Bandini schrieb:Du unterstellst rationales, geplantes Verhalten. Zufälle oder auch die Hoffnung auf Zufälle schließt du aus. Das ist nicht mein Menschenbild.
Mein Menschenbild als solches ist auch anders, deinem sehr ähnlich. Aber wir gehen hier von dem aus, was wir wissen. Und das ist das, was in den Ankündigungen zu xy stand, was im Film transportiert und anschließend gesagt wurde. Auch wenn man das selbstverständlich nicht in Gänze als gegeben setzten kann, ist das durchaus der Maßstab.
Wir kennen die vermittelten Ermittlungsergebnisse. Wir kennen die veröffentlichten/dargestellten Zeugenaussagen. Wir kennen die grobe Abfolge. Wir können demnach ganz rational diskutieren, was in dieses vermittelte Schema passt und was nicht.
Für mich passt da eben nicht so richtig, dass sie wenige Minuten nachdem sie sich mit ihrem Freund verabredet auf einen anderen Mann einlassen sollte. Für mich passt nicht, dass zwei Freundinnen zu ihren anderen Freunden gehen, mit dem besprochenen und gemeinsamen Ziel, zusammen nach Hause zu fahren und die sehr kommunikative RM sagt der Gruppe dann nicht Bescheid oder bittet darum, sich etwas zu beeilen. Genau diese Szene wird im Film auffallend anders dargestellt. Es ist ein Wendepunkt.
Bandini schrieb:wir gehen hier ständig davon aus, dass der Täter gezielt RM abgreifen wollte. Warum? Weil es leichter zu denken ist und Zufälle das Leben schwerer verständlich machen. Statistisch sind Beziehungstaten wahrscheinlicher, aber nicht zu 100%. Und eine Vorbeziehung ist in dieser ländlichen Gegend eh immer denkbar.
Die Ermittler betonen mehr als deutlich, dass der Täter aus dem Bekanntenkreis stammt und dass er Ortsbezug hat. Es ist hochwahrscheinlich, dass sie einen Stalker hatte, der auch der Täter ist. Deinen Gedanken kann ich daher gar nicht folgen. Ich persönlich finde, das liegt auch sehr nahe, wenn man sich den Fall anguckt. Ich bin da sehr bei den Ermittlern.
Es wird deutlich betont, dass der gesichtete Radfahrer vermutlich nichts mit dem roten Herrenrad oder der Tat zu tun hat, sondern als Zeuge gesucht wird. Es wurde dort am Tatort und in der Nähe niemand anders gesehen. Man hat Ramonas Rad dort identifizieren können, das rote Herrenrad, das aus dem Bekanntenkreis stammen müsste, aber nicht. Dieses wurde nur von der Freundesgruppe gesehen, die zwei Minuten hinter RM hinterherfuhr.
Die Polizei geht von Mitwissern aus dem Bekanntenkreis aus.
Wenn jetzt also ein Täter heimlich irgendwo gewartet hätte, hätte er nicht wissen können, dass RM alleine die Straße entlang kommt und musste zudem damit rechnen, dass diverse andere vorbei kommen, was ja auch so war. Dann würde es mögl auch keine Zeugen und Mitwisser geben. Es gibt Zeugen, so dass die Polizei durchaus weiß, wann es wo Bewegungen und Sichtungen gab oder gegeben hätte.
Da bleibt meiner Ansicht nach nicht viel Spielraum für spontanes, irrationales Handeln und fremde oder wartende Täter.
Sabsy schrieb:Jetzt mal ehrlich, die Meisten von uns kennen solche Situationen,
wenn man feiern war, vllt auch gut getrunken hatte,
Ich kenne das ehrlich gesagt nicht. In unserem Freundeskreis war es immer, gerade in den 80ern, sehr verbindlich, dass man nicht alleine und gerade die Mädchen nachts nicht alleine nach Hause gehen. Wenn das dort so üblich war, kann das sein. Aber hielt man sich damals nicht an Absprachen und sagte dann wenigstens Bescheid? Das hätte in meinem Freundeskreis für große Irritationen gesorgt und im Kreis meiner Kinder noch heute. Wir haben uns auch nicht unwissend gefühlt.