Lane1988 schrieb:Schlimm finde ich allerdings, dass das Mädchen nun von ihren einzigen Bezugspersonen getrennt wurde. Was Mutter und Großeltern über Jahre gemacht haben, ist natürlich absoluter Wahnsinn. Bedeutet aber ja nicht, dass zwischen Mutter und Kind keine emotionale Bindung bestanden hat. Offenbar spielt Vernachlässigung hier ja keine Rolle.
Es gibt viele Fälle, wo trotz nachgewiesener Kindeswohlgefährdung eine enge Bindung zwischen Eltern und Kind besteht. Leider sind das die Fälle, in denen Kinder durch die Trennung weiter traumatisiert werden. Und dennoch ist es die richtige Entscheidung, das Kind von der kindeswohlgefährdenden Mutter zu trennen. Hier wurde 8 Jahre lang (!) die Entwicklung des Kindes blockiert. Jeder, der irgendeine Ahnung von frühkindlicher Entwicklung hat, weiß, was es bedeutet, ein Kind von der Außenwelt zu isolieren. Nicht nur die geistige und seelische Entwicklung wurde hier blockiert. Ebenso die körperliche. Das Kind kann nichtmal Treppen laufen! Ganz zu schweigen davon, was der Vitamin D Mangel für langfristige Folgen für den Bewegungsapparat des Kindes haben wird. Auch das ist Vernachlässigung, nämlich der gesundheitlichen Sorge!
Wenn wir zB an den Lügde Fall denken.. auch da bestand eine Bindung zwischen dem Täter und seiner Pflegetochter.
Bindung alleine reicht nicht aus. Kinder haben ein Recht auf Entwicklung, körperliche Unversehrtheit, Kontakte zu anderen Menschen und Umweltreizen, und und und. Und nebenbei auch darauf, ihren Vater zu sehen, sofern es keine entgegengesetzten Urteile gibt. Essen und Zuwendung sind nicht die einzigen Dinge, die ein Mensch für seine Entwicklung benötigt.