Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

Kreuzbergerin schrieb:Wenn es auf dem Anwesen ein Lastenfahrrad gab und das nicht nur ein Regieeinfall war, kann das auch von jemandem anderen benutzt worden sein.
Das kann sich auch jemand ausgeliehen haben.

Was gegen die Nutzung des Lastenfahrrads spricht, ist, dass es spurentechnisch sicherlich gründlich untersucht wurde.

Sorry, du verstehst mich falsch.

Ich bezog mich nicht auf dieses Gefährt. Mir fiel nur ein, aks ich diese Gefährt sah, ob es möglich wäre, ob es so ein Gefährt in der Größe gibt, dass man darin eine Leiche möglichst unauffällig transportieren zu können.

Denn in einem Wohngebiet könnte ein auf ein Grundstück fahrendes Fahrzeug gehört, gesehen werden, so ein Teil, selbst mitten in der Nacht eher nicht.

Das war mehr eine "grundsätzliche Idee".

brigittsche schrieb:Dann kann ich auch behaupten, dass zum Abtransport der Leiche ein Auto benutzt wurde, weil man im Film ein Auto gesehen hat. Oder das die Leiche in einen Teppich eingewickelt wurde, weil in der Wohnung einer lag.

Auto und Teppich sind aber Allerweltsgegenstände, die in jedem Filmfall zu sehen sind. Da würde ja eher ein Fehlen derer auffallen. Ein Lastenfahrrad ist schon etwas spezieller, so etwas kommt nicht in jedem Filmfall vor. Anders als ein Transport mit einem Fahrzeug verursacht ein Lastenfahrrad auch keine Motorengeräusche.

Im Beitrag wurde doch gezeigt, wie er sich eine Zigarette dreht oder vertu ich mich da? Wenn das so ist, war er ja demzufolge wohl Raucher.

Es könnte also sein, daß er am Abend des mutmaßlichen Verschwindens einfach ganz klassisch noch schnell Zigratten holen wollte. Selbst ich als Nichtraucher könnte hier in meinem kleinen Nest innerhalb von 3-5 Gehminuten zu einem Zigratettenautomaten gelangen, bzw. innerhalb von 7 Minuten zum nächsten. So einen kleinen Weg nimmt man auch in Schlumpersachen und mit angebissenem Keks daheim mal auf sich, wenn der Ast pfeift. (kenne das von meiner Mutter und diversen Ex-Freunden)
Und unterwegs ist dann was auch immer passiert.

Ich finde es reichlich seltsam wie hier schon von "Tatort" und Methoden zur Leichenverbringung fabuliert wird. Wenn er nicht gerade mit jemand aus dem Kreis der Angehörigen oder Freunde einen riesen Krach hatte (von dem ja scheinbar niemand was weiß) sehe ich hier absolut kein Motiv für eine Tötung.

Ebensowenig für einen Suizid oder freiwilliges Verschwinden.

Aber möglicherweise ist er irgendwo so blöd verunfallt, daß er einfach nicht gefunden wurde

sören42 schrieb:Ein Lastenfahrrad ist schon etwas spezieller, so etwas kommt nicht in jedem Filmfall vor.

Es ist aber nun auch keine Sensation, die in jedem Fall bemerkenswert ist und auffällt. Nur weil man eine Theorie hat, muss nicht jedes Detail so zurechtgebogen werden, dass es passt. Vor allem wenn die Theorie, hier: Leichentransport auf einem Lastenfahrrad, nur auf den ersten Blick funktioniert, dann aber genügend Probleme mit sich bringt, die geflissentlich ignoriert werden (Länge des Fahrrads und der Leiche, mögliche Zeugen, notwendiges Verpackungsmaterial etc.).

Und dann würde ich gerne mal Beispiele von XY-Filmen kennenlernen, wo die Farbe der Vorhänge oder eine Kokos-Fußmatte vor der Tür eine subtile Botschaft gesendet hätten, die dann am Ende bei der Lösung eine Rolle gespielt hätte.

metalbabe schrieb:Aber möglicherweise ist er irgendwo so blöd verunfallt, daß er einfach nicht gefunden wurde

Ich wüsste nicht, wie man auf dem Weg zum Zigarettenautomaten so blöd verunglücken kann, dass man einen nicht mehr findet.
Solche Automaten sind ja auch nicht irgendwo im Wald versteckt.

metalbabe schrieb:Ich finde es reichlich seltsam wie hier schon von "Tatort" und Methoden zur Leichenverbringung fabuliert wird.

Immerhin wurde das Haus gründlich durchsucht, auch mit Leichenspürhunden. Ich finde die Überlegungen, die hier angestellt wurden, nicht abwegig, und es wurde auch niemand verdächtigt.

brigittsche schrieb:Und dann würde ich gerne mal Beispiele von XY-Filmen kennenlernen, wo die Farbe der Vorhänge oder eine Kokos-Fußmatte vor der Tür eine subtile Botschaft gesendet hätten, die dann am Ende bei der Lösung eine Rolle gespielt hätte.

Das meine ich ja - bei Allerweltsgegenständen stellt sich die Frage nicht. Nur mal kurz umgekehrt gedacht: wäre das nur ein "Einfall der Redaktion" , würde man das als Nutzer dieses Lastenfahrrads bestenfalls höchst befremdlich finden.

kittyka schrieb:Ich wüsste nicht, wie man auf dem Weg zum Zigarettenautomaten so blöd verunglücken kann, dass man einen nicht mehr findet.
Solche Automaten sind ja auch nicht irgendwo im Wald versteckt.

Ich habe ja auch nicht gesagt, daß ein Unfall auf direktem Weg passiert sein muss. Unterwegs kann alles mögliche passiert sein. Er hört/sieht irgendwas, geht darauf zu, durch unwegsames Gelände, stürzt, was auch immer.

Und ja, es wurden auch schon Leute wegen der paar Piepen, die sie bei sich trugen erschlagen.

Aber das ist dann kein so ein ausgeklügelter Mord, wie hier schon diskutiert wird

Es fällt wirklich schwer, hier ein Motiv zu finden. Die klassischen Motive kommen Geld und Beziehung kommen scheinbar nicht in Betracht. Was bleibt noch? Ein hassender Nachbar?

sören42 schrieb:Nur mal kurz umgekehrt gedacht: wäre das nur ein "Einfall der Redaktion" , würde man das als Nutzer dieses Lastenfahrrads bestenfalls höchst befremdlich finden.

Schau Dir mal auf dem Videoportal Deines Vertrauens ein paar Folgen aus dem 70er und 80er Jahren an. Und Du wirst finden, dass die Leute da ständig mit Bonanza und BMX-Fahrrädern herumfahren. Ich wüsste aber keinen Fall, in dem ein solches Fahrrad dann die subtile verpackte Lösung des Falls gewesen wäre. Man nutzt halt einfach Dinge, die in der Zeit gebräuchlich sind, in der die Filme spielen. Einfach weil es den Alltag wiedergeben soll.

sören42 schrieb:Nur mal kurz umgekehrt gedacht: wäre das nur ein "Einfall der Redaktion" , würde man das als Nutzer dieses Lastenfahrrads bestenfalls höchst befremdlich finden.

Ja, und? Dann findet es halt eine (1) Person auf Gottes weiter Erdenwelt befremdlich, dass da jemand mit einem Lastenfahrrad herumfährt. Genauso werden es in anderen Fällen die Angehörigen eines Opfers befremdlich finden, wenn die ermordete Oma ihren Kaffee aus einer Tasse mit Diddl-Maus trinkt, weil Oma sowas doch gar nicht hatte sondern immer das gute KPM-Porzellan benutzt hat....Und dazu ein Stück Käsekuchen isst, obwohl sie den doch gar nicht leiden konnte.

Wenn man anfängt, das Leben und die Gewohnheiten aller im Filmfall vorkommenden Personen 1:1 zu recherchieren und im Film zu berücksichtigen, hat man viel zu tun.

Dancingfool schrieb:Was bleibt noch? Ein hassender Nachbar?

Was ich mir noch vorstellen könnte (und oben schon erwähnt habe): Er hatte doch mit irgendeinem Angehörigen oder jemand aus dem Freundeskreis Streit. Ich weiß nur nicht, wie wahrscheinlich es ist, daß sonst niemand davon etwas weiß. Und an sich macht es ja auch nicht den Eindruck. Eher im Gegenteil, er scheint ein netter, geselliger Mensch zu sein.

Ich finde es merkwürdig, dass das Verschwinden kurz nach der Heimkehr von dem Treffen mit Freunden passiert (ein Wochenende lang sah das Grundstück vielleicht verlassen aus, v.a. weil der Bruder in Reha war). Die Kommissarin hatte eine von der Polizei aufgestellte Theorie vorgestellt, in der eine unbekannte Person sich Zutritt zum Grundstück verschafft haben könnte mit anschließendem Aufeinandertreffen mit HO. Ich finde das noch mit am wahrscheinlichsten, wobei das Mitnehmen von HO -lebendig oder tot- sicherlich einmalig in der Kriminalgeschichte sein dürfte.

metalbabe schrieb:Er hatte mit jemand aus dem Freundeskreis Streit.

Das wäre die einfachste Erklärung, man chattet oder telefoniert: Machen wir Musik heute abend, ich hol dich ab.
Und er würde völlig arglos bei einem Kumpel einsteigen. Die Schlabber Kleidung kann er anlassen, man ist ja unter Freunden.

Dancingfool schrieb:Die klassischen Motive kommen Geld und Beziehung kommen scheinbar nicht in Betracht.

Wie kommst du darauf? Wurde das ausgeschlossen?

metalbabe schrieb:Was ich mir noch vorstellen könnte (und oben schon erwähnt habe): Er hatte doch mit irgendeinem Angehörigen oder jemand aus dem Freundeskreis Streit. Ich weiß nur nicht, wie wahrscheinlich es ist, daß sonst niemand davon etwas weiß.

Das ist eben nicht unwahrscheinlich. So dass es Sinn macht, mit so einer XY Sendung etwaige Zeugen, die dazu etwas sagen können, zu triggern, sich bei der Polizei oder der XY-Redaktion zu melden. Das bedeutet aber nicht, dass man im Filmbeitrag schon mal darstellt, was man vermutet. Dann wäre eine diesbezügliche Zeugenaussage nämlich unbrauchbar. Wobei ich nicht sage, dass man was vermutet. Das bleibt offen. Könnte ich mir aber vorstellen.

sören42 schrieb:Wie kommst du darauf? Wurde das ausgeschlossen?

Geld : Er war nicht vermögend und es fehlt nichts
Beziehung: Es ist nicht bekannt, daß er mit jemand verkracht war. Schien alles normal zu laufen im Haus und mit den Freunden

Dancingfool schrieb:Geld : Er war nicht vermögend und es fehlt nichts
Beziehung: Es ist nicht bekannt, daß er mit jemand verkracht war. Schien alles normal zu laufen im Haus und mit den Freunden

Vielleicht hatte er wenig liquide Mittel. Aber doch 50 % einer Immobilie im Rhein-Main-Gebiet.

Wenn es irgendwie "Krach" gegeben hätte mit irgendwem, würde es aus Gründen, die ich vorher dargestellt habe, ganz sicher nicht im Filmbeitrag gezeigt.

Allerdings kann man daraus, dass nichts dahingehend gezeigt wird, aber auch nicht schließen, dass es "Krach" gegeben hat. Das bleibt offen. Man sucht Zeugen...

Dancingfool schrieb:Geld : Er war nicht vermögend und es fehlt nichts
Beziehung: Es ist nicht bekannt, daß er mit jemand verkracht war. Schien alles normal zu laufen im Haus und mit den Freunden

Da möchte ich mal an den Fall des Jürgen V. in Hanau erinnern (wurde auch auf Allmy behandelt), der durch die Haustür erschossen wurde. Da konnte sich auch niemand vorstellen, wer diesem Mann Böses antun sollte. Am Ende stellte sich heraus, dass die Lebensgefährtin des Schwagers in Zusammenarbeit mit dem Schwager die Tat begangen hatte - wegen einer Erbstreitigkeit, bei der es lediglich um 40.000 EUR ging.

Misetra schrieb:Am Ende stellte sich heraus, dass die Lebensgefährtin des Schwagers in Zusammenarbeit mit dem Schwager die Tat begangen hatte - wegen einer Erbstreitigkeit, bei der es lediglich um 40.000 EUR ging.

Das Problem bei einer solchen Tat ist aber doch, dass der Täter eigentlich recht dumm sein muss: Die Frage, wem der Tod von Person X nützt, ist ja dann recht einfach zu klären, sie liegt auf der Hand.

Und in einem Fall, wo ein Opfer nicht tot, sondern blos verschwunden ist, kommt es ja auch noch darauf an, dass sich der betreffende "Profiteur" ja auch aktiv um die Abwicklung der Sache bemühen muss. Wenn man also nach dem Verschwinden einer Person auffällige Aktivitäten entwickelt, dass die verschwundene Person möglichst rasch für tot erklärt wird, macht man sich auch verdächtig. Und lange dauert es trotzdem bis man Zugriff auf das Erbe hat.

Da wäre es wesentlich geschickter, einen Unfall zu inszenieren, was aber natürlich, wenn es klappen soll, nicht so einfach ist.

brigittsche schrieb:Das Problem bei einer solchen Tat ist aber doch, dass der Täter eigentlich recht dumm sein muss

Es reicht ja leider oftmals, dass Täter sich für schlau halten. Würde mich nicht wundern, wenn das auch hier so wäre.

@sören42
Aber sollte es wirklich um irgendwelche Vermögens-, Erbschafts-, oder Mietangelegenheiten gehen, dann hat der mutmaßliche Täter mit dem Verschwinden gar nichts gekonnt. Dann hätte man einen nachweislich toten Herrn Oehlschläger gebraucht. Und zwar einen, der einen natürlichen Tod gestorben ist (oder es zumindest 100% so aussieht)

Aber auch wenn man inzwischen vermutlich davon ausgehen kann, daß er nicht mehr lebt, rechtlich gesehen ist er nur WEG. Und so lange der Hauch einer Chance besteht, daß er sich nur ein schönes Leben auf Ibiza macht oder sonstwie am Leben ist, wird es in Deutschland glaub ich echt schwierig, jemanden für tot erklären zu lassen.

Wie gesagt, was ich mir eventuell noch vorstellen könnte ist ein schon länger schwelender Streit, der zu dem Verschwindezeitpunkt so eskaliert ist, daß Herr Oehlschläger dabei zu Tode kam

Ich finde die Idee mit dem Zigaretten holen sehr gut! Aber nimmt man da das Handy mit? Also ich nicht. Nimmt man überhaupt das Handy mit, wenn man nur kurz vor die Tür geht, zB, weil ein Paket kommt oder so etwas?