@BadesalzZu Deiner Frage, welche Argumente für eine vorab geplante Tat sprechenkönnten, möchte ich mich
@keller anschliessen.
Bei keinem der erwachsenen Opferwaren Abwehr- oder Kampfverletzungen zu finden.
Selbst wenn der Täter nur einOpfer während eines Disputs vor sich gehabt hätte, müssten sich Abwehrverletzungen dersich vor den Schlägen schützenden Person finden lassen. Sichtbar in Mitleidenschaftgezogene Arme und Hände, mit denen der Traktierte instinktiv den Kopf schützen würde,hätten zumindest bei einem der Erwachsenen sichtbar werden müssen, wenn man von einer Tatausgehen will, die aus dem Affekt heraus verübt wurde.
Im ungünstigsten, abernicht unwahrscheinlichsten Fall für den Täter selbst, wenn er im Affekt getötet hat,hätte er es gleichzeitig mit mehreren Personen zu tun gehabt, die von den Streitigkeitenherbeigelockt worden wären. Umso notwendiger wären dann aus Kämpfen resultierendeVerletzungen vorhanden gewesen.
Du hast es bereits in einem Deiner zahlreichenBeiträgen angedeutet, eine Affekthandlung des Täters mit anschliessenden mehrminütigenWartezeiten auf das nächste Opfer ist m.E. bei einem nicht pathologischen Täter alleinaus psychologischen Gründen ausgeschlossen. Die Konzentrationsfähigkeit wäre in so weitherabgesetzt, dass der Erfolg eines weiteren Übergriffs sehr ernsthaft in Frage gestelltwäre.
Aus meiner Sicht wurden zwei der Frauen vor ihrer Ermordung von hintenaufgelauert und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt, um zu verhindern, dass die anderenBewohner durch evtl. Hilfe- und Schmerzensschreie im Verband an den Tatort gelocktwerden.
Eine Ausnahme stellt wohl die kleine Cäzilia dar, die auch sehr untypischeVerletzungen davongetragen hat. Der Täter sah sich aus der Routine gebracht, da dasMädchen entweder unbemerkt durch den Stall lief, oder zusammen mit Andreas Gruber auf derBildfläche erschien.
Besonders bei der Ermordung des kleinen Josef und der Magdwird die perfide Heimtücke des Täters deutlich, dessen Anliegen es gewesen sein wird,seine Opfer allesamt unerkannt zu ermorden.
Das Fehlen von Abwehr- undKampfverletzungen bei einem erwachsenen Opfer einerseits und die psychologischeUnmöglichkeit, nach einem Affektmord minutenlang auf das nächste Opfer im Hinterhaltlauernd zu warten andererseits, lassen für mich nur den Rückschluss zu, dass die Tat imVorfeld von langer Hand geplant gewesen sein muss.
Der oder die Täter konnten ihrgestecktes Ziel, die Ermordung aller Bewohner von Hinterkaifeck, nur mit einem bewusstenWillensakt erreichen.