Mordfall Simone Langer (1983)
08.04.2022 um 11:11Ich gehe fast zwingend davon aus, dass die Erkenntnisse einer Fallanalyse nach heutigem Stand Grundlage für die erneute Öffentlichkeitsfahndung sind. Man hat 1983 sicher nach den damaligen Grundsätzen ermittelt, und in diesem Sinne vielleicht nicht einmal Fehler begangen. Aber gerade auf diesem Gebiet (OFA) hat sich in der Zwischenzeit enorm viel entwickelt; das vergisst man oft, weil der gleichzeitige Fortschritt bei der DNA-Analyse mehr Aufmerksamkeit genießt.Silberkaute schrieb:Wir wissen nicht, ob die OFA schon aktiv war und ein Täterprofil erstellt hat.
Das würde ich anders ausdrücken. Die Gefahren des "Trampens" waren 1983 allseits bekannt, und es wurde auch immer wieder davor gewarnt. Es gab gewiss von Seiten vieler Eltern Verbote, und diese wurden eben teils auch missachtet.Nightrider64 schrieb:Aber „ sie wäre bei keinem Fremden eingestiegen „ ist so nicht haltbar.
Das war 1983 etwas ganz anderes .
Insofern komme ich im Ergebnis auch dazu, dass Simone irgendwo eingestiegen sein konnte, und sei es paradoxerweise nur, um vielleicht noch rechtzeitig vor der Rückkehr der Eltern zu Hause zu sein.
Man kann daran vielleicht auch ablesen, dass Verbote und strenge Regeln mitunter das Gegenteil dessen bewirken, was beabsichtigt war. Aber die Eltern haben sich nur so verhalten, wie es damals üblich war und allgemein für richtig befunden wurde.