@PotomacRiver Meinen Dank zuvor für Deine ausführlichen Gedanken, die Du uns hier mitgeteilt hast.
Gleichwohl war der Zeitablauf in den letzten Stunden von Martina M. ein anderer. Jedenfalls laut der ersten "Aktenzeichen XY-Sendung" vom 5. Dezember 1986.
PotomacRiver schrieb:"...aber Fakt ist doch, dass sie zum letzten Mal vor dem Haus des älteren Bruders gesehen wurde und sie sogar noch einer Zeugin erzählte, dass sie jetzt heimgehen wolle. Bis zu ihrem Haus wären es ja nur 400 Meter gewesen."
Ort: Straße in Neukirchen-Vluyn
Szene: Martina Möller geht an einem Haus vorbei in dem ihr Bruder Andreas wohnt und der davor sein Fahrrad repariert. Er bemerkt seine Schwester dabei nicht.
Text Off:
"Einer von Martinas Brüdern, der 21-jährige Andreas, wohnt in einem Haus,
an dem das Mädchen vorbeigegangen sein muß. Obwohl Andreas sich vor dem Haus aufhält, sieht er seine Schwester nicht, denn er beschäftigt sich mit seinem Fahrrad.
Im nur 400 Meter entfernten Elternhaus, ist Martina Möller nicht mehr angekommen."
Die feststehende Sichtung Martinas durch eine Zeugin und das gleichzeitige Ansprechen von dem, aus einem grünen PKW aussteigenden Fremden, war kurz zuvor ("gegen 19.00 Uhr") und an anderer Stelle:
Ort: Straße in Neukirchen-Vluyn
Szene: Martina Möller begegnet einer Jugendlichen die sie kennt und sagt ihr, sie sei auf dem Weg nach Hause. Gleichzeitig wird sie von einem fremden Mann angesprochen, der aus einem grünen PKW steigt.
Text Off:
"Aber gegen 19.00 Uhr wird Martina von einem Mädchen aus der Nachbarschaft noch einmal gesehen. Dieser letzten Zeugin, die mit Martina kurz gesprochen hat, fällt ein Mann in einem grünen Auto auf, der mit dem zehnjährigen Mädchen zu sprechen versucht. Möglicherweise hat er in den zurückliegenden Stunden mit dem Kind bereits Kontakt gehabt."
Falls jetzt jemand aus der Duisburger Mordkommission hier mitlesen sollte: Wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Schlimm genug, wenn das auch noch ausgerechnet bei einem widerlichen Verbrechen an einem wehrlosen Kind geschieht. Und für die -womöglich auch noch rechtlich einwandfreien- Handlungen früherer StaatsanwältInnen und KollegInnen, können die heutigen ErmittlerInnen erst recht nichts.
Allerdings den zur Mithilfe aufgerufenen Bürgern nur ominös mitzuteilen, man habe von einem wichtigen Beweisstück nur noch ein altes Graustufenfoto - bisserl mehr Erklärung darüber weshalb das so ist, hätte ich mir schon gewünscht. Sonst machen sich die Menschen womöglich über die (aktuellen) Gründe dafür mehr Gedanken, als sich an ihnen bekannte Details aus vergangener Zeit zu erinnern. Man "vergibt" sich da nichts. Und "Täterwissen" dürfte -Gottlob- sowieso keine Rolle spielen... 😉