Kleiner Junge tot in der Donau

@hopkirk

Ich lebe selbst mit Kindern in Bayern. Es stimmt, dass man bei Kindergarten- und Schulanmeldungen das U-Heft vorlegen muss. Aber wer keinen Kindergarten besucht, muss dies auch nicht tun.
Wir haben selbst eine U-Untersuchung mal vergessen - da passierte nichts, außer dass irgendwann unser Kinderarzt (bei dem wir halt schon seit der Geburt sind, weshalb er unsere Kinder kennt) angerufen hat, ob wir das übersehen hätten. Da hat kein Gesundheitsamt oder Jugendamt nachgehakt. Vermutlich wäre es so gekommen, wenn wir dem Arzt gesagt hätten, ne, wir machen das jetzt nicht mehr und er es weitergegeben hätte. Aber ansonsten haben ja die jeweiligen Ämter gar nicht den Zugriff auf die Daten, ob ein Kind bei der U-Untersuchung war und können deshalb auch nicht nachhaken. Und gerade in den letzten 2 Jahren haben die Gesundheitsämter ganz andere Dinge zu tun gehabt - bei uns in der Stadt hat nicht einmal die obligatorische Schuleingangsuntersuchung stattgefunden, weil es pandemiebedingt kein Personal gab.

Heute ist der Tag der vermissten Kinder.

Alleine in Bayern werden laut Angaben des Bayerischen Landeskriminalamt zum Stichtag 16. Mai 361 Kinder unter 14 Jahren vermisst.

https://www.idowa.de/inhalt.statistik-361-kinder-in-bayern-vermisst.9846e05a-393c-49f9-8e76-ba3d8ee83e61.html

Ich frage mich, nach was die Polizei in der Donau sucht. Will man nur nichts übersehen? Oder glaubt man, noch mehr Opfer zu finden? Im Ernst, was kann man jetzt im Donauwasser noch entdecken?

https://m.faz.net/agenturmeldungen/dpa/kripo-plant-weitere-suche-in-donau-fund-von-kinderleiche-18058884.amp.html

Nordfee schrieb:Ich frage mich, nach was die Polizei in der Donau sucht. Will man nur nichts übersehen? Oder glaubt man, noch mehr Opfer zu finden? Im Ernst, was kann man jetzt im Donauwasser noch entdecken?

Das ist nichts anderes, als wenn man eine Leiche im Wald, in einem Haus oder sonstwo findet.
Immer wird die Umgebung der Fundstelle abgesucht, ob man irgendetwas findet, was auf einen Täter hinweisen könnte.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/kriminalitaet-vohburg-an-der-donau-kripo-plant-weitere-suche-in-donau-fund-von-kinderleiche-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220525-99-430484

Wie die Polizei am Mittwoch berichtete, soll zusammen mit dem Technischen Hilfswerk die Donau beim oberbayerischen Vohburg (Landkreis Pfaffenhofen/Ilm) mit einem Sonargerät abgesucht werden. Diese Technik ermöglicht es, unter Wasser Gegenstände zu orten.

emz schrieb:Wie die Polizei am Mittwoch berichtete, soll zusammen mit dem Technischen Hilfswerk die Donau beim oberbayerischen Vohburg (Landkreis Pfaffenhofen/Ilm) mit einem Sonargerät abgesucht werden. Diese Technik ermöglicht es, unter Wasser Gegenstände zu orten.

Da es hieß die Leiche wäre schon länger im Wasser gewesen,wäre es ja möglich, dass sie ursprünglich mit etwas beschwert worden war.

https://www.rtl.de/cms/kinderleiche-in-donau-gefunden-erste-obduktionsergebnisse-werfen-noch-mehr-fragen-auf-4977993.html

Laut ersten Ergebnissen keine Stich- oder Schussverletzungen. Immerhin. Bin gespannt auf die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung.

Es wurde nur geschrieben, dass der Leichnam längere Zeit im Wasser lag.. "längere Zeit" ..wenn luft- und wasserdicht verpackt.. kann das auch Jahre bedeuten? Wahrscheinlich nicht, oder? Wenn die verpackte Leiche beschwert war .. oder aber über Jahre irgendwo lag und erst jetzt , vielleicht durch wetterbedingte Umstände,
wie z.B. Hochwasser, ins Wasser gelangte? Mir fällt nämlich nur Aref mit dem passenden Alter ein und Pascal Zimmer.. wobei ich nicht weiß, ob DNA Material damals von Pascal gesichert wurde.. war nur so ein Gedanke.. ebenso kann die Leiche doch von einem Schiff ins Wasser geworfen worden sein, oder wie sieht der Schiffsverkehr da in der Gegend aus..?
Wie schon geschrieben, mir kam, wie ja anderen auch, Aref in den Sinn, aber das wurde ja schon ausgeschlossen..

@MissRedford
Meiner Ansicht nach kann das auch Jahre bedeuten.
Rudi Rupp lag auch jahrelang in der Donau, und seine Leiche war nur teilweise skelettiert. Das Wasser ist recht kalt, entsprechend langsamer bilden sich Fäulnisgase, die das Paket mit der Leiche an die Oberfläche drücken bzw. eine Beschwerung überwinden können.
Ausschließen würde ich daher nicht, dass „längere Zeit“ nicht auch „mehrere Jahre“ bedeuten kann.

Ilvareth schrieb:Meiner Ansicht nach kann das auch Jahre bedeuten.
Rudi Rupp lag auch jahrelang in der Donau, und seine Leiche war nur teilweise skelettiert.

Das stimmt zwar, aber Rudi Rupp saß dabei in einem geschlossenen Wagen, was von äußeren Einwirkungen fast hermetisch abriegelt, die Leiche war keinem Sauerstoff und keinem Ungezieferbefall ausgesetzt, der für die Zersetzung nötig ist, und er war ein sehr korpulenter kräftiger Mann. Eine Kinderleiche in offenem Gewässer mit leichterer "Verpackung" drumherum dürfte nicht jahrelang an der Wasseroberfläche vor sich hin gedûmpelt haben. Da muss man auch immer die äußeren Umstände betrachten, die sind ja hier doch sehr anders als im Fall Rupp.

Aber da das Paket auch Staustufen überwinden kann, kann er quasi überall ins Wasser gelangt sein - auch schon in anderen Bundesländern... https://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-aktuell/toter-junge-aus-der-donau-kripo-prueft-16-vermisstenfaelle-aus-bayern-80221362.bild.html

enidan17 schrieb:auch schon in anderen Bundesländern...

Geografie ist jetzt nicht meine Stärke - aber was kommt außer Baden-Württemberg noch in Frage, wenn man von Bayern aus flußaufwärts geht?

sallomaeander schrieb:Geografie ist jetzt nicht meine Stärke - aber was kommt außer Baden-Württemberg noch in Frage, wenn man von Bayern aus flußaufwärts geht?

Vermutlich sind auch die Nebenflüsse gemeint. Aber ich habe gerade geguckt - die entspringen auch alle in Bayern oder BaWü.

Wikipedia: Liste von Nebenflüssen der Donau

orakel09 schrieb:Wir haben selbst eine U-Untersuchung mal vergessen - da passierte nichts, außer dass irgendwann unser Kinderarzt (bei dem wir halt schon seit der Geburt sind, weshalb er unsere Kinder kennt) angerufen hat, ob wir das übersehen hätten. Da hat kein Gesundheitsamt oder Jugendamt nachgehakt. Vermutlich wäre es so gekommen, wenn wir dem Arzt gesagt hätten, ne, wir machen das jetzt nicht mehr und er es weitergegeben hätte.

Ich kenne es aus der Familie eines Freundes so, dass der Kinderarzt erst einmal nachfragt und wenn dann keine Reaktion erfolgt, das Gesundheitsamt eingeschaltet wird. Und da kommt dann gleich ein ziemlich strenger Brief, der einen Besuch ankündigt, wenn nicht innerhalb einer bestimmten Frist eine Rückmeldung erfolgt bzw. die Untersuchung durchgeführt wird. (In dem Fall hatte die Mutter der Kinder aufgrund psychischer Probleme den Überblick völlig verloren und deshalb die Untersuchungen versäumt).

Ich denke, in sozialen Brennpunkten läuft das wahrscheinlich anders als z.B. in gediegenen Kleinstädten oder auf dem Dorf. In manchen Stadtteilen von z.B. Berlin und Frankfurt dürften Gesundheits- und Jugendamt gar nicht die Kapazität haben, jedem einzelnen Fall von verpasster U-Untersuchung nachzugehen, die sind ja schon überfordert, den akuten Fällen nachzukommen. Wenn die Schulpflicht einsetzt, kommt schon eher was in Gang, wenn das Kind da nicht vorstellig wird.

Ilvareth schrieb:Ausschließen würde ich daher nicht, dass „längere Zeit“ nicht auch „mehrere Jahre“ bedeuten kann.

Das hab ich mir nämlich gedacht, hatte nur "Angst", dass ich hier belächelt werde , für den Gedankengang. Wobei, der Fall Pascal Zimmer liegt ja wirklich schon arg lange zurück.
Wenn nämlich (angenommen es liegt ein Verbrechen vor und der Täter hat die Leiche versteckt), die Leiche in einem Abwasserkanal oder Röhre oder sonstiges versteckt/abgelegt o.ähnliches wurde und sich vielleicht durch Wassermassen wie z.B Starkregen bei Unwetter oder so gelöst hat kann sie ja so durch Nebenflüsse in die Donau gelangt sein.. hm..
Wobei die Verpackung natürlich auch ne Rolle spielt.. und diese wird ja auch nicht allem Stand halten..

neverever schrieb:Verpackung" drumherum dürfte nicht jahrelang an der Wasseroberfläche vor sich hin gedûmpelt haben. Da muss man auch immer die äußeren Umstände betrachten, die sind ja hier

Wenn Sie beschwert wurde.. die Gase bilden sich nach ner Weile durch die Verwesung und dafür braucht es ja Sauerstoff.. aber wenn Luftdicht verpackt, wir wissen ja nicht wie genau verpackt.. nur zugebunden , dass Luft oder Wasser eindringen konnte? Oder war es ne Bauplane mit eventuell verschweißten Rändern oder mit Tapeband zugeklebt oder zugebunden mit m Strick.. oder oder.. was ich halt komisch finde, dass eine Verpackung stattgefunden hat. Man liest ja sonst nur z.B. wurde im Koffer oder so gefunden etc.. hier hat sich aber wohl jemand richtig Mühe gegeben um eventuellen Leichengeruch zu verhindern?
.. die Verpackung lässt für mich nämlich nur den Schluß zu, dass sie möglichst geruchsfrei erst zwischengelagert wurde bevor sie ins Wasser gelangte.. ebenso gibt es ja, nur mal als Beispiel,
In Lkws geschleuste Flüchtlinge.. wenn erstickt beim Transport ..unglückliche Umstände what ever.. ich hoffe man kann meinen wirren Gedanken folgen.. es wurde ja von einer Plane gesprochen.. vielleicht handelt es sich auch um eine Lkw Plane.. aber die kann man wohl nicht so knicken und luftdicht machen, weil zu hart, oder?.. hm.. bin gespannt was die Untersuchungen noch ergeben werden..

Gerade noch mal gelesen.. die BILD schreibt "Plastikfolie".. nicht Plastikplane, nicht Plastiktüte. was ist nun richtig?

Was mich erschreckt: 16 Vermisstenfälle in Bayern, die auf die Altersspanne passen? Selbst wenn das größtenteils Fälle sind, bei dem es um innerfamiliären Kindesentzug geht, finde ich das wirklich viel.

MissRedford schrieb:die BILD schreibt "Plastikfolie".. nicht Plastikplane, nicht Plastiktüte.

Die Polizei hält sich ausdrücklich, was die Art der Verpackung betrifft, bedeckt, um die Ermittlungen nicht zu gefährden - und die Presse arbeitet dem aus Sensationsgründen entgegen?

In diesem Artikel steht, dass die Polizei nach Zeugen sucht, die zu Frühjahrsbeginn etwas gesehen haben. Das spricht für mich eher dafür, dass der Vermisstenfall nicht allzu lange zurück liegen dürfte bzw. zumindest der Leichnam doch nicht so lange im Wasser liegt.

die seit Frühjahrsbeginn

Quelle: RTL

Man kann natürlich nicht ausschließen, sollte das Kind vermisst und entführt worden sein, dass der Täter es noch eine Weile in seiner Gewalt hatte. Allerdings sind mir persönlich keine Fälle bekannt, in denen sich die Täter den Kindern nicht sofort entledigten.

Ich hoffe sehr, dass dieser Fall aufgeklärt werden kann, das arme Kind.