Neunjährige Valeriia aus Döbeln getötet aufgefunden

Bin ja wie gesagt bzgl. des Log-In ins Funknetz ganz bei euch.

Das kann und darf ja eigentlich keine Privatperson wissen.

Aber augenscheinlich ist ja auch, dass am Freitag per dpa offensichtlich nicht der Status quo gesagt wurde, wenn der TV quasi unmittelbar davor oder danach verhaftet wurde.

Ggf. ist es dann ja auch eine gewollte Strategie eine bekannte Zeitung vorab mit Infos zu füttern, wenn man sich davon möglicherweise etwas verspricht.

Der zitierte Beitrag von emz wurde gelöscht. Begründung: Zitat falsch zugeordnet

Danke für die Recherche dazu

Heute Nacht kam mir ein Gedanke.

Die Meldung, dass Valeriia um 9:20 an der Schule, wartend auf jemanden gesehen wurde, wurde die von der Polizei mitgeteilt oder nur von diversen Seiten? Die Polizei konnte ja auf Aufnahmen ausschließen, dass sie in einen Bus gestiegen ist.

Was wäre, wenn sie unmittelbar in der Früh von ihm verschleppt und ermordet wurde, die Tat um 9:40 bereits begangen war und ihrer Mutter davon berichten wollte.

Es gibt ja immer auch Täter, die sich nach einer Tat problemlos stellen oder auch stellen wollen. Vielleicht war es ja gar nicht sein Vorhaben unter zu tauchen und er hat nur darauf gewartet, wann er ergriffen wird.
Daher wäre es wiederum interessant, wann genau die besagte Zeugin den Hilferuf aus dem Wald gehört haben soll.

Spekulatius86 schrieb:Was wäre, wenn sie unmittelbar in der Früh von ihm verschleppt und ermordet wurde, die Tat um 9:40 bereits begangen war und ihrer Mutter davon berichten wollte.

Wenn dem so wäre, würde es bedeuten, dass der Schrei, den die Zeugin gehört hat, nicht von V. stammte.

Weil einige danach gefragt haben, um welche Uhrzeit der Schrei vernommen wurde, habe ich es rausgesucht:

Bei ca Minute 26 wurde auf der Pressekonferenz angegeben, dass es am späten Nachmittag war.

PRESSEKONFERENZ: Valeriia ist tot - Polizei findet Leiche im Waldstück bei Döbeln | WELT Stream

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Oh ja jetzt hab ich das gehört. Das war bisher so undeutlich.
Wenn es so spät war, was hat er mit ihr so lange gemacht 😓😥

Lanza schrieb:Ükamera könnte ja der Besitzer vorher angesehen haben und geplaudert haben.

Die Überwachungskamera in der direkten Nachbarschaft von Valeriias Wohnhaus gehört zum Bestattungshaus Illgen in der Thielestraße 14. Es gibt Fotos der BILD wo gerade Polizisten das Bestattungshaus betreten. Und wie ich neugierige Journalisten kenne ...

Quelle:
https://m.bild.de/regional/sachsen/ermordete-valeriia-aus-doebeln-verdaechtiger-auf-der-flucht-festgenommen-666c50e2f670875e0ae116b6

Spekulatius86 schrieb:Wenn es so spät war, was hat er mit ihr so lange gemacht

@Spekulatius86
Es ist doch nicht sicher, von wem oder was die Schreie stammen. Sie könnten was mit der Tat zu tun haben, aber das sollte man hier nicht so darstellen, als wäre es ein Fakt.

Dr.Edelfrosch schrieb:Es ist doch nicht sicher, von wem oder was die Schreie stammen.

Die Schreie/Rufe können auch von einem Spielplatz/Kindergarten/Gartenfest herkommen. Wir hatten in der Nachbarschaft gerade erst einen Kindergeburtstag eines Grundschülers 3. Klasse. Unglaublich was da geschrien und gerufen wird bei so einem Fest!

Schön, dass es der Verdächtige nicht geschafft hat, über Moldawien nach Russland abzuhauen. Das war meine Sorge, als ich las, dass er moldawischer Staatsbürger ist.

Hallo, ich bin neu hier. Habe mich wegen dieses Falles hier angemeldet, weil ich mich mit Gewalt gegen Kinder und Frauen beschäftige. Und finde, dass in Deutschland nicht genügend darüber aufgeklärt wird.

In Frankreich wurden 2021 mindestens 12 Kinder im Rahmen von Partnerschaftskonflikten getötet. Mindestens, weil nicht alle diese Fälle systematisch erfasst werden. Spanien hat seit Januar 2022 den Tatbestand „Stellvertreter Femizid“ im Strafgesetzbuch verankert. Wenn ein Partner die Kinder eines Partners tötet, um damit den Partner zu bestrafen.

https://www.20minutes.fr/justice/4037384-20230519-infanticide-tuer-enfant-faire-mal-ex-enquete-feminicides-procuration

Ich habe mir bei der PK schon gedacht, dass das hier so ein Fall sein könnte. Zum einen suche man im Nahbereich - das ist nicht immer der Fall. Es wurden ja auch Sexualstraftäter überprüft. Der Nahbereich der Familie wurde in Zusammenhang mit dem Tatort erwähnt. Daher vermutlich die beiden Ex-Partner der Mutter im Fokus. Die Familie wird gemeinsam die Freizeit an diesem Ort verbracht haben. Vermutlich kannte sich der Moldawier sonst nicht gut in der Gegend aus.

Dass in Deutschland so wenig über Femizide und Stellvertreter-Femizide bekannt ist, liegt vermutlich daran, dass diese Taten immer noch in der Schublade „Familiendrama“ abgelegt werden. Die englische Kriminologin und ehemalige Polizistin Jane Monckton-Smith hat an die 400 Partnerschaftstötungen analysiert und dabei herausgefunden, dass die überwiegende Mehrheit dieser Fälle einem 8-Stufen-Modell folgen. Die meisten Taten sind nicht spontan und aus dem Affekt heraus begangen worden, sondern waren geplant.
Im Link eine Zusammenfassung, das englische Buch von ihr gibt es auf Amazon.

https://www.blick.ch/schweiz/acht-stufen-bis-zum-femizid-der-taeter-ertraegt-seinen-kontrollverlust-nicht-id17337170.html

Valeriias Mutter hatte den anderen Ex-Partner wegen Stalkings angezeigt. Schlimm, dass sie zwei Mal an solche Männer geraten ist. Und schlimm, wie Bild den Zahn-Patienten verharmlost. Auch wenn er ein Alibi hat, ist er nicht harmlos. Stalking ist kein Kavaliers-Delikt.

In diesem Sinne hoffe ich, mich an alle Regeln gehalten zu haben, bezüglich der Links etc.

Wenn sich der Tatverdacht gegen den Ex bewahrheitet, hat die Schule aus meiner Sicht ein Problem. Die Mutter hat sich grundsätzlich richtig verhalten, als sie auf den Kontaktversuch des Ex nicht reagierte. Ich bin mir aber sicher, dass sie sich anders verhalten hätte, wenn sie gewusst hätte, dass V. nicht in der Schule angekommen ist. Auch hätte die Polizei sehr wohl noch etwas erreichen können, wenn sie schon vormittags informiert worden wäre. Es hätte Chancen gegeben. Ein Rachetäter möchte ja Aufmerksamkeit.

Ob sie gar nicht reagiert hat, wissen wir nicht, aber es ist naheliegend. Sie wird sich sicher fragen, was wäre wenn sie reagiert hätte, hätte man das Schlimmste verhindern können ?!
Ich finde es besonders tragisch auch für den leiblichen Vater, der seine Tochter ggf. wegen einer neuen Beziehung seiner Ex-Frau verloren hat.

@GegenGewalt Vielen Dank für die sehr informative Aufklärung über das Phänomen des Infantizids bzw. Stellvertreter-Femizids. Unabhängig davon, ob das hier der Fall ist (mit diesem Hintergrundwissen halte ich das sehr wohl für möglich), öffnet auch die verlinkte Stufenabfolge ganz klar die Augen, dass der gefahrlichste Moment für eine Frau offenbar die Stufe 6 ist:

6. Zum Sinneswandel kommt es, wenn der Mann glaubt, dass er die Kontrolle über die Frau für immer verloren hat. Der Täter trifft nun eine überlegte Entscheidung, dass er töten will.

Quelle: https://www.blick.ch/schweiz/acht-stufen-bis-zum-femizid-der-taeter-ertraegt-seinen-kontrollverlust-nicht-id17337170.html

Das korrespondiert mit dem Verlauf vieler ähnlich gelagerter Taten. Das gefährliche "Treffen danach", um noch Sachen abzuholen, Schlüssel abzugeben usw., oder was auch immer der (vorgebliche) Anlass sein mag.

Dass sich die Gewalt auch oder ausschließlich gegen das Kind der Frau richten kann, schockiert mich. Das war mir so bislang tatsächlich nicht bewusst.

GegenGewalt schrieb:Schlimm, dass sie zwei Mal an solche Männer geraten ist.

Was sind denn bitte "solche Männer"?
Auch wenn Stalking sicher kein Kavaliersdelikt ist, wie Du schreibst, willst Du ja wohl aber kaum einen Stalker mit einem Kindermörder in einen Topf werfen?!

Wir wissen doch rein überhaupt nichts über die Tat und ihre Hintergründe, über das Leben der Familie und die Charaktereigenschaften der Ex-Partner der Mutter. Nicht mal, ob der nun verhaftete Hauptverdächtige tatsächlich der Täter ist geschweige, aus welchen Motiven er gehandelt hat.

Und schon kriechen hier Leute aus den hintersten Ecken des Internets und sprechen von "solchen Männern"...

Tötungen von (Ex-)Partnern sind natürlich ein ernstzunehmendes Problem, auch Tötungen von Kindern innerhalb der engeren oder erweiterten (Ex-)Familie. Aber solche Pauschalisierungen, Empörungen und übereiligen Vorverurteilungen helfen dabei doch sicher niemanden!

GegenGewalt schrieb:Spanien hat seit Januar 2022 den Tatbestand „Stellvertreter Femizid“ im Strafgesetzbuch verankert.

Ja, andere Länder sind in dieser Hinsicht weiter als Deutschland.
Danke für den interessanten link

GegenGewalt schrieb:Zum einen suche man im Nahbereich - das ist nicht immer der Fall.

Doch, das ist eigentlich immer der Fall.
Auffällig war hier aber schon, dass das in der PK so betont wurde.

GegenGewalt schrieb:Dass in Deutschland so wenig über Femizide und Stellvertreter-Femizide bekannt ist, liegt vermutlich daran, dass diese Taten immer noch in der Schublade „Familiendrama“ abgelegt werden.

Da stimme ich dir zu.
Deutschland war auch unrühmlich zögerlich bei der vollständigen Umsetzung der Istanbul Konvention.

Kostenübernahme der GVK bei Vertraulicher Spurensicherung erst seit 2020
Vollständige Umsetzung der Istanbul Konvention erst seit 2023.

Mit Wirkung zum 1. März 2020 wurde mit § 27 Abs. 1 Satz 6 SGB V, § 132k SGB V die Vertrauliche Spurensicherung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen. Hatte Deutschland zunächst noch Vorbehalte gegen Artikel 44 (Gewalttaten von Ausländern mit Aufenthaltssitz in Deutschland) und 59 (aufenthaltsrechtliche Situation von ausländischen Gewaltopfern), gilt seit dem 1. Februar 2023 die Istanbul-Konvention uneingeschränkt.[23][24]

Quelle: Wikipedia: Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt

Ich habe mal Punkte aus deinem Link zum 8 Stufen Modell raus kopiert

Wichtiger Punkt: Risikofaktoren

. In allen untersuchten Beziehungen gab es Risikofaktoren. Gewalt, Stalking, Überwachung, Einschränkung der Kontakte oder die Männer glauben ständig, ihre Partnerin sei untreu. Alkoholsucht und Arbeitslosigkeit verstärken alles. Viele Frauen passen ihren Alltag an. Das kann jahrelang so bleiben.

Trigger meist Trennung oder Rückzug

4. Dann braucht es einen Trigger: Die Frau trennt sich oder zieht sich zurück. Täter geben dies später als Grund für die Tötung an, egal, ob die Trennung angedroht, eingebildet oder real war.

Tatort: häufig Nahbereich des Opfers
Wohnung oder Arbeitsplatz
Das ist besonders perfide, weil das eigentlich Schutzräume sind

8. Zur Tat kommt es häufig am Wohn- oder Arbeitsort des Opfers, seltener in der Öffentlichkeit. Manche töten auch die Kinder oder sich selbst. Manche gestehen die Tat sofort, andere verschleiern die Tat.

Quelle:


https://www.blick.ch/schweiz/acht-stufen-bis-zum-femizid-der-taeter-ertraegt-seinen-kontrollverlust-nicht-id17337170.html

cododerdritte schrieb:Was sind denn bitte "solche Männer"?
Auch wenn Stalking sicher kein Kavaliersdelikt ist, wie Du schreibst, willst Du ja wohl aber kaum einen Stalker mit einem Kindermörder in einen Topf werfen?!

Ich habe es nicht so verstanden, dass der/die User:in Stalker mit Kindermördern gleichsetzen wollte, sondern dass sich bei beiden Männern vermutlich eine gewisse Gewaltbereitschaft offenbart hat/ haben könnte.
Auch Stalking ist Gewalt.

fischersfritzi schrieb:Ich habe es nicht so verstanden, dass der/die User:in Stalker mit Kindermördern gleichsetzen wollte, sondern dass sich bei beiden Männern vermutlich eine gewisse Gewaltbereitschaft offenbart hat/ haben könnte.
Auch Stalking ist Gewalt.

Ja und auch Beschimpfungen und verbale Herabwürdigungen sind in einer Beziehung durchaus eine Form der Gewalt. Trotzdem gibt es doch wohl noch eine ziemlich weite Spanne zwischen einem Stalker, zu dem wir nichts über das Ausmaß, die Dauer und die Intensität seines Stalkings wissen, und einem mutmaßlichen Kindermörder. Was ist denn dann also bitte "so ein Mann"?!

Es nützt doch im vorliegenden Fall überhaupt niemanden, von "solchen Männer" zu sprechen. Offenbar besteht gegen den Hauptverdächtigen ein dringender Tatverdacht, aber wir wissen doch überhaupt nichts zu den Hintergründen und zum Ablauf der Tat, und schon gar nicht, ob der Tatverdächtige auch wirklich der Täter ist.
Aber dass er "so ein Mann" ist, wissen wir, oder was?!

cododerdritte schrieb:Aber dass er "so ein Mann" ist, wissen wir, oder was?!

Ich hab ja schon gedchrieben, wie ich den Beitrag verstanden habe.
Ich hätte ihn selbst aber nicht so formuliert, vor allem, da wir über den Zahnarztpatienten überhaupt keine validen Infos haben, sondern nur Behauptungen der Bild.
(das hatte ich auch beteits geschrieben)

Ich finde aber insgesamt den Beitrag zum Thema Femizide und Stellvertreter Femizide gut und wichtig.

GegenGewalt schrieb:Spanien hat seit Januar 2022 den Tatbestand „Stellvertreter Femizid“ im Strafgesetzbuch verankert. Wenn ein Partner die Kinder eines Partners tötet, um damit den Partner zu bestrafen.

GegenGewalt schrieb:Dass in Deutschland so wenig über Femizide und Stellvertreter-Femizide bekannt ist, liegt vermutlich daran, dass diese Taten immer noch in der Schublade „Familiendrama“ abgelegt werden.

Vielen Dank, dass Du auf diesen Mangel in Deutschland bezüglich der Gesetzeslage hingewiesen hast.

Schlimm, wie hier die Justiz denkt und im Zuge dessen auch die Polizei natürlich.

Schon im Jahre 1995 gab die Polizei die Auskunft bei "Familiendramen": "Erst muss etwas passiert sein, dann können wir aktiv werden."

GegenGewalt schrieb:Ich habe mir bei der PK schon gedacht, dass das hier so ein Fall sein könnte.

Mir ging es genauso wie Dir.

Vielen Dank, dass Du die mangelnde Gesetzeslage in Deutschland auch im Vergleich zu europäischen Ländern herausgearbeitet hast!

Ich finde es verfrüht, jetzt hier über Stellvertreter-Femizid zu diskutieren. Und um einen Femizid geht es in diesem Fall schon gar nicht. Keiner von uns weiß etwas über die Hintergründe der schrecklichen Tat. Kinder können sich ihre Stiefväter nun leider nicht aussuchen, sondern bekommen sie einfach, weil die Mutter einen neuen Freund hat. Dieser hat dann vielleicht gar kein Interesse an dem Kind und/oder behandelt es schlecht. Valeriia hatte ja einen Vater, der sie geliebt hat und den sie sicher schmerzlich vermisst hat. Leider war durch den Krieg und die räumliche Entfernung diese Beziehung weitgehend gekappt.