@Samoablues Samoablues schrieb:Beispielsweise wurde beim Auffinden der Leichen ein Tor aufgebrochen, weil sämtliche Türen und Tore am Hof verschlossen waren. Beim Auffinden der Leichen gingen zwei der Finder schockiert nach draußen, während Schlittenbauer alleine in das Haus weiterging.
Auch das ist doch ganz logisch zu erklären... Sigl und Pöll gehen auf den Hof zurück... Bei dem Leichenhaufen fehlte eine Person, nämlich Josef. Und wer war mutmassliche Vater von Josef? Ist es denn soooooo unnormal, dass der Lenz dann ist Haus ging um zu kucken, wo sein (mutmassliches) Kind abgeblieben ist?
Samoablues schrieb:Er hat dann von innen – für die anderen Zeugen deutlich hörbar – mit dem Schlüssel aufgeschlossen. Dieser einzige Schlüssel wurde von den Opfern kurz vor der Tat vermisst.
Und wo her weiss man, dass der Schlüssel vor der Tat weg war? Vom Lenz. Wie dumm müsste er gewesen sein, wenn er als einziger Zeuge den Beamten vom verlorenen Schlüssel erzählt hat, wenn er ihn selbst gemopst haben soll? Wenn der die Klappe gehalten hätte, hätte niemand gewusst, dass der Schlüssel weg war.
Samoablues schrieb:Darüber, ob zum Auffindezeitpunkt ein Seil im Stadel hing, das ein Täter zur Flucht hätte benutzen können, gab es widersprüchliche Aussagen.
Welche Widersprüchlichen Aussagen gibt es denn? Es gibt m.W. Keine... Es gibt klipp und klare Aussagen zum Heuseil:
1. Oberamtsrichter Wiessner hat am Auffindtag die Ortsbegehung und erste Inaugenscheinnahme gemacht. Er schreibt:
"Auf der Planskizze ist im Stadel, nahe beim nördlichen Scheunentor ein rotes Kreuz eingezeichnet. Dort hing vom Dachboden herunter bis auf den Fußboden ein etwa fingerdickes Seil, das oben so fest angeknüpft war, daß sich eine erwachsene männliche Person an ihm herunter lassen konnte." 2.) Staatsanwalt Pielmayr:
"Auf dem Boden über dem Maschinenhaus lagerte Stroh, in welchem Vertiefungen ersichtlich waren, als wenn jemand im Stroh gelegen hätte. Von diesem Boden hing ein am Dachboden festgeknüpftes fingerdickes Seil in das Maschinenhaus herunter; diese sollte offenbar dazu dienen, daß man sich von dem oberen Boden in den unteren Raum des Stadels herablassen konnte." Auch noch Jahre später wurde Schlittenbauer aufgrund merkwürdiger Äußerungen (so soll er am örtlichen Stammtisch bei Spekulationen über den Tathergang gelegentlich vom Täter in der Ich-Form gesprochen haben)Aus der Situation gerissen:
Wir reden über die Situation, in der sich die Leute über die Fussspuren unterhalten haben, die zum Hof hin führten, aber nicht mehr vom Hof weg.
Dazu soll der Lenz gesagt haben, dass es kein Problem sei, solche Spuren zu hinterlassen... wenn er "arschlinks" (damit meinte der Lenz Rückwärtslaufen) in die gleichen Spuren getreten HÄTTE, die er beim Reinlaufen hinterlassen HÄTTE, dann würde man auch keine weiteren Spuren finden...
Hierbei hat diese "Ich-Form" überhaupt nichts mit verraten oder verplappern zu tun.
Wenn nun bald der erste Schnee fällt, dann versuche mal rückwärts zu laufen und dabei die Spuren zu treffen, die Du bereits hinterlassen hast. Entweder bin ich dazu zu dämlich oder es funktioniert nicht.
Samoablues schrieb: Schlittenbauer erzählte daraufhin von einem angeblichen Versuch des Täters, die Leichen am Ort ihres Auffindens zu vergraben, was aber aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht möglich gewesen sei. Diese Information hatten vorher weder Schlittenbauer noch ein anderer Zeuge zu Protokoll gegeben.
Darüber würde ich doch glatt mal nachdenken ;-)
@EDGARallanPOE EDGARallanPOE schrieb:Wäre es denkbar das sich der Mörder von Hinterkaifeck unter den aufgefundenen Toten befindet?
Er/ Sie hätte demnach alle getötet.
Er / Sie hätte dann eine andere Person die auf das Gehöft gekommen wäre angegriffen und wäre von dieser Person in Notwehr getötet worden.
Diese Person hätte sich nicht bei den Behörden gemeldet, weil sie befürchtete das man ihr die Geschichte nicht abkauft und sie für den gesamten Tathergang verantwortlich machen würde.
Das war meine erste Theorie... es gibt hier noch einen User, der dieses Szenario auch mal durchgespielt hatte.
zilch schrieb:Nein. Diese Theorie taucht auch immer wieder einmal auf. Aber der Mörder - i.d. Regel wird A. Gruber als solcher vermutet - würde sich ja nicht ins Nachthemd kleiden und dann wie irre durchs Haus toben, nur um kurze Zeit später von einem zufällig Hereinspzierenden mit derselben Tatwaffe erschlagen zu werden?
Es ist nicht festzustellen, ob Gruber zu einem anderen Zeitpunkt getötet wurde, wie die restlichen Leichen. Wann hat Gruber sein Nachthemd angezogen? Vor oder nach der Tat? Wenn er es nach der Tat angezogen hätte, wäre die Nachthemdsache vom Tisch. Es bleibt aber die berechtigte Frage, wo denn dann die (blutverschmierte) Kleidung vom Gruber abgeblieben ist.
Wenn eine Person auf den Hof gekommen wäre und damit zur Bedrohung vom Gruber geworden wäre, hätte Gruber mit der Reuthaue (der Waffe, mit der er seine Familie getötet hatte) genau so losgehen können, wie auf seine Familie. Die Frauen waren ev. nicht in der Lage, ihm das Teil abzunehmen... ein Mann aber schon. Nachdem er ihm das Teil abgenommen hat, hat er sich mit der Haue gewehrt und Gruber getötet. Dass er die gleichen Verletzungen hatte, wie die restlichen Opfer, wäre logisch... dass er sie aber an der gleichen Stelle hatte wie die anderen Opfer, wäre wohl ein (etwas zu großer) Zufall.
zilch schrieb:Immer wieder wird der Fehler begangen, sich rein auf das vorgefundene Bild zu versteifen. Dabei aber die Vorgänge vor der Tat außer Acht zu lassen:
Wir haben die Situation, dass bereits Tage vor der Tat mit Einsatz von Brechwerkzeugen (Spuren an der wegseitigen Tür zur Futterkammer) versucht wurde ins Anwesen einzudringen. Das zeitgleiche Verschwinden des Hausschlüssels ist ein starkes Indiz dafür, dass den Tätern das Einsteigen (möglicherweise durchs Dach) schließlich gelungen ist.
Genau das ist der Punkt!
- Spuren im Schnee,
- Einbruchspuren,
- Lärm auf dem Dachboden vor der Tat
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Vorkommnisse_vor_der_TatMehrere, von einander unabhängige Zeugen geben an, dass Guber / Vik. ihnen von den Spuren im Schnee und von den Einbruchsspuren berichtet haben... ca. 35 Stunden später sind Alle tot.
Zufall?
Ich glaube zwar nicht an Raubmord, aber diese Vorkommnisse sind mir ein bisschen Zufall zuviel. Ein Punkt kommt noch dazu und das ist der Paarspaziergang...