damit versorgt wurde.

humba schrieb:Ich habe ja ohnehin Zweifel an der Authentizität der Anrufe der FL, worauf ich hier aber bitte nicht weiter eingehen will.

Danke hierfür ;)

Ansonsten: sehr aufschlussreich, vielen Dank. Das sind Aspekte, die wir bis jetzt kaum oder gar nicht berücksichtigt haben.

Hab ich eigentlich schonmal erwähnt, dass wir gar nicht wissen, ob sie sediert war und dass es auch andere Gründe geben kann, dass sie benommen wirkte? Oh, ja richtig, hab ich :D

womöglich war sie durch den Psycho-Terror erheblich fertig mit den Nerven, und der Klang ihrer Stimme gab das wieder.

@humba
super Beitrag! Das klingt auch alles ziemlich schlüssig...

Sicherlich wissen wir nicht, ob sie sediert war, das war nur eine Idee gewesen. Allerdings kann der Eindruck der verwaschenen und seltsamen Stimme auch daher rühren, dass sie eben totale Angst hatte. In so eine Situation kann sich wohl kein Mensch hineinversetzen, der es noch nicht erlebt hat.

An den Zweifeln bzgl. der Authenzität hätte ich auch Interesse ;)

ui ui.... Fake-Frauke reloaded... Naja, viele User, verschiedene Meinungen...

@Ocelot
"Zwei Stühle, eine Meinung" fand ich besser :D

Wenn wir nun davon ausgehen, dass sie nicht sediert wurde: Wie hat der Täter für die Fahrten und den Anrufen dafür gesorgt, dass sie net schreit und versucht wegzulaufen? Womöglich mit Messer oder Pistole in Schach gehalten?

@Neusser1988
@Malinka
@Lumina85
@hallo-ho
@Ocelot

Malinka schrieb:Weiterhin die Frage an dich bezüglich Mangelerscheinungen : meinst du
Frauke könnte sich aufgrund von Mangelerscheinungen so angehört haben,
ALS WÄRE sie SEDIERT worden?
In einer ähnlichen Art sprechen?

Da fallen mir spontan ein paar wenig ausgefallene Dinge ein:
Alkohol, Müdigkeit, Angst, sonstige psychische Konstellationen, Dehydrierung (Durst), Hunger, Schmerzen, Blutverlust (das aber sicher nicht eine ganze Woche lang)

Malinka schrieb:Ich bin auch der Meinung, dass Frauke aufgrund ihrer eigenen Ausbildung
nichts mit dem Essen oder dem Wasser aufgenommen hätte, wenn sie
selbst bemerkt hätte, dass sie sediert wird.

Sehe ich genauso. Man kann aber vor allem Benzodiazepine auch per Injektion verabreichen. Dabei muss noch nichtmal i.v. injiziert werden, zumindest wenn keine schlagartige Wirkung erzielt werden soll, sondern es reicht i.m. oder subkutan.
Die intravenöse Injektion flasht die Patienten ohnehin so sehr, dass sie erstmal gar nichts mehr sagen oder mitbekommen. Das dauert dann, bis die sich gefangen haben.

@humba

Und wie ist das Verhalten bei einem Menschen bzw Patienten bei dem die Wirkung nachlässt?
Sagen wir mal, der Täter verabreicht ihr morgens etwas, was flasht.
Wie ist es dann am späten Abend mit dem Verhalten dieser Person? Ist sie wieder normal oder müde und erschöpft? Vor allem, wenn es über mehrere Tage geht.
Würd mich interessieren.

@neea
Die Hauptfolge ist Müdigkeit. Bei längerer Einnahme entsteht eine gewisse Abhängigkeit, sodass Patienten, die ihre Pillen nicht bekommen, unruhig und depressiv werden.
Es ist auch abhängig, welches Benzodiazepin man nimmt. Die wirken unterschiedlich lange. Ich schreibe sie hier mal von kurz bis langwirkend auf:

Dormicum (Midalzolam) Halbwertszeit ca. 2 Stunden
Tavor (Lorazepam)
Valium (Diazepam)
Lexotanil (Bromazepam) Halbwertszeit ca 24 Stunden

GBL, auch bekannt als K.O-Tropfen ...

@humba

Vielen Dank.

hallo-ho schrieb:Nun, ich schreib das jetzt binnen weniger Stunden glaub ich zum dritten Mal: Wir wissen nicht, warum sie benommen war (kann auch 10 andere Gründe gehabt haben), wir wissen nicht, falls es ein Medikament war, welches ihr verabreicht wurde. In diesem Zusammenhang schrieb ich gestern, dass es massig rezeptfreie Medikamente gibt, die als Nebenwirkung ebenfalls müde machen und was wohl der unauffälligere und leichtere Weg wäre. Wenn denn überhaupt Medikamente im Spiel waren.
Du selbst schreibst ja, dass es zumindest nicht alltäglich ist. Warum also vom Unwahrscheinlicheren statt vom Wahrscheinlicheren ausgehen?

Man lasse sich mal entführen und sich sowie die Angehörigen mit einem schrecklichen Tode bedrohen ... Mal sehen, ob man sich dann "wach" oder "benommen" anhört ...

Die Frage ist doch :

Hatte der Täter "Freizeit" und konnte mit Frauke den ganzen Tag verbringen? Dann ist eine Sedierung gar nicht nötig. Im Notfall tuen es Fessel und Knebel ,wenn sie nicht sowieso an einem Ort war , wo sie hätte schreien können bis zum Abwinken.
Auch über den Inhalt der Anrufe lässt sich vorher sprechen und das Mädchen so zu bedrohen ,das sie keinen Widerstand leistet , ist auch nichts wirklich Neues.

Zum Beispiel kann man Frauke in einem Kastenwagen einsperren und diesen an einen abgelegenen Ort fahren.man ist dann die ganze Zeit mit dem Mädchen alleine.

Auch ein alleine stehendes Haus leistet diese Dienste usw.

Das Motiv scheint doch auf der Hand zu liegen. Man dominiert einen anderen Menschen ,den man einige Zeit in seiner Gewalt lässt. Deswegen wundert mich auch ,das hier geschrieben wurde ,Sadismus sei nicht zu erkennen. Die Anrufe erfüllen dann zweierlei Funktion ,einmal Macht auszuüben und zum Anderen die Fahndung aufzuschieben.

Wenn man das will ,kommt man sehr gut mit der These des Einzeltäters ohne vorherigen Bezug zum Opfer aus.

Und dem Opfer irgendwelches Zeug einzuflössen ,ist nicht zwingend bei so was nötig aber auch nicht auszuschliessen

Es ist noch nicht mal klar ,ob es nicht mehrere Täter waren. Nur eines ist klar ,der Ex Freund hat damit gar nichts zu tun.