orakel09 schrieb:Also, wenn man es mal logisch überlegt, dann kommen die 4 doch eher nicht in Frage als Täter:
1) Sie machen eine Probefahrt zu viert, und treffen dort auf Simone. Das sind ja Sekunden, in denen die vier gesagt haben müssen: "Hey, lass uns das Mädel ins Auto zerren und ein bisschen Spaß haben" und alle "Ja, coole Idee". Und dann? Wenn sie nochmal zur Werkstatt zurück sind (was ja wohl so war), dann hatten sie ca. 1 Stunde Zeit für Entführung, Vergewaltigung (wenn eine solche stattgefunden hat, aber wozu sonst hätte man sie entführen sollen), Tötung und Rückkehr in so gefasstem Zustand, dass dem Werkstattbesitzer nichts komisch vorkam. Und sie standen dort mit einer Leiche im Auto? Ne, das kann ich mir nicht vorstellen. Das waren ja nicht vier abgebrühte Serienmörder, sondern vier junge Männer auf dem Weg in den Urlaub.
Diese Möglichkeit entspräche aber ziemlich genau der Dynamik einer
Gruppenvergewaltigung. Wenn ich aus diesem Wikipedia-Artikel zitieren darf:
Die Täter sind in der Regel jünger als bei Einzelvergewaltigungen und vorwiegend männlich, wenngleich es auch schon Fälle von Mittäterschaft von Frauen gegeben hat. Meist handelt es sich um Täterkollektive mit hierarchischer Struktur. Mehrheitlich ist die Tat geplant. In der Kriminologie wird die kollektive Verantwortungslosigkeit betont: Die Gruppe verübt gemeinsam ein schweres Verbrechen, zu dem der Einzelne alleine nicht fähig wäre. Wichtig sind die Gruppendynamik sowie spezifische Wert- und Normvorstellungen, die Männlichkeit, Macht, Gewalt und Aggressivität enthalten können. Die Anpassung an die Gruppennorm gilt als ein Hauptaspekt der Motivation des einzelnen Täters. Stärker als bei einer Einzelvergewaltigung werden die Opfer zusätzlich gedemütigt und erniedrigt, sie werden in einem hohen Maß deindividualisiert und zum Objekt degradiert, an dem „Experimente“ vorgenommen werden. Das durch die zahlenmäßige Überlegenheit verstärkte Ohnmachtsgefühl des Opfers wird von den Tätern genossen, die Tat als Form der Unterhaltung verstanden. Je höher der Bekanntschaftsgrad der Täter ist, desto brutaler wird die Tat begangen. Eine Gruppenvergewaltigung verursacht bei dem Opfer schwerere physische und psychische Schäden als eine Vergewaltigung durch einen Einzeltäter.
Die Kombination "mehrere Männer in einem Auto treffen nachts auf der Landstraße auf eine Frau" ist mMn schon fast prototypisch für derlei Taten. Diese müssen mMn nicht in Hinsicht auf ein bestimmtes Opfer "geplant" sein, sondern liegen vielleicht schon in Organisation, Struktur, Fahrtanlass und Hierarchie der Mitfahrenden latent in der Luft.
Sollten die als Zeugen gesuchten Männer mit der Tat etwas zu tun haben, so darf man sich ja auch die Frage stellen: Warum sind keine Frauen dabei? Handelt es sich um eine Gruppe, die durch Alkohol, Frust, Erlebnishunger und den Glauben der schwächeren Mitglieder, von den Stärkeren profitieren zu können, zusammen gehalten wird?
Die unbewusst glaubt, als Männergruppe im Urlaub vielleicht eher an Frauen heran zu kommen? Im Filmfall wird die Gruppe ja als Quartett netter, langhaariger Bullifahrer dargestellt; dass die Realität anders ausgesehen haben könnte, wurde hier bereits erwähnt. Falls sie als Täter in Frage kommen, könnten sie das Opfer zunächst leblos zurückgelassen haben und sich dann für eine Rückfahrt mit Verbringung der jungen Frau entschieden haben.