Lucien Scherer (26) tot in Ostsee gefunden. Verbrechen?

Staller schrieb:Möglicherweise stellt sich auch der Tod von Lucien als Suizid heraus

Wie könnte sich das jetzt noch rausstellen? Eigentlich nur, wenn irgendwo ein entsprechendes Schriftstück oder online in seinen Profilen, Browserverlauf etc. etwas gefunden wird. Die Obduktion konnte einen Suizid zumindest weder ausschließen noch bestätigen.

Berlinergirl schrieb:Wie könnte sich das jetzt noch rausstellen? Eigentlich nur, wenn irgendwo ein entsprechendes Schriftstück oder online in seinen Profilen, Browserverlauf etc. etwas gefunden wird. Die Obduktion konnte einen Suizid zumindest weder ausschließen noch bestätigen.

Weshalb geht man dann von keinem Suizid aus? Weil sich die Familie das nicht vorstellen kann? Leider ist es so oft der Fall, dass die Familie von Selbstmordgedanken ihres Angehörigen nichts mitbekommt und das soll jetzt kein Vorwurf oder eine Anschuldigung sein. Meist kann die Familie das Unglück auch nicht aufhalten, wenn sie davon wüsste.

Staller schrieb:Weshalb geht man dann von keinem Suizid aus? Weil sich die Familie das nicht vorstellen kann?

Weil man dafür keine Hinweise hat. Es würde reichen, wenn irgendwo eine Art Abschiedsbrief gefunden wird. Sonst sind und bleiben es halt Vermutungen, keine Gewissheit. Ganz unabhängig davon, was die Familie glaubt.

mitH2CO3 schrieb:... bis er die Gegenstände abgeben muß.

Und die muss er dann wo abgeben?

Staller schrieb:Möglicherweise stellt sich auch der Tod von Lucien als Suizid heraus, obwohl das jetzt nicht angenommen wird. Aber meiner Meinung nach kann man es auch nicht ausschließen, weil der Verwesungszustand anscheinend genaue Untersuchungen beeinträchtigt.

Es sagt auch keiner, ein Selbstmord sei ausgeschlossen, sondern es heißt lediglich, es gäbe keine Hinweise auf einen solchen und dass man ein Verbrechen nicht ausschließen kann.

Es sei nicht ausgeschlossen, dass der 26-Jährige Opfer einer Straftat wurde, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Nach bisherigen Erkenntnissen gebe es keine Hinweise auf Selbstmord.
https://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/bei-sierksdorf-mann-tot-in-der-ostsee-gefunden-77170730.bild.html

Staller schrieb:Weshalb geht man dann von keinem Suizid aus? Weil sich die Familie das nicht vorstellen kann?

Es ist kaum anzunehmen, dass sich die Staatsanwaltschaft daran orientiert, was sich eine Familie vorstellen kann.
Der Staatsanwaltschaft liegen einfach keine Erkenntnisse vor, die darauf hinweisen würden.

@Staller

Um einen Selbstmord handelt es nach jetzigem Erkenntnisstand aber nicht. Lucien Scherer war Student der Fakultät für Informatik an der Hochschule Kempten, 37 Kilometer von seinem Heimatort entfernt. Im Studiengang „Game Engineering“ arbeitete er unter anderem an einem Augmented-Reality-Projekt, also der Einbindung von virtuellen Objekten in die reale Welt mittels spezieller Brillen.

Mehr ist mir nicht bekannt.

https://www.nordschleswiger.dk/de/suedschleswig/nicht-einziger-hinweis-zum-toten-ostsee-vor-sierksdorf

@maxist
Aber was spricht gegen einen Suizid? Nur weil sein Gepäck fehlt, muss ihm dieses nicht gestohlen worden sein. Das Gepäck kann irgendwo versteckt am Strand liegen, es kann auch in einer Unterkunft oder einem Bekannten/Bekannte liegen, mit dem/der er sich getroffen haben könnte.

emz schrieb:Und die muss er dann wo abgeben?

Diese Frage richte doch bitte an die Person, die sich mit dem Thema bestens auszukennen scheint:

emz schrieb:Der Vermieter hat, wenn er weiß, dass er im Besitz der gesuchten Gepäckstücke ist, diese abzugeben

Staller schrieb:Aber was spricht gegen einen Suizid?

Nichts spricht dagegen, aber eben auch nichts dafür, weil man es schlicht bislang nicht weiß und nachweisen kann.
Wie stellst du dir das vor? Man erklärt jetzt offiziell, dass es Suzid war oder sein könnte? Und dann?
Eher wird das Ermittlungsverfahren irgendwann eingestellt u. die Todesursache bleibt offen. Suizid kann es dennoch sein. Aber es kann niemand mit Gewissheit sagen. Solange dem so ist, wird es nicht als Todesursache genannt werden.

maxist schrieb:virtuellen Objekten in die reale Welt mittels spezieller Brillen.

Für mich könnte gerade dies ein Grund gewesen sein, weshalb er an die Ostsee gereist ist. Vielleicht wollte er ja virtuelle Objekte in die Landschaft bzw. Ostsee einbauen. Er kam ja aus Bayern. Die Landschaft im Norden Deutschlands könnte ihm hierfür ganz andere Perspektiven geliefert haben. Da von diesem Thema die Wenigsten etwas verstehen werden, wird er auch nicht ausführlich über seine etwaigen Pläne gesprochen haben. Aber trotzdem verstehe ich nicht, weshalb man keinen Suizid in Betracht zieht.

Staller schrieb:Für mich könnte gerade dies ein Grund gewesen sein, weshalb er an die Ostsee gereist ist. Vielleicht wollte er ja virtuelle Objekte in die Landschaft bzw. Ostsee einbauen. Er kam ja aus Bayern. Die Landschaft im Norden Deutschlands könnte ihm hierfür ganz andere Perspektiven geliefert haben.

Und davon berichtet er keinem Studuenkollegen? Hatte er ein Seminarprojekt, ein Bachelor-/Masterthema, dann würde man das rausbekommen.

Berlinergirl schrieb:Und davon berichtet er keinem Studuenkollegen? Hatte er ein Seminarprojekt, ein Bachelor-/Masterthema, dann würde man das rausbekommen.

Müsste er ja nicht nur wegen einer Master- oder Bachelorarbeit gemacht haben. Das könnte er ja einfach gemacht haben, weil er selbst daran Spaß hatte.

Grundsätzlich ausschließen kann man einen Suizid wohl nicht. Im Pressebericht heißt es allerdings: "Um einen Selbstmord handelt es nach jetzigem Erkenntnisstand aber nicht."* Gründe für diese Annahme werden nicht genannt, aber vermutlich gibt es dann doch zumindest Anzeichen dafür, dass es kein Suizid war.

Und wenn es Suizid wäre: Warum meldet sich dann Luciens Gastgeber oder Vermieter nicht und trägt zur Aufklärung bei, was er kann? Wenn er mit Luciens Tod nichts zu tun hat, sollte er doch nichts ernsthaft zu befürchten haben. Wenn er aber schweigt, macht er sich ja verdächtig oder evtl. auch strafbar, weil er damit die Ermittlungen behindert.

Möglich wäre evtl. noch, dass er aus anderen Gründen, die nichts mit Lucien zu tun haben, keine Polizei einschalten will. Vielleicht gibt es irgendetwas anderes, das die Polizei oder die Öffentlichkeit nicht erfahren soll? Die gesamte Konstellation erscheint aber schon merkwürdig.
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* https://www.nordschleswiger.dk/de/suedschleswig/nicht-einziger-hinweis-zum-toten-ostsee-vor-sierksdorf

rattich schrieb:Und wenn es Suizid wäre: Warum meldet sich dann Luciens Gastgeber oder Vermieter nicht und trägt zur Aufklärung bei, was er kann?

Vielleicht weil Lucien sich in diesem Fall um keine Bleibe mehr umgesehen hätte?

Berlinergirl schrieb:Und davon berichtet er keinem Studuenkollegen?

Nur mal so angenommen, er hätte ein Vorstellungsgespräch gehabt. Vllt. wollte er dieses ganz bewußt erst mal für sich behalten?
Es kommt auf den Typ Mensch an: manch einer hat einfach Streß damit, wenn andere Leute wissen, dass ein persönlich wichtiger Termin ansteht.

mitH2CO3 schrieb:Nur mal so angenommen, er hätte ein Vorstellungsgespräch gehabt. Vllt. wollte er dieses ganz bewußt erst mal für sich behalten?
Es kommt auf den Typ Mensch an: manch einer hat einfach Streß damit, wenn andere Leute wissen, dass ein persönlich wichtiger Termin ansteht.

Aber wenn er dort nicht erschienen wäre, hätte dieser Arbeitgeber doch irgendwann mitbekommen, dass der Tote in der Ostsee Lucien gewesen wäre, oder nicht? Sollte er dort erschienen sein, würde irgendwann an Luciens Adresse in Bayern eine Zusage oder Absage kommen.

Staller schrieb:Aber was spricht gegen einen Suizid?

Staller schrieb:Aber trotzdem verstehe ich nicht, weshalb man keinen Suizid in Betracht zieht.

Die Ermittler suchen nach Erkenntnissen, die für etwas sprechen.
Gibt es aber keine Hinweise, die in die Richtung Suizid sprechen, werden sie nicht weitere Indizien suchen, die das erhärten.

mitH2CO3 schrieb:emz schrieb:
Und die muss er dann wo abgeben?

Diese Frage richte doch bitte an die Person, die sich mit dem Thema bestens auszukennen scheint:

Zitat von emzemz schrieb:
Der Vermieter hat, wenn er weiß, dass er im Besitz der gesuchten Gepäckstücke ist, diese abzugeben

Ein Hotel ist gesetzlich verpflichtet, liegengebliebene Gegenstände ein halbes Jahr aufzubewahren.
Dann kann es sie entsorgen.

Erfährt der Vermieter davon, dass die Polizei bestimmte Gepäckstücke sucht, dann hat er sie der Polizei zu übergeben.
Und dafür gibt es natürlich keine Frist.

emz schrieb:Die Ermittler suchen nach Erkenntnissen, die für etwas sprechen.
Gibt es aber keine Hinweise, die in die Richtung Suizid sprechen, werden sie nicht weitere Indizien suchen, die das erhärten.

Schlimm für die Familie, wenn sie nie die Wahrheit erfahren würden. Man kann nur hoffen, dass man sein Gepäck findet oder irgendetwas aus dem Verlauf seines Browsers oder seiner Handydaten festzustellen ist.

Staller schrieb:Aber wenn er dort nicht erschienen wäre, hätte dieser Arbeitgeber doch irgendwann mitbekommen, dass der Tote in der Ostsee Lucien gewesen wäre. Sollte er dort erschienen sein, würde irgendwann an Luciens Adresse in Bayern eine Zusage oder Absage kommen.

Es handelte sich lediglich um ein Beispiel, wie unterschiedlich Menschen mit der gleichen Situationen umgehen können.
Von "ich erzähle allen von meinem Vorstellungsgespräch" bishin zu "ich erzähle keinem von meinem Vorstellungsgepräch", und eben alles, was noch so in der Mitte liegt. Es ging mir bei meinem Beitrag nicht um die Möglichkeit, daß Lucien Scherer tatsächlich ein Vorstellungsgespräch gehabt haben könnte.

Staller schrieb:Vielleicht weil Lucien sich in diesem Fall um keine Bleibe mehr umgesehen hätte?

Ja, in diesem Fall hätte Lucien tatsächlich keine Unterkunft mehr gebraucht.

Nur hat die Polizei intern anscheinend aber doch mehr Erkenntnisse, die vermutlich gegen ein solches Szenario sprechen. Dieses Wissen teilt sie aber nicht mit, sondern sucht bisher nur Zeugen, die etwas zu Luciens Aufenthalt und seinen Kontakten in Sierksdorf sagen können.

Ich nehme an, dass die Polizei mögliche Zeugenaussagen mit den internen Erkenntnissen abgleichen will, um die letzten Tage von Lucien weiter rekonstruieren zu können. Zu welchen Ergebnissen sie dann kommt, ist ja noch offen. Es wäre natürlich sehr zu wünschen, dass die Familie erfährt, was mit Lucien passiert ist.

emz schrieb:Erfährt der Vermieter davon, dass die Polizei bestimmte Gepäckstücke sucht, dann hat er sie der Polizei zu übergeben.
Und dafür gibt es natürlich keine Frist.

Interessant, dass die Übergabe nicht zeitnah zu erfolgen hat.