Serecato schrieb:Für mich unverständlich, auch im Sinne von vorläufiger Eins.tellung.
Aber was soll die Polizei jetzt konkret machen? Außerdem hat die ja auch noch andere Fälle zu bearbeiten.
Wenn man sich den Verlauf der bisherigen Geschehnisse mal chronologisch anschaut...:
18.05.2023:
VP fährt mit ihrer Familie (genaue Konstellation unklar) in den Urlaub nach Cuxhaven
19.05.2023:
Nachmittags Fahrrad-Tour mit Familie
Kurzfristiger Entschluss von ihr, Ausflug nach Neuwerk mit einem Wattwagen zu unternehmen
Ehemann kommt nicht mit, wegen Pferdeallergie
Auch die anderen (falls noch andere dabei waren) bleiben in Cuxhaven
ca. 17:00h: Abfahrt mit dem Wattwagen
kurz nach 17:00h: SMS an ihren Mann, dass sie in "in Neuwerk bleibt". Eine Rückkehr (z.B. "ich komme dann Sonntag Mittag zurück"") wird von ihr nicht erwähnt.
ca. 18:30h: Ankunft in Neuwerk. Dem Wattwagen-Fahrer teilt sie mit, die Rückfahrt am Abend nicht zu nehmen
Später am Abend: Besuch einer Kneipe. Sie trinkt ein Bier. Dem Wirt erzählt sie auf Nachfrage, dass sie die Rückfahrt am Abend nicht verpasst hat, sondern bewusst nicht genommen hat. Das Angebot des Wirtes, ein Zimmer zu nehmen, schlägt sie erstmal aus.
Ab dann wurde sie von niemandem mehr gesehen.
21.05.2023:
Handy ist aus. Ehemann informiert daraufhin die Polizei.
Also da spricht für mich leider sehr vieles für Suizid:
- Sie hat 3 völlig unterschiedlichen Menschen im Zeitraum ab 17 Uhr erzählt, dass sie nicht vorhat, am gleichen Tag zurückzukehren. Der Entschluss schien also früh gefallen zu sein (direkt bei oder nach der Abfahrt; oder schon vorher geplant) und dann auch unverändert Bestand gehabt zu haben.
- Sprunghaftes Verhalten (kurzfristiger Entschluss, ungeplant eine stundenlange alleinige Unternehmung zu machen, obwohl eigentlich gerade mit Familie im Kurzurlaub) an diesem Tag
- Wirkte beim SMS-Verkehr auf den Ehemann "anders" als sonst
- Hat Alkohol konsumiert
Ich kenne die Frau natürlich nicht, insofern kann es selbstverständlich sein, dass ich das Verhalten total falsch deute. Aber von außen gesehen weist das für mich auf einen wahrscheinlichen Suizid hin.
Andere Optionen kommen mir unwahrscheinlich vor:
Theoretisch kann sie natürlich am nächsten Tag mit der Fähre zurück gefahren sein, ja. Aber wo ist sie dann jetzt? Sie hat mehrere Kinder, teils minderjährig. Sie braucht Medikamente. Es gab keine Bewegungen auf ihrem Konto oder ähnliches. Sie ist nirgendswo von jemandem gesehen worden. Die wird sich bestimmt nicht abgesetzt haben.
Wenn sie einen Unfall im Watt hatte oder die einsetzende Flut sie überrascht hat, warum hat sie dann nicht per Handy Hilfe gesucht? Und warum ist ihr Handy erst ab Sonntag aus, wenn es schon tagelang in der Nordsee schwamm?
Falls sie Opfer eines Verbrechens sein sollte, sind mir die Umstände unerklärlich (Motiv, Ort, Vorgehen ohne Aufzufallen, Verschwindenlassen einer Leiche, etc). Die SMS an den Ehemann hat sie auf jeden Fall selber geschrieben, zu dem Zeitpunkt war sie ja noch im Wattwagen.
Aber vielleicht läuft es ja wie mit dem Bundespolizisten und sie taucht doch noch auf. Würde es der Familie wünschen!