Was geschah mit der Lehrerin Carolin (40)?

Es gibt nun eine Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Potsdam. Zu den Identitäten schweigen sich die Ermittler aber weiterhin aus.

Am 10.05.2023 wurde eine Frau auf der Bundesautobahn 9 bei Brück (Potsdam-Mittelmark) Opfer eines Tötungsdeliktes.

Am 18. und 19.07.2023 wurden zwei männliche Tatverdächtige wegen des Verdachts der Beteiligung an dem vorbezeichneten Tötungsdelikt vorläufig festgenommen.

Die erste Festnahme durch die Polizei des Landes Brandenburg erfolgte am Abend des 18.07.2023 auf dem Rasthof Börde Süd in Sachsen-Anhalt.

Die zweite Festnahme durch die Polizei des Landes Schleswig-Holstein erfolgte am 19.07.2023 morgens in Glückstadt.

Beide Festnahmen verliefen widerstandslos. 

Am 19. Juli 2023 hat der zuständige Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Potsdam auf Antrag der Staatsanwaltschaft Potsdam Haftbefehle gegen beide Tatverdächtige wegen des Verdachts des Mordes bzw. der Anstiftung zum Mord erlassen und einem Tatverdächtigen zugleich verkündet.   

Die Verkündung des Haftbefehls gegenüber dem zweiten Tatverdächtigen ist am 20. Juli 2023 durch die zuständige Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Itzehoe erfolgt.

Beide Tatverdächtige befinden sich in Untersuchungshaft.

Die Mordkommission der Polizeidirektion West führt die Ermittlungen fort.

Die Pressehoheit liegt weiterhin bei der Staatsanwaltschaft Potsdam

https://polizei.brandenburg.de/pressemeldung/haftbefehle-im-fall-der-am-10-mai-2023-a/4092265

LackyLuke77 schrieb:Die erste Festnahme durch die Polizei des Landes Brandenburg erfolgte am Abend des 18.07.2023 auf dem Rasthof Börde Süd in Sachsen-Anhalt.

Die zweite Festnahme durch die Polizei des Landes Schleswig-Holstein erfolgte am 19.07.2023 morgens in Glückstadt.

Das würde bedeuten, dass zunächst der mutmaßliche Auftragskiller gefasst wurde (aufgrund einer Übereinstimmung in der DNA Dantebank?), und dann am nächsten Tag der Ex in Glücksstadt. Das hört sich fast so an, als habe der mutmaßliche Auftragskiller seinen mutmaßlichen Auftraggeber im Verhör genannt.

JamesRockford schrieb:Das hört sich fast so an, als habe der mutmaßliche Auftragskiller seinen mutmaßlichen Auftraggeber im Verhör genannt.

Das könnte sein.
Aber möglich wäre auch, dass man den 2.TV erst am Folgetag ausfindig gemacht hat oder erst die Inobhutnahme des Kindes vorbereiten musste, falls er das Kind bei sich hatte.

fischersfritzi schrieb:Aber möglich wäre auch, dass man den 2.TV erst am Folgetag ausfindig gemacht hat oder erst die Inobhutnahme des Kindes vorbereiten musste, falls er das Kind bei sich hatte.

Das könnte natürlich auch so gewesen sein. Das arme Kind! Die Mutter ermordet und der Vater in U-Haft!

Wow, das hätte ich in diesem Fall niemals erwartet. Ich bin fest von einer Zufallsbegegnung ausgegangen. Einfach schrecklich, was manche Männer zu tun im stande sind.

JamesRockford schrieb:Das könnte natürlich auch so gewesen sein. Das arme Kind! Die Mutter ermordet und der Vater in U-Haft!

Der Vater des Kindes hat höchstwahrscheinlich nichts mit der Tat zu tun und ist daher vermutlich nicht der festgenommene Ex-Partner. Das ist hier schon früher erörtert worden.

sören42 schrieb:Der Vater des Kindes hat höchstwahrscheinlich nichts mit der Tat zu tun und ist daher vermutlich nicht der festgenommene Ex-Partner. Das ist hier schon früher erörtert worden.

Wurde durch die Bild Zeitung wohl so kommuniziert.

msbarnaby schrieb:Wie BILD erfuhr, soll es sich bei den Festgenommenen um den Vater des gemeinsamen Kindes und einen mutmaßlichen Auftragskiller handeln.

Die Polizei und StA halten sich bedeckt.
Allerdings habe ich nirgends gelesen, dass es sich um einen anderen Ex Freund handeln soll.

fischersfritzi schrieb:Die Polizei und StA halten sich bedeckt.
Allerdings habe ich nirgends gelesen, dass es sich um einen anderen Ex Freund handeln soll.

Okay, den BILD Bericht hatte ich nicht auf dem Schirm. Es ist anzunehmen, dass es tatsächlich der Vater des Kindes war.

Mich hatte nur gewundert, dass das Kind unmittelbar nach dem Tod der Mutter in seine Obhut gegeben wurde.

sören42 schrieb:Mich hatte nur gewundert, dass das Kind unmittelbar nach dem Tod der Mutter in seine Obhut gegeben wurde.

Er hatte vermutlich Sorgerecht.
Dann muss ihm das Kind übergeben werden.
Kann ja auch immer noch sein, dass die Bild da nicht korrekt berichtet hat. Wär nicht das erste Mal.
Allerdings würde ich annehmen, dass der Kindesvater dann sofort juristisch gegen die Behauptung vorgegangen wäre. Daher vermute ich, dass die Bild durchaus richtig lag.

fischersfritzi schrieb:Allerdings würde ich annehmen, dass der Kindesvater dann sofort juristisch gegen die Behauptung vorgegangen wäre. Daher vermute ich, dass die Bild durchaus richtig lag.

Ja, es ist anzunehmen, dass diese Informationen stimmen. Die BILD würde diese Informationen nicht auf blauen Dunst hin veröffentlichen, wenn sie nicht validiert wären.

Die B.Z. weiß mehr!
Der Festgenommene war zusammen mit dem Kind in Schleswig-Holstein:

Björn R. (41) ist der Ex-Lebensgefährte der am 10. Mai ermordeten Lehrerin Carolin G. (40). Die Staatsanwaltschaft hält ihn für den Planer des Gewalt-Verbrechens gegen die Oberschullehrerin aus Potsdam-Mittelmark. Mit dem gemeinsamen Sohn (3) stand er gerade am Fähr-Anleger an der Elbe in Glückstadt, als Zielfahnder ihn am Mittwoch festnahmen.

Quelle: https://www.bz-berlin.de/brandenburg/heftbefehl-gegen-ex-partner-der-getoeteten-lehrerin-verkuendet

https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/festnahme-am-faehr-anleger-er-soll-auftragskiller-angeheuert-haben-84759098.bild.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Und die Bild beleuchtet ein wenig die Hintergründe.

Vor drei Jahren hatte sich Carolin G. vom Vater ihres Sohnes getrennt. Nach dem Mord hatte die BILD noch mit dem gelernten Elektriker gesprochen. Björn R. gab sich ahnungslos: „Ich kann mir nicht erklären, wer sie getötet haben könnte, Feinde hatte sie keine.“ Und weiter: „Ich habe das Aufenthaltsbestimmungsrecht für unseren Sohn. Wir brauchen jetzt erst mal Ruhe.“

Björn R. besitzt zwei Mietshäuser in Zehlendorf. Am Mittwoch durchsuchten Staatsanwaltschaft und Mordkommission dort auch seine Wohnung. Vor der Trennung von ihm soll Carolin G. sich darüber beklagt haben, dass er das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn für sich allein beanspruchte. Liegt hier das Motiv für die Tat? Am Tag des Mordes soll sich Carolin G. noch mit ihrem Ex getroffen haben – ging es dabei um den Sohn?

Der kleine Junge befindet sich nun in staatlicher Obhut. Carolin G. lebte zuletzt in Niemegk (Potsdam-Mittelmark), wohnte wieder in ihrem Elternhaus.

Exakt der gleiche Text bei BILD und B.Z. .
Wer schreibt von wem ab?

Drei (!!!) Schüsse aus nächster Nähe auf eine unbewaffnete Frau ist sehr heftig.
Da gehört eine Menge Kaltblütigkeit zu.
Und wenn es Fakt ist dass der Schütze auf dem Beifahrersitz sass als er schoss, ist es ja noch näher.
Unbegreiflich sich für so eine Tat anheuern zu lassen.
Das arme Kind 😓.

Serecato schrieb:Exakt der gleiche Text bei BILD und B.Z. .
Wer schreibt von wem ab?

Ist beides Verlag Axel Springer, die verwenden denselben Beitrag nur mehrmals.

Serecato schrieb:nd wenn es Fakt ist dass der Schütze auf dem Beifahrersitz sass

Wo steht das denn bitte?

Serecato schrieb:wenn es Fakt ist dass der Schütze auf dem Beifahrersitz sass

Swagger schrieb:Wo steht das denn bitte?

Hier:

Offenbar hatte ihr Mörder auf dem Beifahrersitz gesessen.

Quelle: https://www.bz-berlin.de/brandenburg/heftbefehl-gegen-ex-partner-der-getoeteten-lehrerin-verkuendet

Die Eltern des Kindsvaters und die Familie von Carolin streiten um die Vormundschaft für den kleinen Jungen. Der Tat vorausgegangen war offenbar ein schmutziger Sorgerechtsstreit, in dem mit allen Mitteln gekämpft wurde.

Derweil entbrennt ein Streit um die Vormundschaft für Sohn Levin (3). Sowohl die Eltern des Vaters als auch die Familie von Carolin G. möchten das Kind zu sich nehmen. Levin ist seit der Verhaftung des Vaters in einer Bereitschaftspflege in Schleswig-Holstein untergebracht. Sein Aufenthaltsort ist geheim. Er steht derzeit unter der Obhut des Jugendamts Steglitz-Zehlendorf. Das intervenierte bereits und möchte ihn nach Berlin holen.

Bereits im Frühjahr kam es zwischen seinen Eltern zum Gerichtsstreit ums Sorgerecht. Hier hatte sich das Jugendamt zugunsten des Vaters eingesetzt. Und der ließ nichts unversucht: Nach B.Z.-Informationen ging Björn R. sogar so weit, Carolin G. psychische Instabilität und Kindeswohlgefährdung zu unterstellen. Seine Eltern sollen ihn dabei unterstützt haben.

Mitarbeiter von Levins Kindertagesstätte in Dahnsdorf (Teltow-Fläming) hatten sie dabei beobachtet, wie sie Carolin G. nachstellten. Der Vorgang soll auch polizeibekannt sein.

Quelle: https://www.bz-berlin.de/brandenburg/jetzt-streiten-die-grosseltern-ums-sorgerecht

Nach der gerichtlichen Entscheidung kämpfte die Mutter weiter um das Sorgerecht für ihr Kind, und hätte nach b.z. Angaben offenbar auch gute Chancen gehabt.

Was ist das für eine schreckliche Geschichte!

So wie ich das meine verstanden zu haben, hatte also bislang der Vater das Sorgerecht. Das liegt aber aufgrund seiner Inhaftierung jetzt beim Jugendamt. Es gilt die Unschuldsvermutung, also wird da schätzungsweise erst mal nichts entschieden.

Was ich nun befürchte, dass es zu einem Jugendamts-Bashing kommen wird, das durch die Medien gehen wird.
Und das darf nichts Offizielles verraten, steht also mit dem Rücken zur Wand und kann sich nicht verteidigen.

Wenn ich das richtig verstehe, ging es bei dem Rechtsstreit darum, dass jeder Elternteil jeweils das alleinige Sorgerecht haben wollte? Denn die Mutter hat ja das Sorgerecht eh erstmal, und der Vater, falls nicht verheiratet, nur wenn er die Vaterschaft anerkennt. Jemandem das Sorgerecht für das Kind zu entziehen, ist nicht einfach, da muss schon schweres Geschütz aufgefahren werde. Alles auf dem Rücken des Kindes.

Kann ich mir gerade nicht vorstellen, dass einer Lehrerin die täglich mit Kindern zu tun hat, das Sorgerecht entzogen wird, da muss ja dann schon einiges vorgefallen sein.