Mordfall Simone Langer (1983)

@Quaddel
Der Wekstattbesitzer hat ausgesagt, das sie um 1:15 noch in der Werkstatt waren.
Eventuell ist dies ja auch anhand der Taxifahrten auf die Minute belegbar.
Insofern hätten die Jungs ein Alibi.
Das wird auch der Grund gewesen sein, die Spur des Campers seinerzeit nicht weiter zu verfolgen.

Vielleicht sind im Rahmen neuerer Ermittlungen dann doch Zweifel an den Zeitangaben entstanden.

@blaomat
Freigänger müssen wohl lange vor Mitternacht in der Zelle sein und vor allem: Sie haben wohl eher keinen Zugriff auf einen Transporter. Und wohl auch nicht die zeitliche Möglichkeit eine Leiche weit weg zu verbringen.
Das scheidet wohl eher aus.

Es wird so sein wie Nightrider64 schrieb. An den Zeitangaben werden Zweifel entstanden sein. Vielleicht haben die 4 doch etwas gesehen. Vielleicht auch ohne dem große Bedeutung beizumessen.

Genau es waren ca 7km.
Und ich denke das Simone ein Zufallsopfer war, wie es sehr oft passiert . Siehe den Fall Mirko.
Und ich denke der Täter hat sie auf der Strecke , meinetwegen auch als sie sich von ihrem Schulfreund verabschiedet hat, gesehen. Er hat sie verfolgt , dann überholt und an der Stelle ,wo dann ihr Rad gefunden wurde , ins Auto gezogen , sie also überwältigt . Wenn er sie im Schwitzkasten genommen hat oder sie bedroht hat mit Messer oder was anderen und entschlossen und brutal auf Simone wirkte, finde ich plausibel das sie den Satz sagte.
So ja ich komm ja mit aber..... töte mich nicht .
Das ist bei allem was wir über den Fall wissen , für mich am plausibelsten.
Ich denke auch , das sie ihren Mörder nicht kannte und der auch nicht aus der Gegend kam. Sonst und das schrieb ich schon mehrfach hätte er das Rad mitgenommenoder besser versteckt.
Und das es eine Tat war , die nicht groß geplant war , steht für mich auch fest.
Es war die Gelegenheit und das der Täter seine Fantasien ausleben wollte.
Falsche Zeit , an falschen Ort.
Wie die Bulifahrer darein passen? Keine Ahnung , aber ich denke die haben nichts damit zutun und wenn die Zeitangaben stimmen, dann haben die auch nichts gesehen, mMn
Warum die Kripo sie sucht? Keine Ahnung , das wäre aber interessant und warum sie nicht damals , wenn sie das KFZ schon hatten den Halter nicht festgestellt haben.
Das finde ich seltsam

Finde ich auch mehr als seltsam. Aber man hatte die Bullifahrer nicht auf dem Schirm. Man hat die Spur nicht weiter verfolgt. Vielleicht will man nun einfach schauen, ob es sie gibt. Da kann sich doch jeder dran erinnern, ob er 1983 mit einer lustigen Runde am Bodensee war. Sehr wahrscheinlich, dass man sich da erinnert oder vielleicht auch angesprochen wird. Z.B. von einer Freundin oder Schwester o.ä. Ich war z.B. 1984 zelten mit Freunden im ehemaligen Jugoslawien. Das weiß ich doch auch noch.
Also wenn die sich nicht melden; das würde uns doch eine Menge sagen.

Natürlich erinnert man sich, ob man 1983 in lustiger Runde am Bodensee war. Und, wenn die Geschichte mit der Autopanne stimmt, auch, ob man auf dem WEg dorthin eine Autopanne hatte.

Aber aus der Tatsache, dass sich niemand meldet, kann man gar nichts schließen:

1) Die meisten Menschen interessieren sich nicht für AZ XY ungelöst und Cold Cases. Im ganzen Freundeskreis meiner Eltern und Schwiegereltern (die alle in dem Alter sind) schaut das keiner, da wird auch nciht über längst vergangene Verbrechen in anderen Städten geredet, da sind andere Themen viel interessanter und präsenter. Sprich: gut möglich, dass es einfach niemand von ihnen mitbekommen hat.

2) Die vier sind verstorben/verzogen/verstreut und wer noch lebt bezieht den Suchaufruf einfach nicht auf sich. Weil es damals total unspektakulär war, sie die Tat nicht begangen haben und auch nichts gesehen haben, vielleicht nicht mal mehr wissen, in welchem gottverlassenen Kaff sie damals nachts ihren Bus repariert haben und dass das an dem fraglichen Tag war.

3) SElbst wenn einer von ihnen den Aufruf gesehen hat, sich erinnert, es auch auf die Gruppe bezieht, aber eben sich nichts vorzuwerfen hat - warum sollte man sich mit den Ermittlungsbehörden in Kontak setzen. Das ist Aufwand, man muss sich plötzlich für etwas rechtfertigen, viele haben auch einfach eine Scheu, zur Poilzei zu gehen oder das Gefühl, dass es unangenehm sein könnte.

4) Ja, und letztlich kann es natürlich auch sein, dass die vier seit 40 JAhren ein dunkles Geheimnis mit sich herumtragen. Aber das scheint mir der unwahrscheinlichste Schluss aus einer Nichtreaktion.

orakel09 schrieb:1) Die meisten Menschen interessieren sich nicht für AZ XY ungelöst und Cold Cases.

Die Einschaltquote von XY liegt bei etwa 5,5 Mio Zuschauern, da sind die Zuschauer im Ausland und Mediathekenaufrufe noch nicht mitgezählt. Ich glaube schon das ein lokaler Fall dann schon Gesprächsstoff bietet und dann auch Leute erreicht die die Sendung nicht schauen.

Es schauen sehr viele Leute XY. Vor ein paar Wochen war eine Einschaltquote von fast 12 Millionen. Das ist eine ganze Menge. Wir diskutieren oft im Kollegen-Kreis Donnerstagmorgen über die Fälle. Also im Kreise meiner Eltern schauen alle XY. Schon um zu warnen oder zu schauen, nicht in schwierige Situationen zu kommen. Auch Vorsicht Falle arbeitet da ja sehr präventiv.
Und auch unser Bekanntenkreis schaut es. Also bleibt die Frage, warum sich keiner der vier meldet. Falls einer verstorben ist, einer weggezogen ist, bleiben doch noch zwei. Und in Kronach wird das doch Thema sein. Der Ort wurde mehrfach genannt. Kann mir keiner sagen, dass im Ort darüber nicht diskutiert wird.

@Quaddel
@1cast
Dafür, dass das lineare Fernsehen angeblich bei jüngeren Zuschauern "out" ist, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen, zumal das ZDF, sich in vielen Formaten an eine eher ältere Zuschauerschaft richtet und Familien heute oft nicht mehr, wie früher, abends um das Fernsehgerät wie um das Lagerfeuer sitzen, ist das in heutigen Zeiten eine enorme Reichweite.

Wir wissen natürlich nicht, was hinter den Kulissen läuft. Ob man bereits vorher jemanden im Visier hatte, dessen Reaktion man jetzt beobachtet.

Man muss sich aber andererseits auch über das Timing in diesem Fall wundern. Viele Altfälle werden nach ca. dreißig Jahren wieder hervorgeholt, wegen der Verjährung der meisten Nebentaten (Störung der Totenruhe etc.) und weil viele menschliche Bindungen und Abhängigkeiten nach dieser Zeit nicht mehr bestehen. Und eben doch der eine oder andere nach so langer Zeit sein Gewissen erleichtern möchte.

Warum man gerade bei diesem Fall so lange hingewartet hat, kann ich mir nicht so recht erklären. Sicher, es gibt viele ungelöste Altfälle, aber gerade hier, wo man ja anscheinend durch erneute Sichtung der Akten zu einem neuen Ansatz gekommen zu sein scheint, arbeitet die Zeit natürlich gegen die Ermittler.

Ob man sich als Unbeteiligter nach fast vierzig Jahren noch an Personen, Ereignisse, Fahrzeuge, Kennzeichen und so weiter erinnert, hängt von vielen Faktoren ab. Biografien sind sehr unterschiedlich - manche Menschen sind sehr ortsfest, während andere, aus beruflichen oder privaten Gründen, sehr oft Wohnort und Bekanntenkreis gewechselt haben. Das Erinnerungsvermögen ist unterschiedlich ausgeprägt, viele Menschen interessieren sich nicht für Autos oder Kennzeichen, sind auf andere Dinge fokussiert.

Handelte es sich bei den "Bullifahrern" beispielsweise um Studenten, können diese aus ganz (West-)Deutschland gestammt und nur durch die zentrale Vergabestelle für Studienplätze (ZVS) sich an einem Studienort kennen gelernt haben. Und anschließend, nach Ende der Studienzeit, wieder in alle Richtungen verstreut worden sein.

Wenn sich da keiner der Beteiligten selbst erkennt, muss es heute niemand Außenstehenden mehr geben, der sich an diese Gruppe erinnert. Waren die vier aber beispielsweise Handwerker oder Facharbeiter aus Kronach, wird man sich dort vielleicht eher noch an sie erinnern.

Kronach hat 16.000 Einwohner, das ist kein Dorf. Klar, es haben dort sicher viele Zuschauer gesehen. Aber 12 Millionen von 80 Millionen Deutschen, das ist halt doch so wenig, dass es statistisch gut möglich ist, dass die 4 es nicht mitbekommen. Und selbst wenn es z.B. die heutige Ehefrau eines der viere schaut oder die späteren Arbeitskollegen, müssen die doch keinen Bezug herstellen. Die wissen womöglich gar nicht, dass die damals unterwegs waren, können sie also auch nicht darauf ansprechen.

Ich bleibe dabei: es wäre ein schöner Zufall gewesen, wenn sich da einer gemeldet hätte, aber sonderlich wahrscheinlich war es nicht. Ableiten kann man daraus gar nichts.

Genau. Es könnte aber auch sein, dass es sie nicht gibt. Selbst beim Ehemann weiß man doch, was er für Reisen früher unternommen hat. Und die Sache behält man doch...ist doch lustig! Wir wollten in Urlaub an den Bodensee und sind erstmal in einer Werkstatt gelandet...

Geben wird es die Typen,sonst würde man nicht das Theater mit dem Kennzeichen veranstalten. Ich denke, wenn sich einer von denen da wiedererkennt, wird er sich nicht melden. Wenn du dich meldest, musst du zur Zeugenvernehmung. Das ist schon wieder lästig. Dann wollen die alles haarklein von damals wissen. Du weisst natürlich nicht mehr alles und verstrickst dich vielleicht in Widersprüche. Plötzlich bist du kein Zeuge mehr, sondern vielleicht verdächtig, oder sogar Beschuldigter. Dann will die Polizei natürlich wissen, wer die anderen sind. Will man die dann alle nennen, obwohl die aber ihre Ruhe wollen? Und wenn man genau weiss, man hat nix gesehen und nix damit zu tun, will man da freiwillig zur Polizei rennen und riskieren, monatelangen Ermittlungsverfahren ausgesetzt zu sein? Und den Kumpels vielleicht das Gleiche widerfahren zu lassen? Ich denke nicht. Zumal noch dazu kommt, dass nicht jeder Bürger ein unbedingter Freund von Freund und Helfer ist.

nym schrieb:Ich denke, wenn sich einer von denen da wiedererkennt, wird er sich nicht melden.

Da wäre ich jetzt mal nicht so pessimistisch.
Wer sich in einem der Hippies wiedererkannt und nichts mit der Sache zu tun hat, hat nun wirklich nichts zu befürchten. Er kann möglicherweise einen Beitrag dazu leisten, dass das schlimme Verbrechen an dem Mädchen doch noch aufgeklärt und der Täter zur Rechenschaft gezogen wird. Soviel Vertrauen darf man in den deutschen Rechtsstaat wohl noch haben.

Doch man sollte sich auf alle Fälle melden. Vielleicht hilft irgendetwas was man vielleicht nicht auf dem Schirm hat, was aber doch helfen könnte. Manchmal sind es doch diese Zufälle. Wenn sie nichts zu verbergen haben, können sie sich doch auch melden. Es scheint ja wichtig zu sein. Also, ich würde mich melden. Ist man doch der Familie von Simone schuldig.

@orakel09

orakel09 schrieb:SElbst wenn einer von ihnen den Aufruf gesehen hat, sich erinnert, es auch auf die Gruppe bezieht, aber eben sich nichts vorzuwerfen hat - warum sollte man sich mit den Ermittlungsbehörden in Kontak setzen. Das ist Aufwand, man muss sich plötzlich für etwas rechtfertigen, viele haben auch einfach eine Scheu, zur Poilzei zu gehe

Genau meine Meinung....

@nym
@orakel09
genau das denke ich auch. Vielleicht haben ein paar noch untereinander Kontakt und haben miteinander darüber gesprochen und haben festgestellt , dass sie nichts verdächtiges im Gedächtnis haben und wollen all die Unannehmlichkeiten nicht. Oder wenn nur einer sich wiedererkannt hat, denkt der sollen sich doch die anderen melden.
Viele denken so , ich sage jetzt nicht dass es schön ist aber es passiert sehr oft.Viele stellen ihr Wohl vor dem des anderen.

quaerere1 schrieb:ich sage jetzt nicht dass es schön ist aber es passiert sehr oft.Viele stellen ihr Wohl vor dem des anderen.

Möglich, dass jemand so denkt. Kommt aber dann anschließend von dritter Seite ein Hinweis auf das Quartett, was ja nie ganz auszuschließen ist, werden die vier erst recht in Erklärungsnot sein.

Wer etwas über die Sache weiß und sich nicht meldet, muss wissen, dass er die Angehörigen weiterhin in ihrer quälenden Ungewissheit belässt. Es kann ja auch jemand aus der Nähe gewesen sein. Allein die Vorstellung, dass sie womöglich seit fast vierzig Jahren dem Mörder täglich begegnen, weil es sich z.B. um einen Nachbarn handelt, ist doch unerträglich.

Selbst wenn die Bullifahrer damals eine halbe Tonne Marijuana zum Bodensee gebracht hätten- so etwas wäre alles längst verjährt und vergessen.

Nur Mord verjährt nicht.

@sallomaeander
selbst wenn sich ein dritter meldet und die Bullifahrer identifiziert,was soll denn passieren? Die können ganz einfach sagen , dass sie den Aufruf nicht gehört haben und das lässt sich nicht widerlegen , wenn sie nicht selbst jemanden davon erzählen.
und ich sage nicht , dass ich das gut finde , sondern , dass viele so denken.
Warum hat Xy damals den Courage-Preis eingeführt?
Eigentlich sollte es selbstverständlich sein das man hilft , oder das man Hilfe holt , ist es aber nicht. Warum auch immer.
und es bleibt ja auch immernoch die Möglichkeiten übrig , dass sie den Aufruf bei Xy nicht gesehen haben. Oder alle tot sind ? Oder sie sich echt nicht mehr daran erinnern?Wer weiß das schon?
Und mit sowas in die XY Sendung zugehen ,nach all den Jahren , halte ich für fragwürdig.
Vielleicht haben sie auch Bedenken, das man ihnen was anhängen will , denn wir haben uns doch alle gefragt , warum erst jetzt und warum es nur einen Bull gab und der Rudi explizit den Ermittler fragte , das sie wirklich als Zeugen gesucht werden. Jedenfalls bleibt bei mir da so ein komisches Gefühl zurück.

Es steht nirgendwo, dass ich mich melden muss, wenn man mich sucht.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass niemand aus dem kleinen Kronach die vier kennt bzw das die mit dem bully damals rumfuhren...
Das ist m. E. nur möglich, wenn die nur kurze Zeit dort wohnten, aus welchen Gründen auch immer.

nym schrieb:Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass niemand aus dem kleinen Kronach die vier kennt bzw das die mit dem bully damals rumfuhren...

Es ist ja nicht gesagt, dass die Männer wirklich aus Kronach kamen: Nur das Auto war in Kronach zugelassen. Sie könnten sich den Bus ja gerade für diese Tour ausgeliehen haben, weil sie selbst kein geeignetes Fahrzeug für so eine Tour hatten aber aus einem ganz anderen Ort stammten.

Und wenn der damalige Besitzer des Busses (nur mal als Möglichkeit) nicht mehr lebt und sich keiner aus seinem Umfeld an das Kennzeichen erinnern kann, dann wird eben auch niemand in Kronach aufspringen und sagen "Mensch, das war doch das Autokennzeichen von XY, der hat das Auto doch öfter mal verliehen...."

Es ist schon ein Unterschied, sich an eine Person zu erinnern nach so langer Zeit oder bloss an ein Autokennzeichen.

@brigittsche
Kann bald nur sowas sein, denn würden die 4 da noch wohnen, dann wären die auch irgendjemandem bekannt.