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Der Somerton-Mann

756 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Australien, November, 1948 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Somerton-Mann

24.05.2021 um 11:12
@Leonx

Dann erklär doch mal wofür man 1948 ein Password noch hätte einsetzen sollen. Ein Password ist ja definitionsgemäß dazu da sich zu authentifizieren damit man irgendeinen Schranke passieren (engl. to pass) kann. Da fallen mir jetzt nicht allzuviele Möglichkeiten ein. Heute geht es ja hauptsächlich um Computersysteme an denen man sich anmeldet. Die gab es aber in der Form zu der Zeit noch sehr lange nicht. Und Computer sind es auch, die komplexe Passwörter nötig machen, weil sie mühelos Millionen davon in kürzester Zeit durchprobieren können.

Das einzige was ich mir jetzt noch vorstellen könnte, ist dass du die ganze Zeit eigentlich einen Kryptographischen Schlüssel meinst. Kann man u.a. hier nachlesen: https://en.wikipedia.org/wiki/Key_%28cryptography%29. Dort wird auch kurz darauf eingegangen was der Unterschied zu einem Password ist.

Sollte also ein Kryptoschlüssel gemeint sein, dann kann das 1948 eigentlich fast nur eine Vigenère-Chiffre oder Abart davon gewesen sein. Ich weiß zwar jetzt nicht genau welche Verfahren theoretisch damals bekannt gewesen sind, aber "von Hand" ver- und entschlüsseln ist wohl nur bei Vigenère noch halbwegs praktikabel, oder gibt es andere Beispiele?

Der Witz ist jedenfalls, Vigenère ist umso sicherer je länger der Schlüssel ist. Ist der Schlüssel so lang wie die Nachricht selbst, ist das Verfahren nicht anders knackbar als alle möglichen Schlüssel auszuprobieren. Je kürzer der Schlüssel (und je länger die verschlüsselte Nachricht) umso leichter ist das Verfahren über eine Häufigkeitsanalyse knackbar (s.o. Wikipedia-Artikel). Hier wäre also tatsächlich ein Schlüssel, der aus einem einfach zu merkenden Satz besteht sehr viel besser als ein rein zufällig erzeugter aber kürzerer Schlüssel. Dass der Schlüssel eine völlig zufällige Zeichenfolge ist, spielt da weniger die Rolle, solange ein nicht zufälliger Schlüssel nicht in Verbindung mit der Person steht wodurch er rel. leicht erratbar wäre.


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Der Somerton-Mann

24.05.2021 um 11:22
Zitat von KrimiFan72KrimiFan72 schrieb:Dem Buch fehlte ein herausgerissenes Stück der letzten Seite das in seine Kleidung eingenäht wurde. Wo und wann hatte er die Möglichkeit das zu machen oder machen zu lassen ? Ich denke er wurde tatsächlich verfolgt und hat sich dem Buch entledigt damit es seinen Verfolgern nicht in die Hände gerät. Dieser Schnipsel war sicher gedacht damit er später eine Verifizierung hat in dem Fall das er einer zweiten Person nachweisen kann das er die Person ist die das Buch übergeben sollte/hat. Ähnlich einem Geldschein den man zerreisst und zwei Personen eine Hälfte des Scheins besitzen um später durch aneinanderhalten der Hälften feststellen können das sie zusammengehören.
Das halte ich prinzipiell als Authentifizierungsmethode auch für plausibler als ein völlig zufällig generiertes Passwort und daher durchaus für möglich. Ebenso für mich gut vorstellbar, dass es aufgrund der Bedeutung eine Art Abschiedsnachricht war und somit auf einen Suizid, aber evtl. auch darauf hinweisen könnte, dass der SM wusste dass er sterben würde. Dass die Nachricht relativ gut versteckt war, würde ich aber eher als Indiz dafür werten, dass er tatsächlich verfolgt wurde, oder sich zumindest verfolgt fühlte. Bei rel. vielen mysteriösen Fällen kann man ja durchaus auf die Idee kommen - und bei manchen gibt es ja auch handfeste Hinweise - dass verschwundene/verstorbene Personen in irgendeine Art von psychischer Ausnahmesituation gekommen sind (das auch als Ergänzung von mir auf die Frage von @Menedemos von gestern).


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Der Somerton-Mann

24.05.2021 um 13:53
Zitat von cycliccyclic schrieb:Das einzige was ich mir jetzt noch vorstellen könnte, ist dass du die ganze Zeit eigentlich einen Kryptographischen Schlüssel meinst. Kann man u.a. hier nachlesen: Wikipedia: Key (cryptography). Dort wird auch kurz darauf eingegangen was der Unterschied zu einem Password ist.
Der Link ist schon hilfreich.

Ich zitiere mal aus dem Link.
Um zu verhindern, dass ein Schlüssel erraten wird, müssen Schlüssel zufällig generiert werden und eine ausreichende Entropie enthalten . Das Problem, wie zufällige Schlüssel sicher erzeugt werden können, ist schwierig und wurde von verschiedenen kryptografischen Systemen auf vielfältige Weise angegangen. Ein Schlüssel kann direkt mithilfe der Ausgabe eines Zufallsbitgenerators (RBG) generiert werden, einem System, das eine Folge von unvorhersehbaren und unverzerrten Bits generiert. [
Quelle:

Wikipedia: Key (cryptography)

Diese Schlüssel werden demnach mittels eines Zufallsbitgenerators generiert. Ein Passwort kann man sich ebenfalls zufällig erstellen lassen.

https://www.lastpass.com/de/password-generator


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Der Somerton-Mann

24.05.2021 um 13:59
Zitat von LeonxLeonx schrieb:Diese Schlüssel
Der Somerton-Mann war da wohl cleverer und benutzt das seit Ewigkeiten genutzte System wie auch Geheimdienst oder die OK ala NDrangheta es machen. Nur nutzte er eben nicht die Bibel sondern ein anderes Buch. Prinzip ist das selbe


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Der Somerton-Mann

24.05.2021 um 15:16
@Leonx
Also du meinstest jetzt tatsächlich kein Password sondern einen Kryptographischen Schlüssel, ja? Gut dass wir mal drüber gesprochen haben, dann wäre das wenigstens jetzt klar.

Ich habe inzwischen gesehen, dass es im deutschen Wikipedia-Artikel, da munter durcheinandergeht und vielfach von "Kennwörtern" die Rede ist. Der Artikel ist allerdings auch als überarbeitungsbedürftig gekennzeichnet. Der englischsprachige ist das präziser und trennt Passwort und Schlüssel korrekter Weise klar voneinander ab.

Heutzutage nutzt man eigentlich keine Schlüssel, die Wörtern/Zeichenfolgen entsprechen, sondern Bitfolgen (s. z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Advanced_Encryption_Standard). Diese wiederum werden z.B. Base-64-kodiert (https://en.wikipedia.org/wiki/Base64), um sie kompakt darzustellen. Das nutzt dann 64+1 Zeichen (a-z, A-Z, 0-9 und "+", "/" und "=") ist aber trotzdem kein "Wort" und niemand wäre wohl 1948 auf die Idee gekommen eine Bitfolge in dieser Form darzustellen. Jedenfalls erzeugt man heutzutage solche Bitfolgen-Keys so, dass sie nur mit einem Brute-Force-Ansatz (d.h. durchprobieren aller Möglichkeiten) theoretisch knackbar wären - d.h. möglichst zufällig.

Aber wie geschrieben, für eine Vigenère-Chiffre macht das wenig Sinn. Wichtiger ist, dass der Schlüssel nicht zu kurz ist, denn der zentrale Angriffsmechanismus funktioniert darüber die Länge des Schlüssels zu ermitteln und dann mit einer normalen Buchstaben- Häufigkeitsanalyse den Code zu knacken (s. oben schon verlinkter Artikel dazu).

Und ein zufälliger (aber dann zu kurzer) Schlüssel machte 1948 doppelt keinen Sinn, weil eh niemand die Rechenpower hatte zunächst mal alle normalen Worte aller Sprachen in allen Kombinationen durchzutesten (es gab schon keine Möglichkeit ein Wörterbuch in einer für eine damalige Rechenmaschine nutzbaren Form abzulegen). Das ist heute natürlich alles ganz anders, aber wir reden ja von 1948.


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Der Somerton-Mann

24.05.2021 um 18:25
Zitat von KrimiFan72KrimiFan72 schrieb:Nur nutzte er eben nicht die Bibel sondern ein anderes Buch.
Der ausgeschnittene Teil könnte demnach die Stelle gewesen sein, die man zum Entschlüsseln gebraucht hätte.

Und die Buchstaben im Buch wären dann auch nicht rein zufällig durch gedruckt worden, sondern absichtlich. Es sollte nur so aussehen, als wäre es Zufall, dass sich ein Text, auf einem anderem Zettel geschrieben durchgedruckt hätte.
Wer das Buch flüchtig und oberflächlich durchblättert, findet den Text ja noch nicht einmal.


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Der Somerton-Mann

24.05.2021 um 19:39
@KrimiFan72
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Der ausgeschnittene Teil könnte demnach die Stelle gewesen sein, die man zum Entschlüsseln gebraucht hätte.

Und die Buchstaben im Buch wären dann auch nicht rein zufällig durch gedruckt worden, sondern absichtlich. Es sollte nur so aussehen, als wäre es Zufall, dass sich ein Text, auf einem anderem Zettel geschrieben durchgedruckt hätte.
Wer das Buch flüchtig und oberflächlich durchblättert, findet den Text ja noch nicht einmal.
Natürlich haben unzählige Codeknacker, darunter auch einige mind. semi-professionelle, versucht den Code zu entschlüsseln und das "Tamam Shud" ist denen natürlich als möglicher Schlüssel nicht entgangen. Häufiger erwähnt wird ja, dass die auffällige Abfolge "AMAM" darin mit dem "ABAB" in der ersten Code-Zeile harmoniert - insbes. wenn man eins von beidem umdreht:

tAMAM shud dBABA ogrw

Auch die anderen Buchstaben ergäben so eine eindeutige Zuordnung. Das würde übrigens auf eine viel einfachere Verschlüsselungsmethode als eine Vigenère-Chiffre hinweisen (was bedeutet man braucht keinen Dechiffrier-Schlüssel, sondern eine Zeichenersetzungstabelle für alle 26 Zeichen oder nur einen Offset, wie bei der im Netz bekannten ROT13-"Verschlüsslung"). Nur leider ist offenbar weder damit noch auf sonst irgendeine Art irgendjemandem eine schlüssige Dekodierung (der anderen Zeilen) gelungen.

Und da wurde ganz sicher alles vorwärts und rückwärts und in allen möglichen Kombis abgecheckt. Die einzige halbwegs denkbare Möglichkeit die ich sehe, wie "TAMAM SHUD" ein Kryptoschlüssel und der Code ein damit verschlüsselter Text sein könnte, wäre wenn man diverse Zeichen des Codes komplett falsch abgelesen hat. Das halte ich, wie schon einige male erwähnt für nicht ganz undenkbar (wenn auch nicht für sehr wahrscheinlich). Dass man es mit einer komplett unbekannten Verschlüsselungsmethode zu tun hat, die man trotz bekannten Schlüssel bisher nicht knacken konnte, glaube ich dagegen nicht.


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Der Somerton-Mann

28.05.2021 um 18:03
Am sinnigsten finde ich bisher die letzte Zeile von Gerry Feltus, einem ehemaligen Polizisten, der auch ein Buch über den "Somerton-Mann" schrieb, interpretiert:
It's time to move to South Australia Moseley Street Glenelg Adelaide Beach
mt483031232994364SomertonManCodeOriginal anzeigen (0,3 MB)


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Der Somerton-Mann

30.05.2021 um 11:18
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Am sinnigsten finde ich bisher die letzte Zeile von Gerry Feltus, einem ehemaligen Polizisten, der auch ein Buch über den "Somerton-Mann" schrieb, interpretiert:

It's time to move to South Australia Moseley Street Glenelg Adelaide Beach
Dazu vielleicht noch der passende Absatz im engl. Wikipedia-Artikel:
There have been numerous unsuccessful attempts in the seventy years since its discovery to crack the letters found at the rear of the book, including efforts by military and naval intelligence, mathematicians, and amateur code crackers.[60] In 2004, retired detective Gerry Feltus suggested in a Sunday Mail article that the final line "ITTMTSAMSTGAB" could stand for the initials of "It's Time To Move To South Australia Moseley Street..." (Jessica Thomson lived in Moseley Street which is the main road through Glenelg).[4] A 2014 analysis by computational linguist John Rehling strongly supports the theory that the letters consist of the initials of some English text, but finds no match for these in a large survey of literature, and concludes that the letters were likely written as a form of shorthand, not as a code, and that the original text can likely never be determined.[61]
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Tamam_Shud_case

Übersetzt mit https://www.deepl.com/translator (kostenlose Version):
Es gab zahlreiche erfolglose Versuche in den siebzig Jahren seit seiner Entdeckung, um die Buchstaben auf der Rückseite des Buches gefunden zu knacken, einschließlich der Bemühungen von Militär und Marine Intelligenz, Mathematiker und Amateur-Code-Cracker.[60] Im Jahr 2004 schlug der pensionierte Detektiv Gerry Feltus in einem Artikel der Sunday Mail, dass die letzte Zeile "ITTMTSAMSTGAB" könnte für die Initialen von "It's Time To Move To South Australia Moseley Street stehen... " (Jessica Thomson lebte in der Moseley Street, die die Hauptstraße durch Glenelg ist).[4] Eine Analyse von 2014 von Computerlinguist John Rehling unterstützt stark die Theorie, dass die Buchstaben aus den Initialen eines englischen Textes bestehen, findet aber keine Übereinstimmung für diese in einer großen Umfrage der Literatur und kommt zu dem Schluss, dass die Buchstaben wahrscheinlich als eine Form der Stenografie geschrieben wurden, nicht als Code, und dass der ursprüngliche Text wahrscheinlich nie bestimmt werden kann.[61]
Das kann natürlich sein. dass es nur Anfangsbuchstaben eines Textes sind. Dann wäre es kein Code, denn den könnte - mit einem realistischen Verfahren - ja niemand entschlüsseln, sondern ein Art Eselsbrücke/Merkhilfe evtl. des SM für sich selbst (wobei es genau so gut ein etwaiger Vorbesitzer gewesen sein könnte). Textstellen in bekannter Literatur entsprechen die Zeilen jedenfalls nicht, s.o. (insbes. natürlich auch nicht dem Rubaiyat).

Und so sind alle "Entschlüsselungsversuche" natürlich relativ beliebig. Die Version von Gerry Feltus (nur) für die letzte Zeile baut zwar kunstvoll Ortsbezüge ein (etwas zu viele für meinen Geschmack), zeigt aber auch das Beliebigkeitsproblem:
Das erste Zeichen liest er als "I", was man auch anders sehen kann. Käme danach noch ein "S", dann wäre es halt "It is" statt "It's" geworden und als genauso passend empfunden worden. Dass man "Street" im Englischen gerne mit "St." abkürzt ist zwar richtig, aber wenn alle anderen Worte mit genau nur ihrem Anfangsbuchstaben abgekürzt werden, wirkt auch das eher gezwungen (ohne das "T" nach dem "S" wäre die Interpretation eher besser als schlechter passend anzusehen).

Also kurzum, wenn es so eine "Eselsbrücke" ist, ist es nicht zu "entschlüsseln", außer jemand findet doch noch einen Text, der 1948 bereits existierte (also keine heute zurechtgedengelte Interpretation), der damit möglichst exakt matcht (und möglichst irgendeinen brauchbaren Bezug herstellt). Ansonsten ist es einfach eine Sackgasse (aber danach sieht es ja ohnehin aus).


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Der Somerton-Mann

30.05.2021 um 12:02
Zitat von cycliccyclic schrieb:Ansonsten ist es einfach eine Sackgasse (aber danach sieht es ja ohnehin aus).
Das stimmst schon.

Sowieso könnte das S (von dem ST für street) auch einfach durchgestrichen worden sein (das andere S in der gleichen Zeile ist ja auch nicht durchgestrichen). Auffällig sind des Weiteren die letzten drei Buchstaben. Die Linie vom G zieht sich zu einem A-Strich zum A hinüber, und unter das B wurde ein geschwungener Strich gezogen, den es bei den anderen B's so nicht gibt. Bemühte künstlerische Anwandlungen? Oder gar ein Namenskürzel?

Eigentlich bleibt nur auf die Ergebnisse der DNA-Analyse zu warten … und natürlich auch auf die erhellende Antwort zur weltbewegenden Frage: ist die Ehefrau von Prof. Abbott nun verwand mit dem Somerton-man oder nicht 🥴


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Der Somerton-Mann

30.05.2021 um 14:13
Zitat von cycliccyclic schrieb:dass die Buchstaben wahrscheinlich als eine Form der Stenografie geschrieben wurden,
Diese Buchstaben sind eindeutig Latein und null Steno.


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Der Somerton-Mann

30.05.2021 um 20:31
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Diese Buchstaben sind eindeutig Latein und null Steno.
Das was du zitierst hast, stammt nicht von mir, sondern ist die autom. DeepL-Übersetzung aus dem engl. Wikipedia-Artikel. Bevor man sich bei solchen Übersetzungen an einzelnen Worten aufhängt, muss man auch heutzutage noch im Original schauen (direkt darüber). Dort heißt es schlicht "shorthand". Und weiter "not as a code". Gemeint ist also, dass es kein Code, sondern nur eine Kurzform/Abkürzung eines Texts sein könnte. Das ist was ich beschrieben habe und worauf ich mich bezog.


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Der Somerton-Mann

30.05.2021 um 20:39
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Sowieso könnte das S (von dem ST für street) auch einfach durchgestrichen worden sein (das andere S in der gleichen Zeile ist ja auch nicht durchgestrichen). Auffällig sind des Weiteren die letzten drei Buchstaben. Die Linie vom G zieht sich zu einem A-Strich zum A hinüber, und unter das B wurde ein geschwungener Strich gezogen, den es bei den anderen B's so nicht gibt. Bemühte künstlerische Anwandlungen? Oder gar ein Namenskürzel?
Diese und andere Auffälligkeiten, die ich z.T. schon beschrieben habe (z.b: auch: warum ist das "R" in Zeile eins im Gegensatz zu allen anderen Buchstaben so "schreibschriftartig"? Warum haben andere Buchstaben Serifen?), ist was mich daran zweifeln lässt, dass die/einige Buchstaben überhaupt richtig erkannt wurden. Ich halte es für denkbar, dass da aus sich nur sehr sehr vage abzeichnenden Vertiefungen Buchstaben gemacht wurden, die so nie geschrieben worden sind. Das halte ich jedenfalls persönlich für wahrscheinlicher als diesen Mix aus unterschiedlichen Schreibstilen mit künstlerischen Anwandlungen beim Urheber zu erklären.


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Der Somerton-Mann

30.05.2021 um 22:23
Zitat von cycliccyclic schrieb:Das was du zitierst hast, stammt nicht von mir, sondern ist die autom. DeepL-Übersetzung aus dem engl. Wikipedia-Artikel.
Die Kritik galt auch nicht Dir persönlich, sondern eben der offensichtlich nicht richtigen Aussage.
Zitat von cycliccyclic schrieb:Gemeint ist also, dass es kein Code, sondern nur eine Kurzform/Abkürzung eines Texts sein könnte.
"Shorthand" ist das englische Wort für Stenografie. Und dies Buchstaben sind keine.
Abkürzung heißt einfach "short for" oder "briefly" oder "abbreviation".

Wer immer meinte, es wäre eine "Art von Kurzschrift" hat(te) entweder keine Ahnung von Kurzschrift oder drückte sich falsch aus, denn mit Kurzschrift/Shorthand ist eine eindeutige Schriftzeichenform gemeint, die eben nicht aus lateinischen Buchstaben besteht.

Abgesehen davon, dass das Schreiben von Anfangsbuchstaben statt ganzer Worte auch eine Art Code ist.


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Der Somerton-Mann

03.06.2021 um 19:17
Es gibt noch eine Besonderheit des Codes über die ich erst kürzlich gestolpert bin (scheint nicht so oft erwähnt zu werden):
Alle Zeilen mit mind. 7 Zeichen (also alle bis auf die scheinbar durchgestrichene Zeile 2, die nur 6 Zeichen lang ist) haben an der 7. Position ein "A". Das ist schon durchaus bemerkenswert

Würfelt man 4 Zeilen der Längen 9, 11, 11 und 13 beliebig aus den tatsächlichen Buchstaben der Zeilen 1, 3, 4 und 5 zusammen1) (also unter Beibehaltung der Verteilung bei der ja z.B. das "A" recht häufig ist, aber nur ein einziges "R" vorkommt), so ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich an (mind.) einer Position X in allen 4 Zeilen dasselbe Zeichen (egal welches) befindet nur ca. 0.3% (wenn ich jetzt keinen Fehler gemacht habe, aber es passt zu dem was ich überschlägig auch erwartet habe 2)).

Dieser Vergleichsmaßstab hinkt natürlich ein bisschen, aber in Ermangelung einer konkreten Idee worum es sich bei dem Code handelt, fällt mir momentan auch nichts besseres ein. Trotzdem: ein reiner Zufall scheint mir das nicht zu sein (dass der Code kaum komplett zufällig erzeugt worden sein kann hatte ich hier Beitrag von cyclic (Seite 33) neulich schon gezeigt, aber dieses Ergebnis bestätigt zumindest das nochmal sehr deutlich).

1) Wobei ich im Sinne einer oberen Abschätzung jetzt alle "W" als "M", alle "P" als "D" und das "Q" als "O" genommen habe wodurch es nur 14 verschiedene Zeichen sind, was die Chancen auf Treffer erhöht.
2) Überschlagsrechnung: Wahrscheinlichkeit aus 14 versch. Zeichen 4 mal dasselbe zu ziehen: 1/143.
Wahrscheinlichkeit innerhalb von 9 Stellen nirgendwo 4 gleiche in allen Zeilen zu haben demnach (1 - 1/143)9 = 99.672%



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Der Somerton-Mann

04.06.2021 um 17:06
Andere glauben, es sind 7 Wörter, bei denen immer das "M" der erste Buchstabe ist und saus denen ich das Wort "DANETTA" mit einem bestimmten Schema extrahieren lässt:

https://anemptyglass.fandom.com/wiki/ACROSTIC_%27DANETTA%27_SOMERTON_MAN_CODE_PAGE


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Der Somerton-Mann

04.06.2021 um 17:49
In diesem Video gibt es eine gute Zusammenfassung der Dinge, die wir bereits kennen, und welche, die für mich neu sind.

Ab Minute 30:12 wird auch erwähnt, dass es einen ähnlichen Fall in Sidney gab, der Mann wurde anscheinend auch vergiftet und er hatte das Rubaiyat ebenfalls bei sich.

https://www.youtube.com/watch?v=x2cJhPhlNwg&ab_channel=Insolito


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Der Somerton-Mann

04.06.2021 um 18:52
Die "DANETTA" Leute glauben, es wäre eine Art Erkennungszeichen: man schreibt scheinbare sinnlose Wörter auf einen Zettel, das Gegenüber wendet das Schema an und erhält "DANETTA" und somit ist man "authentifiziert".


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Der Somerton-Mann

05.06.2021 um 15:37
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Andere glauben, es sind 7 Wörter, bei denen immer das "M" der erste Buchstabe ist und saus denen ich das Wort "DANETTA" mit einem bestimmten Schema extrahieren lässt:
Auch interessant und prinzipiell sicher auch möglich. Gibt es gesicherte Beispiele, dass so etwas in der Art wirklich verwendet wurde (vorzugsweise inkl. "Entschlüsselungsalgorithmen")?

Ich bin mir persönlich mit der Einschätzung noch etwas uneinig.
Vielleicht habe ich den "Entschlüsselungs-Algorithmus" auch nicht ganz richtig verstanden, aber auf den ersten Blick wirkt es ja eher wie Zahlenmystik: man wendet eher willkürlich wirkende Operatoren an um dann ein Ergebnis zu erhalten, was (angeblich) irgendeine Bedeutung hat.
Hier werden erst die Zeilen anders umgebrochen. Nämlich an (allen?) "M". Dann werden einzelne Zeichen aus diesen neuen Zeilen ausselektiert:
D = Line 1, position # 1 READ Right to Left
A = Line 5, position # 6 READ Right to left
N= Line 4, position # 4 READ Left to Right
E= Line 4, position # 5 READ Left to Right
T = Line 3, position # 2 READ Left to Right
T = Line 7, position # 3 READ Left to Right
A = Line 5 position # 7 READ Left to Right
(aus dem von @JosephConrad verlinkten Artikel: https://anemptyglass.fandom.com/wiki/ACROSTIC_'DANETTA'_SOMERTON_MAN_CODE_PAGE)
Mal wird von links gezählt mal von rechts, mehrfach verschiedene Zeichen aus derselben Zeile aus anderen Zeilen nur ein Zeichen gezogen. Nach welchem System habe ich nicht verstanden. Das wirkt auf mich daher völlig willkürlich.

Die einzige echte Systematik ist doch dann, dass die Zeichen an Pos. 1,2,3,4,5,6,7 gezogen werden. Nur kommt dann in der Reihenfolge "DTTNEAA" raus. Aber gut zwei Punkte sind dann doch interessant: Dass die "M" und "W" (jedenfalls die am Zeilenanfang) eine Spezialbedeutung haben kam mir auch schon in den Sinn (nicht dass es viel heißt, dass mir das auch schonmal durch den Kopf ging). Und natürlich dass die Positionen 1-7 verwendet werden.

Was für mich momentan neben der beschriebenen Willkürlichkeit des Algorithmus', den Ausschlag gibt, dass eher nicht so richtig ernst zu nehmen ist Folgendes:

  1. In dem Code wimmelt es von "D" (vor allem wenn man die oft als "P" gelesenen Ziechen auch als mögliche "D" zulässt), "A" und "T". Es ist also eigentlich nicht so wahnsinnig überraschend da mit irgendeiner Systematik "DANETTA" (oder eher "DTTNEAA") herauszubekommen. Außerdem würde man "DANETTA" in einem Code "verstecken" wollen, in dem bis auf das "E" alle Zeichen auffällig häufig sind?
  2. Schlimmer noch: Würde man DANETTA in einem Text verstecken wollen, in dem "DANET" schon direkt drinsteht (Zeile 3)? Auch wenn man dort das erste Zeichen nicht als "D" sondern als "P" sieht, sind die Buchstaben zu ähnlich geschrieben, so dass ein Leser schon rel. leicht das "DANET" erkennen könnte.
  3. Ich hatte neulich schon erwähnt, dass man mit einer viel einfacheren Umstellung (nämlich tauschen des zweit- und drittletzten Zeichens) auch "IM DANTE" und "SAMSTAG" lesen kann. Es ist nicht so überraschend mit viel komplizierteren Umstellungen andere Worte zusammenscrabbeln zu können.

Prinzipiell rechne ich ja gerne Wahrscheinlichkeiten aus (ggf. mittels Durchsimulieren). Ist hier allerdings ungleich schwieriger als bei den beiden Beispielen, wo ich das hier schon gemacht habe. Was ist eine noch akzeptable Umstellung? Welche Worte wären auffällig? "Käsekuchen" wohl eher weniger. Aber da bräuchte man jetzt nicht nur ein Wörterbuch (bzw. ggf. diverse auch für andere Sprachen), sondern auch noch eine Bewertung (mysteriös vs. unauffällig). Das ist also kaum durchführbar (jedenfalls für mich nicht).

Achso, hier noch der andere Artikel auf den im oben genannten wohl Bezug genommen wird (schlauer Weise ohne Link):
https://anemptyglass.fandom.com/wiki/TIBOR_KALDOR,_THE_ACROSTIC_CODE,_DANETTA (Archiv-Version vom 22.01.2022)
Da geht es um einen Sestbmörder der sich etwa zwei Wochen nach dem SM in einem Hotel in Adelaide das Leben nahm. Jagt man seinen Abschiedsbrief durch einen bestimmten "Decoder" soll dabei, neben ganz viel Müll, auch das Wort "DANETTA" rauskommen. Die Funktionsweise dieses Decoders habe ich nicht weiter ergründet und bei mir funktioniert er auch nicht, jedenfalls kommt kein "DANETTA" raus (dafür aber unklare Fehlermeldungen).

Jedenfalls halte ich auch das für nicht aussagekräftig. "Dekodiert" man einen längeren Text mit verschiedenen Methoden/Schlüsseln, kommen irgendwo immer einzelne lesbare Worte raus. Man lese mal die Geschichte vom Knacken der langen Zodiac-Killer-Chiffre. Dort wurden manuell viele tausend Dekodiervarianten gecheckt, die wohl so vorselektiert waren, dass in allen etliche englische Worte vorkamen. Glück war, dass jemandem aus dem Team "TV SHOW" in einer Variante ins Auge sprang, weil das einen klaren Bezug darstellte und so den Grundstein zur weiteren Entschlüsselung legte.


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Der Somerton-Mann

06.06.2021 um 11:53
Nochmal zurück zu der Kleidung und den darin enthaltenen Marken (vermutl. von Wäschereien). Was ich beim Querlesen und gezielt nach bestimmten Dingen suchen bisher komplett übersehen habe ist, dass auf einem Bild mit diesen Wäschereimarken auf der Hosentasche auch ein Markenlabel erkennbar ist, das offenbar nicht entfernt wurde. Das Bild ist auch hier schon hier im Thread (Nr. 29). Hier nur der Ausschnitt des vermutlichen Labels und so gedreht, wie ich denke dass es richtig ist:
0evgox0a7iqu TrousersLabel
(es viel größer machen hilft nicht, da es zu pixelig ist und wirklich besser habe ich es bisher auch mit keinem Filter bekommen)

Der Blogger hier, den ich auch früher schon erwähnt habe erkennt dort die Marke "Elasta Straps":
http://tamamshud.blogspot.com/2014/10/somerton-man-keane-tie-trousers-laundry.html
Ich kann das ehrlich gesagt so noch nicht nachvollziehen, was aber an der Auflösung liegen kann. Verstehe ich das richtig, dass das Bild aus dem Buch von Feltus ("The Unknown Man: A Suspicious Death at Somerton Beach") stammt, er selbst aber die Marke nicht nennt? Hat jemand das Buch und ist es dort besser erkennbar? @mitH2CO3 vielleicht?

Hier findet man zum Vergleich auch das Elasta-Straps-Label (wobei sich sowas über die Jahre ja auch geändert haben kann):
https://tamamshud.blogspot.com/2014/09/somerton-man-suitcase-contents.html

trsrs as 2Binsuitcase

So sieht es für mich jedenfalls (in der Auflösung) nicht so aus, als würde das passen.


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