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Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

428 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bayern, Darmstadt, 1987 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

29.01.2024 um 00:27
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das war auch nur als Beispiel gedacht. Natürlich sind die ganzen Geschäftsmodelle, die die Betrüger sich ausdenken und sie den Opfern ausmalen, bei Einschaltung des gesunden Menschenverstands oder kritischer Hinterfragung nicht tragfähig.
Das stimmt, es gibt genug Beispiele, wo man sich an den Kopf fasst und denkt "oh Gott, wie kann man nur so blöd sein!" - aber es ist ja auch gar nicht mal so wichtig, welche Betrugsmasche man sich ausdenkt.

Das Problem bei diesem Szenario ist ja gewissermaßen noch eine Stufe höher: Warum haben sich dann nie Opfer von solchen Betrügereien (wie auch immer die ausgesehen haben mögen) gemeldet? Wenn ich auf so einen Trick mit dem Videorückspulgerät, besser der Nähmaschine für Automatten oder der Schutzgebühr für einen Computerausweis (nur um jetzt mal Beispiele zu nennen, die es wirklich bei "Vorsicht Falle!" gab) hereingefallen bin, habe ich doch keinen Grund, das nicht bei der Polizei anzuzeigen. Gut, der eine oder andere wird sich vielleicht schämen und deshalb nicht zur Polizei gehen, aber trotzdem muss man ja eine größer angelegte Sache mit vielen Opfern annehmen von denen dann genug auch zur Polizei gegangen sein werden.

Es ist doch klar, dass man die seltsame Tätigkeit des HP mit den diversen kriminellen Machenschaften abgeglichen haben wird. Wenn also wirklich eine solche Sache dahinter stecken würde, dann wäre das aufgefallen.

Daher kann ich mir nur vorstellen, dass es im Falle von Betrug um etwas gegangen ist, bei dem sich die Opfer selbst strafbar gemacht haben und daher nicht zur Polizei gegangen sind.


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29.01.2024 um 00:30
Zitat von k330k330 schrieb:Was ich immer noch nicht ganz verstehe warum hat sich HP so sehr um die Story bemüht für eine Computerfirma zu arbeiten.

-Beim Abendessen spricht er von der geplanten Route und Computerteile abzuholen und diese dann auszuliefern, als Leiter der Transportabteilung (völlig unplausibel!)
Das war seinerzeit etwas neues, unbekanntes . Da war es unwahrscheinlich, das von seiner Familie irgend etwas nachgefragt wurde. Er macht halt irgend etwas mit Computerteilen nennt man wohl Hardware, oder so. Das brauchte keiner erklären, weil es eh niemand genau verstand ( bis auf wenige Fachleute)
Genau w ie @brigittsche es beschreibt;
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es hat aber offensichtlich auch jeder geglaubt, das wäre ein Computerkabel. Und das ist es, was ich meinte: Einerseits hatten die meisten Leute keine Ahnung von Computern, man konnte ihnen also wilde Stories erzählen ohne dass es ihnen komisch vorkam bzw. ohne dass sie es überprüfen konnten. Und andererseits waren eben in dieser neuen Branche viele Leute tätig, die aus anderen Berufen reingerutscht waren. Da wird es den Angehörigen womöglich nicht komisch vorgekommen sein, dass HP nun in der Computerbranche arbeitet.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das war auch nur als Beispiel gedacht. Natürlich sind die ganzen Geschäftsmodelle, die die Betrüger sich ausdenken und sie den Opfern ausmalen, bei Einschaltung des gesunden Menschenverstands oder kritischer Hinterfragung nicht tragfähig.
War aber ein vollkommen unrealistisches Beispiel. (kommerzielles Rückspulen von Videokassetten).
Es gab auch keine Rückspulgeräte soweit ich weis.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Dazu reicht es, wenn es ein paar Leute gibt, die die Story abkaufen. Leider gibt es die...
Ja aber deshalb kommt kein Geldeintreiber, der vorher mit einem Mietwagen halb Deutschland abgeklappert hat.
Solche Betrüger lebten von vielen kleineren Beträgen, wo keiner sich große Gedanken vorher machte und sich das alles genau überlegte.
Da muss schon was ganz anderes hinter stecken
Zitat von k330k330 schrieb:Es handelte sich um ein fiktives Betrugszenario basierend auf den vielen gezeigten Fällen bei Vorsicht Falle und deutet das ganze nur mal grob an.
Ich glaube nicht an ein Betrugsszenario. Die Betrogenen wären irgendwann zur Polizei und bei Betrug geht es darum den Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen, bevor sie merken, das sie jemanden auf den Leim gegangen sind. Also sofort. Z.B. musste man was überweisen in Vorkasse .

Hier lag aber meiner Meinung nach eine illegale Inkassotätigkeit vor.
Schutzgeld , illegale Spielschulden , Wucherzinsen oder so etwas in der Richtung.
Das muß solch eine Marge drin gewesen sein, das sowohl Puschniks Kosten , sein Lohn und noch ein Gewinn für die Organisation drin gewesen ist.
Als Gegenleistung kommt da nur etwas in Frage , was den leistenden nichts oder fast nichts kostet,

Was haltet ihr denn von meiner Idee mit dem Gebietsschutz für Videotheken oder andere Geschäfte ?
Also so eine Art Mafia Methoden


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29.01.2024 um 00:45
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:War aber ein vollkommen unrealistisches Beispiel. (kommerzielles Rückspulen von Videokassetten).
Es gab auch keine Rückspulgeräte soweit ich weis.
Das Beispiel setzt ein wenig Abstraktionsvermögen voraus. Natürlich gibt es keine Videorückspulgeräte. Muss es auch nicht. Es reicht den Betrügern, wenn jemand Kaution für Videorückspulgeräte zahlt.

Aber du hast Recht, es geht hier natürlich um etwas anderes. Die sehr unterschiedlichen Beträge passen nicht zu einem Videorückspulgerät.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Gebietsschutz für Videotheken oder andere Geschäfte ?
So etwas könnte es schon sein. Kleinere Orte, weil in großen Metropolen die Felle schon verteilt sind? Vielleicht nicht gerade Videotheken. Aber irgendwelche Geschäfte. Schutzgelderpressung, Organisierte Kriminalität.

Vielleicht auch Geldverleih zum Wucherzins? Aber woher kam dann das Geld? Irgendwo her musste der Dunstkreis um diesen "Gerd" das ja her haben.


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29.01.2024 um 09:57
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Daher kann ich mir nur vorstellen, dass es im Falle von Betrug um etwas gegangen ist, bei dem sich die Opfer selbst strafbar gemacht haben und daher nicht zur Polizei gegangen sind.
Was ja dann irgendwelche Wirtschaftsgüter nicht ausschliesset. So wie ich das oben schonmal angemerkt habe. Dass es sich hier um verbotene Substanzen handelt kann ich mir weniger vorstellen. Dazu war der Aktionskreis viel zu gross.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Was haltet ihr denn von meiner Idee mit dem Gebietsschutz für Videotheken oder andere Geschäfte ?
Also so eine Art Mafia Methoden
Wofür dann HP mit dem Tod bezahlt hat. Aber auch hier wäre der Aktionskreis riesig gewesen.

Alles was mit Betrug oder Schutzgebühren zu tun hat wäre doch aufgeflogen.
Denke eher die Teilnehmer haben sich aus eigenem Interesse an der Sache beteiligt. Beispielsweise Kettenbrief, illegale Wetten. Da wäre ein auffliegen nicht unbedingt gegeben.
Zitat von k330k330 schrieb:Was hat es wohl zu bedeuten das die Leiche dort abgelegt worden war?
Dass HP auch im Raum Erlangen ermordet wurde.
Zitat von k330k330 schrieb:-Beim auffinden wurde deutlich das HP wohl an Händen und Füßen gefesselt worden war. Worauf deutet dies hin?
Dass es wohl mehrere Täter waren.
Zitat von k330k330 schrieb:-Die Leiche war bereits stark verwest so konnte nicht mehr festgestellt werden was zum Tode geführt hat,
Verwundert mich schon. Und lässt die Tötung mittels Gas nicht ausschliessen. Darum auch die Fesselung.
Zitat von k330k330 schrieb:ich denke aber starke Gewalteinwirkung oder Schnittwunden wären noch sichtbar gewesen
So ist es.


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29.01.2024 um 15:41
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Was haltet ihr denn von meiner Idee mit dem Gebietsschutz für Videotheken oder andere Geschäfte ?
Also so eine Art Mafia Methoden
Wofür dann HP mit dem Tod bezahlt hat. Aber auch hier wäre der Aktionskreis riesig gewesen.

Alles was mit Betrug oder Schutzgebühren zu tun hat wäre doch aufgeflogen.
Denke eher die Teilnehmer haben sich aus eigenem Interesse an der Sache beteiligt. Beispielsweise Kettenbrief, illegale Wetten. Da wäre ein auffliegen nicht unbedingt gegeben.
Ich glaube Du hast das Geschäftsmodell meines Szenarios nicht verstanden.

Videotheken waren bis Ende der 80er Jahre eine wahre Goldgrube.
Gab es z.B in einer kleineren Stadt Eine Einzige , so gingen oder fuhren alle die dort im Umkreis wohnten und sich Videos ausleihen wollten dort hin. Das waren ab Mitte der 80er viele Kunden.
Machte hingegen eine zweite auf, so musste man sich die Umsätze teilen. Jeder fuhr dann in die am nächsten gelegenste.
Die Leistungen waren ja immer gleich. Ausleihen eines Filmes, so das eine persönliche Kundenbeziehung kaum bestand.

Wenn jetzt jemand anbot, verhindern zu können, das in einem bestimmten Umkreis Konkurrenz gar nicht erst auftauchte und dafür einen gewissen Prozentsatz des Umsatztes kassierte, wäre das ein passendes Geschäftsmodell für Gerd und seine "Firma".
Da würden auch die verschiedenen Summen zu passen, weil Umsatzabhängig.
Ebenso würde passen, das Puschnik nur kleinere Ortschaften aufsuchte . In der Großstadt geht das nicht
Auch die Tatsache, das P. wohl die Namen aber keine Adressliste mit bekommen hat ließe sich so erklären.
Die örtliche Videothek findet man. Notfalls im Telefonbuch.
Dann das Video Scart Kabel, was mich überhaupt erst auf die Idee gebracht hat.

Dem Besitzer der Videothek ist natürlich nicht daran gelegen, dies auffliegen zu lassen, auch weil er ja davon profitierte und sich selbst strafbar gemacht hat.
Eine Win/ Win Situation.


Inwiefern das mit seiner späteren Ermordung in Zusammenhang steht , ist eine andere Frage.


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07.02.2024 um 00:08
Was mir gerade so einfällt das vermeintliche Halbwissen was HP über Computer hatte könnte er sich in der Zeit angeeignet haben als er noch Angestellter bzw. Abteilungsleiter bei Langnese war.

Evtl hat er hier tatsächlich mal einen Monteur beobachtet der einen neuen Computer oder auch ein Kühlgebläse installiert hat. Dabei sah er wohl auch wie der PC mit Kabeln angeschlossen wurde und HP selbst sah zwischen einem Scart Kabel und einen Computerkabel keinen wirklichen Unterschied. So kam es ihm glaubwürdig vor solch ein Kabel seinem Bruder zu schenken.

Durch diese Zufallsbeobachtungen konnte er sich später leicht eine neue Joblegende zusammenbauen.

Das Scartkabel selbst hat er entweder zufällig irgendwo aufgetrieben oder es gab da doch irgendeinen Zusammenhang zu seiner neuen Tätigkeit.

Interessante Tatsache weiterhin das HP ja auch eine selbstgebaute Bombenattrappe verschickt hat. Was zeigt das er sehr kreativ und einfallsreich war.


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07.02.2024 um 08:08
Zitat von k330k330 schrieb:Interessante Tatsache weiterhin das HP ja auch eine selbstgebaute Bombenattrappe verschickt hat. Was zeigt das er sehr kreativ und einfallsreich war.
Es wurde ja nie wirklich geklärt/veröffentlicht warum er das getan hat. Nur das die Bombe eine sehr besondere Verpackung hatte.
Vielleicht hat er die Abschaffung vom Grünofant nie verwunden. Als dann das Biene Maja Eis auch noch vom Markt genommen werden sollte ist das Fass übergelaufen.


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07.02.2024 um 13:42
Ich nehme mal an, das er zwar in der Haftzeit seinen Job bekam, der eigentliche Haftgrund aber wohl keine Rolle spielte.
Das hat man wahrscheinlich ausgelassen im xy Beitrag, weil es nachweislich keinen Zusammenhang gibt.
Da muß schon ganz schön was vorgefallen sein, bei der hohen Freiheitsstrafe als nicht Vorbestrafter.

Die Straftat von Puschnik hingegen scheint nicht gerade trivial gewesen zu sein, bei der ihn erwartenden Haftstrafe

@k330
Ob Puschnik überhaupt auch nur ein "Halbwissen" über Computer hatte, weis man nicht und es war auch gar nicht nötig.
Es reichte zu wissen, das seine Verwandten, speziell sein Bruder davon keine Ahnung hatten.


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07.02.2024 um 15:20
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb am 29.01.2024:Videotheken waren bis Ende der 80er Jahre eine wahre Goldgrube.
Gab es z.B in einer kleineren Stadt Eine Einzige , so gingen oder fuhren alle die dort im Umkreis wohnten und sich Videos ausleihen wollten dort hin. Das waren ab Mitte der 80er viele Kunden.
Machte hingegen eine zweite auf, so musste man sich die Umsätze teilen. Jeder fuhr dann in die am nächsten gelegenste.
Die Leistungen waren ja immer gleich. Ausleihen eines Filmes, so das eine persönliche Kundenbeziehung kaum bestand.

Wenn jetzt jemand anbot, verhindern zu können, das in einem bestimmten Umkreis Konkurrenz gar nicht erst auftauchte und dafür einen gewissen Prozentsatz des Umsatztes kassierte, wäre das ein passendes Geschäftsmodell für Gerd und seine "Firma".
Da würden auch die verschiedenen Summen zu passen, weil Umsatzabhängig.
Ebenso würde passen, das Puschnik nur kleinere Ortschaften aufsuchte . In der Großstadt geht das nicht
Auch die Tatsache, das P. wohl die Namen aber keine Adressliste mit bekommen hat ließe sich so erklären.
Die örtliche Videothek findet man. Notfalls im Telefonbuch.
Dann das Video Scart Kabel, was mich überhaupt erst auf die Idee gebracht hat.

Dem Besitzer der Videothek ist natürlich nicht daran gelegen, dies auffliegen zu lassen, auch weil er ja davon profitierte und sich selbst strafbar gemacht hat.
Eine Win/ Win Situation.
Grundsätzlich sehr nachvollziehbar argumentiert.

Was ich allerdings deiner Theorie abträglich sehe sind zwei Sachen:

1) Warum hat sich nie ein Videothekbesitzer, und zwar jene die Neueröffnet haben, gegenüber der Polizei geäußert?
Das hätte ja anhand der Namen ein großes Gebiet betroffen und wenn das Geschäft so lukrativ war hätte es wohl auch viele gegeben die in dieses Business gedrängt haben. Es müsste also eine große Zahl an Videotheksbesitzern geben die unmittelbar nach der Eröffnung eingeschüchtert wurden und ihr Geschäft anschließend wieder geschlossen haben.

2) Wo genau ist bei dieser Geschichte eigentlich der Benefit für die organisierte Kriminalität?
Sie können ja genauso gut die Besitzer selber erpressen? Gegebenenfalls können sie sogar mehr Geld machen wenn es mehrere Läden gibt die sie erpressen können.
Was haben sie also konkret davon wenn es nur eine Videothek im Umkreis gibt?


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07.02.2024 um 16:01
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Das hätte ja anhand der Namen ein großes Gebiet betroffen und wenn das Geschäft so lukrativ war hätte es wohl auch viele gegeben die in dieses Business gedrängt haben. Es müsste also eine große Zahl an Videotheksbesitzern geben die unmittelbar nach der Eröffnung eingeschüchtert wurden und ihr Geschäft anschließend wieder geschlossen haben.
Das ist ja auch in etwa das Problem, das ich mit dieser Theorie habe, ob sie nun Videotheken oder ein anderes Geschäftsmodell betrifft: Natürlich werden Erpressungsopfer tendenziell eher nicht reden. Aber: bei einer so großen Zahl von "Opfern" im ganzen Bundesgebiet kann ich mir nicht vorstellen, dass dieses Business so ganz ohne Kenntnis der Polizei abgelaufen ist. Irgendwer würde doch geredet haben oder es wäre etwas durchgesickert, z. B. auch durch irgendwelche Zuträger/Informanten.

Zumal man ja auch erst einmal jemanden erpressen muss, damit er nicht redet. Nehmen wir mal an, jemand eröffnet eine Videothek (oder ein anderes Geschäft) und dann tauchen plötzlich irgendwelche Typen auf und bieten ihm an, dass er etwas zahlen soll, damit keine andere Videothek in der Nähe "zugelassen" wird. Klar, es mag Leute geben, die darauf anspringen und zahlen. Die haben sich dann strafbar (?) gemacht und werden nicht gerne über dieses "Geschäft" reden. Aber es wird genug geben, die empört sagen: "Nein, also, was erlauben Sie Sich? Sowas ist illegal, das mache ich nicht!" und zur Polizei gehen. Die muss man dann ja schon auch irgendwie erpressen, damit sie das nicht tun. Aber das ist mit "Wir wissen wo Deine Familie wohnt!" ja auch ein gewisser Aufwand (Recherche etc.).

Und umgekehrt: Da investiert jemand Geld in ein neues Geschäft und plötzlich kommen die bösen Männer und erklären ihm, dass die "Lizenz" für Videotheken in XY-Hausen schon an jemand anderen vergeben wurde. So jemand wird doch dann nicht gleich ganz kleinlaut alle seine Angestellten entlassen und wieder zusperren, selbstverständlich ohne jemals jemandem vom wahren Grund zu erzählen.


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07.02.2024 um 16:44
Was wäre mit Einnahmen aus Zuhälterei?
Irgendwie ein Zusammenschluss, ein Ring und die Damen müssen ihr Einkommen abgeben?


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07.02.2024 um 17:14
Die Einwände sind schon richtig aber
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:ber: bei einer so großen Zahl von "Opfern" im ganzen Bundesgebiet kann ich mir nicht vorstellen, d
Na egal, was es denn nun war. Es blieb bis heute unbekannt
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:) Warum hat sich nie ein Videothekbesitzer, und zwar jene die Neueröffnet haben, gegenüber der Polizei geäußert?
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Es müsste also eine große Zahl an Videotheksbesitzern geben die unmittelbar nach der Eröffnung eingeschüchtert wurden und ihr Geschäft anschließend wieder geschlossen haben.
Vielleicht wurde ja die Genehmigung von vornherein verhindert.
Viele Gemeinden wollten seinerzeit nicht, das diese Geschäfte ausuferten. (Gewalt und Sex)

Da könnte ich mir auch vorstellen, das da auch örtliche Instanzen entsprechend beeinflußt wurden, die die Gewerbegenehmigung dann versagten.

Nicht zu vergessen, das seinerzeit eine Sondergenehmigung erteilt werden musste um außerhalb der rigiden Ladenöffnungszeiten auf zu machen. Das aber war für das Geschäft wichtig.-
Jeder Mitkonkurrent halbierte praktisch den Umsatz

Ansonsten war das zu der Zeit ein sehr lukratives Geshäft, bis die großen Videoketten heraus kamen, (Videoworld u.a) die den Kleinunternehmern den Garaus machten.
Diese Entwicklung hatte in den großen Städten bereits eingesetzt, sich aber noch nicht aufs Land ausgedehnt

Und nur ein lukratives Geschäft kann derartige Gewinne/ Provisionen erwirtschaften
Aber wie gesagt nur eine Theorie
Zitat von IvaIva schrieb:Was wäre mit Einnahmen aus Zuhälterei?
Irgendwie ein Zusammenschluss, ein Ring und die Damen müssen ihr Einkommen abgeben?
Prinzipiell schon
Das aber widerum halte ich für eher unwahrscheinlich. In der "Zuhälterei", die weis Gott kein neues Geschäft ist, ist das doch eher regional organisiert.
Da werden und wurden die Gelder eigentlich auch immer regional verteilt. Da ist keiner durch ganz Deutschland gefahren um entsprechende Gelder abzuholen. Eher wurden die Gelder auch abgeliefert. Schließlich musste auch immer ein "Beschützer" vor Ort sein
Aber vielleicht war das ein neues Geschäftsmodell in der Branche.


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08.02.2024 um 11:43
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Vielleicht wurde ja die Genehmigung von vornherein verhindert.
Viele Gemeinden wollten seinerzeit nicht, das diese Geschäfte ausuferten. (Gewalt und Sex)
Da würden wir aber von zahllosen Ämtern in vielen verschiedenen Gemeinden sprechen.


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08.02.2024 um 12:46
@SteamedHams
Darüber habe ich mir auch schjon Gedanken gemacht
Es sind eben nicht zahllose Ämter in verschiedenen Gemeinden, sondern alles kleinere Städte, wo evtl nur ein einziger Sachbearbeiter über die Vergabe von Gewerbegenehmigungen zu entscheiden hat.
Die sind auch entsprechend gestreut.

Vielleicht wurde an die entsprechenden Sachbearbeiter mehrere Gemeinden "heran getreten" , die entsprechend beteiligt sind.
Wäre dann ja relativ unauffällig, wenn etwas "nachgeholfen" worden wäre, damit eben keine neuen Genehmigungen erteilt werden.
Hat vielleicht auch nur in Einzelfällen funktioniert, deshalb die große räumliche Streuung.

Ich weis, das klingt alles ein wenig abenteuerlich, aber die ganze Inkassotätigkeit passt so richtig in keines der üblichen Modelle der organisierten Kriminalität.

Die "Geschäftsidee " an sich wäre genial, wenn denn so durchführbar.
Da gibt es keine Verlierer, ausser denen , die keine Lizenz erhalten. Aber auch die verlieren ja nichts . Denen entgehen nur potentielle Gewinne und die Gründe erfahren sie gar nicht erst.

Das es sich keinesfalls um eine legale Tätigkeit gehandelt haben kann, wird ja ausdrücklich erwähnt in xy.


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08.02.2024 um 15:17
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich weis, das klingt alles ein wenig abenteuerlich, aber die ganze Inkassotätigkeit passt so richtig in keines der üblichen Modelle der organisierten Kriminalität.
Genau so ist es. Und es müsste auch Geschädigte geben. Was offensichtlich nicht der Fall ist. Ich halte es für recht wahrscheinlich, dass hier Diebesgut an den Mann die Frau gebracht wurde.


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08.02.2024 um 19:27
@schluesselbund
Halte ich für ausgeschlossen.

Diebesgut gibt es nur Zug um Zug gegen Cash.
Und Puschnik hatte ja nichts an Waren dabei.
Er hat immer nur kassiert.
Außerdem sind da nicht solche Gewinnspannen drin, das man sich einen extra "Geldabholer", der mit einem Mietwagen durch halb Deutschland fährt, leisten könnte.

Dazu sind die auch die kassierten Beträge zu klein.
Wenn da z.B. eine ganze LKW Ladung Videorecorder, Computer, Stereoanlagen oder sonst etwas im großen Stil "vertickert "wurde, dann wäre es auch um größere Summen gegangen.
Wie gesagt Zug um Zug. Diebesgut wird nicht hinterher abkassiert.

Wie der Kommissar im Studio vermutete, müsse es sich um eine Inkasso Tätigkeit gehandelt haben. Legale Geschäfte scheiden lt. Ermittlungen auch aus .


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08.02.2024 um 23:44
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Und es müsste auch Geschädigte geben. Was offensichtlich nicht der Fall ist. Ich halte es für recht wahrscheinlich, dass hier Diebesgut an den Mann die Frau gebracht wurde.
Ich glaube, Du hast das von mir vorgestellte (fiktive) System nicht richtig verstanden oder nicht bis zum Ende gelesen.
Bei dem von mir vorgestellten, fiktiven Szenario gibt es eben keine direkt Geschädigten.

Die Geschäftsinhaber ( was auch immer) bezahlen ein Schutzgeld und werden so vor Konkurrenz bewahrt. Machen also Mehr- Gewinne.
Die "Firma" von Gerd kassiert Provisionen und
die potentiellen Konkurrenten ahnen gar nichts davon, wieso sie keine Gewerbegenehmigung bekommen. Sind also auch nicht direkt geschädigt.
Wer soll da eine Anzeige erstatten ?


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09.02.2024 um 00:07
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Vielleicht wurde an die entsprechenden Sachbearbeiter mehrere Gemeinden "heran getreten" , die entsprechend beteiligt sind.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Hat vielleicht auch nur in Einzelfällen funktioniert, deshalb die große räumliche Streuung.
Das waren aber echt viele Gemeinden wenn ich mich erinnere. So viele korrupte Beamte? An so vielen Stellen? Da müsste Unmengen Geld geflossen sein...Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Und obendrein unterstellt es gleich vielen eine Straftat.


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09.02.2024 um 13:21
@Iva
Das war nur eine Vermutung.
So richtig vorstellen kann ich mir das auch schlecht , aber unmöglich finde ich es auch nicht., wenn man die damalige prinzipielle Diskussion zum Thema berücksichtigt

Es war vom den meisten Gemeinden eh nicht gewollt, das diese Videotheken so um sich greifen.
Stichwort Sex und Gewaltfilme.

Da brauchte man nur dem richtigen Referenten, der das für die Kleinstädte bearbeitete (und nur um die handelte es sich) etwas "schmieren" und dann lief da gar nichts mehr mit Gewerbegenehmigung für eine neu zu eröffnende Videothek.

Bin ich auch nur drauf gekommen wegen des Videokabels, welches Heinz seinem Bruder mit brachte.

Aber außer Schutzgeld, in welcher Form auch immer, oder Kredit- bzw Zinsschulden sehe ich nichts was sich so erklären ließe.
Warenlieferungen schließe ich praktisch aus (s.O.) . Prostitution läuft normalerweise auch anders und Drogengeschäfte sind auch mehr als Unwahrscheinlich, weil diese eben auch nur per Cash stattfinden und vor allem hierarchisch und gebietsgebunden ablaufen.


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09.02.2024 um 13:49
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Es war vom den meisten Gemeinden eh nicht gewollt, das diese Videotheken so um sich greifen.
Der Ausschluss von Videotheken, Spielhallen, etc. fällt in die kommunale Raumordnungsplanung (Flächennutzungsplan, Bebauungsplan). Diese kann die Ansiedlung bestimmter Gewerbearten einschränken. Schlussendlich kann die übermäßige Ansiedlung von Videotheken, Spielhallen, usw. zum Trading-Down-Effekt und damit zur Entwertung der umliegenden Immobilien bzw. Imageverfall des gesamten Quartiers führen.

Grundsätzlich ist eine kriminelle Einflussnahme (auch durch Organisierte Kriminalität) auf kommunale Prozesse vorstellbar. Aber so einfach, einfach einen Sachbearbeiter zu "schmieren", ist es dann doch nicht. Entsprechende Beschlüsse erfolgen vom Stadt- bzw. Gemeinderat auf Vorlage durch den Bauausschuss. Darüber hinaus gibt es auch eine Öffentlichkeitsbeteiligung (öffentliche Auslegung, Entgegennahme, ggf. Erwiderung von Stellungnahmen durch Bürger und bestimmte Gremien, z. B. Naturschutzorganisationen).


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