Mysteriöse unbekannte Frau in Italien 2007 erhängt gefunden

FrankM schrieb:Wobei sich dann wieder die Frage stellt warum sie Prato ausgewählt hat.

Vermutlich weil sie einen Bezug zu der Stadt hatte, eventuell dort einmal gelebt hatte. Sie sprach gutes Italienisch und aß lokale Spezialitäten. Beides deutet für mich darauf hin, dass sie längere Zeit in Italien gelebt hatte. Warum Prato? Vielleicht sogar wegen der dortigen Modeindustrie. Die dort von Chinesen zusammengenähte Mode "Made in Italy" ins Ausland zu verkaufen, klingt nach einem guten Geschäftsmodell.

VanDusen schrieb:Vermutlich weil sie einen Bezug zu der Stadt hatte, eventuell dort einmal gelebt hatte. Sie sprach gutes Italienisch

Gerade dann würde ich erwarten, daß sie von ehemaligen Nachbarn oder Verkäufern ... nach mehreren Berichten in der Lokalzeitung erkannt wurde

VanDusen schrieb:aß lokale Spezialitäten

Ein abgepacktes Panino vermutlich aus dem Supermarkt würde ich nicht als lokale Spezialität bezeichnen.

FrankM schrieb:Gerade dann würde ich erwarten, daß sie von ehemaligen Nachbarn oder Verkäufern ... nach mehreren Berichten in der Lokalzeitung erkannt wurde

Nicht wenn sie dort vor zehn, zwanzig Jahren gelebt hatte.

FrankM schrieb:Ein abgepacktes Panino vermutlich aus dem Supermarkt würde ich nicht als lokale Spezialität bezeichnen.

Es war so eine Art Kartoffel-Tarte.

VanDusen schrieb:Nicht wenn sie dort vor zehn, zwanzig Jahren gelebt hatte.

und mittlerweile die Haare gefärbt hat.

mitH2CO3 schrieb:In diesem Fall hier könnte ich mir vorstellen, dass sie in der Gegend gute Zeiten verbracht haben wird (Urlaub o.Ä.), und es sie dorthin zog, um genau da zu sterben.

Ich gehe deshalb auch davon aus, dass sie im Flieger nur Handgepäck mitgenommen hatte. Daher war der Gepäckschein vermutlich auch nicht ausgefüllt.

ein Gepäckschein der Norwegischen Fluglinie “SAS”, nicht ausgefüllt

https://www.univer.help/listing/prato-i-italien-55-60-jaehrige-frau-in-baum-erhaengt-gefunden-gadget-von-deutscher-firmabei-sich/

Es mag sein, dass sie nur Handgepäck dabei hatte, aber den Blanko-Gepäckschein erklärt das nicht. Die Dinger bekommt man doch nicht zum Selbstausfüllen in die Hand gedrückt. Ich gehe davon aus, dass man auf einem Flughafen arbeiten muss, um einen Blanko-Gepäckschein in die Finger zu bekommen, bevor die Rolle mit den Blanko-Gepäckscheinen in den Drucker eingelegt wird.

Na ja, bevor sie hier nun auch noch zur möglichen Flughafenangestellten mutiert, nur weil sie einen nicht ausgefüllten Gepäckschein bei sich hatte, gehe ich eher davon aus, dass sie ihr Handgepäck am Gepäckschalter zunächst aufgeben wollte, sich das aber ggf. wieder anders überlegte. Vllt. dann daher der nicht ausgefüllte Gepäckschein.

Aber die Dinger werden on-demand gedruckt. Als Passagier kommt man damit regelhaft nur in fertig bedrucktem Zustand in Kontakt. Gibt man kein Gepäck auf, so gibt es keinen leeren Gepäckschein, sondern gar keinen Gepäckschein.

Okay, manche Fluglinien geben Passagieren die Möglichkeit, ihre Gepäckscheine am heimischen PC auszudrucken. Den Unterschied zwischen einem auf Normalpapier gedruckten Blanko-Gepäckschein und einem richtigen Gepäckschein (extrem reißfestes Papier für Thermodruck, Klebstoffbeschichtung auf der Rückseite) zu erkennen, traue ich den Ermittlern schon zu.
https://security-label.de/baggage-tag/ (Archiv-Version vom 04.08.2021)

VanDusen schrieb:Okay, manche Fluglinien geben Passagieren die Möglichkeit, ihre Gepäckscheine am heimischen PC auszudrucken. Den Unterschied zwischen einem auf Normalpapier gedruckten Blanko-Gepäckschein und einem richtigen Gepäckschein (extrem reißfestes Papier für Thermodruck, Klebstoffbeschichtung auf der Rückseite) zu erkennen, traue ich den Ermittlern schon zu.

Wie mögen diese Möglichkeiten im Jahr 2007 bei der SAS gewesen sein? Insb. wenn der Fluggast nicht über einen PC verfügte, und nicht anderwaitig die Möglichkeit hatte, den Gepäckschein auszudrucken? Zudem wenn das Ticket nicht online gebucht, sondern am Schalter gekauft wurde?

Ich glaube nicht, dass es Baggage Tags zum Selbstausdrucken 2007 schon gab, weiß es aber nicht. Ich weiß nur, dass ich seit vielen Jahren regelmäßig fliege und noch nie einen "echten" Blanko-Gepäckschein gesehen, geschweige denn in den Händen gehabt habe. Zudem denke ich, dass es bestimmt Sammler für so etwas geben müsste, wenn man unschwer an unbeschriftete Baggage Tags herankäme, habe aber keinerlei relevante Angebote gefunden.

Um der Toten keinen Job am Flughafen andichten zu müssen, fallen mir eigentlich nur zwei Möglichkeiten ein: Entweder ist einem Flughafenangestellten beim Befüllen der Drucker so ein Baggage Tag heruntergefallen und die Tote hat es ob seines Seltenheitswertes an sich genommen (z. B. als Lesezeichen), oder sie ist mal auf einem winzigen Provinzflughafen irgendwo in der Pampa gewesen, wo Baggage Tags noch von Hand ausgefüllt wurden.

VanDusen schrieb:oder sie ist mal auf einem winzigen Provizflughafen irgendwo in der Pampa gewesen, wo Baggage Tags noch von Hand ausgefüllt wurden.

Sie hatte zwar einen Plan vom Kopenhagener Flughafen bei sich, was auf den dortigen Flughafen hinweist. Möglicherweise ist sie jedoch aus der dänischen Pampa über Kopenhagen bspw. nach Florenz geflogen?

mitH2CO3 schrieb:Wie mögen diese Möglichkeiten im Jahr 2007 bei der SAS gewesen sein?

Die SAS war bereits 1997 Gründungsmitglied der "Star Alliance" - die Möglichkeiten müßten also ähnlich wie bei der Lufthansa gewesen sein.

Allerdings kenne ich selber da auch nur die Variante
- mit Gepäck an den Schalter
- Übergepäck muß am Schalter bezahlt werden
- dort wird ein Label gedruckt, am Gepäck befestigt - Passagier bekommt den "Abholschein"

"Sonder-Gepäck" kenne ich nur aus 2. Hand (Ein Kollege hatte ein Fahrrad auf einem Flug dabei)
- Mußte vorher online oder telefonisch angemeldet werden
- Der Ablauf war dann der gleiche

Im Text steht "biglietto bagaglio" - das finde ich nur bei Überland-Bussen
Der Gepäckschein fürs Flugzeug finde ich nur als "scontrino bagaglio" - also "Bon/Beleg" für das Gepäck

mitH2CO3 schrieb:Sie hatte zwar einen Plan vom Kopenhagener Flughafen bei sich, was auf den dortigen Flughafen hinweist.

Genauer:
Sie hatte einen Plan von Kopenhagen dabei, auf dem auch der Flughafen und die Zentral-Station eingezeichnet sind

Was mir gerade erst aufgefallen ist - auf dem Plan ist die Öresundbrücke als noch nicht befahrbar eingezeichnet - die wurde bereits 2000 für den Verkehr geöffnet (Auf dem Ausschnitt ist das Jahr abgeschnitten)
Die Karte war also auch damals nicht aktuell

mitH2CO3 schrieb:Möglicherweise ist sie jedoch aus der dänischen Pampa über Kopenhagen bspw. nach Florenz geflogen?

Das kann sein. Zudem muß der Blanko-Gepäckschein ja nicht zwingend in Verbindung mit ihrer letzten Reise stehen, sondern könnte schon Jahre alt gewesen sein und ihr, wie erwähnt, z. B. als Lesezeichen gedient haben (es ist eine Marotte von mir, rare Papierfitzel als Lesezeichen zu verwenden).

Insgesamt halte ich die Variante mit dem von einem Flughafenangestellten verlorenen und von der Toten aufgelesenen Baggage Tag jedoch für plausibler als die Version mit dem Provinzflughafen. Die Skandinavier sind sehr technikaffin und automatisieren alles, was sich irgendwie automatisieren lässt. An einem Provinzflughafen würde ich darum eher nur Self-Service Check-in-Terminals erwarten als jemanden mit Ärmelschonern und grünen Augenschirm, der noch händisch Baggage Tags beschriftet.

FrankM schrieb:Was mir gerade erst aufgefallen ist - auf dem Plan ist die Öresundbrücke als noch nicht befahrbar eingezeichnet - die wurde bereits 2000 für den Verkehr geöffnet (Auf dem Ausschnitt ist das Jahr abgeschnitten)
Die Karte war also auch damals nicht aktuell

Hier noch mal der Ausschnitt:

Original anzeigen (0,2 MB)

Woraus schließt Du, dass die Brücke nicht befahrbar war? Aus den roten Punkten? Vllt. wird die Brücke ja gerade durch die roten Punkte dargestellt? Ich frage nur, weil genau dieses Stück bei Google auch anders aussieht (bei näherer Ansicht), als die Strecke direkt am Flughafen.

VanDusen schrieb:Die Skandinavier sind sehr technikaffin und automatisieren alles, was sich irgendwie automatisieren lässt.

Das mag sein. Auf jeden Fall gibt es auch SAS Inlandsflüge in Dänemark. Nach meinem Verständnis bspw. Aalborg oder Arhus - Kopenhagen.

VanDusen schrieb:es ist eine Marotte von mir, rare Papierfitzel als Lesezeichen zu verwenden

Das kenn ich - Ich verwende manchmal alte Lockkarten (so alt daß ich die noch verwendet habe bin ich zwar nicht, hab aber mal eine halbe Schachtel vor dem Altpapier gerettet)

VanDusen schrieb:An einem Provinzflughafen würde ich darum eher nur Self-Service Check-in-Terminals erwarten

July 2007 hatte ich in Manchester die ersten Gepäck Self-Service Terminals der Lufthansa erlebt (waren damals ganz neu - neben jedem Gerät stand noch jmd. der's erklärt hat)
Passagier Self-Service Check-in kam erst später

mitH2CO3 schrieb:Woraus schließt Du, dass die Brücke nicht befahrbar war? Aus den roten Punkten?

ja, ist die übliche Darstellung für Strecken im Bau

Wenn man das Bild als Fullscreen anzeigt steht auch das Datum dran:

https://www.rai.it/resizegd/1280x-/dl/img/2014/11/1415969589725Trovata_impiccata_a_Prato_MappaCop1.jpg


Das Stück das bei Google anders aussieht ist ein Tunnel - "gepunktet" ist aber keine übliche Darstellung für Tunnel

zu spät bemerkt

FrankM schrieb:Lockkarten

soll natürlich Lochkarten heissen

FrankM schrieb:Wenn man das Bild als Fullscreen anzeigt steht auch das Datum dran:

Auf der Karte steht "Year 2..." Die Öresundbrücke wurde am 01. Juli 2000 dem Verkehr übergeben.