Es ist richtig das EINIGE Antidepressiva die sog. "Critical Phase" hervorrufen in welcher eine um den Faktor 2,5 gesteigerte rate im Bezug auf Suizidversuche und Suizidgedanken (!) existiert.
Was die Apo Umschau leider like BILD vergisst...besagte kritische Phase tritt anders als oben behauptet bei der NEUEINNAHME oder nach einer Dosierungsänderung auf.
Es hat eben nichts mit "Besserung" zutun.
Quelle: BFARM
https://www.bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Gremien/RoutinesitzungPar63AMG/62Sitzung/pkt-3-1-1.pdf?__blob=publicationFileWenn man es nun jedoch ganz genau nehmen möchte steigern laut der zu der These gehörenden Meta Analyse nur die Suizidversuche um den Faktor 2,70. Die erfolgreich durchgeführten Suizide stiegen nicht.
Jemand der der These folgt müsste also ernsthaft behaupten das die SSRI in der kritischen Phase lediglich den Versuchsimpuls erhöhen.
Und hier noch ein paar Infos bezüglich der Meta Studie welche zu dieser These erstellt wurde. Sie zeigen auf wie Schwachsinnig diese These eig. ist und warum diese obwohl sie seid 2008 exisitiert noch immer keine Anwendung in der Klinischen Medizin findet.
62% aller Studien erfassten unter 100 Patienten.
Die durchschnittliche Beobachtungsdauer betrug nur 10,8 Wochen.
Bei 357 Studien mit 51205 Patienten waren mögliche Selbstmordversuche überhaupt nicht dokumentiert.
Die Therapieabbruchrate war in Studien, in denen Therapieabbrüche dokumentiert wurden, mit 28,7% sehr hoch.
Quelle:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2005/daz-21-2005/uid-14003Da wir jedoch überhaupt nicht wissen welche Medikamente sie einnahm ist das ohnehin erstmal recht irrelevant.
cjelli schrieb:Ins Wasser zu gehen ist eher eine ungewöhnliche Selbsttötungsmethode
Korrekt
2006 waren es 311 Personen
Neuere Daten liegen mir leider spontan nicht vor.
cjelli schrieb:aber da gibt es durchaus prominente weibliche Vorbilder,
Zumindest 2006 lag die Quote Mann / Frau beim Suizid durch ertrinken bei fast 50% . 154 Männer und 157 Frauen.
Quelle:
https://www.destatis.de/DE/Methoden/WISTA-Wirtschaft-und-Statistik/2007/10/todesursache-suizid-102007.pdf?__blob=publicationFilecjelli schrieb:Wenn man ins Watt geht, kann man sich auch selbst erstmal einreden, dass man kein Selbstmörder ist. Wenn das Wasser und der Tod schließlich zu einem kommt, ist es wie Schicksal, dass sich nicht mehr ändern lässt.
Ähnliches dachte ich auch.
Andererseits muss man festhalten das aktuell noch keine Suizidale Absicht erkennbar ist.
Bei weitem nicht jede "Depression" geht mit Suizidgedanken einher.
Was mich persönlich stutzig macht ist die Formulierung der POL das sie ihre Medikamente
braucht.
Ich vermute hier tatsächlich nicht unbedingt die Medikation durch Antidepressiva sondern vielmehr durch Benzodiazepine (Handelsname Tavor).
Dieses wird noch heute recht fix verschrieben, wird gerne bei Akuten depressiven Schüben genommen.
Es wirkt nach 40-60 Minuten (Ausnahme Tavor Expidet , wirkt nach 1-2 Minuten, wird selten verschrieben und ist eher Kliniken vorbehalten) , macht bereits nach 7-10 Tagen
SCHWERST abhängig ( Kalter Entzug gilt vergleichbar mit einem kalten Heroin Entzug, kann körperlich bis in den Tod führen) und wirkt Angstlösend und Sorgennehmend - weshalb es sich in Deutschland massiver Beliebtheit erfreut. Die Wirkung Dauer liegt bei 6 Stunden, die Maximal Wirkung endet nach 4 Stunden.
Hier würde die Formulierung der Polizei für mich Sinn ergeben.
Auch ein gang durchs Watt zu fuß wäre
denkbar da sie eine drohende Gefahr überhaupt nicht war nehmen könnte.
Unter Anbetracht der SMS denke ich jedoch zusammengefasst tatsächlich an einen Tötungsdelikt.