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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

1.392 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen, Erschossen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 17:16
Zitat von HerrKommissarHerrKommissar schrieb:Hat man aber keinen Zugriff, wäre die Verbindung zu AL (und zwar egal ob er wirklich erbt oder bereits verstorben ist) im Nachinein über den Notar bekanntgeworden - oder nicht?
Richtig. Dass AL Begünstigter war, wäre spätestens bei der Testamentseröffnung herausgekommen und hätte wegen des Mordes intensive Ermittlungen zur Folge gehabt. Kaum vorstellbar, dass das in der TV-Fahndung unerwähnt geblieben wäre.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 17:17
Zitat von HerrKommissarHerrKommissar schrieb:Auf jeden Fall eine Überlegung wert! Das würde immerhin erklären, warum man auch nach so vielen Jahren keine Spur findet - es gab dann ja praktisch keine.
Vielleicht doch. Diese Zettelchen, wo AL anscheinend die Adressen der Kunden notierte. Oder überhaupt Kundenadressen. Vielleicht schickte er neben Rechnungen (auch eine mögliche Datenquelle) ab und zu mal eine Weihnachtskarte. Bekommt man doch von allen möglichen Betrieben, wo man mal mit zu tun hatte, im Jahr davor.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 17:25
Zitat von KieliusKielius schrieb:Dass AL Begünstigter war, wäre spätestens bei der Testamentseröffnung herausgekommen
Wie gesagt, ein Testament muss in Deutschland nicht beim Notar hinterlegt werden. Das ist zwar aus verschiedenen Gründen sinnvoll, kostet aber Geld und ein eigenhändig verfasstes Testament mit Datum und Unterschrift erfüllt seinen Zweck - wenn es denn gefunden wird und nicht beseitigt wurde.

Im Falle, dass es beseitigt wurde, weiß der Rechtspfleger (oder damals wohl noch: Amtsrichter) auch nichts von einem Testament und seinem Inahlt. Woher auch?

Wohl wäre es aber gültig gewesen, hätte man es bei der Verstorbenen gefunden und dem Nachlassgericht präsentiert. Auch ohne Notar.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Oder überhaupt Kundenadressen. Vielleicht schickte er neben Rechnungen (auch eine mögliche Datenquelle) ab und zu mal eine Weihnachtskarte.
Den Kreis der Kunden wird man damals schon ermittelt haben, Heute, 28 Jahre später, würde sich das sehr schwierig gestalten.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 17:33
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Im Falle, dass es beseitigt wurde, weiß der Rechtspfleger (oder damals wohl noch: Amtsrichter) auch nichts von einem Testament und seinem Inahlt.
Ich halte beide Fälle für unwahrscheinlich.
Wenn ein Testament zu Gunsten von AL eröffnet worden wäre, hätte dies erhebliche Fragen aufgeworfen und Ermittlungen zur Folge gehabt, weil der Begünstigte ein Mordopfer war.
Wenn sich ein Testament zu Gunsten von AL beseitigen ließ, wäre der Mord überflüssig gewesen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 17:37
Die Theorie mit dem Erbe...in einem Agatha-Christie-Kriminalroman eine tolle Idee... in der Realität fehlt mir dafür ein bisschen der Glaube


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 17:50
Man kann ein rechtskonformes Testament zu Hause aufbewahren oder es auch verschlossen beim Nachlassgericht hinterlegen. Das kostet nicht viel. Wenn die Verhältnisse komplizierter sind, kann man einen Notar bemühen. In jedem Fall aber erfolgt die Testamentseröffnung durch das Nachlassgericht. Dies richtet sich nach dem letzten Wohnort des Erblassers.

Ich bin mir jetzt nicht 100 Prozent sicher, wenn jetzt ein Erbe durch Tod wegfällt, ob dann jedes Nachlassgericht in Deutschland automatisch weiß bzw. prüft, ob dieser durch einen Mord zu Tode kam. Im Jahr 1994, wohlgemerkt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 17:51
Zitat von KieliusKielius schrieb:Wenn sich ein Testament zu Gunsten von AL beseitigen ließ, wäre der Mord überflüssig gewesen.
Wie soll denn ein übergangener Erbe zu Lebzeiten des Erblassers ein Testament verschwinden lassen?

Zur Veranschaulichung meine Hypothese in Prosa:

Die Witwe Hermine S. mag den Bauunternehmer AL, der ihr immer preiswert kleine Arbeiten am Haus erledigt und ihr hinterher seinen selbstgebackenen Kuchen bei einer Tasse Kaffee anbietet. Da sie schon alt und unheilbar krank ist, beschließt sie, dass keinesfalls ihr Neffe Kevin das Haus und die Münzen erben soll, da er ein Tunichtgut ist und Geld sofort durchbringt. Außerdem kommt er überhaupt nur vorbei, wenn er wieder einmal Geld braucht.
Dagegen der fleißige Handwerker AL, der so viel Pech im Leben hatte mit seinen beiden Frauen und der fleißig, sauber und pünktlich ist und so schön aus der Zeitung vorlesen kann.
Hermine S. schreibt ein Testament zugunsten von AL und legt es in ihren Nachtschrank. Bei nächster Gelegenheit sagt sie ihrem Neffen, dass dieser sich nicht mehr bei ihr blicken zu lassen brauche und eines Tages würde ihr treuer Maurer und Seelenverwandter AL ohnehin alles erben.
Kevin erzählt alles seiner Freundin Susanne, die bei AL anruft und ihn in eine Falle lockt, wo Kevin AL erschießt. Nach der Tat ist Tante Hermine tief betrübt, glaubt aber, dass nunmehr die nette polnische Freundin alles erben würde - was natürlich nicht zutrifft. Vor lauter Kummer stirbt Hermine S. einige Wochen später. Nun benachrichtigt man Kevin, der im Haus das Testament findet, welches er sofort zerreißt und die Schnipsel runterspült. Dann geht er zum Nachlassgericht und beantragt einen Erbschein, der ihm bestätigt, nach seiner Tante Hermine Alleinerbe zu sein.


So ähnlich könnte es in meiner Hypothese gewesen sein. Hätte der missratene Neffe das Testament zu Lebzeiten seiner Tante an sich bringen können, hätte die Erblasserin einfach nur ein neues schreiben müssen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 18:02
@sallomaeander
Wenn sich dann keiner erinnert, dass Tante Hermine Andeutungen in diese Richtung gemacht hat, wird es schwierig. Wie soll man das beweisen, dass dieses Testament existierte? Wenn derjenige angeblich im Nachlass kein Testament fand, kann es ja immer noch sein, dass sie es zwar vorhatte, aber doch nicht in die Tat umsetzte, ihn als Erben einzusetzen. Eine notarielle bzw. nachlassgerichtliche Hinterlegung hätte hier absolut Sinn gemacht.

Dieses andere Beispiel, dass AL evtl. als Betreuer eingesetzt werden sollte, macht glaube ich weniger Sinn, da im Filmbeitrag angedeutet wurde, dass "Papierkram nicht so seine Sache" war.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 18:08
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn sich dann keiner erinnert, dass Tante Hermine Andeutungen in diese Richtung gemacht hat, wird es schwierig. Wie soll man das beweisen, dass dieses Testament existierte? Wenn derjenige angeblich im Nachlass kein Testament fand, kann es ja immer noch sein, dass sie es zwar vorhatte, aber doch nicht in die Tat umsetzte, ihn als Erben einzusetzen. Eine notarielle bzw. nachlassgerichtliche Hinterlegung hätte hier absolut Sinn gemacht.
Absolut d'accord. Eine mögliche Erklärung, wie man mit so einer Tat fast drei Jahrzehnte durchkommt. Ein fast perfektes Verbrechen. Mit nicht hinterlegten Testamenten wird viel Schindluder getrieben.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Dieses andere Beispiel, dass AL evtl. als Betreuer eingesetzt werden sollte, macht glaube ich weniger Sinn, da im Filmbeitrag angedeutet wurde, dass "Papierkram nicht so seine Sache" war.
Das mit der Betreuung wäre ja auch amtlich bekannt gewesen. Sicher hätte man dann in diese Richtung ermittelt. Aber wer seinen eigenen Papierkram kaum bewältigt, wird wenig Neigung haben, das für jemand anderen zu erledigen. Das ist ein sehr gutes Argument.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 18:19
Zitat von sören42sören42 schrieb:Man kann ein rechtskonformes Testament zu Hause aufbewahren oder es auch verschlossen beim Nachlassgericht hinterlegen. Das kostet nicht viel. Wenn die Verhältnisse komplizierter sind, kann man einen Notar bemühen.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Eine notarielle bzw. nachlassgerichtliche Hinterlegung hätte hier absolut Sinn gemacht.
Ich denke auch, dass ein halbwegs geschickter Erbschleicher großen Wer darauf legt, dass das Testament bei einem Notar bzw. dem Gericht hinterlegt ODER ihm übergeben wird.

Eben damit die erbberechtigten Verwandten, wenn sie in Tante Hermines Sekretär ein Testament finden, in dem sie nicht bedacht sind, es nicht einfach in kleine Schnipsel zerreißen und die Toilette herunterspülen können.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 18:20
Also ich finde das alles gar nicht mal so implausibel, insbesondere da man in beiden anderen Richtungen (Beruf und Frauen) überhaupt nichts hat finden können.
Hinzukommt, dass im YX-Beitrag Wert auf das Kuchenbacken gelegt wurde, was ich damals schon auffällig fand. Vielleicht wäre es tatsächlich von Vorteil, zu wissen, wem da Kuchen gebacken wurde. Die Vermutung, dass das eher ältere Menschen waren, liegt nahe. Und wenn es keinen direkten oder "beliebten" ;-) Nachkommen gibt, man zum Kuchen immer gut geplaudert hat und gleichzeitig das Haus instandgesetzt wurde, wäre eine Erbschaft nicht unwahrscheinlich.

Wieso ist nun AL nicht misstrauisch geworden, wenn so viel "Kopfgeld" auf ihm lastet? Er muss es ja nicht mal gewusst haben! Also neue Feinde, die er nicht kannte und denen er niemals etwas tat. Passt zur Spurenlage recht gut. Auch dazu, dass gleich durch die Scheibe geschossen wurde - denn zu verhandeln gab es in dem Fall ja nichts - wer noch lebt, erbt. Anrufe kann man auch riskieren, da man weiß, dass der Zusammenhang niemandem bekannt sein wird. Selbst in ALs Unterlagen stünde man ja maximal als normaler Kunde; wenn überhaupt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 18:29
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Was ich damit sagen will: Irgendwo und irgendwie hätte so ein "Erbschleicherkomplex" sicher Spuren in Form von Zeugen hinterlassen.
Das ist für mich ein weiteres Argument, das gegen das Konstrukt "AL wurde als Begünstigter eines Testaments gewaltsam aus dem Weg geräumt" spricht.
Wenn AL als Erbe eingesetzt worden wäre, hätte es eine wie auch immer geartete Annäherung und Vorgeschichte zwischen Erblasser(in) und Begünstigtem gegeben. Das wäre nicht unbemerkt geblieben und hätte mit Sicherheit die Aufmerksamkeit der Ermittler auf sich gezogen.
In dieser Richtung gab es in der TV-Fahndung keine Hinweise. Statt dessen wurden die Trennung von seiner Familie, die bevorstehende Scheidung und die beginnende Freundschaft mit einer polnischen Frau thematisiert.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 18:34
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Nun benachrichtigt man Kevin, der im Haus das Testament findet, welches er sofort zerreißt und die Schnipsel runterspült. Dann geht er zum Nachlassgericht und beantragt einen Erbschein, der ihm bestätigt, nach seiner Tante Hermine Alleinerbe zu sein.
Danke für die unterhaltsame Schilderung dieses möglichen Ablaufs. Natürlich lässt sich nicht ausschließen, dass es so abgelaufen ist.
Ich persönlich halte es wie gesagt unter Berücksichtigung dessen, was insgesamt zu dem Fall bekannt ist, für nicht sehr wahrscheinlich.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 18:51
Zitat von KieliusKielius schrieb:Danke für die unterhaltsame Schilderung dieses möglichen Ablaufs.
Sehr gern :) Ich lese auch immer gern diese anschaulichen Beispiele von @brigittsche - das ist oft verständlicher als so ein theoretisches, abstraktes Konstrukt.

Mag sein, dass meine Hypothese schlussendlich nicht sehr wahrscheinlich ist. Wir wissen halt recht wenig über den Fall, stützen uns auf Eindrücke aus dem FF von AzXY - viel mehr können wir ja nicht tun.

Ein User schrieb mir heute, er würde gern mal die Ermittlungsakte zu dem Fall lesen - dem schließe ich mich an. Ich würde gern mal wissen, was die Ermittler damals alles unternommen und herausgefunden haben und wo Parallelen zu den hier aufgestellten Hypothesen feststellbar sind.

Leider nur Wunschdenken. Und ob wir jemals mehr Hintergrundinfo bekommen, steht in den Sternen. Wohl eher nicht.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 19:32
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ein User schrieb mir heute, er würde gern mal die Ermittlungsakte zu dem Fall lesen - dem schließe ich mich an. Ich würde gern mal wissen, was die Ermittler damals alles unternommen und herausgefunden haben und wo Parallelen zu den hier aufgestellten Hypothesen feststellbar sind.
Leider und zum Glück wird das nie passieren. Aber ob es umgekehrt der Fall ist, dass Ermittler ab und zu mal schauen, was Hobby Detektive da so zusammentragen? Das würde mich auch interessieren. Es kommt ja auch hin und wieder vor, dass Ermittlungsbehörden aus Kreisen der Nutzer dieses Forums kontaktiert werden. Vielleicht unterhalten die sich dann hinterher und sagen: "Hilfe, schon wieder einer aus so einem Forum."

Dass die Formvorschriften an ein Testament relativ hoch sind (z. B. handschriftlich verfasst), ist ja nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass der Gesetzgeber relativ klar sah, dass ein Testament Potenzial für Schindluder bot.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Und ob wir jemals mehr Hintergrundinfo bekommen, steht in den Sternen. Wohl eher nicht.
Dann erst, wenn ein Gerichtsverfahren gegen den Täter gibt. Ich sehe hohe Chancen, dass der Fall noch aufgeklärt wird.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 19:36
Zitat von sören42sören42 schrieb:erst, wenn ein Gerichtsverfahren gegen den Täter gibt. Ich sehe hohe Chancen, dass der Fall noch aufgeklärt wird.
Wo nimmst du den Optimismus her? Kein Motiv, keine brauchbaren Hinweise nach XY...der wird, denke ich, nie aufgeklärt werden

Und selbst wenn man einen Verdächtigen hätte, dürfte es schwer werden dem die Tat nachzuweisen


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 19:46
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:keine brauchbaren Hinweise nach XY..
Die sagen hinterher nie "wir haben ihn, nun müssen wir nur noch alles nachweisen". Das läuft im Hintergrund, still und leise. Wenn man alles zusammen hat, dann erfährt die Öffentlichkeit durch Prozesseröffnung davon. Nach einer Woche oder zehn Tagen zu meinen, da wird die Öffentlichkeit auf den aktuellen Stand gebracht, da kann ich nur sagen, das ist auf keinen Fall so.

Zuversichtlich macht mich die Stimmaufzeichnung. Das ist praktisch wie ein Fingerabdruck. Womöglich sogar mehr als das.


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20.05.2022 um 20:18
Die Idee mit einem Erbe finde ich gar nicht ungewöhnlich. Der Begriff "Erbschleicher" klingt aber eher negativ und mit Vorsatz.
Was wenn eine ältere Dame im Kreis de Familie den Handwerker positiv und liebevoll erwähnt und erstmal nur die Absicht erklärt. Es gibt ja immer den Pflichtteil, aber man kann durchaus eine fremde Person in das Erbe integrieren. Das Vorhaben kann aber schon bei Erben etwas ausgelöst haben. Die Erben klären vorsichtig die Lage und biedern sich langsam bei AL an. In der Zwischenzeit kann das Vorhaben des Erblassers immer konkretet werden. Je nach Erblast kann das ein Motiv sein.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 20:31
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Das Vorhaben kann aber schon bei Erben etwas ausgelöst haben. Die Erben klären vorsichtig die Lage und biedern sich langsam bei AL an. In der Zwischenzeit kann das Vorhaben des Erblassers immer konkretet werden. Je nach Erblast kann das ein Motiv sein.
Definitiv plausibel. Um etwas weiter zu spekulieren: Vielleicht sollte AL beim ersten Treffen ursprünglich auch nur deutlich gemacht werden, dass er das betreffende Haus nicht mehr aufsuchen soll. Dann war erst mal Ruhe (zufällig, denn die Polin war ja da und er beschäftigt). Aber kaum war sie weg - zwei Wochen später - ist er wieder fröhlich mit einem Kuchen hin ;-) Die reiche Tante hat noch mal was Konkreteres geäußert ("Der war wieder so nett - nächste Woche geh' ich doch zum Notar!") ... und dann musste alles ganz schnell gehen. Töten konnte man in dem Fall ja nur vor dem Notartermin; danach wäre die Verbindung aufgeflogen (theoretisch natürlich auch die Tante, aber das wäre auffälliger gewesen, da man ja offiziell Begünstigter war).


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

20.05.2022 um 21:13
Zitat von HerrKommissarHerrKommissar schrieb:Die reiche Tante hat noch mal was Konkreteres geäußert ("Der war wieder so nett - nächste Woche geh' ich doch zum Notar!") ... und dann musste alles ganz schnell gehen. Töten konnte man in dem Fall ja nur vor dem Notartermin; danach wäre die Verbindung aufgeflogen (theoretisch natürlich auch die Tante, aber das wäre auffälliger gewesen, da man ja offiziell Begünstigter war).
Nun, dazu muss es aber ersteinmal eine reiche Tante unter den Kundinnen gegeben haben. Oma Erna, die sich mühsam von ihrer Rente den neuen Verputz für die Gartenmauer abspart, kann man in diesem Zusammenhang vergessen.

Und weiterhin glaube ich nicht, dass die reiche Tante nach einmal Kellerfußboden betonieren und zweimal Kuchen backen den netten Handwerker gleich zum Universalerben ihrer Villa, des Aktiendepots und der Kunstsammlung erklärt. Und auch die geldgeilen Verwandten werden nicht gleich jeden umbringen der Tante Hermine mal einen Kuchen gebacken hat weil der ihr Erbe einkassiert, nochzumal wenn die geldgeilen Verwandten sich eigentlich nicht um Tante Hermine kümmern (sie müssen die vermeintliche Erbschleicherei ja mitbekommen, und das geht nicht, wenn sie die Tante nie besuchen...).

Es muss also, wenn man so ein Szenario annimmt, einen länger dauernden und intensiveren Kontakt gegeben haben.

Und wenn der sich nicht nachweisen lässt, dann ist das wirklich, wie oben jemand schrieb, ein netter Agatha-Christie-Krimi, hat aber mit der Realität nichts zu tun.


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