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Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

640 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Mann, Verbrechen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

08.08.2022 um 01:44
Noch kurz ein Gedanke zur Einliegerwohnung, der mir vorhin gekommen ist:

@Misetra hatte als Kennzeichen einer Einliegerwohnung recherchiert (Unterstreichungen nachfolgend von mir):
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Sofern Ihr Mieter durch den gemeinsamen Hauseingang und Flur gehen muss, um seine Wohnung betreten zu können, handelt es sich um eine Einliegerwohnung. Erreicht Ihr Mieter dagegen seine Wohnung durch einen separaten Hauseingang, vermieten Sie keine Einliegerwohnung.
Im XY-Filmfall hat Öli aber eine eigene Haustür, durch die er seine Wohnung betritt. Die Haustür des Bruders liegt nebenan (zu sehen z.B. ab Min. 33:00). Wenn diese Darstellung den tatsächlichen Verhältnissen entspricht, wäre Ölis Wohnung nach der oben zitierten Definition keine Einliegerwohnung.

Nach nochmaliger Überlegung vermute ich aber, dass es doch den für eine Einliegerwohnung erforderlichen gemeinsamen Bereich der beiden Wohnungen gibt. Nur liegt er in diesem Fall wohl nicht wie üblich innerhalb des Hauses, sondern m.E. ist es hier der gemeinsam genutzte Hof, über den man zu beiden Hauseingängen kommt. Demnach würde es sich bei Ölis Wohnung tatsächlich wohl doch um eine Einliegerwohnung handeln, so dass diese Bezeichnung in XY korrekt wäre.
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Für den Fall HO ist es wichtig, zu wissen, dass HO mit dem Bruder und dem Neffen in einem Haus lebte, nur eben in getrennten Wohneinheiten. Wichtig ist außerdem, dass da noch eine vierte Person temporär wohnte.
Ja, und daneben war es der XY-Redaktion offenbar wichtig, klarzustellen, dass Ölis kleine Wohnung nicht seinem 50-prozentigen Eigentumsanteil an dem Haus entsprach, sondern deutlich darunter lag, sonst wäre das sicher nicht ausdrücklich erwähnt worden.

@kwieen
@Tikki
@Shiloh

Nochmal zu den gelöschten Providerdaten zu Ölis Handy:

Der Zugriffsversuch der Kripo Offenbach auf die Providerdaten kam vermutlich deshalb zu spät, weil es nach dem Verschwinden Ölis zwei ungünstige Verzögerungen gegeben hatte, nämlich zuerst bei der Vermisstenmeldung seitens der Familie und dann bei der Weiterleitung des Falles an die Kripo Offenbach:

Zunächst hatte die Familie Öli erst einige Tage nach seinem Verschwinden (das war mutmaßlich am 18. Mai) vermisst, dann in Eigeninitiative gesucht und danach die örtliche Polizei in Rodgau eingeschaltet. Laut dem "Maintower"-Bericht (https://www.youtube.com/watch?v=g68fZ9dq-Fo, Min. 3:26) erfolgte die Vermisstenanzeige am 27. Mai, also neun Tage nach dem Verschwinden.

Die Polizei Rodgau unternahm weitere Suchmaßnahmen. Als auch die erfolglos blieben, gab die Polizei den Fall schließlich weiter an die Kripo Offenbach (siehe XY-Filmfall bei Min. 35:00). Und als die Ermittlungen der Kripo anliefen, waren die Providerdaten dann wohl schon gelöscht. Das meinte die Ermittlerin wohl, als sie im Studiogespräch sagte, dass „wir“ (= die Kripo Offenbach) leider erst relativ spät in den Fall involviert wurden.

Dass die Kripo nicht mehr auf die Providerdaten zugreifen konnte, lag demnach nicht daran, dass die Ermittler sich zu viel Zeit gelassen hätten, sondern daran, dass sie erst so spät in den Vermisstenfall einbezogen wurden.


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08.08.2022 um 09:17
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wohl aber hätten die beiden gemeinsam eine Teilungsversteigerung betreiben können
Nein, und die Zustimmung aller Miteigentümer ist dafür auch nicht erforderlich:
Die Teilungsversteigerung muss durch einen an der Gemeinschaft Beteiligten beantragt werden.
Quelle: Wikipedia: Teilungsversteigerung


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Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

08.08.2022 um 09:58
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nein, und die Zustimmung aller Miteigentümer ist dafür auch nicht erforderlich:
Ich ergänze: die Teilungsversteigerung betreibt man, wenn der Miteigentümer im Gegensatz zu einem selbst NICHT verkaufen will. Es ist eine Zwangsmaßnahme.


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08.08.2022 um 11:08
Am 16. Mai war HO noch bei Freunden.
Niemand hatte sein Zurückkommen nach dem Wochenende bemerkt (laut xy-Beitrag)

Am 18. Mai gab es dann die letzten Lebenszeichen in Form von Fotos einer Überwachungskamera der Bank, in Form einer Kontobewegung beim REWE Einkauf per Karte und in Form noch irgendeines Lebenszeichens (der Öffentlichkeit nicht näher mitgeteilt) direkt vom Wohnhaus in der Karolinger Str. (im Fernsehbericht hieß es, dass davon ausgegangen wird, dass der REWE Einkauf per Auto erfolgte).

Am 20. Mai kam der Bruder aus der Reha zurück. Sein Sohn (Neffe von HO) nahm ihn zuhause in Empfang. Der Bruder klopfte an HOs Tür, woraufhin dieser nicht öffnete. Der Sohn sagte, er hätte HO schon länger nicht gesehen (laut xy-Beitrag)

Am 23. Mai benachrichtigte der Bruder HOs Kinder. Diese kamen zum Wohnhaus, gemeinsam wurde die Wohnung von HO geöffnet. Mit zu sehen (laut xy-Beitrag) waren noch ein besorgter Musikerfreund, der HO seit Tagen nicht erreichen konnte sowie draußen der Untermieter.

Am 24. Mai wurde Vermisstenanzeige aufgegeben.

Ich persönlich bin mir nicht sicher, ob ich die Öffnung der Wohnung und die Vermisstenanzeige jetzt als verzögert oder nicht empfinden soll. Einerseits hatte man die Rückkehr von HO von seinen Freunden nicht mitbekommen (der Bruder war zu dem Zeitpunkt auch noch nicht aus der Reha zurück) und der Bruder gab an, dass man anfangs dachte, HO wäre unterwegs. Andererseits sind 3 Tage (Bruder ab 20. bis 23. Mai) bzw. 7 Tage (Neffe und Untermieter ab 16. bis 23. Mai) ohne jeglichen Kontakt in einem Haus schon eine relativ lange Zeitspanne. Lag die Terrasse der Einliegerwohnung im Filmbeitrag nicht auch zur Vorderseite des Hauses und in Richtung des Wohnungseingangs des Bruders?

Was mir jetzt noch nicht ganz klar ist mit dem Untermieter: dieser wohnte als Freund der Familie vorübergehend jetzt wo genau? Direkt bei HOs Bruder mit in der Wohnung? (Sohn und Freund haben während der Reha von HOs Bruder alleine da zusammen gewohnt) Oder in einer eigenen abgeschlossenen Wohnung oder einer weiteren Einliegerwohnung? (und es gäbe evtl. 3 Wohnungen in dem Haus)


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Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

08.08.2022 um 11:19
@Shiloh
Deine Zusammenfassung ist super, allerdings denke ich, dass der Musikerfreund "Paule" die Kinder informierte und nicht der Bruder.


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08.08.2022 um 11:25
@Shiloh
Zitat von rattichrattich schrieb:Laut dem "Maintower"-Bericht (Youtube: Spurlos verschwunden | maintower
Spurlos verschwunden | maintower
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
, Min. 3:26) erfolgte die Vermisstenanzeige am 27. Mai, also neun Tage nach dem Verschwinden.
Woher hast du das mit dem 24.05.2021?
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Am 23. Mai benachrichtigte der Bruder HOs Kinder. Diese kamen zum Wohnhaus, gemeinsam wurde die Wohnung von HO geöffnet. Mit zu sehen (laut xy-Beitrag) waren noch ein besorgter Musikerfreund, der HO seit Tagen nicht erreichen konnte sowie draußen der Untermieter.
Da würde mich interessieren, ob der besorgte Musiker-Kollege der Trigger für die Benachrichtigung der übrigen Verwandtschaft (Kinder HOs) war. Sieht für mich danach aus. Denn wieso sollte der Musiker-Kollege zufällig da vor Ort sein.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Deine Zusammenfassung ist super, allerdings denke ich, dass der Musikerfreund "Paule" die Kinder informierte und nicht der Bruder.
Das könnte natürlich auch sein. Ich hatte angenommen, der Bruder heißt so bzw. wird im Filmbeitrag so genannt.


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Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

08.08.2022 um 11:34
Zitat von sören42sören42 schrieb:Woher hast du das mit dem 24.05.2021?
Das steht beispielsweise in der Presseinformation der Polizei.
Er traf sich am vorletzten Sonntag (16.05.2021) noch mit Freunden in Münster (Darmstadt-Dieburg) und kehrte vermutlich anschließend in seine Wohnung in die Karolingerstraße zurück. Nachdem Verwandte und Freunde eine Woche nichts mehr von Herrn Oehlschläger hörten, wurde schließlich am Montag (24.05.) Vermisstenanzeige erstattet.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43561/4926271


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08.08.2022 um 12:13
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das könnte natürlich auch sein. Ich hatte angenommen, der Bruder heißt so bzw. wird im Filmbeitrag so genannt.
Paule war im Filmfall der Name des Musikerfreunds.
Nach dem gemeinsamen Jammen meint HO scherzhaft über ihn „Dem Paule tun die Finger weh.“
Und es ist Paule, der Musikerfreund, der am 23.05.2021 die Tochter anruft, um darauf aufmerksam zu machen, dass er HO schon länger nicht mehr erreicht hat.
Im Filmfall sagt die Tochter: „Der Paule… Was will der denn?“ als dieser anruft.

Erst daraufhin wird gemeinsam die Wohnung von HO inspiziert, um nach seinem Verbleib zu forschen.


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Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

08.08.2022 um 12:24
Habe mir nochmals den FF angesehen, da fiel mir schon zu Beginn auf wie Hr. Oehlschläger auffällig in Richtung (Eingang/Ausgang) nach rechts sah, ab: 36:22..
Mir kommt das etwas komisch vor, ist das nur mein Eindruck, oder interpretiere ich da auch zu viel hinein? 

War da eine Person die er kannte, oder ein Fremder der ihm seltsam vorkam?
Mglw. fühlte er sich beobachtet und hat deshalb kein Geld abgehoben.
Interessant wäre auch gewesen, was er bei REWE eingekauft hat, vllt. hätte man da etwas ableiten können z.B. ob er Besuch erwartete etc…
Ehrlich gesagt, diese Aufnahmen von der Überwachungskamera in der Bank, man könnte denken sie stammen aus den 80ern.
Das die Banken nicht bessere Kameras verwenden.


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08.08.2022 um 12:45
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Nachdem Verwandte und Freunde eine Woche nichts mehr von Herrn Oehlschläger hörten, wurde schließlich am Montag (24.05.) Vermisstenanzeige erstattet.
Der oben zitierte Satz aus der Pressemeldung der Polizei ist neutral formuliert („es wurde Vermisstenanzeige erstattet“), so dass daraus nicht klar hervorgeht, wer am 24.05. Vermisstenanzeige erstattete, „Verwandte“ oder „Freunde“. Im XY-Filmfall erscheint es so, dass auf Initiative von Ölis Musikerfreund Paule hin die Familie Öli als vermisst meldet (Min. 35:00), aber ein konkretes Datum wird nicht genannt.

Daher wäre es auch möglich, dass tatsächlich zwei Vermisstenanzeigen eingingen, vielleicht eine am 24.05. durch Paule und eine weitere am 27.05. durch die Familie. Das würde auch die voneinander abweichenden Angaben zum Datum der Vermisstenanzeige erklären.


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08.08.2022 um 12:51
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Paule war im Filmfall der Name des Musikerfreunds.
Nach dem gemeinsamen Jammen meint HO scherzhaft über ihn „Dem Paule tun die Finger weh.“
Und es ist Paule, der Musikerfreund, der am 23.05.2021 die Tochter anruft, um darauf aufmerksam zu machen, dass er HO schon länger nicht mehr erreicht hat.
Im Filmfall sagt die Tochter: „Der Paule… Was will der denn?“ als dieser anruft.
Du hast Recht. Dann erfuhren die Kinder von "Ölis" Musikerfreund Paule, dass ihr Vater vermisst wird und nicht von ihrem Onkel ("Ölis" Bruder), an Pfingsten, als der Sohn mit Frau, Tochter und seiner Schwester auf deren Terrasse sitzt.


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Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

08.08.2022 um 13:24
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Paule war im Filmfall der Name des Musikerfreunds.
Nach dem gemeinsamen Jammen meint HO scherzhaft über ihn „Dem Paule tun die Finger weh.“
Und es ist Paule, der Musikerfreund, der am 23.05.2021 die Tochter anruft, um darauf aufmerksam zu machen, dass er HO schon länger nicht mehr erreicht hat.
Im Filmfall sagt die Tochter: „Der Paule… Was will der denn?“ als dieser anruft.

Erst daraufhin wird gemeinsam die Wohnung von HO inspiziert, um nach seinem Verbleib zu forschen.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Du hast Recht. Dann erfuhren die Kinder von "Ölis" Musikerfreund Paule, dass ihr Vater vermisst wird und nicht von ihrem Onkel ("Ölis" Bruder), an Pfingsten, als der Sohn mit Frau, Tochter und seiner Schwester auf deren Terrasse sitzt.
Stimmt. Ich dachte auch erst, dass der Bruder von HO "Paule" genannt wird.


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08.08.2022 um 13:51
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Andererseits sind 3 Tage (Bruder ab 20. bis 23. Mai) bzw. 7 Tage (Neffe und Untermieter ab 16. bis 23. Mai) ohne jeglichen Kontakt in einem Haus schon eine relativ lange Zeitspanne. Lag die Terrasse der Einliegerwohnung im Filmbeitrag nicht auch zur Vorderseite des Hauses und in Richtung des Wohnungseingangs des Bruders?
Bruder und Neffe gingen im XY-Beitrag von ihrem Eingang auf ein Terrassenstück von HO zu, wo dieser an einem Holzzaun saß und Gitarre spielte. XY dreht allerdings bei Haus- bzw. Wohnungsaufnahmen in den allermeisten Fällen nicht am Originalschauplatz. Ich weiß nicht, wie es in diesem Fall ist, aber es würde mich wundern, wenn die dargestellten Örtlichkeiten tatsächlich das Haus von HO und dessen Bruder wäre.

Zustimmung aber zum zeitlichen Hintergrund des Vermisstenfalles. Ich finde es in der Konstellation (gleiches Wohnhaus mit Bruder, Neffen und Bekannten) auch schon etwas bedenklich, dass erst nach mehreren Tagen das Verschwinden bemerkt wird.


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08.08.2022 um 14:17
Zitat von rattichrattich schrieb:Ob der Bruder seine Wohnung von "Öli" gemietet hatte, wissen wir nicht sicher. Es ist nur eine Annahme, wäre aber bei Betrachtung der 50:50-Eigentumsverhältnisse durchaus naheliegend.
Die Frage ist auch, ob das Öli gestört hat - es gibt Leute, die einfach spartanisch leben und damit glücklich sind, ohne aus dem (kranken) Bruder den zustehenden Mietanteil rauszuklopfen. Gerade bei solchen Mehreigentumsgeschichten.

Für ihn war es ja auch eine gute Lösung: Er war Eigentümer, konnte zu 50% mitentscheiden, kam mit Bruder + Neffen gut aus. Er hatte wohl alles, was er zum Leben brauchte ... Gerade wenn das Verhältnis eng und der Bruder krank ist ...


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08.08.2022 um 14:32
Eine wichtige Frage ist mMn, ob der Bruder von HO eine denkbare Teilungsversteigerung, die @Raissa ins Spiel gebracht hat, auch bei Abwesenheit des Bruders betreiben könnte. Es ist ja bislang nicht bewiesen, dass dieser nicht etwa freiwillig das Weite gesucht hat - wenngleich es natürlich sehr unwahrscheinlich anmutet.

Wenn einer der Eigentümer bei einem solchen Verfahren nicht auffindbar ist, um ihn von einer bevorstehenden Versteigerung zu benachrichtigen, wie geschieht das dann? Durch öffentlichen Aushang im Amtsgericht? Oder wäre der Vermisstenstatus eines Eigentümers ein Verfahrenshindernis?

Wenn man die legitimen wirtschaftlichen Interessen eines Miteigentümers in Betracht zieht, dürfte die Unauffindbarkeit eines der Eigentümer ja gerade kein Hindernis sein, eine Immobilie teilungsversteigern zu lassen, wenn dieser sich aus Gründen seiner Abwesenheit beispielsweise nicht an den laufenden Kosten des gemeinsamen Eigentums beteiligt.

Wie ist das eigentlich mit Rentenzahlungen? Müssen Rentner eigentlich ab und zu eine Lebendmeldung abgeben, oder laufen die Rentenzahlungen weiter, bis ggf. der Tod festgestellt oder erklärt wurde? Ich kenne das von einer im Ausland lebenden älteren Verwandten, dass sie in gewissen Abständen eine Erklärung nach Deutschland einreichen muss, dass sie noch lebt, um ihre Rentenbezüge im Ausland weiterhin zu erhalten.

Falls laufende Zahlungen für das Haus (Strom, Wasser, Grundsteuer etc.) vom Konto des HO eingezogen würden, wären diese ja womöglich bis auf weiteres durch Rentenzahlungen gedeckt.


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08.08.2022 um 14:39
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Eine wichtige Frage ist mMn, ob der Bruder von HO eine denkbare Teilungsversteigerung, die @Raissa ins Spiel gebracht hat, auch bei Abwesenheit des Bruders betreiben könnte.
Eine noch wichtigere Frage wäre, ob "Öli" eine Teilungsversteigerung geplant, aber noch nicht in die Wege geleitet hatte.

Verschwundene können keine Teilungsversteigerung beantragen.


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08.08.2022 um 14:53
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Gerade wenn das Verhältnis eng und der Bruder krank ist ...
So eng dann aber offenbar doch nicht, dass er selbst seinem Neffen und seiner Nichte Bescheid sagte, dass "Öli" verschwunden ist. Das machte dann der Musiker-Kollege von Öli, Paule, der sich sorgte, weil er auf Nachrichten nicht antwortete.


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08.08.2022 um 15:06
Es war ja auch tatsächlich die Woche vor Pfingsten 2021. Der Tag der Vermisstenmeldung, 24.05., war der Pfingstmontag.

Der Bruder kam erst 2 Tage vor dem Pfingstwochenende aus der Reha. Die Männer hatten sich anscheinend schon länger nicht mehr gesehen.

Naheliegend wäre da evtl. auch ein kurzes (Wiedersehen)Treffen der Hausbewohner an einem der Feiertage gewesen? Auch wenn sonst jeder der vier Bewohner mehr oder weniger sein eigenes Leben führte. Zumindest ein kurzes (geplantes) Treffen zwischen den Brüdern?

Allerdings hatte HO erst die 1.Coronaimpfung hinter sich. Die 2.Impfunng war im Juni geplant. Evtl. war das der Grund, dass HO sich wegen Ansteckungsgefahr noch nicht mit jemandem treffen wollte (Bruder war krank, Sohn hatte gerade Nachwuchs bekommen). Bei seinen Freunden war das evtl. etwas anderes? Diese kamen zu ihm (im Beitrag Musikerfreund "Paule") und seine Freunde besuchte er auch am 16.05.21, trotz noch unvollständiger Impfung. Musikerfreund "Paule" war ja schon sehr besorgt. Vielleicht wollten die Freunde sich an Pfingsten auch treffen?


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08.08.2022 um 16:14
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wenn man die legitimen wirtschaftlichen Interessen eines Miteigentümers in Betracht zieht, dürfte die Unauffindbarkeit eines der Eigentümer ja gerade kein Hindernis sein, eine Immobilie teilungsversteigern zu lassen, wenn dieser sich aus Gründen seiner Abwesenheit beispielsweise nicht an den laufenden Kosten des gemeinsamen Eigentums beteiligt.
Nun ja, Ölis Kinder könnten ja die laufenden Kosten übernehmen bzw. die Einliegerwohnung erst mal vermieten. Vielleicht wird sie ja schon anderweitig genutzt, beispielsweise von dem Hausfreund oder dem Sohn des Bruders. Dann allerdings wären Zahlungen fällig auf Ölis Konto oder das seiner Kinder.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wie ist das eigentlich mit Rentenzahlungen? Müssen Rentner eigentlich ab und zu eine Lebendmeldung abgeben, oder laufen die Rentenzahlungen weiter, bis ggf. der Tod festgestellt oder erklärt wurde? Ich kenne das von einer im Ausland lebenden älteren Verwandten, dass sie in gewissen Abständen eine Erklärung nach Deutschland einreichen muss, dass sie noch lebt, um ihre Rentenbezüge im Ausland weiterhin zu erhalten.
Die Rentenzahlung läuft erst mal weiter, aber wenn sich abzeichnet, dass der Betreffende wohl nie mehr lebend auftaucht, dann wird die Rentenzahlung zumindest erst mal unterbrochen. Dazu heißt es im Gesetz:
Vollständiger Gesetzestext des § 49 SGB VI

Sind Ehegatten, geschiedene Ehegatten oder Elternteile verschollen, gelten sie als verstorben, wenn die Umstände ihren Tod wahrscheinlich machen und seit einem Jahr Nachrichten über ihr Leben nicht eingegangen sind. Der Träger der Rentenversicherung kann von den Berechtigten die Versicherung an Eides statt verlangen, dass ihnen weitere als die angezeigten Nachrichten über den Verschollenen nicht bekannt sind. Der Träger der Rentenversicherung ist berechtigt, für die Rentenleistung den nach den Umständen mutmaßlichen Todestag festzustellen. Dieser bleibt auch bei gerichtlicher Feststellung oder Beurkundung eines abweichenden Todesdatums maßgeblich.
Quelle: https://sozialversicherung-kompetent.de/rentenversicherung/leistungsrecht/630-renten-wegen-todes-bei-verschollenheit.html

Demnach könnte die Rentenzahlung evtl. bereits eingestellt worden sein.


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