Nicola B. während Telefonkonferenz verschwunden

curious13 schrieb:Hätte dabei der Hund gebellt, wäre ins Wasser? Was sagen die HundebesitzerInnen oder ist das individuell unterschiedlich?

Das Wasser ist kalt und schnell kann ein Kreislaufschock entstehen, die Kräfte in den Händen reichen dann nicht mehr aus, um sich ans sichere Ufer zu ziehen.
Dazu noch die schwere, nasse Winterkleidung, die einen nach unten zieht.

Jeder Hund ist anders, mein Hund hat tatsächlich nie gebellt und hätte in solch einer Situation eher unsicher, ängstlich suchend reagiert, verwirrt, so wie die Zeugin den Hund Willow auch beschrieb.

curious13 schrieb:Hätte dabei der Hund gebellt, wäre ins Wasser? Was sagen die HundebesitzerInnen oder ist das individuell unterschiedlich?

Ich kenne Hunde, die springen bei jeder Temperatur ins Wasser. Unabhängig der Situation und ob es heiß oder saukalt ist.
Und dann gibt es da noch meinen Hund. Der wasserscheu ist. Ich könnte in einem flachen Bach sitzen und mit einem rohem Steak winken, der kommt nicht.
Bellen könnte ich mir noch vorstellen. Aber wenn Frauchen oder Herrchen plötzlich verschwindet, unter Wasser ist - weiß ich nicht was er machen würde. Vielleicht unsicher hin und her laufen. Vielleicht auch winseln. Da tickt jeder Hund anders.

Stumpf schrieb:Dazu noch die schwere, nasse Winterkleidung, die einen nach unten zieht.

Die behindert zwar beim Schwimmen, wird aber nicht schwerer. Im Wasser wird vieles leichter. Kleidung zieht einen im Wasser eigentlich nicht nach unten. Sie erschwert aber das rauskommen aus dem Wasser ordentlich. Das ist meist im Winter, bei Einbrüchen im Eis, das fatale.

@T68
Danke für die Erklärung!

Und wenn die Böschung feucht und rutschig ist, vermutlich auch das:

T68 schrieb:Sie erschwert aber das rauskommen aus dem Wasser ordentlich.

Da mein Beitrag gelöscht wurde, weil ich einen gelöschten Beitrag zitiert habe, hier nochmal meine beiden Fragen.

Ich habe noch 2 Fragen, ohne dass ich jemanden verdächtigen möchte....

1) Auch wenn man davon ausgeht, dass jemand Vermisstes ohne Fremdeinwirkung verschwunden ist, werden dann trotzdem die Alibis der Angehörigen überprüft, also rein routinemäßig?

2) Sie könnte -rein theoretisch- tatsächlich in dem leerstehenden Haus sein, seit fast einer Woche, und die Polizei darf da nicht nachsehen?

T68 schrieb:Dennoch bleibt die Möglichkeit eines unachtsamen Augenblicks.

Oder sie hat ein anderes Tier in Not gesehen und wollte helfen/retten

Stumpf schrieb:Dazu noch die schwere, nasse Winterkleidung, die einen nach unten zieht.

Auf jeden Fall die schweren Schuhe, die man im Winter oft trägt.
Die Jacke kann sich auch "aufblasen". Dann geht man nicht gleich unter.
Aber dann hätte sie doch um Hilfe gerufen.
Kälteschock mit sofortiger Ohnmacht? Möglich, aber wie wahrscheinlich ist das?

hpoirot schrieb:Sie könnte -rein theoretisch- tatsächlich in dem leerstehenden Haus sein, seit fast einer Woche, und die Polizei darf da nicht nachsehen?

Mit Durchsuchungsbeschluss geht das natürlich.
Muss entsprechend begründet werden.
Es reicht wohl eher nicht aus, dass in der Nähe eine Frau verschwunden ist.
Es sind ja auch andere Gebäude in der Nähe.
Da braucht es schon etwas mehr, um so einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte zu rechtfertigen.

fischersfritzi schrieb:Kälteschock mit sofortiger Ohnmacht? Möglich, aber wie wahrscheinlich ist das?

Schau Dir mal das pdf der DLRG an:
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwif7bSbgff8AhUw9rsIHTBhBOQQFnoECA0QAw&url=https%3A%2F%2Fwww.dlrg.de%2Ffileadmin%2Fuser_upload%2FDLRG.de%2FFuer-Mitglieder%2FAusbildung%2FDownloads%2FAHBRS_A5_Ertrinken_1.0.pdf&usg=AOvVaw0Q6JWTBhNZem1zuUbdHLRA

Ich hoffe das Verlinken ist erlaubt, eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Da ist sehr gut erklärt, was in den ersten 1-3 Minuten passieren kann. Da kann auch ganz schnell der Kreislauf kolabieren.

fischersfritzi schrieb:Aber dann hätte sie doch um Hilfe gerufen.

Vielleicht hat sie das ja auch, nur war gerade niemand in unmittelbarer Nähe, der sie hätte hören können.

T68 schrieb:Da kann auch ganz schnell der Kreislauf kolabieren.

Ja, das stimmt natürlich.
Dieser "Atemantrieb" kann vermutlich auch bei jüngeren, nicht vor erkrankten Personen einsetzen. Wenn die Personen also beim Eintauchen in das kalte Wasser einfach weiter atmet, weil der Reflex so stark ist, obwohl sie unter Wasser ist, ist ein ertrinken natürlich sehr schnell möglich. Da bleibt auch keine Zeit mehr zu rufen.

Stumpf schrieb:Vielleicht hat sie das ja auch, nur war gerade niemand in unmittelbarer Nähe, der sie hätte hören können.

Ja, das ist natürlich auch möglich. Aber ich hatte es so verstanden, dass sie auf dem Weg andere Menschen getroffen hatte. Die werden ja vermutlich nicht allzu weit weg gewesen sein. Das ist ja das, was mich so irritiert. Es war eben nicht mitten in der Einöde, sondern eine beliebte und belebte Spaziergegend.

T68 schrieb:dann geht es dort ordentlich runter. Da kann man reinfallen ohne Spuren zu hinterlassen:

Hier noch ein Bild, da kommt man nicht von alleine raus, zumindest nicht an dieser Stelle, auch nicht mit aller Kraft.
Original anzeigen (0,5 MB)
Quelle: https://www.express.co.uk/news/uk/1729798/nicola-bulley-major-police-update-divers-river-clues-missing-mum

fischersfritzi schrieb:Die werden ja vermutlich nicht allzu weit weg gewesen sein

Wenn du unten im Fluss bist, bist du vergleichsweise in einem tiefen Tal, es geht sehr weit runter, wenn du noch kurz die Kraft hast zu rufen, prallt der Schall quasi an den Außenwänden ab, nach oben Richtung Spaziergänger kommt dann nicht mehr viel an.

Stumpf schrieb:wenn du noch kurz die Kraft hast zu rufen

Ich kann mir in diesem Fall tatsächlich einen medizinischen Notfall vorstellen, der infolge der Wassertemperatur eintrat. Die Schauspielerin Lisa Martinek war mit 47 Jahren im Italienurlaub vom Boot gesprungen und hatte dabei einen tödlichen Herzinfarkt erlitten. Es waren keine Vorerkrankungen bekannt und das Wasser war im Sommer sicher deutlich wärmer.

https://kurier.at/stars/tragischer-todesfall-so-starb-lisa-martinek/400548002 (Archiv-Version vom 04.03.2021)

Gerade schreibt der Daily Mirror, dass es wohl eine weitere Zeugin gibt, die eine rote Jacke oder Mantel trägt und einen weißen Hund dabei hatte:
https://www.mirror.co.uk/news/uk-news/breaking-nicola-bulley-search-update-29116347

Stumpf schrieb:Auf diesem Bild sieht man einen Ball:

Der Hund auf dem Bild ist aber doch ein kleiner Münsterländer, kein Cocker Spaniel.

Koernchen schrieb:Der Hund auf dem Bild ist aber doch ein kleiner Münsterländer, kein Cocker Spaniel.

Es ist ein English Springer Spaniel. Das ist nicht dasselbe wie ein Cocker Spaniel.

curious13 schrieb:Was sagen die HundebesitzerInnen oder ist das individuell unterschiedlich?

Das ist von Hund zu Hund unterschiedlich, selbst innerhalb derselben Rasse. Unser jetziger Hund geht nur bis Brusthöhe ins Wasser, ganz egal, ob man ihm was reinschmeisst oder Futter vom Wasser aus anbietet. Keinen Schritt weiter. Unser vorheriger Hund - selbe Rasse - wäre nur aus Spass in reisende Flüsse und eiskaltes Wasser gesprungen, hätten wir es denn zugelassen.

Koernchen schrieb:Der Hund auf dem Bild ist aber doch ein kleiner Münsterländer, kein Cocker Spaniel.

Auf wen bezieht sich deine Aussage?
Hatte das hier jemand erwähnt?

Die Eltern befürchten "Somebody got her" berichtet der Guardian.
https://www.theguardian.com/uk-news/2023/feb/01/parents-of-missing-nicola-bulley-fear-somebody-got-her?
Der Artikel enthält auch einen link auf eine Lokalzeitung die berichtet das "Haus" sei schon durchsucht worden - ohne Erfolg.

wolfi7777 schrieb:Die Eltern befürchten "Somebody got her" berichtet der Guardian.

Ein in den Fall involvierter Ermittler hat sich dazu auch gleich geäußert: Er glaubt nicht, dass jemand Nicola weggeschnappt hat.

I don’t think that’s the case.

Quelle: https://www.theguardian.com/uk-news/2023/feb/01/parents-of-missing-nicola-bulley-fear-somebody-got-her

Koernchen schrieb:Der Hund auf dem Bild ist aber doch ein kleiner Münsterländer, kein Cocker Spaniel.

Willow ist definitiv der Hund vom Foto, das @Stumpf geteilt hat, Rasse hin oder her.



https://www.dailyrecord.co.uk/news/uk-world-news/missing-nicola-bulley-search-continues-29097766?int_source=amp_continue_reading&int_medium=amp&int_campaign=continue_reading_button#amp-readmore-target

wolfi7777 schrieb:Die Eltern befürchten "Somebody got her" berichtet der Guardian.

Das würde ich jetzt nicht überbewerten.
Es ist im Grunde, aus ihrer Sicht, die hoffnungsvollste Version des Geschehens. Es impliziert die Hoffnung, dass sie noch am Leben ist und dass sie nicht freiwillig die Familie verlassen hat.
Es ist die Version, die für sie vermutlich, im Moment, am leichtesten zu bewältigen ist.
Alles andere wäre noch schrecklicher.

Das ist einfach eine Strategie, dass furchtbare zu ertragen.
Ich denke nicht, dass sie damit unbedingt richtig liegen.

Die Polizei glaubt das offenbar auch nicht.

Also wenn sie da reingefallen ist und versucht hat, da wieder rauszukommen, würde man das am Ufer sehen. Außerdem ist es auf der anderen Uferseite wesentlich flacher, wieso dann nicht rüberschwimmen?

Eine Frage, die sich mir hier aufdrängt ist, ob es in England keine trainierten Mantrailer - Hunde gibt.

Ein Einsatz solcher Hunde bietet sich doch richtig gehend an, zumal als "Startort" der PKW genommen werden kann. Da wäre es doch ein Leichtes gewesen, von diesem ausgehend einen solchen Mantrailer auf Ihre Spur anzusetzen.

Klar ist das keine Erfolgsgarantie, aber die Wahrscheinlichkeit wäre sicher groß, dass man dann zumindest eine Chance hätte den "Fußweg", den Sie zurück gelegt hat, nach voll ziehen zu können. Damit auch höchstwahrscheinlich auch erkennen könnte, was an dieser ominösen Bank nun wirklich geschah. Ob Nicola von dort zu Fuß weiter gegangen, weg geschleift oder getragen worden ist, oder ob Ihre Spur dort im absoluten "Nichts" endet.

Würde die Spur dort enden, wäre das gleichzeitig ein Indiz dafür, dass Sie hier wohl ins Wasser gefallen sein könnte. Also könnte man dann das Gewässer dort erneut intensiver absuchen.


Eine ganz andere Überlegung:

Könnte es denn sein, dass Sie mit einer/einem weiteren "Hundebegleiter" irgendwie aneinander geriet, von mir aus wegen Ihrem, oder dessen freilaufenden Hund der schubste Sie, bzw der fremde Hund sprang Sie an und Sie landete in dem Fluss.

Liebe Hundebesitzer, wäre ein solches Szenario trotz eigenem Hund realistisch möglich, ohne dass der eingegriffen hätte???