sören42 schrieb:Wäre es denkbar, dass sie auf der Brücke ein Fahrzeug bestiegen hat? Natürlich muss man auch in Betracht ziehen, dass dies nicht freiwillig geschah und das Handy z. B. weggeworfen wurde.
Denkbar ist in diesem Fall offenbar vieles. Aber wie wahrscheinlich ist es? Wie wahrscheinlich ist es, dass auf einer Brücke, die den Bildern nach gut vom Wasser und von Land einsehbar ist, mitten am helllichten Tag eine erwachsene, große, sportliche Frau verschleppt wird, ohne dass irgendjemand etwas hört oder sieht?
Die Fälle, in denen erwachsenen Frauen auf dem Weg / im Wald / beim Joggen etc. seitens eines unbekannten Dritten etwas zustößt, gehen doch eher nicht mit "Verschleppen" einher. Da passiert dann etwas vor Ort, die Frau wird anschließend dort aufgefunden, der Täter ist über alle Berge. In diesem Fall hier müsste der Täter sie dann ja auch im Auto irgendwie - wie soll ich sagen - unter Kontrolle gehalten haben. Sie hätte sich doch vermutlich mit Händen und Füßen gewehrt, sobald sie losgelassen wurde (weil er ja hätte fahren müssen). Da hätte dann ja schon gezielt jemand dort auf sie warten müssen, sie von anderen unbemerkt fesseln, knebeln, betäuben - was weiß ich - müssen und sie dann - ebenfalls völlig unbemerkt - ins Auto verbringen und sich auf und davon machen, ohne dass irgendjemand das mitbekommt oder irgendeine Überwachungskamera ihn erfasst. Das ist aus meiner Sicht eher ein schlechter Krimi als wahrscheinliche Realität.
Dass die Hunde auf der Brücke "angeschlagen" haben, bedeutet aus meiner Sicht zudem nicht zwingend, dass sie
an diesem Tag auf der Brücke war. Hunde haben ja keine eingebaute Stechuhr. Außerdem schlagen Suchhunde (Mantrailer) meines Wissens nicht an, sondern verfolgen eine Spur, bis sie nicht mehr verfolgbar ist, also für die Hundenasen (!) endet. Ist mit "anschlagen" hier also gemeint, dass die Hunde ihre Spur auf der Brücke aufgenommen haben - oder dass die Spur dort endete? Ersteres hätte aus meiner Sicht wenig Aussagekraft, wenn sie sich dort regelmäßg aufhielt. Und letzteres würde m.E. auch nicht zwingend bedeuten, dass sie zuletzt auf der Brücke war und von dort verschwand. Sondern eben nur, dass die Hunde die Spur ab einem gewissen Punkt nicht mehr aufnehmen konnten. Warum auch immer. Nochmal: Hunde sind auch nur Menschen. Und die Suche mit Hunden hat bei den letzten mir in Erinnerung gebliebenen Einsätzen bei Vermisstenfällen kein Stück weitergeholfen, sondern eher in die Irre geführt. Allen voran Tim W. aus Berlin, der von Suchhunden "ganz sicher" in einem völlig anderen Stadtteil verortet wurde und letztlich tragischerweise von einem Passanten in einem Gebüsch mitten in Berlin und somit weit, weit entfernt des von den Hunden vorgegebenen Suchgebietes tot aufgefunden wurde. Oder Nick St. aus Voerde, der in Aachen mehrfach mit Hunden gesucht wurde - ebenfalls ohne jeden Erfolg und mit jeweils ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Oder Rebecca R. in Berlin. Oder Petra Sch. in Essen.
sören42 schrieb:Das ist schon richtig, aber selbst bei einem Radius von 2,5 km ergibt sich, bei einer angenommenen kreisförmigen Abstrahlung des Funkmasten eine Fläche von knapp 20 Quadratkilometer
Das ist der Punkt. Und erschwerend kommt hinzu, dass ein guter Teil der Fläche in diesem Fall offenbar Wasser ist. Da wäre eine Stecknadel im Heuhaufen vermutlich leichter zu finden, als dieses Handy.