Vermisste Ayleen A. (14) aus Gottenheim tot aufgefunden

Gefundene Gegenstände am Teufelsee werden nun untersucht.

Bei der erneuten Absuche des Fundorts der Leiche der getöteten Ayleen haben die Ermittler mehrere Gegenstände sichergestellt. Nun werde geprüft, inwiefern diese im Zusammenhang mit dem Fall stehen, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelhessen am Montag mit.

Quelle:

https://www.hessenschau.de/panorama/nach-suche-im-teufelsee-ermittler-untersuchen-neue-gegenstaende-zum-fall-ayleen,ayleen-teufelsee-ermittlungen-100.html (Archiv-Version vom 22.08.2022)

Wenn ich nichts überlesen habe und der Wortlaut der Presse dem der Polizei entspricht, scheinen sich Mordmerkmale nun doch ergeben zu haben…
Bisher hieß es immer nur „zu Tode gekommen“

Die Ermittlungen hatten ergeben, dass die 14-Jährige nicht nur tot in Hessen gefunden, sondern auch in Hessen ermordet wurde

Quelle: https://www.echo24.de/baden-wuerttemberg/freiburg-tatverdaechtiger-gegenstaende-ayleen-tot-gottenheim-polizei-teufelsee-hessen-todesursache-zr-91690738.html

NicNic schrieb:Wenn ich nichts überlesen habe und der Wortlaut der Presse dem der Polizei entspricht, scheinen sich Mordmerkmale nun doch ergeben zu haben…
Bisher hieß es immer nur „zu Tode gekommen“

Die Polizei ging doch aber von Anfang an von Mord aus Verdeckungsabsicht aus. Deswegen sitzt er ja in Uhaft.
Aber es ist gut zu lesen, dass man mittlweile deutlich von Beweisen und nicht nur von Indizien spricht.

Ich würde nicht jede Formulierung in irgendeinem Blatt auf die Goldwaage legen.

redsherlock schrieb:redsherlock
um 16:43
Ich würde nicht jede Formulierung in irgendeinem Blatt auf die Goldwaage legen.

Deswegen schrieb ich ja auch, sofern die Pplizei das auch so gesagt haben soll…
Zwischen getötet und ermordet kann rechtlich - vor allem strafrechtlich gesehen - ja ein sehr großer Unterschied liegen.

Hier steht jetzt, dass die Kleidung von Ayleen in der Wohnung des mutmaßlichen Täters gefunden wurde.
wo auch immer diese Info hergekommen ist.

It is so far unclear where young Ayleen was tragically killed, but her clothes were found in the suspect's apartment.

Quelle:
https://www.mirror.co.uk/news/world-news/missing-schoolgirl-14-found-dead-27629481

musikengel schrieb:Hier steht jetzt, dass die Kleidung von Ayleen in der Wohnung des mutmaßlichen Täters gefunden wurde.
wo auch immer diese Info hergekommen ist.

Das ist ein Artikel des englischen Daily Mirror vom 1. August. Übelste yellow press. Die haben die Info einfach von anderen Nichtwissenden übernommen.

Es gibt Neuigkeiten:

Der Tatverdächtige hat die Tat gestanden. Zudem hat er die Ermittler zum Tatort geführt und zu weiteren Kleidungsstücken, die Ayleen gehörten.

Gießen: Im Rahmen einer mehrstündigen Vernehmung durch Beamte der Kriminalpolizei und den sachleitenden Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Gießen hat der Beschuldigte am vergangenen Freitag die Tötung der 14 -jährigen Ayleen eingeräumt. Zudem führte der Beschuldigte die Polizei zu der im Bereich eines Feldwegs im Landkreis Gießen gelegenen Tatörtlichkeit. Auch zeigte er den Ermittlerinnen und Ermittlern den Ablageort weiterer Kleidungsstücke der Verstorbenen. Die Kleidung wird aktuell auf serologisches Spurenmaterial im Hessischen Landeskriminalamt untersucht.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43559/5314203

Edit: Ayleen starb also nicht am See im Wetteraukreis, sondern im Landkreis Gießen.

Es gab viele Spuren zum Tatverdächtigen

Seit der Übernahme durch die hessischen Behörden wurden mehrere Zeugen vernommen, eine Vielzahl von Spuren ausgewertet und aufwändige rechtsmedizinische und digitalforensische Untersuchungen - insbesondere Handy-, Funkzellen, GPS- sowie Geodatenanalysen - vorgenommen. Hierdurch gelang es den Strafverfolgungsbehörden ein beweiskräftiges Bewegungsprofil des Beschuldigten zu erstellen und sich ein konkretes Vorstellungsbild von dem etwaigen Tatablauf zu verschaffen. Nach Vorhalt dieser Ermittlungsergebnisse räumte der die Tat anfänglich noch bestreitende Beschuldigte im Beisein seines Verteidigers schließlich ein, den Tod von Ayleen in der Nacht vom 21. auf den 22.07.2022 durch körperliche Gewalteinwirkung herbeigeführt und den Leichnam anschließend im Teufelsee bei Echzell versenkt zu haben.

Quelle:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43559/5314203

@Pony2.4
Danke für die Info.
Das Geständnis wundert mich. Sein Anwalt wird ihm sicher zum Schweigen geraten haben. Natürlich obliegt die letzte Entscheidung dem TV. Da das aber erst nach Stunden im Verhör passierte, sicherlich im Beisein des Anwalts, finde ich es trotzdem ungewöhnlich.

Karajana schrieb:Da das aber erst nach Stunden im Verhör passierte, sicherlich im Beisein des Anwalts, finde ich es trotzdem ungewöhnlich.

warum ? wenn sie ihm doch alles beweisen konnten ?
dann gibt es doch keine Möglichkeit mehr sich "rauszureden" ob mit oder ohne Anwalt.
Beweise sind Beweise - ganz einfach.

Gut, dass der TV gestanden hat. Dann gibt es zumindest keinen Indizienprozeß.

musikengel schrieb:warum ? wenn sie ihm doch alles beweisen konnten ?
dann gibt es doch keine Möglichkeit mehr sich "rauszureden" ob mit oder ohne Anwalt.
Beweise sind Beweise - ganz einfach.

Weil jede seiner Äußerungen, wie und warum es passierte, seine einzige Chance zunichte machen könnten. Nämlich mit Totschlag davon zu kommen und nicht wegen Mordes angeklagt zu werden.

Das Geständnis war das dümmste was er machen konnte. Würde mich nicht wundern wenn er es widerruft. Zumindest was die Tötungsabsicht angeht.

Gut, dass er gestanden und die Polizei zum Tatort geführt hat. Somit scheint es. dass der Fall beweiskräftig aufgeklärt werden kann.
Allerdings hat er laut Polizeibericht nur die "Tötung" gestanden. Kann auch auf Totschlag oder ähnliches hinauslaufen:

Im Rahmen einer mehrstündigen Vernehmung durch Beamte der Kriminalpolizei und den sachleitenden Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Gießen hat der Beschuldigte am vergangenen Freitag die Tötung der 14 -jährigen Ayleen eingeräumt.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43559/5314203

Es kann auch sein, dass er eine Räuberpistole zum Tathergang vorgetragen hat und das Motiv letztlich noch im Dunkeln liegt. Dazu passt auch der Schlusssatz der Meldung und deren Inhalt:

Bitte haben Sie Verständnis, dass derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Angaben zu der Vorgeschichte der Tat, den genauen Todesumständen und der Motivlage gemacht werden können.

Quelle: dito

Was mich wundert: Die Tat soll nördlich von Frankfurt auf einem Feldweg passiert sein. Was war denn das Ziel dieser Fahrt? Wieso fährt er hunderte von Kilometern, um dann einen Feldweg im Nirgendwo anzusteuern?

Strongbow schrieb:Das Geständnis war das dümmste was er machen konnte. Würde mich nicht wundern wenn er es widerruft. Zumindest was die Tötungsabsicht angeht.

Nicht unbedingt. Wenn die Beweislage recht eindeutig war, wird ein Geständnis zumindest strafmildernd berücksichtigt werden.

chipie schrieb:Die Tat soll nördlich von Frankfurt auf einem Feldweg passiert sein. Was war denn das Ziel dieser Fahrt?

Er ist mit ihr nach Mittelhessen gefahren, wo er sein Leben lang gelebt hat, sich also auskennt und sich sicher fühlt.

Aus den nun gewonnenen Erkenntnissen ergibt sich, dass der Tatort (Landkreis Gießen) weder der Wohnort des Beschuldigten (Lahn-Dill-Kreis) noch der Fundort des Leichnams (Wetteraukreis) ist. Vermutlich ist auch die "Reise"route inzwischen einigermaßen bekannt.
Dass Kleidungsstücke noch anderweitig zu finden waren, lässt nichts Gutes erahnen, aber das hat man sich ja ohnehin schon gedacht.

Ob das Geständnis aus Verteidigungssicht klug war, wird sich zeigen.
Es ist davon ja auch nicht viel bekannt, es wurde die "Tötung" eingeräumt. Es kann also durchaus sein, dass man mit dem Geständnis auf Totschlag statt Mord taktieren will. Abgeschlossen ist die Sache wohl noch nicht.
Sollten die Ermittlungsergebnisse erdrückend genug gewesen sein, dann wäre natürlich das Geständnis durchaus noch im Rahmen von der üblichen Salamitaktik (nur zugeben, was einem sowieso schon nachgewiesen werden kann).

Der Tatort scheint in Wohnortnähe des Beschuldigten zu liegen, das ist wahrscheinlich, da die Grenze vom Lahn-Dill-Kreis zum Landkreis Gießen sich östlich vom Wohnort des Beschuldigten befindet. Wenn man die A5 nach Norden fährt, ist der direkteste Weg, kurz vor Butzbach links auf die B3 Richtung Waldsolms (!) zu fahren. In der Gegend von Espa/Weiperfelden kommt man dann über das Gebiet des Landkreis Gießen. Dort wird dann wohl der Tatort sein, sofern das Geständnis diesbezüglich korrekt ist.
Interessant ist die Frage, ob der Beschuldigte die Geschädigte erst zu sich gefahren hat oder die Tat quasi kurz vor der Haustür (schon noch ein paar Kilometer entfernt) stattfand. Die Umstände sind derzeit keinesfalls wirklich nachvollziehbar.

Maria78 schrieb:Nicht unbedingt. Wenn die Beweislage recht eindeutig war, wird ein Geständnis zumindest strafmildernd berücksichtigt werden.

In dem Fall ist das Unsinn. Bei der Vorgeschichte rettet ihn höchstens ein in dubio pro reo, aber kein Geständnis vor einer Sicherungsverwahrung. Außer er gedreht eine Tötung die kein Mord ist.

Strongbow schrieb:In dem Fall ist das Unsinn. Bei der Vorgeschichte rettet ihn höchstens ein in dubio pro reo, aber kein Geständnis vor einer Sicherungsverwahrung. Außer er gedreht eine Tötung die kein Mord ist.

Bei der Vorgeschichte rettet ihn hoffentlich nichts vor der lebenslangen Sicherungsverwahrung