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Wo ist Walter Sch. aus Meiningen?

2.006 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Hund, 2021 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wo ist Walter Sch. aus Meiningen?

03.07.2022 um 13:33
Zitat von Nev82Nev82 schrieb:Angenommen also, er hätte den Suizid geplant, wenn Ehefrau und Tochter diese paar Tage verreist sind. Was also sollte es für einen Sinn ergeben, im nachhin suggerieren zu wollen: schaut her, bis bis hierher (der Bestellung) war alles normal?
Ich meinte nicht, dass er das suggeriert hat. Ich meinte es so:
Die Familie will sich oftmals bei einem geliebten Menschen nicht eingestehen, dass dieser Todessehnsucht, Kummer oder sonst was hat , was ihn dazu bewegen könnte sich umzubringen. Nach dem Motto: das hätten wir doch gemerkt, er hat ja noch bestellt, gebaut, was weiß ich.. das hätte er doch niemals getan, wenn er vor hat sich umzubringen.. usw.
So war das gemeint.
Sorry, wenn das missverständlich war..


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Wo ist Walter Sch. aus Meiningen?

03.07.2022 um 13:34
Zitat von rattichrattich schrieb:Vermutlich hat Herr Sch. nach der Abreise seiner Familie alles, was noch von der Familie kam, völlig ausgeblendet, weil er wohl mit allem abgeschlossen hatte. Vielleicht befürchtete er auch, ein erneuter Kontakt mit der Familie könnte seinen Entschluss wieder ins Wanken bringen, oder die Familie könnte irgendetwas merken.
Also tendierst du eher Richtung Suizid?
Wie erklärst du das mit dem Hund? Meinst er hat ihn "mitgenommen"?
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber das Argument "Er hat doch noch Sachen bestellt für den Urlaub, sowas macht niemand, der sich kurz danach umbringt..." geht m. M. nach grundsätzlich nicht auf. Genauso wenig wie: "Man hat ihm doch gar nichts angemerkt..."
Ich glaube für Angehörige ist es sehr schwer sich ein Suizid eines nahen Angehörigen einzugestehen. Vielleicht hat das was mit dem Gefühl des Versagens zutun oder dem Gefühl, die Person doch nicht richtig gekannt zu haben. Bis es Beiweise gibt, halten Angehörige mMn genau an diesen Sätzen fest.


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03.07.2022 um 13:35
Zitat von MissRedfordMissRedford schrieb:Denn nur wegen des Hundes zu Hause zu bleiben, weiß nicht.. man hätte eventuell ja noch die Familie gehabt, zum Aufpassen oder aber den Hund einfach mitnehmen können.
Die Schwiegermutter war ja nicht mehr die Jüngste. Vielleicht hatte sie auch Angst vor Hunden. Und ob die Verwandtschaft scharf drauf ist, gleich mehrere Tage auf einen so großen Hund aufzupassen, den man ja auch händeln können muss?

Natürlich kann das "wegen dem Hund" auch eine Ausrede gewesen sein. Vielleicht hatte er einfach keine Lust. Oder er wartete auf ein Paket, denn er hatte ja anscheinend etwas im Internet bestellt. Sogar eine Überraschung für seine Frau kann er geplant haben, zu der er vielleicht gar nicht mehr gekommen ist.
Zitat von MissRedfordMissRedford schrieb:dann dieses Foto was eigentlich auch keinen Sinn machte
Es gibt Leute, die ständig Fotos von der Familie machen. Vielleicht gehörten die Sch.s dazu. War doch bei seiner Frau genauso, als sie bei ihrer Mutter war.


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03.07.2022 um 13:39
Zitat von melody46melody46 schrieb:Man kann sich auch alles so zurecht legen wie man es braucht.
Nein, das ist schon ein Unterschied, denn der Entschluss zum Suizid kann zu einem früheren Zeitpunkt, z.B. als Herr Sch. die Sachen für den Urlaub bestellt hat, noch gar nicht gefallen sein. Den Gedanken, sich das Leben zu nehmen, haben Suizidenten wohl schon länger. Ob sie ihn in die Tat umsetzen und wann, kann sich aber auch erst kurzfristig entscheiden, je nach Gelegenheit oder einem bestimmten "Auslöser". Und so lange es "nur" Gedanken sind, verhalten Suizidenten sich eben ganz normal. Das ist aber sicher auch eine Frage der Wahrnehmung durch ihre Umwelt. Der Mensch tendiert ja dazu, Dinge zu ignorieren oder "umzuinterpretieren", die ihn belasten würden / schmerzhaft wären / durch die er selbst oder die Beziehung zu einem anderen in Frage gestellt würde.

Wie es im Fall von Herrn Sch. genau war, wissen wir ja nicht.
Zitat von MissRedfordMissRedford schrieb:Auch er kann es schon sehr oft in Erwägung gezogen haben, aber nur nicht den richtigen Zeitpunkt für sich gefunden haben bzw, sein Mut kann ihn immer wieder verlassen haben.
Ja, das wäre auch meine Vermutung.


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03.07.2022 um 13:48
Zitat von jenny863jenny863 schrieb:Also tendierst du eher Richtung Suizid?
Wie erklärst du das mit dem Hund? Meinst er hat ihn "mitgenommen"?
Die gesamten Umstände sprechen in meinen Augen dafür, dass Herr Sch. sich das Leben genommen hat, ja.

Was mit seinem Hund ist, frage ich mich auch. Herr Sch. war meinem Eindruck nach ein emotionaler Mensch und hat seinen Hund sicher sehr gemocht. Normalerweise hätte er dem Hund sicher nichts antun können. Vielleicht in einer Ausnahmesituation aber doch? Er wollte den Hund vermutlich auch nicht alleine zurücklassen.

Vielleicht hat Herr Sch. versucht, Zeus zu erschießen, es aber dann doch nicht fertiggebracht, oder er hat ihn nicht tödlich getroffen? Oder einfach laufen lassen? Ich weiß es nicht.


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03.07.2022 um 13:50
Zitat von MissRedfordMissRedford schrieb:das Jaulen kann auch ein anderer Hund gewesen sein
Oder ein Wolf. Heutzutage durchaus im Bereich des Möglichen. Vielleicht ein Rudel auf der Durchreise? Eine Mülldeponie könnte sie angelockt haben.
Zitat von MissRedfordMissRedford schrieb:In der Nähe ist dieses Landschaftsschutzgebiet
Gerade da könnten hin und wieder Wölfe vorkommen.
Zitat von MissRedfordMissRedford schrieb:Menschen tun viel , um ihr Umfeld glauben zu lassen, es sei alles supi.
Zitat von rattichrattich schrieb:Suizidenten können sich bis zuletzt "normal" verhalten und ihre Alltagsroutine beibehalten,
Mit diesen Argumenten könnte man bei jedem, der sich normal verhält, glauben, er wäre selbstmordgefährdet.


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03.07.2022 um 13:50
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Es gibt Leute, die ständig Fotos von der Familie machen. Vielleicht gehörten die Sch.s dazu. War doch bei seiner Frau genauso, als sie bei ihrer Mutter war.
Für MICH macht das Foto nur keinen Sinn, für ihn hatte es sicherlich eine Bedeutung. Nur: er meldet sich nicht auf Nachrichten und Anrufe.. das Foto war für ihn eventuell eine Art von Abschied.. denn es wurde ja beim Abschied aufgenommen und danach wurde es still.. wir wissen auch nicht ob die Familie im Nachhinein Ungereimtheiten in seinem Verhalten erkannt hat, darüber hat sie sich eventuell auch gar nicht geäußert, weil sie es nicht wahrhaben will..

Dass es kein auffälliges Verhalten gab, stimmt ja nicht. Denn es war ja ungewöhnlich dass er nicht antwortete, das gebe ich zu bedenken.. und das, obwohl er noch lebte und seine Onlineaktivität belegt ist. Das abnorme Verhalten war ja da, wenn es auch nicht in Richtung eines möglichen Suizid erkannt wurde bzw gedeutet wurde.. denn die Familie hat ja wohl diese Möglichkeit in keinster Weise in Betracht gezogen bzw daran auch nur im enferntesten gedacht aufgrund dass er vor Abreise sich ja normal wie immer verhalten hat..
Hätte ich persönlich ja auch nicht, wenn alles abläuft wie immer.. Es ist ja nichts bewiesen und belegt. Ich tendiere halt zu Suizid, im Fall des Hundes , zu einem erweiterten .. wenn man das auf ein Tier bezogen so überhaupt nennen darf.
Ich denke er wird irgendwann gefunden.. Abseits eines Weges im tiefen Wald.. oder aber Knochen werden gefunden von Pilzsammlern oder Wanderern, die durch Tiere verschleppt wurden..


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03.07.2022 um 13:52
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:und ihre Alltagsroutine beibehalten,
Mit diesen Argumenten könnte man bei jedem, der sich normal verhält, glauben, er wäre selbstmordgefährd
Wenn man sie aus dem Kontext reißt, ja.
Wenn man sich aber die ganze Geschichte anschaut, ergeben sie Sinn.


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03.07.2022 um 13:52
Zitat von rattichrattich schrieb:Nein, das ist schon ein Unterschied, denn der Entschluss zum Suizid kann zu einem früheren Zeitpunkt, z.B. als Herr Sch. die Sachen für den Urlaub bestellt hat, noch gar nicht gefallen sein. Den Gedanken, sich das Leben zu nehmen, haben Suizidenten wohl schon länger. Ob sie ihn in die Tat umsetzen und wann, kann sich aber auch erst kurzfristig entscheiden, je nach Gelegenheit oder einem bestimmten "Auslöser". Und so lange es "nur" Gedanken sind, verhalten Suizidenten sich eben ganz normal. Das ist aber sicher auch eine Frage der Wahrnehmung durch ihre Umwelt. Der Mensch tendiert ja dazu, Dinge zu ignorieren, die ihn belasten würden / schmerzhaft wären / durch die er selbst oder die Beziehung zu einem anderen in Frage gestellt würde.
Da stimme ich mit dir überein. Und jeder Mensch ist sowieso individuell.
Ob er Herr Sch. suizidale Gedanken hatte, das wissen wir nicht. Und ob er die Abwesenheit von Frau und Tochter nutzen wollte aus dem Leben zu scheiden, keine Ahnung.
Es wäre zumindest eine Erklärung warum er unauffindbar ist, weil er sich vielleicht wirklich ein sehr einsames und schlecht zugänglichrs Gebiet ausgesucht hat, wo noch niemand gesucht hat.


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03.07.2022 um 13:55
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber das Argument "Er hat doch noch Sachen bestellt für den Urlaub, sowas macht niemand, der sich kurz danach umbringt..." geht m. M. nach grundsätzlich nicht auf. Genauso wenig wie: "Man hat ihm doch gar nichts angemerkt...
Grundsätzlich stimme hier zu. Nur, ging es wie gesagt bei meiner ursprünglichen Antwort hierzu darum, ob ein Suizid von Herrn Sch. länger geplant war

Und die Frage, ob jemand anderer sein Handy bedient hat und damit online war. Das halte ich bzgl der Bestellung eher für ausgeschlossen
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber damit bewegen wir uns nun endgültig im Bereich der Spekulation, für die es keine Anhaltspunkte gibt.
Richtig, und da muss man aufpassen, dass man nicht zu tief abdriftet in solche Spekulationen, die sich ein paar Seiten später auch gerne mal manifestieren können


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03.07.2022 um 14:01
Zitat von Nev82Nev82 schrieb:Richtig, und da muss man aufpassen, dass man nicht zu tief abdriftet in solche Spekulationen, die sich ein paar Seiten später auch gerne mal manifestieren können
Dann mal noch einmal hier zur Sicherheit:

Wir diskutieren gerade über ein mögliches , freiwilliges Ableben von W.S.

Es ist nichts belegt, bewiesen usw.

Unfall und Verbrechen sind genauso nicht auszuschließen, laut Polizei, sowie ein Suizid.


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03.07.2022 um 14:08
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Gerade da könnten hin und wieder Wölfe vorkommen.
MissRedford schrieb:
Daran habe ich auch schon gedacht. Rund um Meiningen ist das Gebiet voll mit Landschaftsschutzgebieten, bzw. Wäldern.

Und eines gebe ich zur Suizidtheorie auch noch zu Bedenken: Es fehlt die Waffe..

Genauso kann er sie aber auch zum Schutz an sich genommen haben, weil er sich so wohler fühlte, wenn er nachts unterwegs gewesen sein sollte.. da kommt aber dann in mir die Frage auf, ob er das denn auch schon öfters so praktiziert haben könnte.. wenn nicht, ist das ja dann nochmal eine Ungewöhnlichkeit mehr in seinem Verhalten..


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03.07.2022 um 14:10
Zitat von MissRedfordMissRedford schrieb:enauso kann er sie aber auch zum Schutz an sich genommen haben, weil er sich so wohler fühlte, wenn er nachts unterwegs gewesen sein sollte..
Wenn er sich bedroht gefühlt hätte, dann hätte er auch sein Mobiltelefon mitgenommen.


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03.07.2022 um 14:12
Zitat von StreuselStreusel schrieb:Wenn er sich bedroht gefühlt hätte, dann hätte er auch sein Mobiltelefon mitgenommen.
Ja , das denke ich auch. Ich habe das auch nur korrekterweise miterwähnt.
Ich gehe ja von Suizid aus, wie man ja aus meinen Beiträgen rauslesen kann.


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03.07.2022 um 14:22
Zitat von MissWexfordMissWexford schrieb:Streusel schrieb:
Herr Sch. ging mit dem Hund in den Wald. Da hat er Suizid begangen.

Das denke ich auch...Vllt. hat er Zeus auch freigelassen, in der Hoffnung er wird schon nach Hause finden.
Wenn er das Haus schon in der Absicht verlassen hat, Suizid zu begehen und den Hund nicht miteinzubeziehen, dann hätte er diesen doch sicherlich nicht mitgenommen, sondern daheimgelassen, anstatt ihn später freizulassen. Suizidale Menschen handeln erstaunlicherweise recht rationell in den letzen Stunden/Minuten vor der Tat (natürlich gibt es immer Ausnahmen).

Ich weiss, es wird hier ganz oft erwähnt, dass Familienangehörige nicht merken, wenn ein Mensch Depressionen hat und suizidal ist. Aus Erfahrung in meiner eigenen Familie von leider mehreren Fällen weiss ich jedoch, dass es doch schon Veränderungen gibt, bevor ein Selbstmord begangen wird. Die Frage ist nur, ob diese den anderen Familienmitgliedern oder Freunden auffallen oder nicht. Irgendwie kann ich es mir einfach nicht vorstellen, dass dies so passiert ist und tendiere eher zu einem Verbrechen. Schlussendlich weiss man es halt einfach nicht.

Und da Hunde immer der aktuellsten Spur folgen, denke ich schon, dass Herr Sch. diesen angezeigten Weg in dieser Nacht gelaufen ist, ansonsten hätten die Hunde den anderen letzten, gegangenen Weg angezeigt, den er gelaufen wäre, und wenn es allenfalls nur dieser bis zum Auto gewesen wäre (wenn ihn jemand vor der Haustüre mitgenommen hätte).

Wäre die Spur für den Hund aufgrund schwieriger Wetterverhältnisse schlecht zu lesen gewesen (soweit ich weiss, sind diese Einflüsse jedoch in einer solcher kurzer Zeitspanne nach dem Verschwinden bis zur Spursuche nicht relevant), dann hätte meiner Meinung nach auch Zeus' Spur nicht mehr verfolgt werden können (ausser, die Hunde hätten qualitativ unterschiedlich gearbeitet, was man nicht weiss).


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03.07.2022 um 14:25
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Oder ein Wolf. Heutzutage durchaus im Bereich des Möglichen. Vielleicht ein Rudel auf der Durchreise?
Völlig ausgeschlossen ist das wohl nicht, aber Wölfe dürften in Thüringen nach dieser Karte* des NABU nicht so häufig vorkommen. Laut Karte gibt es in ganz Thüringen nur ein Wolfsrudel und zwei Einzeltiere, insgesamt also vermutlich weniger als zehn Wölfe (Stand Dezember 2021).
____________________

* https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/deutschland/index.html


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03.07.2022 um 14:26
Zitat von MissRedfordMissRedford schrieb:Ich gehe ja von Suizid aus, wie man ja aus meinen Beiträgen rauslesen kann.
Es gibt tatsächlich einige Punkte, die zur Suizid-Theorie passen würden, andere hingegen, die dagegensprechen. Ich persönlich habe zu diesem Fall noch keine persönliche Tendenz und stelle folgendes daher nur völlig wertungsfrei fest.

Für einen Suizid sprechen würde:
- die paar Tage alleine zuhause wären die Gelegenheit schlechthin, wenn man es schon länger geplant hat
- das Nichtreagieren auf die Nachrichten am Handy
- die längere Abwesenheit ohne Hund bereits am Tag, auch hier hat er das Handy ja nicht mitgenommen. Vielleicht wollte er ja nur irgendwo alleine in der Natur sein.
- die fehlende Pistole
- die gesundheitlichen Probleme und die berufliche Umstellung. Ein Herzinfarkt ist auch eine große psychische Belastung und das scheinbare Glücklichsein mit dem neuen Job könnten nur vorgetäuscht sein, um die Familie damit nicht zu belasten

Dagegen spricht:
- seine Lebensumstände waren trotz aller Widrigkeiten ziemlich glücklich. Und die Freude auf den Urlaub, währendem er endlich einmal kein schlechtes Gewissen wegen einem eigenen Betrieb haben muss nachvollziehbar.
- es gab keinerlei Anzeichen, dass er depressiv war
- warum hat er den Hund mitgenommen?
- das Gaming im Internet, wer depressiv ist, hat wohl eher wenig Lust auf so etwas
- und, last but not least, es ist verdammt schwierig, sich das Leben zu nehmen, ohne dass man die Leiche findet.


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03.07.2022 um 14:32
Man weiß aber auch nicht, in welchem Bezug WS zu seinem kürzlich verstorbenen Schwiegervater(?) stand. Dieses könnte ihn auch aus der Bahn geworfen haben.. Nach außen hin hat er die starke Schulter geboten und im innern vielleicht gelitten.. ist ja auch möglich..
Zitat von AvallunaAvalluna schrieb:Die Frage ist nur, ob diese den anderen Familienmitgliedern oder Freunden auffallen oder nicht
Genau, das ist ja der Punkt. Meistens werden solche Verhaltensweisen erst im späteren beleuchtet, erkannt, weil man das ja ausblendet bzw oder nie erkannt.
Zitat von AvallunaAvalluna schrieb:Irgendwie kann ich es mir einfach nicht vorstellen, dass dies so passiert ist und tendiere eher zu einem Verbrechen.
Wie erklärst Du Dir denn sein Verhalten gegenüber seiner Frau ? Warum fehlt die Waffe und wo könnte er sein?


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03.07.2022 um 14:33
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Aber bei allen Fällen die ich kenne,gab es Veränderungen im Verhalten vorher.
Rückzug, komische Sachen gemacht, kein Interesse mehr an den Hobbys usw.
Zitat von Nev82Nev82 schrieb:Eben! Warum sollte er denn im Nachhinein den Schein gewahrt haben wollen?

Meine ursprüngliche Antwort zu diesem Thema bezog sich auf die Vermutung, Herr Sch. könnte den Suizid bereits länger geplant haben
Zitat von MissRedfordMissRedford schrieb:Oftmals wird das komische Verhalten erst nach dem Ableben entdeckt und man erkennt dann die Anzeichen ..
Der weitaus überwiegende Teil von Menschen, die einen Selbstmrod begehen, planen den nicht von langer Hand für eine bestimmten Tag. Es ist eher so, dass sie diese Option ständig im Hinterkopf haben, in etwa nach dem Motto: "Wenn ich es gar nicht mehr ertragen kann, dann bringe ich mich halt um." Das verschafft ihnen in gewisser Weise Erleichterung, eben weil es für sie damit einen Notausgang gibt, den sie sicher nicht gerne wählen wollen, aber der für sie - so grotesk das klingen mag - eben eine Art Licht am Ende des Tunnels darstellt.

Wenn hier von vorherigen Anzeichen die Rede ist, dann geht es da nicht um Verhaltensänderungen, die direkt darauf hindeuten, dass jemand einen Suizid plant (z.B. keine Planungen/längerfristigen Einkäufe oder Buchungen mehr zu machen), sondern viel mehr auf Verhaltensänderungen die auf eine Depression hindeuten.

Gerade bei Männern und gerade auch bei Männern der Generation von Herrn Sch. ist eine Depression oft sehr mit Tabus behaftet. Ein großes Anliegen dieser Menschen ist genau, dass niemand erfährt, wie es ihnen aussieht. Obwohl sie keine Kraft und keinen Antrieb mehr haben, versuchen sie das bisherige Bild, dass andere von ihnen haben (sollen!), aufrecht zu erhalten. Sie haben keine Lust mehr auf ihre Hobbys und ziehen sich zurück von Angehörigen, Freunden und Bekannten. Gerade zwischenmenschliche Kontakte sind für diese menschen die Hölle, denn genau da müssen sie ja als ihr Schauspieltalent und damit auch all ihre Restenergie aufbieten um dynamisch, humorvoll und gut drauf rüber zu kommen.

Und natürlich sagen sie nicht ab mit der Begründung: "Ich hab im Moment einfach keinen Spaß mehr an irgendwas, es ist mir echt zu anstrengend mit Euch auf Motorradtour oder mit zur Schwiegermutter zu fahren." Diese Menschen sind sehr gut im ausreden erfinden, die allen Beteiligten dann auch plausibel erscheinen: "Ich kann nicht mit Euch auf Motoradtour, ich hab da schon einen Urlaub mit dem Wohnmobil geplant!" "Ich kann nicht mit zur Schwiegermutter, irgendjemand muss ja auf den Hund aufpassen."

Freunde und Familie denken dann nicht, dass derjenige in letzer Zeit aber auffällig schlecht drauf und antriebslos ist. Im Gegenteil, für sie kommt das dann sogar so rüber, als hätte derjenige einfach dauernd etwas zu tun, wäre total vielseitig interessiert, würde all seine vielen spaßbringenden Hobbys kaum unter einen Hut bringen können.

Bei einem Suizid fallen sie dann aus allen Wolken und dadurch kommen dann auch so Aussagen wie: "Von dem hätte ich das nie gedacht. Das hat man ihm vorher aber gar nicht angemerkt. Der war doch total vielseitig interessiert."
Zitat von MissRedfordMissRedford schrieb:Die Familie will sich oftmals bei einem geliebten Menschen nicht eingestehen, dass dieser Todessehnsucht, Kummer oder sonst was hat , was ihn dazu bewegen könnte sich umzubringen. Nach dem Motto: das hätten wir doch gemerkt, er hat ja noch bestellt, gebaut, was weiß ich.. das hätte er doch niemals getan, wenn er vor hat sich umzubringen.. usw.
Zitat von jenny863jenny863 schrieb:Vielleicht hat das was mit dem Gefühl des Versagens zutun oder dem Gefühl, die Person doch nicht richtig gekannt zu haben. Bis es Beiweise gibt, halten Angehörige mMn genau an diesen Sätzen fest.
Das kommt bei Familie und Bekannten eben noch hinzu. Man hat nicht gemerkt, wie schlecht es einem nahen angehörigen /Freund ging. Derjenige hat sie bewusst nicht daran teilnehmen lassen und sie von diesen Gefühlen ausgeschlossen, sie müssen sich deshalb keine Vorwürfe machen. Tut man aber eben trotzdem und die Erkenntnis, dass die Beziehung zu einem Menschen, mit dem man dachte, dass er und man selber alles an wichtigem im Leben und alle Gefühle teilen würde, eben doch nicht so eng war wie man dachte, kann das eigene Weltbild so massiv erschüttern, dass man sich das lieber nicht eingestehen möchte und lieber an einen Unfall oder ein Tötungsdelikt glauben möchte, dem derjenige unschuldig zum Opfer gefallen ist.


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Wo ist Walter Sch. aus Meiningen?

03.07.2022 um 14:37
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Dagegen spricht:
- seine Lebensumstände waren trotz aller Widrigkeiten ziemlich glücklich. Und die Freude auf den Urlaub, währendem er endlich einmal kein schlechtes Gewissen wegen einem eigenen Betrieb haben muss nachvollziehbar.
- es gab keinerlei Anzeichen, dass er depressiv war
- warum hat er den Hund mitgenommen?
- das Gaming im Internet, wer depressiv ist, hat wohl eher wenig Lust auf so etwas
- und, last but not least, es ist verdammt schwierig, sich das Leben zu nehmen, ohne dass man die Leiche findet.
Die Aussage,dass alles "normal" verlief und er "glücklich" war kommt ja nicht von ihm selber.
Könnte man ihn jetzt fragen , wäre die Antwort vielleicht eine andere..
Nur weil es keine offensichtlichen Anzeichen gab, heißt es nicht, dass er nicht innerlich todtraurig war ..

Warum fehlt die Waffe, was meinst Du? Warum antwortet er seiner Frau nicht.. ?


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