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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2013 um 18:58
@Heike75
vielen Dank :-) Genau das wollte ich wissen. Hört sich an als mochte dieser Sigl den LS nicht und wollte ihm somit eine reinwürgen?!


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Mordfall Hinterkaifeck

29.10.2013 um 21:05
Das muss nicht sein. Er könnte einfach ein schwaches Gedächtnis gehabt haben.


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29.10.2013 um 21:10
Wenn der Sigl dem LS "eins hätte auswischen" wollen, dann hätte er doch wohl stets dieselbe, für den LS fatale Beschuldigung erzählt, meinst Du nicht?

Aber dieses mal so, mal so, ist ein Zeichen von Vergesslichkeit.


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30.10.2013 um 12:04
@off-peak
ja das könnte natürlich auch sein .


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Mordfall Hinterkaifeck

31.10.2013 um 00:33
@Samoablues
Zitat von SamoabluesSamoablues schrieb:Hört sich an als mochte dieser Sigl den LS nicht und wollte ihm somit eine reinwürgen?!
Sigl versucht über mehrere Jahre, dem Lenz Eins reinzuwürgen... Dabei liess er nichts aus. Durchgekommen ist er damit aber nicht.

1.) Schlüssel: Dazu habe ich ja schon geschrieben.

2.) Die Fahrt nach Schrobenhausen: Sigl kommt 30 Jahre nach den Morden (1952) an und berichtet, dass Vik. mit Thomas Schwaiger nach Schrobenhausen zum Amtsgericht gefahren sei, um den Lenz wegen weiteren Alimentenzahlungen in die Pflicht nehmen zu lassen. Diese Tatsache hätte dem Lenz ein gutes Mordmotiv geliefert.
Sigl hat aber zumindest so lange mit einer solchen Aussage gewartet, bis alle Protagonisten tot waren. Ob es was mit seinem Alkoholkonsum zu tun hatte, weiss Keiner... ein Gerücht besagt, Sigl hätte viel Durst gehabt.

- Beim AG SOB war davon nichts bekannt.
- Ein Anwalt, der Vik. vertreten hätte, gibt es nicht.
- Vik. hätte bei Gericht nichts ausrichten können, Gruber war der Vormund von Josef.
- Thomas Schwaiger, der ebenfalls vernommen wurde, berichtete nichts von einer solchen Fahrt.

3.) Die Frau vom Sigl soll von Anna Schlittenbauer erfahren haben, dass der Lenz in der Mordnacht auf Heuwache war. Später gab Sigl zu, dass dies nicht der Wahrheit entsprach.
Bei der Vernehmung von LS 1930 wurde der Lenz auf diesen Vorwurf hingewiesen. Lenz sagte, er sei bei seiner Frau gewesen. Weder davor noch danach war diese Alibisache bei der Staatsanwaltschaft und der Polizei ein Thema.

4.) Am 05.04.1922 beschreibt Sigl die Situation auf dem Hof kurz vor der Auffindung:
I]Auf Grund dessen ersuchte mich nun Schlittenbauer, mit ihm und dem Pöll mit in das Haus zu Gabriel zu gehen. Gegen 5 Uhr nachm. kamen wir dann am Hause an, fanden alle Türen, mit Ausnahme des zum Maschinenhaus führenden, verschlossen vor. Wir begaben uns dann in das Maschinenhaus u. sprengten dort gewaltsam das Scheunentor auf... [/i]

1952 hört sich das gleiche Szenario laut Sigl so an:
[ Beim Backhaus bogen wir nach links in den Hof ein. Uns voran ging Schlittenbauer. Hund sahen wir zunächst keinen. An eine Haustür oder an ein Fenster sind wir nicht gegangen, wie es allgemein üblich ist, um Einlass begehrt. Auf Geheiß von Schlittenbauer gingen wir vom Hof aus an das Scheunentor. Dieses war zu, jedoch von innen nicht versperrt. Ich sagte, dass man von hier aus nicht in das Anwesen kommen könne. Schlittenbauer sagte zu mir, ich solle ihm anziehen helfen, das Tor gehe schon auf. Tatsächlich ging dann dieses Tor auf.

Und so beschrieb Pöll, der ja ebenfalls ein Auffindzeuge war, die Situation:
Im Haus des Gabriels angekommen fanden wir alle Türen verschlossen vor, nur das zum Maschinenhaus führende Tor, war unversperrt.
Vom Maschinenhaus aus sprengten wir dann das Scheunentor auf u. gingen wir alle 3 in die Scheune hinein.

Daraus kann man Schlüsse ziehen, in wie weit die Aussage von Sigl zutreffend ist.

5.) Sühneverhandlungen Sigl ./. LS - letzter Abschnitt:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_S%C3%BChneverfahren_/_Gerichtsverfahren_Schlittenbauer_Lorenz_gegen_Sigl_Jakob

Sigl musste mehrmals Geld zahlen, weil er Dinge in die Welt gesetzt hat, die er nicht nachweisen konnte.

Das waren die Dinge, die mir spontan eingefallen sind.
M.M. nach tat sich Sigl wissentlich schwer mit der Wahrheit. Hinzu kommt, dass er sich wohl wichtig machen wollte.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.10.2013 um 07:42
Seitdem ich bei Allmy bin, lese ich immer mal wieder in diesen Thread herein.

Richtig mitreden kann ich nicht, das "Wissen" um die genauen Umstände und Zusammenhänge ist ja bei einigen die hier schreiben aufgrund der jahrelangen Beschäftigung enorm gross.

Ich erinnere mich aber noch genau was mir als erstes in den Sinn kam als ich den Hergang der Tat das erste mal gelesen habe.

Es ist einfach nur ein Gedankengang gewesen und ich bin selbstkritisch genug das jetzt hier nicht als Theorie anzubieten.

Also nur ganz kurz und knackig.

Wäre es denkbar das sich der Mörder von Hinterkaifeck unter den aufgefundenen Toten befindet?

Er/ Sie hätte demnach alle getötet.

Er / Sie hätte dann eine andere Person die auf das Gehöft gekommen wäre angegriffen und wäre von dieser Person in Notwehr getötet worden.

Diese Person hätte sich nicht bei den Behörden gemeldet, weil sie befürchtete das man ihr die Geschichte nicht abkauft und sie für den gesamten Tathergang verantwortlich machen würde.


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zilch ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

31.10.2013 um 09:58
@EDGARallanPOE:
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Wäre es denkbar das sich der Mörder von Hinterkaifeck unter den aufgefundenen Toten befindet?
Nein. Diese Theorie taucht auch immer wieder einmal auf. Aber der Mörder - i.d. Regel wird A. Gruber als solcher vermutet - würde sich ja nicht ins Nachthemd kleiden und dann wie irre durchs Haus toben, nur um kurze Zeit später von einem zufällig Hereinspzierenden mit derselben Tatwaffe erschlagen zu werden?

Immer wieder wird der Fehler begangen, sich rein auf das vorgefundene Bild zu versteifen. Dabei aber die Vorgänge vor der Tat außer Acht zu lassen:

Wir haben die Situation, dass bereits Tage vor der Tat mit Einsatz von Brechwerkzeugen (Spuren an der wegseitigen Tür zur Futterkammer) versucht wurde ins Anwesen einzudringen. Das zeitgleiche Verschwinden des Hausschlüssels ist ein starkes Indiz dafür, dass den Tätern das Einsteigen (möglicherweise durchs Dach) schließlich gelungen ist.

Immerhin vermögen sie es bis zum Freitag 31.03. abends nicht, etwas zu unternehmen. Möglicherweise war der Hof besser beaufsichtigt, als vermutet. Und erst die Ankunft der Magd gab für einen Moment die Möglichkeit, aus den Verstecken heraus zu treten, weil die Hofbewohner in diesem Moment abgelenkt waren - eventuell auch der aggressive Hund mal eben weggesperrt worden war.

Vor und bei der Auffindung ist der Hof vollständig verriegelt und versperrt, lediglich in die Scheunen- durchfahrt (Hofners Beobachtung u. a.) hätte man gehen können, aber zum Hauptgebäude / Stall gab es keinen Zugang. Die Auffinder müssen sich einen solchen per gewaltsamen Aufbruchs verschaffen.

L. Schlittenbauer gelingt es auf letzlich nicht geklärte Weise, die Wohungstür zu öffnen. Mit höchster Wahrscheinlichkeit benutzte er den Haustürschlüssel, welcher sich im Bereich der Tür befunden haben soll (L. S. Aussage 1931, Sigls Anschuldigungen, spätere Recherche der Weltbild-Reporter). Der zuvor abgängige Schlüssel ist also wieder da. Hier gibt es einen erkennbaren Zusammenhang.

Letztlich führt das ganze zu einem schnöden Raub, bei der die Beseitigung der Bewohner wegen Entdeckung unvermeidlich geworden war. Dass nur ein Teil des Geldes entwendet wurde ist sicher akzeptabel, wenn dieses den Tätern ohne großen Aufwand in die Hände gefallen ist. Anzunehmen wäre bereitliegendes Bargeld für die Handwerker (Begonnene Baumaßnahmen bezeugt, Hofbilder),
L.S. schätzt es auf 100.000 Mark, er wird dafür sicher gewisse grundsätzliche Informationen / Annahmen gehabt haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.10.2013 um 14:09
Zitat von zilchzilch schrieb:würde sich ja nicht ins Nachthemd kleiden und dann wie irre durchs Haus toben,
Nun, er könnte ja bereits im Nachthemd gewesen sein, als ihn der Rappel überkam, allerdings würde dann wohl dieses Nachthemd auch noch heute auf den Fotos erkennbare Blutflecken aufweisen, denke ich mal.
Zitat von zilchzilch schrieb:nur um kurze Zeit später von einem zufällig Hereinspzierenden mit derselben Tatwaffe erschlagen zu werden?
Richtig. Diese unübersehbare Tatsache spricht den Gruber vom Vorwurf frei.

In Sachen Hausbetretung wirft sich aber eine Frage auf: warum eigentlich öffnet der LS von innen zur Haustür, d.h., nur er geht durch den Stall ins Wohnhaus, warum gelangen nicht auch seine Begleiter auf diese Art ins Haus?
Warum warten sie draußen? Zumal sie ja bereits im Stadl gewesen waren? Wäre sogar schneller gegangen.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.10.2013 um 20:08
@off-peak
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:In Sachen Hausbetretung wirft sich aber eine Frage auf: warum eigentlich öffnet der LS von innen zur Haustür, d.h., nur er geht durch den Stall ins Wohnhaus, warum gelangen nicht auch seine Begleiter auf diese Art ins Haus?
Warum warten sie draußen? Zumal sie ja bereits im Stadl gewesen waren? Wäre sogar schneller gegangen.
Weil die Begleiter mit Entsetzen zunächst den Stadel verlassen haben und nur LS auf der Suche nach Josef war. Dann ist er zur Haustüre raus auf den Hof, wo seine Begleiter waren und warteten. Könnte ich so nachvollziehen. Muss aber nicht so sein...

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

31.10.2013 um 21:16
@Heike75
vielen Dank für die ganze Mühe. Das habe ich mir schon irgendwie gedacht und glaube auch nicht wirklich daran , das der gute Sigl an Gedächnisverlust leidet, so wie es off- peak schrieb. Hatte in einer Doku gehört, dass eine Ermittlerin meinte, das der Täter eigentlich bekannt ist, doch das noch ein Indiz fehlt, so das der Name aus Schutz der Angehörigen nicht genannt werden darf. Glaube jeder würde gerne wissen wer es war und welche Gründe eine Rolle gespielt haben. Aber ich denke das werden wir niemals rausbekommen. Es war ein extrem grausamer Mord der mich auf viel Wut und Hass schließen lässt . Dann ist da auch noch diese Geschichte vom Karl Gabriel und seinem Soldaten Kumpel und er angeblich zugegeben hat , das er die Familie "entsorgt" hat und es nicht bereut . Wer weiß...
LG


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Mordfall Hinterkaifeck

31.10.2013 um 23:19
@Samoablues
Zitat von SamoabluesSamoablues schrieb:...Dann ist da auch noch diese Geschichte vom Karl Gabriel und seinem Soldaten Kumpel und er angeblich zugegeben hat , das er die Familie "entsorgt" hat und es nicht bereut . Wer weiß...
Welche "Geschichte" genau?

Viele Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

31.10.2013 um 23:37
@Kailah
bezugnehmend aus dem Donaukurier (hatte aber auch andere Quellen) :

Karl Gabriel war der Ehemann von Viktoria und der Vater der kleinen Cäzilia. Er soll im Ersten Weltkrieg gefallen sein, zumindest wurde er für tot erklärt: Todestag ist der 12. Dezmeber 1914. Er soll in St. Laurent-Blangy in einem Kameradengrab beigesetzt sein. Trotzdem wurde Karl Gabriel angeblich nach seinem offiziellen Tod in der Nähe von Hinterkaifeck gesehen. Außerdem soll ein bayerisch sprechender Soldat in Russland im Zweiten Weltkrieg damit angegeben haben, der Mörder zu sein.

Der Donaukurier veröffentlichte im Jahre 1951 eine Fortsetzungsgeschichte über den Fall, die mit großem Interesse gelesen wurde [bei uns als PDF-Faksimile zu erwerben]. Daraufhin meldete sich ein Kraftfahrer und berichtete von seinen Kriegserlebnissen. Eben, dass er von einem Soldaten aus dem Krieg entlassen wurde, der sich als Mörder ausgab. War Karl Gabriel gar nicht gefallen? Hatte er sich eine neue Identität verschafft? Kam er nach sieben Jahren wieder und sah, dass seine Frau Viktoria ein weiteres Kind hat. War er eifersüchtig? Er kannte sich aus auf dem Hof. Er kannte auch die täglichen Abläufe. Aber warum hätte er so lange warten sollen?

Angeblich war er 1918 auf Heimaturlaub und berichtete einem Kameraden, dass er zu Hause gewesen sei und gesehen habe, dass seine Frau schwanger war und da sei er sofort wieder gegangen. In seiner Wut meinte er, er würde sie alle umbringen. Er soll sich auch eine andere Dienstmarke besorgt haben, um untertauchen zu können. Kam er dann vier Jahr später erneut zurück und rächte sich? Die Ehe zwischen Viktoria und Karl Gabriel soll auch nicht die beste gewesen sein. Bereits nach wenigen Wochen sei Karl wieder auf den Hof seiner Eltern in Laag gezogen.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.10.2013 um 23:57
Aber da ist ja auch noch das, was mir immer noch keine Ruhe lässt:

Lorenz Schlittenbauer wurde – auch von der Bevölkerung – als Täter verdächtigt, weil er sich durch Andeutungen bzgl. des Mordes verraten haben soll. Beispielsweise wurde beim Auffinden der Leichen ein Tor aufgebrochen, weil sämtliche Türen und Tore am Hof verschlossen waren. Beim Auffinden der Leichen gingen zwei der Finder schockiert nach draußen, während Schlittenbauer alleine in das Haus weiterging. Er hat dann von innen – für die anderen Zeugen deutlich hörbar – mit dem Schlüssel aufgeschlossen. Dieser einzige Schlüssel wurde von den Opfern kurz vor der Tat vermisst. Darüber, ob zum Auffindezeitpunkt ein Seil im Stadel hing, das ein Täter zur Flucht hätte benutzen können, gab es widersprüchliche Aussagen.
Auch noch Jahre später wurde Schlittenbauer aufgrund merkwürdiger Äußerungen (so soll er am örtlichen Stammtisch bei Spekulationen über den Tathergang gelegentlich vom Täter in der Ich-Form gesprochen haben) immer wieder mit der Tat in Verbindung gebracht. Eingang in die Akten fand auch eine Begegnung des damaligen Dorflehrers mit Schlittenbauer an den Mauerresten des abgebrochenen Hofes Hinterkaifeck im Jahr 1925. Der junge Lehrer überraschte ihn über den noch vorhandenen Kellereingang gebeugt und war verwundert über seine ausgesprochen schreckhafte und verwirrte Reaktion, als er ihn ansprach. Schlittenbauer erzählte daraufhin von einem angeblichen Versuch des Täters, die Leichen am Ort ihres Auffindens zu vergraben, was aber aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht möglich gewesen sei. Diese Information hatten vorher weder Schlittenbauer noch ein anderer Zeuge zu Protokoll gegeben.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.11.2013 um 00:52
Tja, so was aber auch. Schon wieder jemand, der LS im schlechten Licht stehen lässt. Aber vielleicht kann man hier ja auch den "er-hat-ihm-eins-auswischen-wollen-Trick" anwenden?


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Mordfall Hinterkaifeck

01.11.2013 um 06:37
@Samoablues
Zitat von SamoabluesSamoablues schrieb:Beispielsweise wurde beim Auffinden der Leichen ein Tor aufgebrochen, weil sämtliche Türen und Tore am Hof verschlossen waren. Beim Auffinden der Leichen gingen zwei der Finder schockiert nach draußen, während Schlittenbauer alleine in das Haus weiterging.
Auch das ist doch ganz logisch zu erklären... Sigl und Pöll gehen auf den Hof zurück... Bei dem Leichenhaufen fehlte eine Person, nämlich Josef. Und wer war mutmassliche Vater von Josef? Ist es denn soooooo unnormal, dass der Lenz dann ist Haus ging um zu kucken, wo sein (mutmassliches) Kind abgeblieben ist?
Zitat von SamoabluesSamoablues schrieb:Er hat dann von innen – für die anderen Zeugen deutlich hörbar – mit dem Schlüssel aufgeschlossen. Dieser einzige Schlüssel wurde von den Opfern kurz vor der Tat vermisst.
Und wo her weiss man, dass der Schlüssel vor der Tat weg war? Vom Lenz. Wie dumm müsste er gewesen sein, wenn er als einziger Zeuge den Beamten vom verlorenen Schlüssel erzählt hat, wenn er ihn selbst gemopst haben soll? Wenn der die Klappe gehalten hätte, hätte niemand gewusst, dass der Schlüssel weg war.
Zitat von SamoabluesSamoablues schrieb:Darüber, ob zum Auffindezeitpunkt ein Seil im Stadel hing, das ein Täter zur Flucht hätte benutzen können, gab es widersprüchliche Aussagen.
Welche Widersprüchlichen Aussagen gibt es denn? Es gibt m.W. Keine... Es gibt klipp und klare Aussagen zum Heuseil:

1. Oberamtsrichter Wiessner hat am Auffindtag die Ortsbegehung und erste Inaugenscheinnahme gemacht. Er schreibt:
"Auf der Planskizze ist im Stadel, nahe beim nördlichen Scheunentor ein rotes Kreuz eingezeichnet. Dort hing vom Dachboden herunter bis auf den Fußboden ein etwa fingerdickes Seil, das oben so fest angeknüpft war, daß sich eine erwachsene männliche Person an ihm herunter lassen konnte."

2.) Staatsanwalt Pielmayr:
"Auf dem Boden über dem Maschinenhaus lagerte Stroh, in welchem Vertiefungen ersichtlich waren, als wenn jemand im Stroh gelegen hätte. Von diesem Boden hing ein am Dachboden festgeknüpftes fingerdickes Seil in das Maschinenhaus herunter; diese sollte offenbar dazu dienen, daß man sich von dem oberen Boden in den unteren Raum des Stadels herablassen konnte."

Auch noch Jahre später wurde Schlittenbauer aufgrund merkwürdiger Äußerungen (so soll er am örtlichen Stammtisch bei Spekulationen über den Tathergang gelegentlich vom Täter in der Ich-Form gesprochen haben)
Aus der Situation gerissen:
Wir reden über die Situation, in der sich die Leute über die Fussspuren unterhalten haben, die zum Hof hin führten, aber nicht mehr vom Hof weg.
Dazu soll der Lenz gesagt haben, dass es kein Problem sei, solche Spuren zu hinterlassen... wenn er "arschlinks" (damit meinte der Lenz Rückwärtslaufen) in die gleichen Spuren getreten HÄTTE, die er beim Reinlaufen hinterlassen HÄTTE, dann würde man auch keine weiteren Spuren finden...

Hierbei hat diese "Ich-Form" überhaupt nichts mit verraten oder verplappern zu tun.

Wenn nun bald der erste Schnee fällt, dann versuche mal rückwärts zu laufen und dabei die Spuren zu treffen, die Du bereits hinterlassen hast. Entweder bin ich dazu zu dämlich oder es funktioniert nicht.
Zitat von SamoabluesSamoablues schrieb: Schlittenbauer erzählte daraufhin von einem angeblichen Versuch des Täters, die Leichen am Ort ihres Auffindens zu vergraben, was aber aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht möglich gewesen sei. Diese Information hatten vorher weder Schlittenbauer noch ein anderer Zeuge zu Protokoll gegeben.
Darüber würde ich doch glatt mal nachdenken ;-)


@EDGARallanPOE
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Wäre es denkbar das sich der Mörder von Hinterkaifeck unter den aufgefundenen Toten befindet?
Er/ Sie hätte demnach alle getötet.
Er / Sie hätte dann eine andere Person die auf das Gehöft gekommen wäre angegriffen und wäre von dieser Person in Notwehr getötet worden.
Diese Person hätte sich nicht bei den Behörden gemeldet, weil sie befürchtete das man ihr die Geschichte nicht abkauft und sie für den gesamten Tathergang verantwortlich machen würde.
Das war meine erste Theorie... es gibt hier noch einen User, der dieses Szenario auch mal durchgespielt hatte.
Zitat von zilchzilch schrieb:Nein. Diese Theorie taucht auch immer wieder einmal auf. Aber der Mörder - i.d. Regel wird A. Gruber als solcher vermutet - würde sich ja nicht ins Nachthemd kleiden und dann wie irre durchs Haus toben, nur um kurze Zeit später von einem zufällig Hereinspzierenden mit derselben Tatwaffe erschlagen zu werden?
Es ist nicht festzustellen, ob Gruber zu einem anderen Zeitpunkt getötet wurde, wie die restlichen Leichen. Wann hat Gruber sein Nachthemd angezogen? Vor oder nach der Tat? Wenn er es nach der Tat angezogen hätte, wäre die Nachthemdsache vom Tisch. Es bleibt aber die berechtigte Frage, wo denn dann die (blutverschmierte) Kleidung vom Gruber abgeblieben ist.

Wenn eine Person auf den Hof gekommen wäre und damit zur Bedrohung vom Gruber geworden wäre, hätte Gruber mit der Reuthaue (der Waffe, mit der er seine Familie getötet hatte) genau so losgehen können, wie auf seine Familie. Die Frauen waren ev. nicht in der Lage, ihm das Teil abzunehmen... ein Mann aber schon. Nachdem er ihm das Teil abgenommen hat, hat er sich mit der Haue gewehrt und Gruber getötet. Dass er die gleichen Verletzungen hatte, wie die restlichen Opfer, wäre logisch... dass er sie aber an der gleichen Stelle hatte wie die anderen Opfer, wäre wohl ein (etwas zu großer) Zufall.
Zitat von zilchzilch schrieb:Immer wieder wird der Fehler begangen, sich rein auf das vorgefundene Bild zu versteifen. Dabei aber die Vorgänge vor der Tat außer Acht zu lassen:
Wir haben die Situation, dass bereits Tage vor der Tat mit Einsatz von Brechwerkzeugen (Spuren an der wegseitigen Tür zur Futterkammer) versucht wurde ins Anwesen einzudringen. Das zeitgleiche Verschwinden des Hausschlüssels ist ein starkes Indiz dafür, dass den Tätern das Einsteigen (möglicherweise durchs Dach) schließlich gelungen ist.
Genau das ist der Punkt!
- Spuren im Schnee,
- Einbruchspuren,
- Lärm auf dem Dachboden vor der Tat
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Vorkommnisse_vor_der_Tat

Mehrere, von einander unabhängige Zeugen geben an, dass Guber / Vik. ihnen von den Spuren im Schnee und von den Einbruchsspuren berichtet haben... ca. 35 Stunden später sind Alle tot.
Zufall?

Ich glaube zwar nicht an Raubmord, aber diese Vorkommnisse sind mir ein bisschen Zufall zuviel. Ein Punkt kommt noch dazu und das ist der Paarspaziergang...


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Mordfall Hinterkaifeck

01.11.2013 um 08:52
@Samoablues
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Mehrere, von einander unabhängige Zeugen geben an, dass Guber / Vik. ihnen von den Spuren im Schnee und von den Einbruchsspuren berichtet haben... ca. 35 Stunden später sind Alle tot.
Ich könnte mir in dieser Verbindung am ehesten einen zumindest "politische verbrämten" Hintergrund (Freikorps / Bürgerwehr vor Ort) vorstellen, der auch die Rolle der Münchener Polizei in diesem Fall erklären würde.

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

01.11.2013 um 11:59
@off-peak

Tja, so was aber auch. Schon wieder jemand, der LS im schlechten Licht stehen lässt. Aber vielleicht kann man hier ja auch den "er-hat-ihm-eins-auswischen-wollen-Trick" anwenden?

wen meinst du????


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Mordfall Hinterkaifeck

01.11.2013 um 13:32
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Es bleibt aber die berechtigte Frage, wo denn dann die (blutverschmierte) Kleidung vom Gruber abgeblieben ist.
Im Außenbackofen, Heike, im Außenbackofen... :-)

Grüße,

Spekulatius.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.11.2013 um 14:40
@Kailah
Zitat von KailahKailah schrieb:Ich könnte mir in dieser Verbindung am ehesten einen zumindest "politische verbrämten" Hintergrund (Freikorps / Bürgerwehr vor Ort) vorstellen, der auch die Rolle der Münchener Polizei in diesem Fall erklären würde.
Ja,das kann ich mir gut vorstellen. Aber so wie es aussieht haben auch die Münchner zu viel geschlampert.

Grüße


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Mordfall Hinterkaifeck

01.11.2013 um 17:32
@Samoablues,

Den Dorfschullehrer. Der überraschte LS ja auch bei einem etwas eigenartigem Verhalten. Nicht nur Sigl ist der einzige, der LS mit misstrauischen Augen sah.


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