8-Jährige Julia S, nach Wanderung vermisst

Momomo schrieb:Kinder wollen sich unbeschwert bewegen und da stört der Rucksack nur.

Dann muss er ja vorhanden sein!

scumspawn schrieb:Die Polizei geht bei Julia Stand jetzt von einem Unglück aus und die können das am besten beurteilen.

Was aber nicht bedeutet, dass es nicht auch anders sein könnte. Mit Sicherheit wird gerade in alle Richtungen ermittelt und auch Prognosen erstellt.

Wenn noch nichts gefunden wurde was auf ein Verbrechen hindeutet muss von einem Vermisstenfall ausgegangen werden. Wenn irgendwer die Kleine an sich genommen haben sollte, was durchaus sein könnte bleibt es dennoch erstenmal ein Vermisstenfall.

Das Gelände selbst ist wenig steil, aber total verwachsen und zum Teil schwer passierbar. Dornen und abgestorbenes Holz und wenig Wanderwege. Ein wirklich unwirtliches Gelände

Mich wundert nur, daß die Hunde keinerlei Spuren finden konnten.

Kinder nehmen keine Rucksäcke zum Versteckspielen mit, zumindest meine nicht.

ariella schrieb:Das Gelände selbst ist wenig steil

Scheint wohl zum Teil auch steil zu sein, in der aktuellsten Aussage der Polizei sagt diese nämlich genau das in einem Video, dass es steil und zerklüftet ist weshalb ja auch die Bergwacht den Berg absucht aktuell.

Das Video ist ist hier zu sehen:
https://www.pnp.de/nachrichten/bayern/Achtjaehrige-vermisst-Darum-gestaltet-sich-die-Suche-auf-dem-erchov-so-schwierig-4131359.html

Gleichzeitig wird nochmals an die Bevölkerung appelliert nicht auf eigene Faust zu suchen, um sich nicht in Gefahr zu begeben

lovestar schrieb:Würdest du ihnen das auch alles verbieten? In Nachhinein schlau daher reden ist einfach völlig unangebracht.

da stimm ich Dir zu, die Eltern werden sich Vorwürfe genug machen. ich komm vom Dorf und bin selbst in Wäldern spielend gross geworden. Diese Wälder kannten allerdings sowohl ich, als auch Freunde, Eltern etc wie ihre Westentasche und hätten gewusst, an welchen Stellen im Wald man uns findet.
Bei grossen, fremden Wäldern sieht das anders aus. Wie weit waren die beiden gefundenen Kinder im Wald? Wie weit kann ein Kind realistisch seitdem kommen, wenn es Wälder nicht gewöhnt ist? Das Kind dürfte nicht gross auf Wanderschaft sein, sondern eher umherirren und langsam sein.
Gibt es in dem Gebiet gefährliche Stellen wie Hänge, fließende Wasser etc?

dieLara schrieb:Das Problem an der Hundesuche liegt wahrscheinlich einfach daran, dass der Punkt gefunden werden muss, an dem sich das Mädchen von den Jungs entfernt hat.

Das stimmt nicht. Flächensuchhunde (die typischen Rettungshunde) benötigen keine Spur. Sie laufen auch keiner Spur nach. Das Problem ist, dass ein Rettungshund (wir führen selber einen) lediglich zwei Hektar in 20 Minuten absuchen kann und danach eine mehrstündige Pause benötigt, weil es für den Hund furchtbar anstrengend ist.

Das was du meinst sind sog. mantrailer. In einem Waldgebiet aber eher untypisch.

Ich wäre jetzt sicher davon ausgegangen, dass es sich um Mantrailer handelt.
Flächensuchhunde auf einem belebten Wanderwege, in einem Wald, indem aktuell 300 Leute auf der Suche sind? Wie sollen die Hunde denn da zufällig auf Julia stossen, wenn überall Menschen unterwegs sind?

Karajana schrieb:Ich wäre jetzt sicher davon ausgegangen, dass es sich um Mantrailer handelt.

Laut mehreren Artikeln ist das auch so, es sind Mantrailer im Einsatz

Dort gibt es Wölfe, oder?

Wenn man bei Google Maps sich einmal die Rezensionen und Fotos anschaut, dann sieht es danach aus, dass oben auf dem Berg ein Café ist und ein Aussichtspunkt, der durchaus Touristen anzieht. Ein Parkplatz scheint circa 13 Minuten Fahrweg weit entfernt zu sein, allerdings auf tschechischer Grenze. Ich weiß jetzt nicht, wo der nächste Parkplatz auf deutscher Seite ist. Auf den Fotos ist ein größerer Bach zu sehen, der wohl dort in der Nähe verläuft. Interessant wäre zu wissen, ob das Mädchen von unten im Wald den Aussichtspunkt oben sehen kann und gegebenenfalls dorthin zurück gelangen könnte, um dort eventuell auch Touristen zu treffen. Oder ob es nur wenige ausgewählte Wege sind, die begehbar sind, auf die man aber erst zurückfinden muss, um nach oben zu gelangen. Schade, dass hier niemand mitschreibt, der regelmäßig dort unterwegs ist.

Gut dass die Jungs zusammen geblieben sind. Julia wollte bestimmt wieder zurück zu den Jungs und hat sie nicht mehr gefunden.
Wie lange es dauerte, bis die beiden von der Radfahrerin gefunden wurden ist offenbar nicht bekannt.
Diese Frau hat vorbildlich gehandelt.

Wir haben als Kinder immer gesagt bekommen, wenn ihr Euch verlauft sucht eine Stelle wo nicht so viele Bäume stehen (Lichtung) damit man Euch von oben bei einer Suche besser sehen kann. (Hubschrauber) und wenn ihr einen Hubschrauber hört mit etwas winken. (Jacke, -T-Shirt).
allerdings wenn der Wald dort so dicht und großflächig ist, dann kommt halt auch keine Lichtung.

Auf Google-Bildern sieht man allerdings auch Autos und Busse oben am Aussichtsturm stehen, also muss es dort auch breite und befahrbare Wege geben.

Sie braucht sich nur den Knöchel verstaucht zu haben, kann nicht weg, Rufen hört keiner..alles denkbar.

seltsam nur, dass die Hunde schon ein paar Mal eine Spur zu ihr gefunden hatten die im Laufe der Suche wieder verloren ging.

Schon gestern sollen Mantrailer-Hunde eine Fährte aufgenommen haben. Diese hätte sich allerdings wieder verloren. Auch als die Einsatzkräfte das Gebiet abgesucht hätten, habe man das Kind daraufhin nicht gefunden.

Quelle: https://www.rtl.de/cms/julia-s-verschwindet-beim-wandern-helferin-ich-habe-selbst-kinder-also-helfe-ich-suchen-4846384.html

evtl. ist sie auch von einer Person gefunden worden und mitgenommen worden (gut gemeinte Hilfe), vielleicht haben die sich auch nicht verstanden (tscheschich / deutsch). Nur warum meldet sich diese Person dann nicht ? Kann man sich doch denken, dass das Kind vermisst wird.

Ich habe hier einmal einen Link, damit ihr euch das Gelände vorstellen könnt:
https://www.uwestanke.de/rundwanderwege/bayerischer-wald/waldmuenchen-cerchov/

Da das Gebiet früher militärisches Gebiet war, denke ich eher an Bunker oder Militärruinen

musikengel schrieb:evtl. ist sie auch von einer Person gefunden worden und mitgenommen worden (gut gemeinte Hilfe), vielleicht haben die sich auch nicht verstanden (tscheschich / deutsch). Nur warum meldet sich diese Person dann nicht ? Kann man sich doch denken, dass das Kind vermisst wird.

Wenn es eine gut meinende Person ist, dann hätte sie das Mädel direkt bei der Polizei oder eventuell im Krankenhaus abgegeben (unterkühlt, vielleicht etwas verstaucht).
Da das nicht passiert ist, wurde sie eventuell nicht gefunden oder von jemandem der es nicht gut meint. Denke nicht dass sie gefunden wurde. Das wäre doch wirklich ein schrecklicher Zufall. So ein riesen Wald... Genau dort läuft ein pedo genau zu dem Zeitpunkt rum?
Andererseits.. kann man bei dieser Situation auch nicht davon ausgehen, dass sie nicht mit fremden mitgehen würde. Auch wenn sie weiß, dass sie das nicht soll, würde sie in ihrer hilflosen Lage wohl mit jedem mitgehen der auch nur ein Glas Wasser oder Wärme Kleidung Anbietet.

curious13 schrieb:Dort gibt es Wölfe, oder?

nein.
Julia wird im Oberpfälzer Wald vermisst

ein bestätigtes Wolfsrudel gibt es mehr als 70 km südöstlich im Bayerischen Wald

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

Wenn ich mir dieses Video von der Suchmannschaft anschaue und den strengen Ton der unbekannten Sprache höre - kann mir gut vorstellen, dass die kleine Julia davon verschreckt war und noch weiter weg gelaufen sein könnte, sollte sie davon etwas mitbekommen haben.

https://www.bz-berlin.de/berlin/julia-8-bleibt-auch-in-der-zweiten-kalten-nacht-in-den-waeldern-verschwunden

Mittlerweile habe ich die Befürchtung, dass sie doch irgendwo verunglückt ist. Wie sollte man es sich sonst erklären, dass sie trotz der aufwändigen Suche bislang nicht gefunden wurde. So gross kann der Radius ja auch nicht sein, den eine 8 jährige laufen kann. Die Hubschrauber hätte sie ja auch sicher gehört und versucht sich bemerkbar zu machen.
Wenn Sie bewusstlos irgendwo im Dickicht liegt, ist die Wahrscheinlichkeit dass sie jetzt noch lebt leider doch sehr sehr gering.

Zum Verschwinden der Kinder - es hieß ja die drei sind vorgelaufen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie irgendwas gesehen haben, weshalb sie den Weg verlassen haben. Vielleicht ein junges Reh, dem sie hinter gelaufen sind. Da vergessen Kinder schon mal schnell alles um sich herum, und plötzlich ist mal tiefer im Wald, als man vorhatte.
Dass sie abgegriffen wurde, kann ich mir nicht vorstellen. Schließlich waren ja auch die Jungs unauffindbar und wären es vielleicht auch länger gewesen, wenn sie nicht auf die Radfahrerin getroffen wären.

Karajana schrieb:Schließlich waren ja auch die Jungs unauffindbar

So wie ich es verstanden habe waren die nicht unauffindbar bzw nur für die eltern. Sie sind einfach vorweg gelaufen bis sie der Radfahrerin begegnet sind - demnach auf dem Wanderweg. Dort warteten sie gemeinsam auf die eltern. Lediglich Julia ist tatsächlich verschwunden, im eigentlichen Sinn.

Interessant finde ich diese neue Meldung im Newsticker:

Die Achtjährige aus dem Großraum Berlin war am späten Sonntagnachmittag beim Wandern mit ihrer Familie verschwunden. Was Bruder und Cousin zum Verschwinden sagten, wollte der Sprecher „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht sagen. Julias Eltern werden von Psychologen betreut, wie der Sprecher sagte. „Es geht ihnen den Umständen entsprechend.“

Ermittlungstaktische Gründe? Klingt ja mittlerweile als würde man doch ein Verbrechen in Erwägung ziehen - oder wie sieht ihr das? Kann man bei einem Verlaufen überhaupt von Ermittlungen sprechen? Im engeren Wortsinn.

https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Liveticker-Suche-nach-Achtjaehriger-auf-Cerchov-geht-mit-grossem-Aufwand-weiter;art155371,4819117

Man unterschätzt auch als Erwachsener die Gefahren selbst in nur hügeligem Gelände. Ein Fall aus meiner Heimat: Ein 37-jähriger Norddeutscher war mit seinem Vater in der Umgebung von Jena in Thüringen wandern. Als die Dämmerung einsetzte, wollten sie eine Abkürzung nehmen und rutschten an einem Steilhang ein paar Meter tief abwärts und konnten sich verletzungsbedingt nicht weiter bewegen. Zum Glück konnten sie per Handy Hilfe rufen, trotzdem wurden sie stundenlang nicht gefunden, trotz eingesetzter Höhenrettung. Stark erschöpft wurden dann beide gegen 3:00 nachts in die Klinik gebracht. Das geschah in einem Gebiet, wo die Berge nur 400 Meter üNN sind.
Drücken wir alle Daumen für die Kleine!

infostream schrieb:So wie ich es verstanden habe waren die nicht unauffindbar bzw nur für die eltern. Sie sind einfach vorweg gelaufen bis sie der Radfahrerin begegnet sind - demnach auf dem Wanderweg. Dort warteten sie gemeinsam auf die eltern. Lediglich Julia ist tatsächlich verschwunden, im eigentlichen Sinn.

Ich glaube eher, dass sie irgendwann zum Weg zurückgefunden haben. Ich meine aus den Berichten herauszugelesen, dass sie doch ziemlich lange verschwunden waren - schließlich hatten die Eltern ja bereits den Rettungsdienst informiert.

Auch dass die Jungs nicht lokalisieren konnten, wo Julia verloren ging, spricht ja dafür, dass sie sich irgendwo mitten im Wald aufgehalten haben, und nicht in der Nähe zum Wanderweg.

infostream schrieb:Ermittlungstaktische Gründe? Klingt ja mittlerweile als würde man doch ein Verbrechen in Erwägung ziehen

Hoffentlich nicht. Vielleicht ist sie noch im Wald und auf niemanden gestoßen?
Weiß man, ob Julia ein Handys hat, damit sie geortet werden kann?
Vermute aber nicht, denn sonst wäre sie längs gefunden worden.

infostream schrieb:Interessant finde ich diese neue Meldung im Newsticker:
Die Achtjährige aus dem Großraum Berlin war am späten Sonntagnachmittag beim Wandern mit ihrer Familie verschwunden. Was Bruder und Cousin zum Verschwinden sagten, wollte der Sprecher „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht sagen. Julias Eltern werden von Psychologen betreut, wie der Sprecher sagte. „Es geht ihnen den Umständen entsprechend.“
Ermittlungstaktische Gründe? Klingt ja mittlerweile als würde man doch ein Verbrechen in Erwägung ziehen - oder wie sieht ihr das? Kann man bei einem Verlaufen überhaupt von Ermittlungen sprechen? Im engeren Wortsinn.

Das hört sich in der Tat merkwürdig an.
Ich erkläre mir das so, dass vielleicht die Ermittler befürchten, dass Schaulustige anrücken, die die Arbeit der Hunde an einer konkreten Stelle behindern könnten.